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Biografie

Harold Adam Innis (1894-1952 )

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► Geboren 1894 in der Nähe von Hamilton, Ontario

► Studium auf Magister in Hamilton

► 1. WELTKRIEG, als Soldat mit an der Front in Frankreich

► Studium Wirtschaftspolitik an der Universität in Chicago

► Promotion "A History of the Canadian Pacific Railway" (1923)

► Professor und Dekan an der Universität Toronto

► Zusammentreffen mit Marshall McLuhan

► gestorben 1952

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► verschiedene Bücher zur Geschichte des kanadischen Pelzhandels und der Kabeljaufischerei (nach seiner Promotion 1923)

► "Empire and Communications" (1950)

► "The Bias of Communication" (1951)

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Bibliografie

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>>The first person in the Western World to make an exclusive study of the effects of technological innovation and the related disequilibrium in man and society.<<

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Zitat von Marshall McLuhan über Innis:

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Das Problem des Raumes

Thesenpapier

Harold Adam Innis

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Raum und Zeit

► „Raum und Zeit sowie ihr raumzeitliches Produkt besitzen lediglich als Gedankengebäude Gültigkeit, das wir uns selbst geschaffen haben“ (Vorsitzende der British Association 1934)

► Gauss: Die Zahl ist ein Produkt unseres Verstandes, während der Raum auch außerhalb des Verstandes Wirklichkeit besitzt

Zentrale Begriffe:

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► ... der Güterbewegung (Flüsse, Straßen, Schienen)

► ... der Sprache

► Ton, Papyrus

► Pferde

nach Innis gibt es u.a. die Kommunikationstechnologien...

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► räumliche Kontrolle: politische Herrschaftsmittel (militärische Macht, Gewaltmonopol)

► zeitliche Kontrolle: (religiöse) Überlieferung► Beispiel: Bau von Pyramiden als Grundlage für die Fortdauer

allgemein durch Beständigkeit des Todes ( S.135)

1. These: Jedes Kommunikationsmittel beeinflusst die zeitliche oder räumliche Kontrolle in einer Kultur

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► Nil in Ägypten fließt nordwärts, regelmäßige Überschwemmungen (S.134)► Bau von Kanälen und Deichen, Fluss als Transportweg

► aufgrund wirtschaftlicher Entwicklung wird einheitliche Verwaltung notwendig => Entstehung der Königsherrschaft

► um dynastischen Fortbestand zu sichern und Macht zu vermehren => Bildung einer Staatsreligion

Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

1. These: Jedes Kommunikationsmittel beeinflusst die zeitliche oder räumliche Kontrolle in einer Kultur

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Ausbreitung der Schrift auf Papyrus: ► 1. dezentralisierte Bürokratie

► 2. Machtverlagerung vom König zum Volk =>Schwächung der Raumkontrolle (S. 136)

► schriftliche Überlieferungen: von Religion gebilligt => Zeitkontrolle möglich (S. 140)

1. These: Jedes Kommunikationsmittel beeinflusst die zeitliche oder räumliche Kontrolle in einer Kultur

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Weitere Auswirkungen von Schrift: ► 1. Angriff auf das Zeitmonopol der Kirche

► 2. Herausbildung von Industrie + Handel => Drucktechniken => maschinelle Industrie => Zerstörung der Einheit der Künste => Entstehung neuer Raummonopole (Nationalismus, Staat) (S. 148/ S. 150)

1. These: Jedes Kommunikationsmittel beeinflusst die zeitliche oder räumliche Kontrolle in einer Kultur

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2. These: Zivilisatorischer und technischer Fortschritt bringt Verluste mit sich

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► Die stark zentralisierte Bürokratie in Ägypten führte zur Entstehung einer gebildeten und einer ungebildeten Klasse ( S. 135)

► Die Verlagerung der Hieroglyphen von den Pyramiden auf Papyrus brachte eine Verlagerung „vom König auf das Volk“ und somit eine Machteinbuße für ihn (=> S. 136)

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► Die Weiterentwicklung der Mathematik hob alte Grenzen auf und beraubte somit den Raum seines Umfangs und Mittelpunkts ( S. 145)

► Mit der Eroberung Griechenlands durch die Römer wurde das mündliche Erbe zerstört und die Schrift aufdiktiert. (S.146)

2. These: Zivilisatorischer und technischer Fortschritt bringt Verluste mit sich

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Herstellung von Manuskripten beinhaltet Schreiben und Malen, beides wird von Architektur und Bildhauerei beeinflußt

► Maschinelle Industrie bricht über die von Handschrift beherrschte Gesellschaft ein

3. These: Medien entwickeln sich nicht isoliert voneinander, sondern stehen in geschichtlichem und systematischem Zusammenhang

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Ägypten: Versuch, ein Reichsgebilde aufzubauen, das fortdauert in Raum und Zeit. Verwirklichung sollte durch Hilfe der Priesterschaft und Heiratsverbindungen mit fremden Völkern geschehen

4. These: Ziel kultureller Systeme: die Balance zwischen räumlicher und zeitlicher Kontrolle

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Mesopotamien als Positivbeispiel für die Balance: Umgangssprache: Akkadisch, Religion: sumerisch geschriebenes Wort => beide Sprachen sind der Grundstein für verschiedene Kulturen. Die Spannung zwischen ihnen sorgt für politische Stabilität (S. 138)

4. These: Ziel kultureller Systeme: die Balance zwischen räumlicher und zeitlicher Kontrolle

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Bei Mangel an religiöser Verankerung ist der Staat stärker auf kulturelle Entwicklung angewiesen

► wenn vorhanden: „... wird der Staat zu einem Überwurf, der sich in Notzeiten in Form von Verfassungsänderungen beliebig an- und ablegen lässt“ (S. 151)

► wenn nicht vorhanden: keine drastischen Veränderungen möglich => andauernde Gesetzesänderungen /-zusätze nötig

5. These: Kulturelle Reife eines Staates sorgt für die Anpassungsfähigkeit an die Zeit

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Harold A. Innis: Das Problem des Raumes

► Zerschlagung der Zeit, zunehmende Bedeutung der Raummonopole (S. 151) durch Fortschritt und Beschleunigung

=> Störung des Gleichgewichts zwischen Raum und Zeit!

Innis‘ Gesellschaftskritik: