Road Map zum Market Access -...
Transcript of Road Map zum Market Access -...
Der richtige Weg zu einem erfolgreichen Market Access
für Arzneimittel, Medizinprodukte und Diagnostika
Preis, Value und Erstattung im Fokus
,
Road-Map
zum Market Access
… smarte Lösungen für kniffelige Probleme…
3
Im Market Access gilt es viele Ziele in einem
möglichst kurzen Zeitraum zu erreichen. Einige
sind anfänglich wichtig, andere gewinnen erst zu
einem späteren Zeitpunkt an Bedeutung. Bei ei-
ner parallelen Zielverfolgung besteht jedoch die
Gefahr, dass einige Ziele vergessen, bzw. andere
aus den Augen verloren werden. Zudem besteht
das Risiko, dass auch Prioritäten verwechselt
werden. Darüber hinaus besteht die Neigung, in
alle Richtungen gleichzeitig zu starten. Bei die-
sem Vorgehen geht rasch die Effizienz verloren
und auch das Ergebnis wird eher mittelmäßig
sein. Es entsteht viel Bewegung, aber kein ge-
meinsames Ziel wird verfolgt.
Warum eine Road-Map für Market Access?
Ziel und Zweck der Road-Map Market Access
Die Road-Map ermöglicht es ausgesuchte Ziele
auf optimalem und effektivem Weg zu errei-
chen. Dabei ist die Strategie in Anbetracht des
Zeithorizonts und ökonomischer Nachhaltigkeit
für jedes (neue) Produkt individuell zu bestim-
men.
Eine Road-Map dient zur Orientierung. Dabei
werden Umwege und Irrwege wirkungsvoll ver-
mieden. Die Road-Map schafft Übersicht und ko-
ordiniert die unterschiedlichen Aktivitäten auf
dem Weg zum Ziel. Sie unterstützt das beteiligte
Team durch einen gemeinsamen Plan für den
uneingeschränkten Market Access und Er-
stattung. Zugleich zeigt sie die unterschiedlichen
Teilziele und Module sowie bestehende Interde-
pendenzen auf. Eine gut ausgearbeitete Road-
Map ist die Voraussetzung für die ressourcen-
sparende Koordination aller wichtigen Market
Access Bausteine.
Anschließende Teilziele ermöglichen insbesonde-
re die Vermeidung zusätzlicher kleinerer Hürden
im Market Access. Wenn man an die konkrete
Definition einer Road-Map zum Market Access
für ein neues Produkt heran geht, sollte zunächst
eine Reihe von grundsätzlichen und strategi-
schen Entscheidungen getroffen werden. Zudem
müssen relevante Rahmenbedingungen definiert
sein.
Zielhierarchie der Road-Map Market Access
Was sind die übergeordneten Ziele der Road-Map zum Market Access?
Umfassende Erstattung durch Kostenträger innerhalb möglichst kurzer Zeit
Bestmöglicher Zugang zum Patientensegment und Versorgungssegment
Positive Einstufung des Produkts durch relevante Arzneimittel– oder Medizinproduktebewerter
Marktzugang
Produktdistribution
Bewertung und Erstattung
Vertragsstrategien
Flankierende Inhalte
Administrative Inhalte
Welche Inhalte stehen im Fokus der Road-Map?
4
Typus der Road-Map und Zeithorizont
Eine Road-Map bildet üblicherweise einen Zeit-
rahmen von 1 bis 2 Jahren ab. Sie kann durchaus
ein gutes Stück vor der eigentlichen Marktein-
führung beginnen, d. h. sie beseitigt im Vorfeld
mögliche Barrieren einer schnellen Marktpene-
tration oder sie schafft die Voraussetzungen für
eine schnelle Akzeptanz durch die Kostenträger.
Andererseits kann sie sich auch bis über das ers-
te volle Jahr nach der Produkteinführung erstre-
cken.
Typus der Road-Map
Integrale Road-Map Zeigt das integrale Gesamtkonzept des Market Access
Pre-launch Road-Map Market Access vor Produkteinführung
Post-launch Road-Map Market Access nach Produkteinführung
(2012) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 (2013) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 (2014) 1 2 3 4 5 6 7 Jahr / Monat
Pre-launch Road Map Post-launch Road Map
Integrale Road Map
Produkteinführung
Demzufolge lässt sich zwischen einer pre-launch
Road-Map und einer post-launch Road-Map un-
terscheiden. Beide beginnen oder enden mit der
Markteinführung des Produktes und haben ihre
jeweiligen Vor- und Nachteile. Die bessere Lö-
sung ist die integrale Road-Map, welche in genü-
gendem zeitlichen Abstand vor der Markteinfüh-
rung beginnt und welche spätestens ein Jahr
nach der Markteinführung endet.
Eine Road-Map ist ein „living Document“, d. h. es
unterliegt einer zeitbezogenen Aktualität und
bedarf der regelmäßigen Erneuerung. Unabhän-
gig von der generellen Gültigkeitsdauer der Road
-Map sollte diese regelmäßig überarbeitet und
an aktuelle Entwicklungen angepasst bzw. aktua-
lisiert werden. Eine monatliche Überprüfung
bzw. Aktualisierung ist hierbei anzuraten. Zudem
ist ein quartalsmäßiger Review der gesamten
Road-Map empfehlenswert.
Zeithorizont
5
Strategische Rahmenbedingungen der Road-Map
Vor der Ausarbeitung einer spezifischen Road-
Map zum Market Access für ein Arzneimittel,
Medizinprodukt oder innovatives Diagnostikum ,
sollten grundsätzliche Rahmenbedingungen de-
finiert werden. Liegt dieses strategische Rah-
mengerüst fest, so erfolgt die Konstruktion ope-
rativen Details.
Von zentraler Bedeutung für die schlussendliche
Road-Map zum Market Access ist die Wahl des
relevanten Versorgungssektors in dem das Pro-
dukt eingesetzt werden soll. Die hauptsächliche
Richtungsentscheidung findet zwischen ambu-
lantem und stationärem Sektor statt. Dabei gilt
im ambulanten Sektor der Erlaubnisvorbehalt
und im stationären Sektor der Verbotsvorbehalt.
Zudem gelten die jeweils unterschiedlichen Er-
stattungsprozeduren und -mechanismen.
Jenseits dieser beiden zentralen Versorgungs-
sektoren gibt es weitere Bereiche mit eigenen
und spezifischen Regulierungen wie den Pflege-
sektor, die Homecare Versorgung, die Hospizver-
sorgung und weitere.
Entscheidungen über Pricing
Bezüglich der Festsetzung des „richtigen“ Her-
stellerabgabepreises gibt es keine einfache For-
mel. Die Preisentscheidung ist immer komplex
und sollte eine Reihe von Überlegungen umfas-
sen: Wie hoch ist der Produktnutzen? Wie hoch
ist er im Vergleich zur üblichen Standardthera-
pie? Besteht die Gefahr von Re- und oder Paral-
lelimporten durch inkonsistentes internationales
Pricing? Handelt es sich um eine Kurzzeit- oder
Langzeittherapie? Müssen Patienten an der Fi-
nanzierung beteiligt werden? Wie hoch ist die
Willingness to pay für das Produkt?
Unabhängig vom festgelegten Herstellerabgabe-
preis ist es wichtig, möglichst vor Markteintritt
zu wissen, ob das Produkt in mehreren Versor-
gungssegmenten mit unterschiedlichen Er-
stattungsmechanismen (ambulant und stationär,
Pflege oder Homecare) anbieten und einsetzten
möchte. Diese strategischen Kriterien beeinflus-
sen den Aufbau der Road-Map.
Entscheidungen über Versorgungssektoren
Entscheidungen über Kostenträgersegmente
Hier gibt es weitaus weniger Wahlmöglichkeiten,
mehr als 90% der Bevölkerung sind bei den GKV-
Kassen versichert. Dennoch kann es empfehlens-
wert sein, zunächst nur den Selbstzahler-
Teilmarkt und den PKV-Markt anzugehen und
erst danach die breite Erstattung durch die GKV-
Kassen zu suchen.
Die zeitliche Sequenz ist daher der zentrale
Punkt, beispielsweise Initial nur Selbstzahler und
PKV-Versicherte sowie GKV-Versicherte mit ent-
sprechender PKV-Zusatzversicherung.
Manchmal können auch andere Kostenträger,
wie die Pflegeversicherung oder auch die Berufs-
genossenschaft von Bedeutung sein.
6
Will man ausschließlich die gesetzlichen Zuzah-
lungen akzeptieren und ansonsten eine volle Er-
stattung durch die Kassen erreichen?
Oder ist man bereit, Festbeträge, Erstattungs-
höchstbeträge oder auch nur Teilerstattungen zu
akzeptieren?
In Abhängigkeit von den Finanzierungsentschei-
den eröffnen sich mehrere Optionen für die Kon-
zeption der Road-Map zum Market Access.
Ko-Finanzierungsentscheidung
Module der Road-Map zum Market Access
Grundsätzlich unterscheidet sich die Road-Map
Market Access für Arzneimittel erheblich von der
für Medizinprodukte oder Diagnostika. Ursache
hierfür ist die jeweils unterschiedliche Gesetzge-
bung. Jenseits der unterschiedlichen Kategorisie-
rung hängt das Design einer Road-Map einerseits
davon ab, ob es sich um eine pre- oder post-
launch Road-Map oder sogar um eine übergrei-
fende integrale Road-Map handelt. In Abhängig-
keit von dem Typus der Road-Map werden dann
die jeweiligen operativen Module kombiniert.
Marktzugangsmodule
Marktzugangsmodule sind in erster Linie zulassungsrelevante Prozesse, wie beispielsweise eine
CE-Zertifizierung im Bereich der Medizinprodukte oder die Zulassungsnummer im Bereich Arz-
neimittel.
Distributionsmodule
Um die Verkaufsfähigkeit sicher zu stellen ist oftmals eine PZN erforderlich. Wenn diese nicht
rechtzeitig beantragt und zugeteilt wird findet man das Produkt nicht in den einschlägigen Com-
putersystemen der Apotheken.
Auch die rechtzeitige Beantragung eines Institutskennzeichens wird oft vergessen. Ohne diese
kann man aber nicht an dem elektronischen Abrechnungsverfahren der GKV-Kassen teilneh-
men.
Bewertungs- und Erstattungsmodule
Dieses Modul stellt den Kernbereich der Road-Map zum Market Access dar. Hierbei muss nach
der Produktkategorie unterschieden werden, denn für Arzneimittel erfolgt die Bewertung durch
das IQWiG und den G-BA über die frühe Nutzenbewertung nach § 35a SGB V. Für Medizin-
produkte ist das Bewertungsverfahren mehr oder minder dem MDK/MDS oder den Kassen bzw.
ihren Verbänden überlassen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die so genannten
„Benannten Stellen“.
Allerdings wurde mit der Nutzenbewertung nach dem § 137e SGB V seit dem 1. Januar 2013 ein
neues mehr formelles Bewertungsverfahren für Medizinprodukte, insbesondere für solche der
Klasse III und „arzneimittelnahe“ Medizinprodukte.
7
Vertragsmodule
Generell besteht die Möglichkeit mit den Kostenträgern in der GKV und PKV Selektivverträge
über die Erstattung des neuen Produktes zu schließen. Eine Variante der Direktverträge sind da-
bei Modellvorhaben nach § 63-64 SGB V.
Diese Selektivverträge können als zweiseitige oder dreiseitige Verträge konzipiert werden. Hier-
für eignet sich beispielsweise die Grundlage § 73c SGB V, die besondere ambulante Versorgung
sowie die Verträge zur integrierten Versorgung nach dem § 140 ff SGB V.
Hinsichtlich des tragenden Vertragsprinzips gibt es die Möglichkeiten einfacher Rabattverträge,
Cost Sharing- und Capitation Verträge sowie prozessorientierte Vertragsmodelle.
Jeder dieser unterschiedlichen Verträge hat einen unterschiedlichen Stellenwert im Verlauf des
Market Access.
Flankierende Module
Die Kommunikation der Produkteigenschaften ist ein unverzichtbarer Prozess im Market Access.
Hierzu stehen die flankierenden Module
Value DossierEbM-basiert
Value DossierEbM-orientiert
zur Verfügung.
In diesem Modul wird Nutzen oder Zusatznutzen des Produkts gegenüber der relevanten Ver-
gleichstherapie darstellt. Die zu Grunde liegende Value Story eines neuen Produkts kann mit
einem Value Dossier am besten kommuniziert werden.
Ein ebenfalls bedeutendes, flankierendes Modul ist ein spezifisches Stakeholder Mapping & Ma-
nagement Programm, das einzelne Aktivitäten zu einem Produkt darstellt und absichert.
Administrative Module
Hierunter verstehen sich kleinere Module, die das Produkt im Market Access unterstützen. Da-
bei kann es sich um administrative Prozesse und Angelegenheiten handeln, wie z. B. die erfor-
derliche Anmeldung als Medizinprodukte Hersteller beim DIMID, etc.
8
Beispiel von pre und post-launch Road-Maps
Im nachfolgenden Beispiel wird eine Road-Map
für ein innovatives Medizinprodukt dargestellt.
Dabei wird grundsätzlich zwischen der pre-
launch Road-Map, der post-launch Road-Map
und der integralen Road-Map unterschieden.
Voraussetzung für die Konzeption einer Road-
Map ist jedoch die vorherige Bestimmung der
Rahmenbedingungen für das Design, basierend
auf strategischen Entscheidungen im Vorfeld.
Analog zur pre-launch Phase lässt sich die Per-
spektive der Road-Map ebenfalls auf die post-
launch Phase ausrichten.
Beispiel einer pre-launch Road-Map
Beispiel einer post-launch Road-Map
9
Beispiel einer integralen Road-Map
Die integrale Road-Map zeigt den Zeithorizont
vor und nach der eigentlichen Produkteinfüh-
rung auf und ermöglicht somit den umfassenden
Überblick aller relevanten Module .
Kommunikation der Road-Map
Ist die Road-Map erst einmal konzipiert und ver-
abschiedet worden, dann muss sie auch entspre-
chend an die relevanten und vor allem direkt in-
volvierten Stellen und Personen im Unterneh-
men kommuniziert werden. Die beste Road Map
verliert erheblich an Wert, wenn sie nicht unter-
nehmensintern kommuniziert wird.
Daher sollte die Road Map in dem Market Ac-
cess Team offiziell kommuniziert werden und
auch regelmäßig ihren Platz auf der Agenda fin-
den.
10
Controlling und Monitoring
Eine möglichst vollständige und optimal struktu-
rierte Road-Map ist Voraussetzung für ein erfolg-
reiches Market Access. Die hinreichende Bedin-
gung ist aber das kontinuierliche und periodische
Controlling, Monitoring und Umsetzung der
Road-Map.
Das Monitoring verfolgt dabei insbesondere die
einzelnen Tätigkeiten innerhalb eines Moduls,
wobei das Controlling mehr auf den Outcome ei-
nes jeweiligen Moduls achtet.
EPC HealthCare hat für diesen Zwecke ein spezi-
fisches Monitoring & Controlling Tool verfügbar,
das sich an alle Typen der Road-Map anpassen
lässt.
Checkliste zur Road-Map
Grundsätzlich richtet sich das Design einer Road-
Map zum Market Access vor allem nach dem Ty-
pus des Produktes (Arzneimittel – Medizinpro-
dukt – Diagnostikum) sowie nach dem zeitlichen
Horiziont der Road-Map (pre-launch oder post-
launch oder integrale Road-Map).
Die weitere zentrale Determinante für das De-
sign der Road-Map ist die Bestimmung des
hauptsächlichen Versorgungssektors, denn die-
ser triggert die entsprechenden Bewertungsver-
fahren und Erstattungsmechanismen.
Das Beispiel der nachfolgenden Checkliste stellt
eine valide Grundlage für das Design der Road-
Map zum Market Access dar.
11
Verfügbarkeit des Produktes
Die Road-Map zum nachhaltigen Market Access
wird durch das Institut TakeCare individuell für
die einzelnen Produkte des Klienten designed.
Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Klienten
pre-launch, post-launch oder integrale Road-
Maps für Arzneimittel, Medizinprodukte und Di-
agnostika.
Über das Design der Road-Map hinaus erarbeiten
wir die operationalen Module zur Umsetzung so-
wie Konzepte für das Monitoring und Controlling
der Road-Map zum Market Access.
ITC - Institut TakeCare GmbH Alte Rabenstraße 32
D 20148 Hamburg
ITC - Institut TakeCare, Version 1.0, August 2016
Dr. Klaus-Jürgen Preuß
Tel.: +49 (0) 40 - 854 0291 01
Fax: +49 (0) 40 - 854 0291 29
Mobil: +49 (0) 172 - 2700 428
Email: [email protected]
Ihr Ansprechpartner