November 2019 Journal - Onkologie Velbert...2 3 4 6 8 Dr. med. Naser Kalhori · Dr. med. Arnd Nusch...

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Die Digitalisierung in der Medizin nimmt rasant an Fahrt auf, und sie wird zu vielen Verbesserungen führen. Dieser Meinung ist nicht nur unser Gesundheits- minister Jens Spahn. Ende Oktober wurde ihm ein sogenanntes Manifest über- reicht, in dem knapp 50 Manager aus der Digitalszene fordern, die verkrusteten Strukturen des deutschen Gesundheitssystems an die Anforderungen der Digi- tal-Wirtschaft anzupassen, denn „digitale Innovation“ mache gesund, so der Tenor des Papiers. Völlig unerwähnt bleiben in dem Papier Datenlecks, wie sie kürzlich die Computerzeitschrift c’t aufdeckte: Danach hat die App Ada Health Daten zu Krankheitssymp- tomen an Dritte versendet, ohne dass der Nutzer dem vorher zugestimmt hätte. Digitalisierung hat große Vorteile – aber bei der Eingabe von sensiblen Daten ist offensicht- lich nach wie vor Vorsicht geboten. eines der in den Gesprächen mit Ihnen und Ihren Angehörigen ständig wiederkehrenden Themen ist der Zusammenhang zwischen Krebs und Ernährung. Da man seinen Lebensstil zu 100 Prozent selbst be- einflussen kann, ist es nachvollziehbar, dass die meisten Patienten nach der Diagnose diesbezüglich etwas verändern wollen. Regelmäßiger Diskussionspunkt dabei ist der Fleisch- konsum: Kürzlich ist eine Arbeit kanadischer Forscher erschienen, die den Eindruck erweckte, man könne fast beliebig viel Fleisch verzehren, ohne gesundheit- liche Beeinträchtigungen fürchten zu müssen. Bei ge- nauer Analyse stellte sich jedoch heraus, dass die er- hobenen Daten eine solche Schlussfolgerung gar nicht zulassen und, schlimmer noch, dass die Untersuchung maßgeblich von einem texanischen Lobbyverband zur Förderung der Rinderzucht gesponsert worden war. Was wollen wir Ihnen damit sagen? Lassen Sie sich durch scheinbare Sensationsmeldungen nicht ver- unsichern. Für den Verzehr von rotem Fleisch gilt nach wie vor: aus artgerechter Tierhaltung ist es ein äußerst wertvolles Lebensmittel, und zwar auch und gerade für Krebspatienten. Mehr als 600 Gramm pro Woche sind auf Dauer aber gesundheitsschädlich. Herzlichst Ihr Praxisteam Dr. Naser Kalhori, Dr. Arnd Nusch und Dr. Werner Langer Liebe Patientin, lieber Patient, November 2019 Nur für unsere Patienten, nicht zur Weitergabe bestimmt. Praxis Journal Vorsicht bei Gesundheits-Apps Service Das deutsche Krebsfrüh- erkennungsprogramm Stichwort Integrative Onkologie – Das Beste aus Schul- und Komplementärmedizin Ernährung Was von den kürzlich veröffentlichten Studien- ergebnissen der kanadischen Forscher wirklich zu halten ist Diagnose Das Blutbild ist eines der wichtigsten diagnostischen Hilfsmittel in der Medizin Kurz berichtet Nationale Dekade gegen Krebs 2 3 4 6 8 Dr. med. Naser Kalhori · Dr. med. Arnd Nusch · Dr. med. Werner Langer Praxis für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie Friedrichstraße 311 · 42551 Velbert Tel. 02051 / 31 25 11 · Fax 02051 / 31 25 13 Sprechzeiten: Mo, Di, Do 8 – 16.30 Uhr; Mi, Fr 8 – 14 Uhr Mülheimer Str. 37 · 40878 Ratingen Tel. 02102 / 892 47 30 · Fax 02102 / 892 47 31 Sprechzeiten: Mo – Do 8 – 14 Uhr und nach Vereinbarung MVZ am EVK Mettmann Gartenstr. 2 · 40822 Mettmann Tel. 02104 / 8193 990 · Fax 02104 / 8193 993 Sprechzeiten: Mi, Do, Fr 8 – 13 Uhr und nach Vereinbarung E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] Web: www.onkologie-velbert.de Impressum © 39 | 11 | 2019, LUKON GmbH ISSN 1436-0942 Lukon Verlagsgesellschaft mbH Postfach 600516, 81205 München Redaktion: Tina Schreck, Ludger Wahlers (verantwortlich) Anzeigen: Lisa Westermann, Anschrift wie Verlag Grafik-Design, Illustration: Charlotte Schmitz Druck: flyeralarm Würzburg

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  • Die Digitalisierung in der Medizin nimmt rasant an Fahrt auf, und sie wird zuvielen Verbesserungen führen. Dieser Meinung ist nicht nur unser Gesundheits-minister Jens Spahn. Ende Oktober wurde ihm ein sogenanntes Manifest über-reicht, in dem knapp 50 Manager aus der Digitalszene fordern, die verkrustetenStrukturen des deutschen Gesundheitssystems an die Anforderungen der Digi-tal-Wirtschaft anzupassen, denn „digitale Innovation“ mache gesund, so derTenor des Papiers. Völlig unerwähnt bleiben in dem Papier Datenlecks, wiesie kürzlich die Computerzeitschrift c’t aufdeckte: Danachhat die App Ada Health Daten zu Krankheitssymp-tomen an Dritte versendet, ohne dass derNutzer dem vorher zugestimmt hätte.

    Digitalisierung hat großeVorteile – aber bei derEingabe von sensiblenDaten ist offensicht-lich nach wie vorVorsicht geboten.

    eines der in den Gesprächen mit Ihnen und IhrenAngehörigen ständig wiederkehrenden Themen istder Zusammenhang zwischen Krebs und Ernährung.Da man seinen Lebensstil zu 100 Prozent selbst be-einflussen kann, ist es nachvollziehbar, dass diemeisten Patienten nach der Diagnose diesbezüglichetwas verändern wollen.

    Regelmäßiger Diskussionspunkt dabei ist der Fleisch-konsum: Kürzlich ist eine Arbeit kanadischer Forschererschienen, die den Eindruck erweckte, man könnefast beliebig viel Fleisch verzehren, ohne gesundheit-liche Beeinträchtigungen fürchten zu müssen. Bei ge-nauer Analyse stellte sich jedoch heraus, dass die er-hobenen Daten eine solche Schlussfolgerung gar nicht

    zulassen und, schlimmer noch, dass die Untersuchungmaßgeblich von einem texanischen Lobbyverbandzur Förderung der Rinderzucht gesponsert wordenwar.

    Was wollen wir Ihnen damit sagen? Lassen Sie sichdurch scheinbare Sensationsmeldungen nicht ver-unsichern. Für den Verzehr von rotem Fleisch giltnach wie vor: aus artgerechter Tierhaltung ist es einäußerst wertvolles Lebensmittel, und zwar auch undgerade für Krebspatienten. Mehr als 600 Gramm proWoche sind auf Dauer aber gesundheitsschädlich.

    Herzlichst Ihr Praxisteam Dr. Naser Kalhori, Dr. Arnd Nusch und Dr. Werner Langer

    Liebe Patientin,lieber Patient,

    November 2019

    Nur für unsere Patienten, nicht zur Weitergabe bestimmt.

    PraxisJournal

    Vorsicht bei Gesundheits-Apps

    ServiceDas deutsche Krebsfrüh-erkennungsprogramm

    StichwortIntegrative Onkologie – Das Beste aus Schul- undKomplementärmedizin

    ErnährungWas von den kürzlich veröffentlichten Studien -ergebnissen der kanadischenForscher wirklich zu haltenist

    DiagnoseDas Blutbild ist eines derwichtigsten diagnostischenHilfsmittel in der Medizin

    Kurz berichtet Nationale Dekade gegenKrebs

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    Dr. med. Naser Kalhori · Dr. med. Arnd Nusch · Dr. med. Werner Langer Praxis für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische OnkologieFriedrichstraße 311 · 42551 VelbertTel. 02051 / 31 25 11 · Fax 02051 / 31 25 13Sprechzeiten: Mo, Di, Do 8 – 16.30 Uhr; Mi, Fr 8 – 14 UhrMülheimer Str. 37 · 40878 RatingenTel. 02102 / 892 47 30 · Fax 02102 / 892 47 31Sprechzeiten: Mo – Do 8 – 14 Uhr und nach VereinbarungMVZ am EVK Mettmann Gartenstr. 2 · 40822 MettmannTel. 02104 / 8193 990 · Fax 02104 / 8193 993Sprechzeiten: Mi, Do, Fr 8 – 13 Uhr und nach VereinbarungE-Mail: [email protected] [email protected] [email protected]: www.onkologie-velbert.de

    Impressum© 39 | 11 | 2019, LUKON GmbHISSN 1436-0942Lukon Verlagsgesellschaft mbH Postfach 600516, 81205 MünchenRedaktion: Tina Schreck, Ludger Wahlers (verantwortlich)Anzeigen: Lisa Westermann, Anschrift wie VerlagGrafik-Design, Illustration: Charlotte SchmitzDruck: flyeralarm Würzburg

  • Seit dem 1. Juli 2019 laden die gesetzli-chen Krankenkassen ihre Versichertenalle fünf Jahre (mit 50, 55, 60 und 65Jahren) zum Darmkrebs-Screening ein bezie-hungsweise informieren darüber. Männer ab50 Jahren können seit April 2019 zwischenjährlichem Stuhlbluttest (bis 54 Jahre) und

    insgesamt zweimaliger Früherkennungs-Darmspiegelung im Mindestabstand von 10Jahren wählen. Frauen im Alter von 50 bis 54Jahren haben wie bisher einen jährlichen An-spruch auf einen Schnelltest auf verborgenesBlut im Stuhl. Ab 55 Jahren können Frauenwie bisher zweimal eine Früherkennungs-

    Ser vice

    Darmspiegelung im Mindestabstand von 10Jahren durchführen lassen. Wird eine Krebs-erkrankung in einem frühen Stadium ent-deckt, erhöhen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und damit die Über-lebensaussichten der betroffenen Menschen.‹‹

    Gebärmutterhals

    Brust

    Mammografie-Screening

    Haut

    Enddarm (Rektum)

    Äußere Geschlechtsorganeund Prostata

    Haut

    Enddarm (Rektum)

    Inspektion des GebärmuttermundesEntnahme von Untersuchungsmaterial vom Gebärmuttermundund aus dem Gebärmutterhals (Abstrich)Laboruntersuchung (Pap-Test) des entnommenen Materials Gynäkologische Tastuntersuchung

    Abtasten der Brustdrüsen und der dazugehörigen LymphknotenAnleitung zur Selbstuntersuchung

    Schriftliche Einladung der Frau in eine zertifizierte UntersuchungsstelleMammografie (Röntgen der Brüste)

    Inspektion der Haut am ganzen Körper einschließlich des behaarten Kopfes und aller Hautfalten

    Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl Darmspiegelung im Abstand von mindestens zehn JahrenAlternative zur Darmspiegelung: Weiterhin Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl, bei positivem Schnelltest-BefundDarmspiegelung

    Inspektion und Abtasten der äußeren GeschlechtsorganeAbtasten der Prostata vom After ausAbtasten der dazugehörigen Lymphknoten

    Inspektion der Haut am ganzen Körper einschließlich des behaarten Kopfes und aller Hautfalten

    Darmspiegelung im Abstand von mindestens zehn Jahren oderSchnelltest auf verborgenes Blut im StuhlAlternative zur Darmspiegelung: Weiterhin Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl; bei positivem Schnelltest-BefundDarmspiegelung

    jährlich

    jährlich

    alle 2 Jahre

    alle 2 Jahre

    jährlichzweimalalle 2 Jahre

    jährlich

    alle 2 Jahre

    zweimaljährlichalle 2 Jahre

    ab 20

    ab 30

    ab 50 bis 69

    ab 35

    ab 50ab 55ab 55

    ab 45

    ab 35

    ab 50ab 50ab 55

    Untersuchung Wie oft Ab wann

    Männer Untersuchung Wie oft Ab wann

    Frauen

    Alle Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, auf einen Blick.

    Krebs-früherkennung

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  • OnkologieIntegrative

    Durchschnittlich 40 bis 50 Prozent aller an Krebs Erkrankten lassen sich im Laufe ihrer Be-handlung oder danach auf komplementäre und/oder alternative Therapien ein. Bei denBrustkrebs-Patientinnen sind es über 90 Prozent. Unklar ist bislang, ob dieser Anteil an-steigend ist oder Patienten und Ärzte heute nur offener darüber reden.

    In den USA hat die Integration von schulme-dizinischen und komplementären Verfahrenbeinahe schon Tradition: Im Jahr 1999 eröff-nete das Memorial Sloan Kettering CancerCenter in New York City seine Abteilung fürIntegrative Medizin, im selben Jahr entstandmit dem National Center for Complementaryand Alternative Medicine ein neues staatlichfinanziertes Gesundheitsinstitut; seit 2003 istin den USA außerdem eine anerkannte ärzt-liche Fachgesellschaft aktiv, die Society for In-tegrative Oncology. Und auch in Deutschlandtut sich mittlerweile einiges: die 2010 gegrün-dete PRIO (Prävention und Integrative On-kologie, eine Arbeitsgemeinschaft der Deut-schen Krebsgesellschaft) bietet regelmäßigeFortbildungen und Veranstaltungen für Ärzteund Angehörige medizinischer Berufe an.

    Ergänzung, nicht Alternative zurSchulmedizinZwar gehen die Meinungen darüber, was genaukomplementäre Medizin ist, nach wie vor aus-einander. Aber zumindest besteht Einigkeit da-rüber, dass damit nicht nur Natur- oder Erfah-rungsheilkunde oder in ihrem Nutzen nichtobjektiv nachweisbare Verfahren wie Handauf-legung oder Geistheilung gemeint sein können.Die PRIO etwa beschäftigt sich ausschließlichmit solchen komplementären Verfahren, diesich nach den Kriterien der evidenzbasierten,also auf objektiven Studienergebnissen gestütz-ten Medizin beurteilen lassen.

    Vor der Verwechslung von Komplementärme-dizin mit „scharlatanesken Verfahren“ warnt

    auch Professor Gustav Dobos, Direktor derKlinik für Naturheilkunde und IntegrativeMedizin am Klinikum Essen-Mitte. Für ihnbesteht das wesentliche Ziel komplementärerBehandlungsverfahren darin, die aggressivenschulmedizinischen Therapien so erträglichzu machen, dass sie tatsächlich konsequent zuEnde geführt werden können. Immerhin bre-chen Dobos zufolge etwa 40 Prozent derMammakarzinom-Patientinnen eine Antihor-montherapie wegen der Nebenwirkungen ab.Akupunktur und Yoga sind aber mittlerweileanerkannte Verfahren zur Bekämpfung der ty-pischen Nebenwirkungen. Darüber hinauslassen sich dem Experten zufolge die fürKrebspatienten geradezu charakteristischenAngstzustände durch Meditation reduzieren.

    Integrative Onkologie: Das Beste ausSchul- und KomplementärmedizinIntegrative Onkologie vereint nach diesemKonzept die besten und in ihrer Wirksamkeitgut belegten Verfahren aus Schulmedizin undKomplementärmedizin. Auch Lebensstilände-rungen gehören damit in das Repertoire derIntegrativen Onkologie. Zahlreiche seriöseUntersuchungen haben gezeigt, dass ange-passte Bewegung während der Therapie un-terstützend wirkt, indem sie unerwünschteNebenwirkungen reduziert und damit die Le-bensqualität erhöht. Körperliche Aktivität giltmittlerweile als „bestes Krebsmedikament“, soProfessor Martin Halle, der sich als Leiter desMünchner Instituts für Sportmedizin undSportkardiologie seit Jahren mit Bewegungs-programmen für Krebspatienten beschäftigt.

    Mehr oder weniger das Gleiche gilt für Essenund Trinken. Die Ernährung ist einer der we-nigen Bereiche während einer Anti-Tumor-Therapie, in dem Betroffene selbst aktiv wer-den können. Die Kombination von Ernäh-rungsanpassung und regelmäßiger Bewegungbringt beispielsweise für Mammakarzinom-Patientinnen messbare Vorteile: Wer sich voll-wertig mit wenig Fleisch, aber viel Obst undGemüse ernährt und täglich etwa eine halbeStunde straff spazieren geht, tut aktiv etwas fürdie Verlängerung der Lebenserwartung.

    Risiken der KomplementärmedizinAuch wenn Komplementärmedizin vielfachmit „sanfter Naturmedizin“ assoziiert wird,birgt sie dennoch Risiken. Speziell die Wech-selwirkungen bestimmter pflanzlicher Heil-mittel mit Chemotherapeutika können ge-fährlich werden. Pflanzliche Heilmittel beein-flussen die Verstoffwechselung von Chemo-therapeutika in der Leber. Johanniskraut, Ing-wer und Knoblauch schwächen die Chemo-therapie-Wirkung, Baldrian, Ginseng undGelbwurz (Kurkuma) dagegen verstärken dieWirkung. Die in unten stehender Tabelle auf-geführten Heilmittel und Extrakte dürfen des-halb während einer Chemotherapie nicht an-gewendet werden.

    Wenn Sie selbst gegen Ihren Krebs aktiv wer-den wollen, so sprechen Sie mit uns darüber.Nur dann können wir die optimale Behand-lung sicherstellen. ‹‹

    Stichwor t PraxisJournal

    Johanniskraut

    Ingwer

    Knoblauch

    Baldrian

    Ginseng

    Gelbwurz (Kurkuma)

    Echinacea-Präparate

    Ephedra-Präparate

    Soja

    Rotklee

    Pfefferminztee

    Grapefruit

    Phytotherapeutika und Extrakte, die während einer Chemotherapie nicht angewandt werden sollten.

    Schulmedizin und komplementäre Behandlungsverfahren gemeinsam gegen Tumorerkrankungen

  • Für großes Aufsehen sorgte imHerbst 2019 eine Untersuchungkanadischer Forscher, die nachder Analyse hunderter Ernährungsstudienerklärten, dass wir unseren Fleischkonsumnicht verringern müssten. Die Hinweiseauf ein erhöhtes Risiko für Krebs- oderHerzkreislauferkrankungen reichten nichtfür eine Empfehlung, weniger Fleisch zuessen. Noch vier Jahre zuvor hatte die In-ternationale Agentur für Krebsforschung(IARC), eine Einrichtung der Weltgesund-heitsorganisation, dagegen verarbeitetesFleisch als krebserregend und rotes Fleischals wahrscheinlich krebserregend einge-stuft. Was ist nun richtig?

    Den Zusammenhang zwischen Krebsrisikound Ernährung zu belegen, ist wissenschaft-lich gesehen nicht ganz einfach. Denn Ernäh-rungsstudien sind immer Beobachtungs -studien: Patienten müssen Protokoll führen,sich also gegebenenfalls richtig erinnern, wieviel sie wann von was gegessen haben. DieVariationsbreite ist naturgemäß groß, die In-terpretation der Daten äußerst schwierig.

    Fünf Analysen zur Bedeutung desFleischkonsums

    Die kanadischen Forscher wollten ihrem ei-genen Anspruch zufolge dieser Unsicherheitein Ende bereiten und fassten die verfügba-ren Daten in fünf großen Analysen zusam-men. Drei dieser Analysen mit immerhin gut6 Millionen Frauen und Männern lassen dieSchlussfolgerung zu, dass die Reduktion vonFleischkonsum sich positiv auf die Gesund-heit auswirkt. Wer statt 7- nur 4-mal Fleischpro Woche verzehrt, mindert das krebsbe-dingte Sterberisiko um bis zu 18 Prozent.

    Demgegenüber steht die vierte Analyse, derzufolge nur ein geringer oder gar kein Effektvon Fleischkonsum auf das Krebsrisiko ge-funden wurde. Die Ergebnisse dieser vierten

    Analyse wurden allerdings wesentlich voneiner Studie der Women’s Health Initiative(WHI) dominiert, da sie mehr als 160 000Teilnehmerinnen umfasste. Das Problem:Diese Studie hatte gar nicht den Effekt einerFleischreduktion, sondern die Bedeutungeiner fettreduzierten Diät untersucht. In derfünften Analyse schließlich prüften die ka-nadischen Forscher lediglich, ob Menschengerne Fleisch essen oder nicht. Und wennFleisch schmecke, so das Fazit, solle es auchgegessen werden.

    Analyseergebnisse und Empfehlun-gen passen nicht zueinander

    Von den fünf Analysen zeigten drei alsoeinen Vorteil für die Reduktion des Fleisch-konsums. Die vierte Analyse wurde von einerStudie dominiert, die nicht Fleisch-, sondernFettreduktion untersuchte. Und in der fünf-ten Analyse ging es um eine Geschmacks -frage, nicht um die Auswirkungen einerfleischlastigen Ernährung.

    Warum kommen die Forscher trotzdem zudem Ergebnis, die Datenlage erlaube keineEmpfehlung zur Reduktion des Fleischkon-sums? Darüber wundern sich unabhängigeErnährungsexperten wie Martin Smollich,Professor am Institut für Ernährungsmedi-zin der Universität Lübeck, der zu diesemThema im Oktober 2019 einen Beitrag inZEIT ONLINE veröffentlicht hat1. Er kommtzu dem Schluss, dass die Autoren möglicher-weise beeinflusst waren durch einen derHauptsponsoren der Studie, den texanischenLobbyverband Texas A&M AgriLife, dessenerklärtes Ziel es ist, die Rinderzucht in Texaszu fördern.

    Ergebnisse der IARC sind verläss-licher

    Wie dem auch sei: Viel Fleisch zu essen, istsicher nicht gesund. Die 2015 vorgelegtenErgebnisse des IARC sind sehr viel verlässli-cher als die Arbeit der kanadischen Autoren.

    Wer zu viel Fleisch und Wurst isst, wird krank!

    E r n ä h r u n g

    Fleisch ist wertvoll, aber:

    [1] https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-10/gesunde-ernaehrung-rotes-fleisch-krebs-gesundheit-studie

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  • keinesfalls das neue Rauchen, wie die Süd-deutsche Zeitung seinerzeit richtig bemerkte.

    Trotz dieser Unterschiede sind Wurstver-zehr und Rauchen, was das Krebsrisiko

    angeht, in dieselbe Gruppe eingeteilt(siehe Kasten), weil dort lediglich aufdas Risiko an sich, nicht aber auf diegesundheitlichen Folgen insgesamt

    hingewiesen wird.

    Menge begrenzen, auf Qualitätund schonende Zubereitung achten

    Bei all den verständlichen Diskussionen darfaber der ernährungsphysiologische Nutzendes Fleischverzehrs, auch und gerade fürKrebspatienten, nicht unter den Tisch fallen.Fleisch ist wertvoll: Es enthält 15 bis 20 Pro-zent biologisch wertvolle Eiweiße, viele Mi-

    kronährstoffe wie B-Vitamine, Eisen, Zinkund Selen. Die Deutsche Gesellschaft für Er-nährung empfiehlt einen wöchentlichenFleischverzehr von 300 bis 600 Gramm – in-klusive Wurstwaren! In Deutschland verzeh-ren Männer jedoch durchschnittlich 1100Gramm, Frauen 600 Gramm Fleisch proWoche.

    Wer also seinen Fleischkonsum begrenzt, hatden ersten Schritt zur gesunden Ernährungschon getan. „Weniger Masse, mehr Klasse“könnte eine zweite Schlussfolgerung aus demIARC-Bericht sein; Produkte aus Massentier-haltung und Billigangebote sollte man mei-den. Und als drittes gilt es, auf schonende Zu-bereitung bei niedrigen Temperaturen zuachten, um die Entstehung möglicherweisekrebserregender Substanzen zu minimie-ren.‹‹

    PraxisJournal

    22 Experten kamen seinerzeit nach der Aus-wertung von über 800 Studien zu dem Ergeb-nis, dass der Verzehr von rotem Fleisch –Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Schaf, Pferd oderZiege – wahrscheinlich krebserregend ist. Alssicher krebserregend gilt den Forschern zu-folge der Verzehr von verarbeitetem Fleisch.Gemeint sind damit vor allem Wurstwaren,die meist Schweine- oder Rindfleisch, manch-mal auch Geflügel, Innereien oder Blut ent-halten. Diese Wurstwaren werden hergestelltdurch Salzen, Pökeln, Fermentierung, Räu-chern und viele andere Prozesse, die der Halt-barmachung oder Geschmacksverbesserungdienen.

    Die von den IARC-Spezialisten veröffentlich-ten Zahlen sind beeindruckend: Pro 100Gramm rotem Fleisch pro Tag erhöht sich dasDarmkrebsrisiko wahrscheinlich um 17 Pro-zent, pro 50 Gramm verarbeitetem Fleischpro Tag um 18 Prozent.

    Wurstessen ist keinesfalls das neueRauchen

    Was bedeuten in diesem Zusammenhang 17oder 18 Prozent? Das Risiko eines gesundenErwachsenen, im Laufe seines Lebens anDarmkrebs zu erkranken, liegt bei ungefähr7 Prozent. Wenn man täglich 50 GrammWurst isst, erhöht sich dieses Risiko um 18Prozent. Das Gesamtrisiko liegt dann abernicht etwa bei 25 Prozent, sondern bei 8,26Prozent, denn Bezugsgröße für die Risikozu-nahme sind die 7 Prozent Ausgangswert: 18Prozent von 7 sind 7 mal 18, dividiert durch100 = 1,26. Das Risiko steigt also von 7 auf8,26 Prozent.

    Die IARC schätzt, dass jährlich 34 000 Krebs-todesfälle auf verarbeitetes und möglicher-weise 50 000 auf rotes Fleisch zurückzuführensind. Rauchen aber verursacht 1 MillionKrebstote pro Jahr. Wurst essen ist deshalb

    Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC unterteilt die Gefährlichkeit potenziellkrebsauslösender Substanzen und Verhaltensweisen in fünf Gruppen.

    Gruppe 1: krebserregend. In dieser Gruppe finden sich mehr als 100 Einträge, unteranderem alkoholische Getränke, Tabak, Asbest, Röntgen- und UV-Strahlung und auch derVerzehr von verarbeitetem Fleisch.

    Gruppe 2A: wahrscheinlich krebserregend. Unter den 75 aufgeführten Substanzenfindet sich beispielsweise Acrylamid, das beim Braten entsteht und jetzt auch der Verzehrvon rotem Fleisch.

    Gruppe 2B: möglicherweise krebserregend. Zu den 288 gelisteten Stoffen gehörenunter anderem Blei, das Lösungsmittel Chloroform und Kaffee.

    Gruppe 3: nicht untersucht. Diese Gruppe ist mit mehr als 500 Substanzen die größte.Auch viele Medikamente sind hier gelistet.

    Gruppe 4: nicht krebserregend. Nur eine einzige Substanz findet sich in dieser Gruppe: Caprolactam, ein Ausgangsstoff für die Herstellung des Kunststoffs Perlon.

    Krebserregend oder nicht?

  • Blutzellen,Blutplasma &BlutserumBlutzellen machen allerdings nur rund einDrittel bis zur Hälfte der lebensnotwendigenroten Flüssigkeit aus. Der Zell-Anteil beiMännern liegt in der Regel höher als beiFrauen. Trennt man die zellulären Blutbe-standteile ab, dann bleibt das wässrige Blut-plasma übrig, in dem noch Eiweißstoffe ge-löst sind, in der Hauptsache die sogenanntenGerinnungsproteine. Wenn man diese Ei-weißstoffe vom Blutplasma trennt, erhältman das Blutserum.

    Kleines BlutbildIm sogenannten kleinen Blutbild werden fol-gende Blutzellen beziehungsweise Blutbe-standteile gemessen:

    Leukozyten (Leu): Die weißen Blutkörper-chen sind Bestandteil der Immunabwehr undvermehren sich deshalb beispielsweise bei

    bakteriellen Entzündungen und Allergien.Ihre Zahl geht dagegen zurück, wenn be-stimmte Virusinfektionen oder auch eineChemotherapie dafür sorgen, dass ihre Vor-läuferzellen im Knochenmark nicht mehrrichtig wachsen.

    Erythrozyten (Ery): Die roten Blutkörper-chen transportieren (über den eisenhaltigenFarbstoff Hämoglobin) Sauerstoff zu den Organen und stellen damit die Energiever-sorgung der Zellen sicher. Erhöht ist ihre An-zahl bei Sauerstoffknappheit der Atemluft(zum Beispiel bei längerem Aufenthalt imHochgebirge), bei Stress und Flüssigkeits-mangel. Vermindert ist die Erythrozytenan-zahl bei Blutarmut und Blutverlust oder auchbei Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel oderZinkmangel.

    Mean Corpuscular Volume (MCV):Durchschnittliches Zellvolumen eines rotenBlutkörperchens. Ärzte nutzen den Wert, umdie verschiedenen Formen von Blutarmut zuunterscheiden.

    Retikulozyten: Diese Vorläuferzellen derroten Blutkörperchen kommen im Blut nor-malerweise nur in geringer Anzahl vor. Wennsich ihre Zahl erhöht, spricht das für eine ver-stärkte Blutneubildung.

    Kleines und großes

    Blutbild

    D i a g n o s e

    Dass das Blut den Gesundheitszustand eines Menschen regelrecht abbilden kann, ist seit langer Zeit bekannt. Das „Blutbild“ gehört

    deshalb zu den wichtigsten diagnostischen Hilfsmitteln der Medizin.

    Im engeren Sinn bezeichnet man die Ergebnisse der Zählung von Zellen in menschlichem Blut als Blutbild. Drei große Zellarten

    werden unterschieden: die für die Sauerstoffversorgung der Zellenwichtigen roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für die Immun-abwehr unentbehrlichen weißen Blutkörperchen (Leukozyten) unddie für die Blutstillung zuständigen Blutplättchen (Thrombozyten).

    Hämoglobin (Hb): Der in den roten Blut-körperchen „verpackte“ eisenhaltige rote Blut-farbstoff bindet Sauerstoff. Wird die Zahl derErythrozyten größer, steigt auch der Hb-Wert– umgekehrt fällt er, wenn die Bildung vonErythrozyten gestört ist.

    Hämatokrit (HKT): Anteil aller Blutzellenam Gesamtblut. Da gegenüber den großenErythrozyten der Anteil von Leukozyten undThrombozyten an den Blutzellen vernachläs-sigbar ist, kann man das Hämatokrit auch alsAnteil der roten Blutkörperchen am Gesamt-blut ansehen. Hohe Hämatokritwerte machendas Blut dickflüssig. Erhöht ist der HKT-Wertbei Vermehrung der Erythrozyten, bei Flüssig-keitsverlust und bei Rauchern. Vermindert beiBlutarmut (die ja als Mangel an roten Blutkör-perchen definiert ist) und während derSchwangerschaft.

    Thrombozyten: Die Blutplättchen sind un-verzichtbar für die Blutstillung. Sie sammelnsich an Gefäßverletzungen und bilden soeinen Pfropf, der die Wunde verschließt. Einezu niedrige Thrombozytenzahl kann eine er-höhte Blutungsneigung zur Folge haben, zuviele Thrombozyten können zur Blutverklum-pung führen. Erhöht sein kann die Thrombo-zytenzahl bei starken Blutungen und Entzün-dungen, aber auch bei Tumorerkrankungen.Verringert ist die Zahl beispielsweise während

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  • Neutrophile Granulozyten (segment-kernig): Diese reife Form der Neutrophilenkann eingedrungene Krankheitserreger sofortbekämpfen. Unter anderem kann ihre Anzahlwährend einer Chemo- oder Strahlentherapievermindert sein, da durch diese Behandlun-gen ihre Vorläuferzellen im Knochenmark de-zimiert werden. Die Abwehrkräfte des Orga-nismus sind dadurch beeinträchtigt.

    Basophile Granulozyten: Diese Unter-gruppe der Leukozyten ist für die Bekämp-fung von Würmern und anderen Parasitenzuständig.

    Eosinophile Granulozyten sind an derEntstehung von Allergien beteiligt.

    Lymphozyten sind die Spezialisten der Im-munabwehr. B-Lymphozyten entwickeln sichbei Bedarf zu Antikörper-produzierendenZellen, die eingedrungene Krankheitserreger

    im Blut und in den Körperflüssigkeiten erken-nen, sich an sie anheften und sie so als zu be-kämpfende Strukturen markieren. T-Lym-phozyten steuern die Immunantwort undsind zum Teil auch in der Lage, virusinfizierteoder entartete Körperzellen, also Krebszellen,zu zerstören. Wenn sich ihre Zahl erhöht,kann das auf eine Entzündung beziehungs-weise eine gesteigerte Immunaktivität hinwei-sen. Wenn zu wenige Lymphozyten vorhan-den sind, deutet das auf eine Abwehrschwächehin.

    Monozyten: Diese ebenfalls zu den Leuko-zyten gehörenden Zellen wandern an den Orteiner Entzündung und werden dort zu Ma-krophagen, das heißt zu großen Fresszellen,die für die durch Lymphozyten gesteuerte Im-munabwehr wichtig sind.‹‹

    PraxisJournal

    einer Chemo- oder Strahlentherapie, da durchdiese Behandlungen die Vorläuferzellen allerBlutzellen im Knochenmark geschädigt wer-den können.

    Großes BlutbildDas große Blutbild wird auch als Differenzi-alblutbild bezeichnet und umfasst zusätzlichzum kleinen noch ein sogenanntes weißesBlutbild, in dem die Untergruppen der weißenBlutkörperchen (Leukozyten) genauer be-stimmt werden:

    Neutrophile Granulozyten (stabker-nig): Neutrophile Granulozyten oder kurzNeutrophile sind in der Lage, Krankheitserre-ger regelrecht zu fressen. Wenn sie sich nochin der Reifung befinden, ist ihr Zellkern stab-förmig. Eine erhöhte Zahl stabkerniger Neu-trophiler weist auf eine verstärkte Neubildungder Fresszellen hin, beispielsweise nach einerbakteriellen Entzündung.

  • Nationale Dekade gegen KrebsEine Initiative unter Federführung desBundesministeriums für Bildung undForschung

    Bereits Anfang des Jahres 2019 ging in Berlindie Initiative „Nationale Dekade gegen denKrebs" unter Federführung des Bundesminis-teriums für Bildung und Forschung an denStart. Neben dem Bundesministerium für Ge-sundheit, dem Deutschen Krebsforschungs-zentrum und der Deutschen Krebshilfe betei-ligen sich viele weitere Partner, unter anderemdie Felix-Burda-Stiftung, medizinische Fach-gesellschaften wie die Deutsche Krebsgesell-schaft, Verbände niedergelassener Ärztinnenund Ärzte, der Spitzenverband der gesetzli-chen Krankenversicherungen, forschende In-dustrieunternehmen, das Bundesinstitut fürArzneimittel und Medizinprodukte sowie dieBundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe.

    40 Prozent der Krebserkrankungensind vermeidbarEin 17-köpfiger Strategiekreis aus Delegiertender einzelnen Initiativen und Institutionenversteht sich als Impulsgeber. Die Partner wol-len gemeinsam nicht nur die Forschungs- undVersorgungsstrukturen verbessern, sondernsich auch um die Krebsprävention und Ge-sunderhaltung kümmern; denn allein 40 Pro-zent der Krebserkrankungen ließen sich durcheinen angepassten Lebensstil verhindern. Natürlich geht es auch darum, die Öffentlich-keit und das Umfeld der Betroffenen für das

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    iaThema zu sensibilisieren. Der Strategiekreislegt außerdem Wert darauf, dass die NationaleDekade gegen Krebs als lernende Initiativekonzipiert ist. Mit anderen Worten: Alle Aktionen werden auf ihre Wirksamkeit hinüberprüft, Ziele können verändert werden, dieStrategie insgesamt wird zu gegebener Zeit intern und extern bewertet.

    Das Ziel: Drei Viertel aller Krebserkran-kungen heilen oder beherrschenWas konkret ändert sich für die Versorgungvon Krebspatienten? Durch qualitätssicherndeMaßnahmen und bessere Vernetzung aller Be-teiligten soll es beispielsweise bis zum Endeder Dekade gelingen, drei von vier Krebs -patienten zu heilen oder ihre Erkrankung zu-mindest langfristig beherrschbar zu machen,und das bei möglichst hoher Lebensqualität.

    Für die moderne Medizin sind Krebserkran-kungen nach wie vor eine der größten Her -ausforderungen. Nach Herz-Kreislauf-Er-krankungen ist Krebs in unserer Gesellschaftdie zweithäufigste Todesursache und die ammeisten gefürchtete Erkrankung. Allein inDeutschland ist gegen Ende der Dekade miteinem Anstieg der jährlichen Krebsneuerkran-kungen von derzeit 500 000 auf 600 000 Fällezu rechnen. Bedeutende Ursachen sind dieälter werdende Gesellschaft, aber auch einLebens stil, der Krebserkrankungen eher för-dert als verhindert.

    Konzeptionelles, Aktionen und Berichte zurInitiative finden sich im Internet unterwww.dekade-gegen-krebs.de. ❮❮

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