41248 DANELECTRO · JIMI HENDRIX RAMMSTEIN ALICE COOPER Voodoo-Sounds für die Ewigkeit Das Riff...
Transcript of 41248 DANELECTRO · JIMI HENDRIX RAMMSTEIN ALICE COOPER Voodoo-Sounds für die Ewigkeit Das Riff...
MOTÖRHEADOverkill
THE BLUE POETS Cyber Love
das magazin für gitarristen und bassisten
MOTÖRHEADmit
CD
B 4
1248
F
4 KOMPLETTE SONGS AUF CD + NOTEN/TABS IM HEFT
Heft Nr. 233 Ausgabe 10/2019
D: € 6,90A: € 7,90B: € 8,10 L: € 8,10E: € 9,50I: € 9,50 CH: SFR 12,00
· STATUS QUO · OVATION VIPER · STEEL PANTHER · SENNHEISER XSW-D-SETS· SCHECTER KM-7 MK-III · KRIS BARRAS · EHX SUPER SWITCHER · DIDI ZILL
· DIGITECH WHAMMY-PEDALE · OF MICE & MEN · BLACK STAR RIDERS · TIGER ARMY · TYLER BRYANT · GIBSON LES PAUL CLASSIC u. v. m.
INTERVIEWS + TEST & TECHNIK
KRIS BARRASIgnite
WORKSHOPS
JIMI HENDRIX
RAMMSTEIN
ALICE COOPER
Voodoo-Sounds für die Ewigkeit
Das Riff regiert
30 Jahre Trash
RETRO, KLASSIK & MODERNEENGL · KEMPERDANELECTRO ·
JOHNNY CLEGG Scatterlings Of Africa
LTDAA-600Alan Ashby Signature
ZU GEWINNEN
Liebe Leser,wenn man Nachrichten verfolgt oder die Tages-schau, nun ja, schaut oder sich schlicht mit Menschen unterhält, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass
die Welt komplizierter zu wer-den scheint. Das ist per se ja erstmal nichts Schlechtes, die Autos heutzutage sind auch komplizierter aufgebaut als Anno Tobak bei Gottlieb Daim-ler. Ein wenig komplizierter als früher sind dann auch zwei unserer drei Titel-helden konzipiert: der Kemper Profiler Stage und der Engl Savage 120 MkII sind die neues-ten Gerätschaften zweier heimischer Herstel-ler, die durchaus weltweit Geltung haben.
Ich kann mich noch an meine erste Begeg-nung mit einem Savage 120, quasi dem Ur-Amp des sich auf dem Titel befindlichen 30th-Anniversary-Savage-MkII, erinnern. Es war 1998, Studiosession, Metal-Produktion, der JCM900 hat irgendwie nicht so geballert, wie wir uns das vorgestellt hatten, also her mit dem Savage 120 und auf einmal war da eine Kompression und ein Druck in den Bässen – ganz hervorragend!
Ergänzt mit dem geboosteten 900er war das dann ein mehr als fettes Brett. Mich hat das schwer beeindruckt, aber wir hatten ja nix damals …
Retro oder modern? Egal!So ähnlich erging es wohl auch der Gitarrenwelt, als der Kem-per Profiler sich anschickte, die Bastion „Röhre“ im Sturm zu nehmen. Dass er das zumindest in Teilen geschafft hat, wird wohl kaum einer bestreiten. Für den Kemper, auch den neu-en Profiler Stage, gilt nach wie vor: „Man ist für ihn oder ge-gen ihn“. Also, zumindest wenn man das ein wenig zuge-spitzt formuliert. Es gibt natür-lich auch die, die ihre Röhren-Amps lieben, aber auf Tour
eher nicht mitnehmen wollen. Oder die, die aus Prinzip nichts anderes als Röhre spielen. Kann man auch verstehen …
Um jetzt die Kurve zurück zur Kompliziert-heitsdebatte zu kriegen: Es ist doch toll, so viele Alternativen und Möglichkeiten zu ha-ben. Egal, welches Schweinderl man frei nach Robert Lemke gerne hätte, es gibt zig Varian-ten davon – Auswahl en masse!
Quasi als Antithese fungiert die Danelectro ’64XT auf dem Titel: außen richtig Retro, in-nen schaut’s … ach, lest doch am besten selbst!
Cheerseuer Stephan
@ Social Media:
Facebook:guitarmagazin
Instagram:guitarmagazin
Youtube:guitar Magazin
PS: Es war lange überfällig, aber jetzt haben wir’s getan und einen ganzen Haufen Porträts über
erstklassige heimische Hersteller wie Lakewood, Cuntz, Striebel, Tonfuchs, Zeal, Zerberus, Hanika, Engl, Hartung, Kemper und Tonnen mehr davon in
unserem brandneuen Sonderheft Made in Germany zusammengepackt – ab 27. September an eurem
Kiosk oder ab sofort unter www.ppvmedien.de!
Youtube:
Es war lange überfällig, aber jetzt haben wir’s getan und einen ganzen Haufen Porträts über
erstklassige heimische Hersteller wie Lakewood, Cuntz, Striebel, Tonfuchs, Zeal, Zerberus, Hanika, Engl, Hartung, Kemper und Tonnen mehr davon in
Made in Germanyzusammengepackt – ab 27. September an eurem
Kiosk oder ab sofort unter www.ppvmedien.de!
INTRO
4 10/19
Inhalt 102019
Interview: Steel Panther Tone-Trademarks: Jimi Hendrix
Legends-Special: Rammstein Masterpiece: Alice Cooper – Trash
36 60
68 78
Interviews/Stories 34 Scott Gorham/Black Star Riders
36 Satchel & Lexxi Foxx/Steel Panther
40 Francis Rossi/Status Quo
42 Marcus Deml/The Blue Poets
46 Didi Zill
48 Tyler Bryant
50 Phil Manansala/Of Mice & Men
54 Kris Barras
56 Nick 13/Tiger Army
58 Danny Bryant
Workshops 60 Tone-Trademarks: Jimi Hendrix
68 Legends-Special: Rammstein
78 Masterpiece: Alice Cooper – Trash
84 Riffalong: Linkin Park
88 Guitar-Cosmos: „Transgender Boogie“
90 Generation Shred: Paul Gilbert
94 Bluescafé: Leadbelly – „Black Girl“
Songs 145 Johnny Clegg – „Scatterlings Of Africa“
153 Kris Barras Band – „Ignite“
160 The Blue Poets – „Cyber Love“
168 Motörhead – „Overkill“
Ovation Viper Dave Amato Signature
118 116 126122Schecter KM-7 Mk-III Standard
Baton RougeAR31C/ACE
GibsonLes Paul Classic
Takamine 800 Custom Meiyuu
124
5
INHALT
Test & Technik 98 Guitar-Dreams: Danelectro ‘64XT
102 Guitar-Dreams: LTD AA-600
Alan Ashby Signature
106 Guitar-Dreams: Kemper Profiler Stage
112 Guitar-Dreams: Engl Savage MKII E610II
116 Schecter KM-7 Mk-III Standard
118 Ovation Viper Dave Amato Signature
122 Gibson Les Paul Classic
124 Takamine 800 Custom Meiyuu
126 Baton Rouge AR31C/ACE
128 DigiTech Whammy V, DT & Ricochet
132 Electro-Harmonix Super Switcher
134 Fulltone OCD V2 & Ge
136 Fame MFX-AC Rig, MFX-3 OD Rig, MFX-6 Ultra Rig
140 Sennheiser XS Wireless Digital
Pedalboard Set & Instrument Base Set
Rubriken 3 Intro
6 guitar-CD + Downloads
7 CD-Booklet
10 guitar-News: Aktuelles & Verlosungen
16 Nachruf: Aspen Pittman
18 Tourdaten
20 Reportage: Summer Breeze 2019
26 CD-Rezensionen
31 guitar-Abonnement
97 Pickup – zu gewinnen: LTD AA-600 Alan Ashby Signature
143 Händlerverzeichnis
144 Charlys Bluestalgia/Anzeigenindex/Impressum
Kemper Profiler Stage
Engl Savage MKII E610II
zu gewinnen + im Test: LTD AA-600 Alan Ashby Signature
Danelectro ‘64XT
106
112
+ im Test: LTD AA-600 Alan Ashby Signature97+102
98
SONNE, REGEN, WOLKEN &EIN GEILES ROCK- UND METAL-FESTIVAL
SUMMER BREEZE OPEN AIR 2019
Wie es auf dem diesjährigen Summer Breeze Open Air 2019 war? Während unser geschätzter guitar-Kapitän Stephan
mitsamt Familie im wohlverdienten Sommerurlaub war, hatte sich der Rest der guitar-Piraten bestehend aus den Matrosen Phil, Olli und dem tapferen Schiffsjungen Bruno runter vom guitar-Schiff und rauf aufs Festival-Festland des SBOAs nach Dinkelsbühl begeben. Hier gab sich die guitar-Crew drei Tage lang die volle Ladung Riffs, Gitarren und Festival-Feeling. Das
hier waren die Highlights der Mannschaft ...
C Su
mmer
-Bre
eze-
Open
-Air-
Medi
a-Te
am
Mittwoch, 14. August:
WindhandGarrett Morris: Gibson SG Standard
Gefühlt eines der lautesten Sets des Festivals hat die ame-rikanische Doom-Truppe Windhand gespielt – da konnte auch die eher kleine Wera-Tool-Stage nichts dran ändern.
Laut heißt zwar nicht zwangsläufig gut, aber im Doom-Bereich ist einfach ein Mindestmaß an Schalldruck nötig. Die Kombination aus
Wie es auf dem diesjährigen Summer Breeze Open Air 2019 war? Während unser geschätzter
mitsamt Familie im wohlverdienten Sommerurlaub war, hatte sich der Rest der Phil, Olli und dem tapferen Schiffsjungen Bruno runter vom guitarDinkelsbühl begeben. Hier gab sich die lang die volle Ladung Riffs, Gitarren und Festival-Feeling. Das
Mittwoch, 14. August: Lautstärke, zentnerschweren Riffs und dem fast hypnotischen Gesang
von Sängerin Dorthia Cottrell konnte jedenfalls leicht über die leider zu dumpf abgemischte Gitarre von Garrett Morris hinwegtrösten. (bw)
Letters From The ColonyJohan Jönsegård: ESP E-II T-B7 BaritoneTterrab Dys: Caparison Brocken 7 FX-WM
Ganz schön Meshuggah-esque, diese Kolonialbriefe. Eine noch relativ frische Band, die die Wera-Stage zerlegen durfte und von Song zu
20
REPORTAGE Summer Breeze Open Air 2019
10/19
GLEICH BESTELLEN www.ppvmedien.de oder unter Tel.: 08131-565568 | [email protected]
ABO + PRÄMIE
Nur solange der Vorrat reicht.
Nur für Abonnenten
Exklusiver Bonus-Track für Abonnenten mit Soundfiles und Noten-PDF-Download
AboPrämieN
ABO
1. Pedalboard 2. Hercules Guitar Stands
3. Hercules Guitar Wandhalter
12 Hefte + PRÄMIE ab 75,80 €
Jetzt Auch vergüNStigte Schüler-AboS!
beim Schreiben involviert, und es freut mich, dass man das auch hört.
Und woher kommt der stärkere irische Ein-fluss, den man im Titelsong auch in Form von Dudelsäcken hört?Das ist eben unser Background. Ich war ja lange bei Thin Lizzy, meine Mutter war Irin, und Ricky kommt aus Belfast in Nordirland. Er wuchs in den 1970ern dort auf, in der Zeit der Troubles. (bürgerkriegsähnlicher Konflikt von 1969 bis 1998 zwischen Irland und Nor-dirland, Anm. d. Autoren). Die Iren hatten immer schon ein besonderes Gefühl für Me-lodien, wahrscheinlich schon seit Jahrhun-derten. Und das zieht sich durch alle unsere Alben, es fällt uns einfach leicht.
Aus deiner Sicht des Gitarristen scheint das vielleicht einfach, aber du musst die Double-Leads doch immer auch mit einem zweiten Gitarristen zusammen spielen. Wie vermit-telst du deinem Kollegen das?Ab einem gewissen Niveau geht das schon, aber man muss daran arbeiten. Da gehört schon ein bisschen Liebe zu den Harmonien dazu, und ich freue mich immer, wenn ich etwas finde, das mit einer höheren Quinte oder einer tieferen Terz gut klingt. Ich wuchs mit Country und Western auf, und habe zum Beispiel die Gesangsharmonien der Everly Brothers immer bewundert.
Was hat sich das mit dem Wechsel von Damon Johnson zu nun Christian Martucci geändert?Damon war ein großer Thin-Lizzy-Fan und wollte überall Harmonien dazufügen, den musste ich etwas bremsen. (lacht) Als Chris von Stone Sour zu uns kam, stellte sich her-aus, dass er auch die Black Star Riders sehr mochte. Chris schickte ein Video, ich habe mir obendrein noch einiges von ihm auf You-tube angesehen und war beeindruckt, was für ein guter Gitarrist er war. Zudem ist er eine coole Persönlichkeit, das hat schnell gepasst.
Dann schätze ich mal, er ist für den leicht veränderten Gitarrensound zuständig ...
Yeah! Christian ist super darin, immer andere Sounds zu entwickeln, wir hatten im Studio viel Spaß damit. Er schlug ständig für ein-zelne Songs andere Sounds vor, und ich ging sofort mit. Fast vom ersten Handschlag an ergab sich da eine tolle Gitarrenpartnerschaft zwischen uns beiden.
Und er brachte auch diesen etwas raueren Gesamtsound mit?Nein, das war unser Produzent Jay Ruston, er hatte eine recht genaue Vorstellung vom Sound der ganzen Band. Alles sollte etwas klarer und knackiger sein. Nach den ersten Aufnahmen sagten wir, dass uns das gefällt, mach' einfach so weiter. Er hat da einen tollen Job gemacht.
Du hast lange Zeit einen umgebauten Mar-shall JMP-100 gespielt, der deinen Sound definiert hat. Wie war der modifiziert?Das weiß ich leider gar nicht. Den hat ein
Räumen wir das Thema, das die Black Star Riders kaum noch hören kön-nen, gleich ab: Ja, die Band ist der legitime Nachfolger von Thin Lizzy. Und natürlich hört man das an den unvergleichlichen Double-Leads für die Scott bei den Iren in deren Hochphase von 1974 bis 1983 neben
wechselnden Gitarristen zuständig war. Im 21. Jahrhundert sind die Riders aber eine moderne Rockband, die seit 2013 nun schon vier Alben und zahlreiche Touren absolviert hat. Die aktuelle Scheibe Another Side Of Grace zeigt dabei eine ungekannte Vielfalt mit halbakustischen Nummern und einem etwas raueren Sound.
Scott, woher kommt denn die neue Vielfalt auf dem Album?Scott Gorham: Alle fünf von uns schreiben nun Songs. Bei den ersten Alben waren das vor allem Ricky (Warwick, g, v, Anm. d. Au-toren) und Damon (Johnson, g, ausgestiegen 2018, Anm. d. Autoren). Diesmal war jeder
FACETTEN EINES SCHWARZEN STERNS
SCOTT GORHAM/BLACK STAR RIDERS
Auf dem vierten Album spielen die Black Star Riders völlig befreit auf. Chefgitarrist Scott Gorham erklärt uns, warum die Band nun wieder Irish-Folk und auch politische Texte
in ihren grundsoliden Rocksound integriert. Und dann war da ja auch noch sein legendärer Marshall ...
CGa
be G
insb
erg/
Getty
Imag
es, R
ober
t Joh
n
Scott mit seiner geliebten Les Paul
34 10/19
INTERVIEW
ZURÜCK IN DIE '80ER!Leoparden-Leggings, wallendes Haar und ganz viel Hedonismus: Steel Panther sind eine Band, neben der Spinal Tap wie ein Kirchenchor wirken. Wir haben Gitarrist Satchel und Bassist Lexxi Foxx in Berlin getroffen, um über Heavy Metal Rules, große Vorbilder und
Kreativeinheiten unter der Dusche zu sprechen.
ZURÜCK IN DIE '80ER!ZURÜCK IN DIE '80ER!Das Video zum Interview findet ihr auf unserem YouTube-Kanal
36 10/19
INTERVIEW
Du überlegst aufzuhören?Ich sollte das nicht sagen, aber ich glaube nicht mehr an das Showgeschäft. Ich bin mittlerweile 70 Jahre alt, schaue mir Men-schen meiner Generation an und denke, dass die ganz schön albern aussehen. Bis mir dann auffällt, dass es bei mir nicht anders ist. Und das tut weh! Um mit Status Quo noch beim Publikum anzukommen, müssen wir viel Energie in die Shows pumpen, sonst wird es langweilig. Vielleicht habe ich Angst davor, irgendwann nicht mehr so enthusiastisch mit einem „Yeah“ auf die Bühne springen zu können. Meine Frau hat mal zum Tourmana-ger gesagt: „Du solltest ihn nach dem Kon-zert sehen.“ Da tut mir alles weh.
Wie kommst du vor Auftritten denn in Stim-mung? Woher nimmst du die nötige Energie?Ich mache Stimmübungen und singe mich mit den Kollegen ein. Danach – das haben wir uns bei den Chinesen abgeschaut – spre-chen wir lauter und schneller miteinander. Lauter, schneller, lauter, schneller, und dann geht’s auf die Bühne.
BACKBONE
Starke Mannschafts-leistung unter Cap-tain Rossis alleiniger Riff-Leitung
Du bist bekannt dafür, fast ausschließlich die Fender Telecaster zu spielen. Warum hast du dich für diese Gitarre entschieden?Ich habe angefangen mit der Guild Starfire und bin dann zu einer Gibson gewechselt. Bei einem Gig mit den Badfingers habe ich die Gitarre mit Peter Ham getauscht, der hatte eine Grimshaw, quasi eine Les-Paul-Kopie. Doch nach zwei Wochen ist die Brücke ge-brochen. Wir waren gerade in Schottland und mussten uns dort zwei Telecaster in einem Laden ausleihen. Ich bin auf Anraten meines Tourmanagers schließlich bei der Sunburst geblieben. Und weil ich der Typ Mensch bin, der Dingen treu bleibt, habe ich sie weiter gespielt.
Aber deine Telecaster war doch grün…Zu Beginn hatte sie eine Sunburst-Lackie-rung, aber das fand ich als junger Typ nicht gut. Ich fand schwarz viel cooler. Also habe ich das
WIE IST DER STATUS BEI QUO?Francis Rossi/Status Quo
Backbone heißt die neue Platte von Status Quo, zu deutsch: Rückgrat. Das brauchte Frontmann Francis Rossi auch, denn auf diesem Werk fehlt zum ersten Mal sein Partner
und Freund Rick Parfitt, der 2016 verstorbene Mitgründer der britischen Rock’n’Roll-Institution. Keine leichte Situation also, doch Rossi zeigt sich stolz auf das Ergebnis.
Trotzdem denkt er im Interview mit guitar offen über die Zukunft von Status Quo nach.
C Ti
na K
orho
nen
Francis, am 6. September erschien das erste Status-Quo-Album ohne Rick Parfitt. Wie fühlte es sich an, ohne ihn im Studio zu sein?Rossi: Anfangs wollte ich das Album gar nicht aufnehmen, doch letztlich hat mich das Management überzeugt. Es war klar, dass wir keine Platte ma-
chen können, die klingt, als sei Rick noch da. Ihn zu verlieren, ließ sich nur schwer verkraf-ten. Meine Bedingung für die Platte war also, dass ich alles selbst entscheiden darf. Wir alle haben die Arbeit an dem Album letztlich total genossen und sehr viel Spaß gehabt. Und ich finde auch, dass die Platte sehr gut geworden ist. Natürlich gibt es Fans, die kri-tisieren, dass ich ohne Rick weitermache. Das passierte aber auch, als Alan Lancaster und John Coghlan ausgestiegen sind.
Was würde Rick wohl zu den Kritikern sagen?Rick wäre stinksauer! Rick wollte Richie Ma-lone in der Band, wir haben das gemeinsam beschlossen. Und wir wussten auch immer, dass wir ohne den anderen weitermachen müssen, solange wir noch Spaß an der Band haben.
Du bist aktuell auf Tour und hast schon für das nächste Jahr mehr als vier Monate Lese-reise bestätigt….Ehrlich gesagt nervt mich das auch ein bis-schen. Aber wenn man seinen Job liebt, sagt man viel zu schnell gewisse Projekte zu. Ich weiß auch nicht genau, wie lange ich all das noch machen werde. Aktuell stehe ich an einem Scheideweg. Es wird Zeit…
40 10/19
INTERVIEW
Tyler Bryant ist unumstritten eines der Rock'n'Roll-Phänomene dieser Dekade. Mit seinem nie altbacken klingenden Vintagesound begeistert der gebürtige Texaner nicht nur
Legenden wie Guns N' Roses oder AC/DC sondern auch seine immer größer werdende Fangemeinde. Mit dem superben Truth And Lies schlägt der 28-Jährige nun das nächste
Kapitel seiner illustren Karriere auf.
C Sp
inefa
rm R
ecor
ds, S
cott
Lega
to/Ge
tty Im
ages
Tyler, deine letzten zwei Jahre seit der Veröffentlichung von Tyler Bryant & The Shakedown (2017) kann man getrost als äußerst erfolgreiche Ach-terbahn bezeichnen.Tyler Bryant: Oh man, als erstes schießen mir die unzähligen Konzerte durch den Kopf. Gleich nachdem das
Album erhältlich war, ging es in den Tour-bus. Ich liebe es natürlich, Shows zu spielen, allerdings komme ich dann irgendwann immer an den Punkt, an dem ich mich nach Zuhause sehne und einfach Songs schreiben möchte. Es ist der totale Gegensatz zu dem Trubel, den du beispielsweise als Support-Act in einem ausverkauften Stadion erlebst. Es
ist ruhig, du konzentrierst dich auf die Musik und wenn die Tracks stehen, die Scheibe im Kasten ist, geht der ganze Spaß von vorne los. Truth And Lies ist das Produkt unseren Reisen mit Guns N' Roses, Blackberry Smoke oder Clutch. Ich sauge die ganzen Erlebnisse regelrecht in mich auf und lasse mich davon inspirieren. Alleine diesen ganzen unfassbar
48 10/19
INTERVIEW