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LEER - „Die Tänzerin“ hat sich bewährt. Hat die Wellen ausgetanzt, mit Leichtigkeit. Hat dabei keine Pirouetten gedreht, sondern Kurs gehal- ten. Hat sich ganz der Füh- rung ihres Partners hingege- ben, ihres Kapitäns. Erich Wilts ist hochzufrieden mit seinem neuen Schiff, der „Freydis III“, die er „die Tän- zerin“ nennt. Vergangenen August wa- ren er und seine Frau Heide, wie berichtet, von Leer aus zu ihrer achten Weltumseg- lung gestartet. Die erste Tour mit dem neuen Schiff. Die „Freydis II“ war 2011 nach dem verheerenden Erdbeben in Japan im anschließenden Tsunami zerstört worden. Ohne Schiff aber können Heide und Erich Wilts, beide inzwischen 70 Jahre alt, nicht sein. Ein neues musste her, die „Freydis III“. Sie hat jetzt ihre erste Bewährungsprobe überstanden. Segelte von Leer zu den Kanaren, hat den Atlantik überquert, die Kari- bik durchkreuzt und liegt nun vor Panama, während das Ehepaar Wilts gerade ei- nige Wochen in seinem Haus in Heidelberg verbringt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Am 28. Januar geht ih- re Reise mit der „Freydis III“ weiter. „Am Anfang haben wir noch viel an die alte ,Freydis’ gedacht“, gibt Erich Wilts, der in Leer aufgewachsen ist, unumwunden zu. Immerhin: 30 Jahre lang war das Ehe- paar mit ihr unterwegs. „Das alte Schiff kannten wir im Schlaf, an das neue mussten wir uns erst gewöhnen. Wir sind so langsam in die neue ,Freydis’ hineingewachsen“, erzählt er und dass er und seine Frau sich jetzt „nicht mehr vorstellen können, wie- der mit der alten ,Freydis‘ zu segeln“. Das neue Schiff lasse sich viel bessern steuern und se- geln. Auch die wechselnden Crews – in diesem ersten Rei- seabschnitt waren es sieben zumeist segelbegeisterte Ost- friesen seien von dem Schiff sehr angetan gewesen, sagt Erich Wilts. Einer dieser Mitsegler war Bernhard Brons, Chef der Emder Reederei AG Ems. Zu- sammen mit seiner Frau Rika hat er den Törn von Grenada nach Curaçao auf der „Frey- dis III“ erlebt. Nein, Erholungs- urlaub sei das nicht unbedingt gewesen, sagt er. „Man muss da an Bord schon rich- tig mitmachen, auch die Wache gehen. Aber man kommt dafür in Ecken der Welt, die man sonst niemals erreichen würde. Wir haben eine ganze Menge unbe- wohnter Inseln kennenge- lernt“, erzählt Brons. Am meisten beeindruckt hat ihn „diese Ruhe und die Natur“. Das ist es auch, was Heide und Erich Wilts auf ihren Rei- sen am meisten fasziniert – und die Begegnung mit den fremden Kulturen. Doch manchmal treffen sie auch am äußersten Ende der Welt noch auf Landsleute. Wie zum Beispiel in Panama. Dort liegt die „Freydis III“ in einem Hafen quasi mitten in der Wildnis – und da hat ein Berliner das Sagen. Wenn Wilts’ am 28. Januar zu ihrem Schiff zurückkehren, steht die Passage durch den Pana- makanal an. Dann geht es mit neuer Crew Rich- tung Galapagos und von dort wei- ter zu den 3000 Seemeilen entfernten Mar- quesas. Danach segelt die „Frey- dis“ durch die polynesischen und melanesischen Inselwel- ten bis nach Australien. „An- fang Oktober wollen wir un- ser Ziel erreicht haben“, sagt Erich Wilts. Wohin es von Australien aus geht? Ist noch nicht ge- plant. „Mehrere Lösungen bieten sich an – eine verlo- ckender als die andere. Aber Hauptsache: Wir bleiben ge- sund und die ,Freydis’ trägt uns weiterhin sicher an unse- re Ziele“, schreibt Heide Wilts in ihrem Internettage- buch. Bisher hat „die Tänze- rin“ auf den Meeren der Welt genau den richtigen Takt ge- funden. Im August waren Heide und Erich Wilts von Leer aus zu ihrer achten Welt- umseglung gestartet. Der erste Reiseabschnitt ging bis Panama. VON PETRA HERTERICH Zu den wechselnden Crew-Mitgliedern an Bord der „Freydis“ gehörten auch immer wieder Ostfriesen. In der Karibik sonnte sich Rika Brons aus Emden auf dem Schiff, während ihr Mann Bernhard mit dem Rest der Besatzung im Dingi von einer Vogelexkursion in den Mangroven zurückkam. BILDER: PRIVAT „Freydis“ segelte ins Paradies Unübersehbar der Kapitän an Bord: Erich Wilts segelt seit seiner Kindheit. Oft treiben im Meer Fi- schernetze. Dieses hatte sich um die Schiffsschrau- be gewickelt. Erich Wilts hat Sunden gebraucht, um es loszuschneiden. Heide und Erich Wilts vor dem Start zu ihrer Reise. Die „Freydis“ ankerte vor absolut menschenleeren Inseln in der Karibik. _________ ______________________ BERNHARD BRONS „Man muss an Bord schon richtig mitma- chen“

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  • LEER - „Die Tänzerin“ hatsich bewährt. Hat die Wellenausgetanzt, mit Leichtigkeit.Hat dabei keine Pirouettengedreht, sondern Kurs gehal-ten. Hat sich ganz der Füh-rung ihres Partners hingege-ben, ihres Kapitäns. ErichWilts ist hochzufrieden mitseinem neuen Schiff, der„Freydis III“, die er „die Tän-zerin“ nennt.

    Vergangenen August wa-ren er und seine Frau Heide,wie berichtet, von Leer auszu ihrer achten Weltumseg-lung gestartet. Die erste Tourmit dem neuen Schiff. Die„Freydis II“ war 2011 nachdem verheerenden Erdbebenin Japan im anschließendenTsunami zerstört worden.Ohne Schiff aber könnenHeide und Erich Wilts, beideinzwischen 70 Jahre alt, nichtsein. Ein neues musste her,die „Freydis III“. Sie hat jetztihre erste Bewährungsprobeüberstanden. Segelte vonLeer zu den Kanaren, hat denAtlantik überquert, die Kari-bik durchkreuzt und liegtnun vor Panama, währenddas Ehepaar Wilts gerade ei-nige Wochen in seinem Hausin Heidelberg verbringt, um

    dort nach dem Rechten zusehen. Am 28. Januar geht ih-re Reise mit der „Freydis III“weiter.

    „Am Anfang haben wirnoch viel an die alte ,Freydis’gedacht“, gibt Erich Wilts,der in Leer aufgewachsen ist,unumwunden zu. Immerhin:30 Jahre lang war das Ehe-paar mit ihr unterwegs. „Dasalte Schiff kannten wir imSchlaf, an das neue musstenwir uns erst gewöhnen. Wirsind so langsam in die neue,Freydis’ hineingewachsen“,

    erzählt er und dass er undseine Frau sich jetzt „nichtmehr vorstellen können, wie-der mit der alten ,Freydis‘ zusegeln“.

    Das neue Schiff lasse sichviel bessern steuern und se-geln. Auch die wechselndenCrews – in diesem ersten Rei-seabschnitt waren es siebenzumeist segelbegeisterte Ost-friesen – seien von demSchiff sehr angetan gewesen,sagt Erich Wilts.

    Einer dieser Mitsegler warBernhard Brons, Chef der

    Emder Reederei AG Ems. Zu-sammen mit seiner Frau Rikahat er den Törn von Grenadanach Curaçao auf der „Frey-dis III“ erlebt.Nein, Erholungs-urlaub sei dasnicht unbedingtgewesen, sagt er.„Man muss da anBord schon rich-tig mitmachen,auch die Wachegehen. Aber mankommt dafür in Ecken derWelt, die man sonst niemalserreichen würde. Wir habeneine ganze Menge unbe-wohnter Inseln kennenge-lernt“, erzählt Brons. Ammeisten beeindruckt hat ihn„diese Ruhe und die Natur“.

    Das ist es auch, was Heideund Erich Wilts auf ihren Rei-sen am meisten fasziniert –und die Begegnung mit denfremden Kulturen. Dochmanchmal treffen sie aucham äußersten Ende der Weltnoch auf Landsleute. Wiezum Beispiel in Panama.Dort liegt die „Freydis III“ ineinem Hafen quasi mitten inder Wildnis – und da hat ein

    Berliner das Sagen. WennWilts’ am 28. Januar zu ihremSchiff zurückkehren, stehtdie Passage durch den Pana-

    makanal an.Dann geht es mitneuer Crew Rich-tung Galapagosund von dort wei-ter zu den3000 Seemeilenentfernten Mar-quesas. Danachsegelt die „Frey-

    dis“ durch die polynesischenund melanesischen Inselwel-ten bis nach Australien. „An-fang Oktober wollen wir un-ser Ziel erreicht haben“, sagtErich Wilts.

    Wohin es von Australienaus geht? Ist noch nicht ge-plant. „Mehrere Lösungenbieten sich an – eine verlo-ckender als die andere. AberHauptsache: Wir bleiben ge-sund und die ,Freydis’ trägtuns weiterhin sicher an unse-re Ziele“, schreibt HeideWilts in ihrem Internettage-buch. Bisher hat „die Tänze-rin“ auf den Meeren der Weltgenau den richtigen Takt ge-funden.

    Im August waren Heideund Erich Wilts von Leeraus zu ihrer achten Welt-umseglung gestartet. Dererste Reiseabschnitt gingbis Panama.

    VON PETRA HERTERICH

    Zu den wechselnden Crew-Mitgliedern an Bord der „Freydis“ gehörten auch immer wieder Ostfriesen. In der Karibik sonnte sich Rika Brons aus Emden auf dem Schiff, während ihrMann Bernhard mit dem Rest der Besatzung im Dingi von einer Vogelexkursion in den Mangroven zurückkam. BILDER: PRIVAT

    „Freydis“ segelte ins Paradies

    Unübersehbar der Kapitän an Bord: Erich Wilts segelt seitseiner Kindheit.

    Oft treiben im Meer Fi-schernetze. Dieses hattesich um die Schiffsschrau-be gewickelt. Erich Wiltshat Sunden gebraucht, umes loszuschneiden.

    Heide und Erich Wilts vordem Start zu ihrer Reise.

    Die „Freydis“ ankerte vor absolut menschenleeren Inselnin der Karibik.

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    richtig mitma-chen“

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