Umschlag GfK RZ - NIM · 2018. 4. 3. · slk msh uh sÖm kyf ndh hz gs bk oha eic g ... tbb msp ab...

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Berlin- Institut für Bevölkerung und Entwicklung ren, Familien ins Umland +++ Viele Hausfrauen in Westdeutschland, wenige in Ostdeutschland +++ Top-Lebenswelten: stabil im Südwesten, schrumpfend im Osten+++ Künftig mehr Ältere in allen Region chs im Erwerbs- und Familienalter nur in wenigen Boom-Regionen +++ Der Süden bleibt stabil, der ländliche Osten schrumpft besonders stark +++ Hoher Anteil der einfachen Lagen in Ostdeutschland +++ Wie sich die Struktur der Konsumenten in den Regionen verändert Lebenswelten 2025

Transcript of Umschlag GfK RZ - NIM · 2018. 4. 3. · slk msh uh sÖm kyf ndh hz gs bk oha eic g ... tbb msp ab...

  • Berlin-Institut für Bevölkerungund Entwicklung

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    egio+++++ Wachstum nur noch in urbanen Zentren +++ Mittleres Alter Mitte ist die größte Lebenswelt – sie schrumpft im Süden kaum +++ Kaufkraft konzentriert sich in den Zentren +++ Junge wandern in die Zentren, Familien ins Umland +++ Viele Hausfrauen in Westdeutschland, wenige in Ostdeutschland +++ Top-Lebenswelten: stabil im Südwesten, schrumpfend im Osten+++ Künftig mehr Ältere in allen Regionen +++Oberbayern, Schwaben, Freiburg, Stuttgart, Darmstadt +++ Überall weniger Jugendliche +++ Abwanderung und Alterung in altindustrialisierten Regionen +++ Vor allem im Osten fehlt es an Nachwuchs +++ Zuwachs im Erwerbs- und Familienalter nur in wenigen Boom-Regionen +++ Der Süden bleibt stabil, der ländliche Osten schrumpft besonders stark +++ Hoher Anteil der einfachen Lagen in Ostdeutschland ++++ Droh

    Wie sich die Struktur der Konsumenten in den Regionen verändert

    Lebenswelten 2025Herausgeber:GfK VereinNordwestring 10190419 Nürnberg

    www.gfk-verein.org

  • Berlin-Institut für Bevölkerungund Entwicklung

    Wie sich die Struktur der Konsumenten in den Regionen verändert

    Lebenswelten 2025

  • Impressum

    Herausgeber:GfK VereinNordwestring 10190419 NürnbergTelefon: (0911) 395-2231Telefax: (0911) 395-2715E-Mail: [email protected]

    Diese Studie wurde vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Auftrag des GfK Vereins erstellt.

    Juli 2011

    Autoren:Jochen Corthier, Vera Kreuter, Reiner Klingholz

    Lektorat:Margret Karsch

    Organisation:Christian Kutzner

    Gestaltung:Jörg Scholz, Köln (www.traktorimnetz.de)

    Druck:Gebrüder Kopp GmbH & Co. KG, Köln

    Der überwiegende Teil der thematischen Landkarten wurde auf Grundlage des Programms EasyMap der Lutum+Tappert DV-Beratung GmbH, Bonn, erstellt.

  • INHALT

    VORWORT ................................................................................................................................5

    GRUNDZÜGE DER WIRTSCHAFTLICHEN UND DEMOGRAFISCHEN ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLANDS REGIONEN ................................................................................................6

    DIE REGIONALE VERTEILUNG DER BIOGRAFISCHEN LEBENSWELTEN HEUTE UND 2025 ...................................................................................................................21

    DIE STRUKTUR DER BIOGRAFISCHEN LEBENSWELTEN IN DEUTSCHLAND UND SEINEN REGIONEN HEUTE UND 2025 ............................................................................34

    DIE ENTWICKLUNG DER FAMILIEN UND HAUSHALTE BIS 2025.............................................54

    QUELLEN ................................................................................................................................57

  • Lebenswelten 2025 5

    Nach vielen Jahren in der Praxis haben sich die „Lebenswelten“ als ein hervorragendes Instrument der Konsumforschung etabliert. Die Lebenswelten teilen eine Bevölkerung und somit die Konsumenten nach Alter und sozio-ökonomischen Eigenschaften in verschiedene Segmente auf. Diese Einteilung ist nicht auf spezielle Produktbereiche oder momentane Lifestyle-Besonderheiten beschränkt, sondern bildet gesamtgesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland und seit einigen Jahren auch in Europa ab. Diese Segmentation der Bevölke-rung wird in mehreren Marktforschungsinstru-menten als Standard angeboten. Hierzu zählen vor allem die GfK-Verbraucherpanels, der GfK-Konsumklima-Index und die vom Institut für Medien- und Konsumentenforschung (IMUK) herausgegebene Typologie der Wünsche. Aber auch in etliche ad hoc Studien und in eigene Erhebungen der Markenartikel-Hersteller haben die Lebenswelten Einzug gehalten, wie auch in die seit 2005 jährlich in neun Ländern durchgeführte European Consumer Study des GfK Vereins.

    Die Familien-, Bildungs- und Arbeitsumfelder geben den Rahmen ab für die unterschied-lichen Lebensformen, die Menschen im Laufe ihres Daseins eingehen. Menschen wachsen auf, werden ausgebildet, verrichten Erwerbs-arbeit in unterschiedlicher Form, gründen Haushalte und heiraten, ziehen Kinder auf und treten in den sogenannten Ruhestand. Lebens-welten sind also dynamisch, sie beschreiben typische Stadien des Lebenslaufes mit ihren sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Konsumwünschen.

    VORWORTGrund genug also, um zu fragen, wie sich die Lebenswelten vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren in Deutschland entwickeln werden. Und welche regionalen Besonderheiten sich dabei heute schon skizzieren lassen. Auf der Basis der Daten aus den kontinuierlichen Verbraucherbefragungen der GfK Marktforschung wird die Entwicklung der Lebenswelten mit dem Schwerpunkt auf die biografischen Lebenswelten bis zum Jahr 2025 vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung dargestellt.

    In welche Richtung werden sich die Konsum-potenziale in den einzelnen Regionen in Deutschland entwickeln? Wird es mehr Konsu-menten in einfacher Lebens- und Finanzlage geben oder steigt der Anteil der Verbraucher der gehobenen Schichten? Wo wird es bis Mitte des nächsten Jahrzehnts besonders viele ältere Konsumenten geben und wo in Deutschland ist ein besonders starker Rückgang der Anzahl Jugendlicher und Studenten zu erwarten?

    Ronald FrankGfK Verein

  • 6 Lebenswelten 2025

    Im Mittelpunkt dieses Berichts steht die künftige Entwicklung der biografischen Le-benswelten in Deutschland auf regionaler Ebene. Diese Prognosen beruhen haupt-sächlich auf der aktuellen wirtschaftlichen und demografischen Situation, die wir daher zunächst skizzieren. Wirtschaftskraft und Ausmaß der Arbeitslosigkeit beispielsweise bestimmen nicht nur das aktuelle Kaufkraft-niveau in den Regionen, sondern tragen auch viel dazu bei, wie attraktiv oder unattraktiv sie für potenzielle Zuwanderer aus anderen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland sind. Wo es viele Menschen im jungen und mittleren Al-ter hinzieht, bleibt das Durchschnittsalter eher niedrig. Das ist nicht nur auf die jungen Zuwan-derer selbst zurückzuführen, sondern auch dar-auf, dass diese da, wo sie gute Arbeitsplätze finden, häufig auch Familien gründen.

    Wo heute die Bevölkerung schon stark gealtert ist und viele junge Menschen weggezogen sind, hat sich der Schrumpfungs- und Alte-rungsprozess hingegen oft schon verselbst-ständigt: Dort siedeln sich kaum neue Unter-nehmen an, vor allem gut ausgebildete junge Menschen verlassen diese Gegenden, und je mehr Infrastruktur abgebaut wird – beispiels-weise Schulen oder Kindergärten –, desto unattraktiver werden sie für Zuwanderer.

    Auch wenn eine sichere Vorhersage nicht mög-lich ist, lassen sich aus den Entwicklungen der Vergangenheit und der aktuellen Situation also Trends und wahrscheinliche Verläufe für die kommenden Jahrzehnte ableiten.

    GRUNDZÜGE DER WIRTSCHAFTLICHEN UND DEMOGRAFISCHEN ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLANDS REGIONEN

  • Lebenswelten 2025 7

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    3,00 bis 3,24

    3,25 bis 3,49

    3,50 bis 3,74

    3,75 bis 3,99

    4,00 bis 4,24

    4,25 bis 4,49

    4,50 bis 4,73

    Der Süden bleibt Deutschlands Boomregion

    Zahlreiche Indikatoren geben Auskunft über Zustand und Zukunftsfähigkeit der Regionen in den Bereichen Demografie, Wirtschaft, Inte-gration, Bildung und Familienfreundlichkeit. Sie lassen sich zu einer Gesamtbewertung zu-sammenfassen, die am System der Schul noten orientiert ist. Dieser einfache Index ermöglicht einen schnellen Überblick darüber, welche Landkreise und Städte eher gut für die Zukunft gerüstet sind und welche eher nicht.

    Insgesamt gehen 22 Indikatoren in die Ge-samtbewertung ein:

    Demografie: Kinderzahl je Frau, Anteil der unter 35-Jährigen, Frauenanteil, Wanderungs-saldo, Anteil der Hochbetagten, Bevölkerungs-prognose bis 2025

    Wirtschaft: verfügbares Einkommen, Brutto-inlandsprodukt, kommunale Schulden je Einwohner, Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, Anteil der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, Frauenbeschäftigung, Altersbeschäftigung, Übernachtungszahlen im Fremdenverkehr

    Integration: Bildungs- und Arbeitsmarkt-chancen für Migranten

    Bildung: Schulabgänger ohne Abschluss, Jugendarbeitslosigkeit, Anteil hoch Qualifizierter

    Familienfreundlichkeit: Anteil der Single-haushalte, Ganztagsbetreuungsquote für Kinder, Freifläche je Einwohner

    Die in früheren Erhebungen deutlich sichtbare Ost-West-Trennung ist inzwischen weitgehend verwischt – einerseits zeigen die Mittel des Aufbau Ost Wirkung, andererseits haben sich in ländlichen Regionen Westdeutschlands neue Problemlagen entwickelt. Während die Mehrheit der besonders problematischen Kreise nach wie vor in ländlichen und altindus-trialisierten Regionen der östlichen Länder zu finden ist, haben auch Regionen im Westen, in denen der Strukturwandel überkommene Industrien hat verschwinden lassen, zuneh-mend ungünstige Aussichten. Insgesamt liegen die westdeutschen Kreise mit den größten Problemen entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, im Ruhrgebiet und an den östlichen und südwestlichen Außengrenzen der Bundesrepublik.

    Die besten Zukunftsaussichten finden sich in Baden-Württemberg und Bayern, wo die Wirtschaftskraft sowie das Einkommen der Einwohner hoch sind und die Arbeitslosigkeit niedrig ist. Diese Länder konnten in der Ver-gangenheit anhaltende Zuwanderung junger Menschen verbuchen. Die Ausnahme bilden in Bayern die ländlichen Randgebiete im Nord-osten. Auch das Umland von Hamburg und Berlin, die südhessischen Kreise sowie größere Städte in Ostdeutschland konnten sich durch Zuwanderung stabilisieren, für diese Regio-nen bestehen günstige demografische und wirtschaftliche Prognosen.

    Gesamtbewertung der Zukunftsfähigkeit der Kreise: das Indikatorensystem des Berlin-Instituts nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

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    Kaufkraftpotenzial – Leere im Nordosten, Wohlstand im Westen

    Die Bevölkerung in Deutschland ist geogra-fisch sehr unterschiedlich verteilt. Mehr als ein Drittel aller Bundesbürger lebt in den Ver-dichtungsräumen der Rhein-Ruhr-Region, der Rhein-Main-Region und den urbanen Zentren um Berlin, Hamburg, Stuttgart und München mit über 1.000 Personen je km². Dagegen leben in den ländlichen Landkreisen im Nord-osten der Republik, insbesondere in Meck-lenburg-Vorpommern und Brandenburg, oft weniger als 100 Personen je km². Aber auch Teile von Schleswig-Holstein, von Niedersach-sen, von Rheinland-Pfalz und Bayern sind dünn besiedelt. Diese Gebiete sind stärker landwirt-schaftlich geprägt und die Menschen wohnen eher in Dörfern, Klein- und Mittelstädten.

    Je höher die Einwohnerdichte, umso höher ist die Summe aller Kaufkräfte, welche das Ge-samtkonsumpotenzial einer Region ergeben. Im ländlichen Raum finden sich zum einen weniger Konsumenten, zum anderen ist auch noch deren Kaufkraft niedriger. Und das vor allem deshalb, weil das Einkommen je Einwoh-

    Der Nordosten ist vergleichsweise arm an Bevölkerung – ganz im Gegensatz zu vielen Regionen Westdeutsch-lands. Während sich viele Menschen in den Ballungs-räumen von Hamburg, Berlin oder dem Ruhrgebiet mit mehr als 1.000 Einwohnern je km² konzentrieren, ist der ländliche Raum in den neuen Bundesländern besonders dünn besiedelt. Nicht selten leben hier deutlich weniger als 100 Einwohner je km², etwa in den südlichen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns.

    ner auf dem Lande und gerade in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands generell unter dem Bundesschnitt liegt.

    Verdichtungsräume weisen dagegen einen sehr engen Verbund meist mehrerer nahe beieinander liegender Städte auf, etwa im Ruhrgebiet und in der Rhein-Main-Region. In diesen Regionen ist der Dienstleistungssektor im Allgemeinen überproportional vertreten. Die Großräume Berlin, Hamburg und München üben als Zentren der Medien, Kultur und Politik darüber hinaus eine besondere Strahlkraft auf das Verdichtungsumland aus.

    Arbeitsplätze und Bevölkerung der herauf-ziehenden Wissensgesellschaft konzentrieren sich dabei immer stärker in Stadt- und Ver-dichtungsregionen, was unterschiedliche Aus-wirkungen auf die Konsumentenstruktur hat: Durch die wachsende Zahl von Arbeitsplätzen in den Zentren hat der ländliche Raum seine historische Existenzberechtigung – die Nähe zu ländlichen Arbeitsplätzen – weitgehend verloren. Vor allem junge, gut qualifizierte Menschen wandern auf der Suche nach Arbeit tendenziell in die Städte ab, um sich hier eine Existenz aufzubauen. Bestehende altersstruk-turelle Unterschiede zwischen den Räumen werden dadurch weiter verstärkt. So verlagern sich die Alterung der Bevölkerung wie auch die Arbeitslosigkeit in den ländlichen Raum, wäh-rend die Kaufkraft in die Zentren wandert.

    Bevölkerungsdichte in Deutschland nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berech-nung und Darstellung)

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  • Lebenswelten 2025 9

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    21.000 und mehr

    In den alten Bundesländern haben die Menschen durchschnittlich die höchsten Einkommen. Während im Landkreis Uecker-Randow und in Weimar jeder Einwohner nur knapp 14.000 Euro im Jahr 2008 zur Verfügung hatte, waren es im bayerischen Starnberg mit knapp 30.000 Euro mehr als doppelt so viel. Zwar sind die Lebenshaltungskosten im Westen höher als im Osten, jedoch werden die Einkommensunterschiede dadurch nicht völlig kompensiert.

    Verfügbares Haushaltseinkommen in Euro je Einwohner in Deutschland nach Kreisen im Jahr 2008 (Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Darstellung)

  • 10 Lebenswelten 2025

    Bevölkerungsentwicklung – nicht nur der Osten entleert sich

    Die Bundesrepublik Deutschland hat im Jahr 2002 mit offiziell vermeldeten 82.536.680 Einwohnern den höchsten Bevölkerungsstand in ihrer Geschichte erreicht. Seit Kriegsende war die Zahl mit einer kurzen Ausnahme in den 1980er Jahren stetig angestiegen – seit 2003 schrumpft sie nun jährlich. Im Jahr 2008 betrug die Einwohnerzahl noch 82 Millionen – mittlerweile verringert sie sich pro Jahr um mindestens 200.000 Menschen. Hinzu kommt, dass die offizielle Einwohnerzahl wegen einer hohen Zahl von Fehlmeldungen in den Registern nach Ermittlungen des Sta-tistischen Bundesamtes um vermutlich 1,3 Millionen überschätzt wird. Die tatsächliche Bevölkerungszahl wird sich erst nach Vorlage der Ergebnisse aus dem derzeit laufenden Zensus ermitteln lassen.

    Die Bevölkerung schrumpft jedoch regional sehr ungleichmäßig, wobei gilt, dass wirt-schaftsstärkere Regionen eher Bevölkerung anziehen, wirtschaftsschwächere hingegen zumeist Bevölkerung verlieren – mit jeweils weitreichenden Folgen für die Kaufkraft: Wo viele Menschen leben, ist eine höhere Gesamt-kaufkraft vorhanden; bei wenigen Bewohnern einer Region liegt die Gesamtkaufkraft ent-sprechend niedriger.

    Am stärksten schrumpft die Bevölkerung in weiten Teilen Ostdeutschlands, wobei der größte demografische Aderlass in den Nach-wendejahren stattgefunden hat. In den Jahren nach 2000 konnten lediglich einige Städte in Thüringen (Weimar, Jena) und Sachsen (Dresden, Leipzig), besonders aber der ber-linnahe Kreis Potsdam in Brandenburg ein Bevölkerungswachstum vermelden, andere zumindest eine Stagnation (Rostock, Erfurt, Magdeburg, Potsdam-Mittelmark). Die Städ-te profitierten vor allem davon, dass junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbil-dungs- oder Arbeitsplatz aus dem Umland zuwandern – die berlinnahen Kreise Branden-burgs dagegen von Zuzügen der Berliner in den Speck gürtel der Hauptstadt.

    In den alten Bundesländern liegen die Kreise mit der am stärksten schrumpfenden Bevöl-kerung sowohl in Ballungszentren wie auch in ländlichen Gebieten – im Saarland und dem Ruhrgebiet, auf der Westseite der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und in der Süd-westpfalz. Der Strukturwandel in traditionellen Industriegebieten ist dabei eine Ursache der hohen Abwanderung. Einige Gebiete leiden zudem darunter, dass nach der Wende die Zonenrandförderung weggefallen ist und an-schließend nicht rentable Industriebetriebe zusammengebrochen sind. Grenznahe Regio-nen haben zudem die Schließung von Truppen-standorten nach dem Ende des Kalten Krieges zu verkraften.

    Die Kreise mit dem höchsten Bevölkerungs-wachstum liegen im Süden Bayerns, in Baden-Württemberg, im Oldenburger Münsterland und im Großraum Hamburg. Zwischen 2000 und 2008 konnten die Stadt Potsdam (+ 18 Prozent), die Stadt München (+ 10) und der Landkreis Freising (+ 9) die höchsten Bevölke-rungszuwächse verzeichnen. Weil bei diesen Wanderungen tendenziell qualifizierte Perso-nen mit guten Einkommensmöglichkeiten ihren Wohn- und Arbeitsort verlagern, verschärfen sich neben der reinen Bevölkerungsverteilung auch die Kaufkraftunterschiede zwischen den Regionen.

    Die meisten anderen Kreise der neuen Bun-desländer verloren Bevölkerung vor allem durch hohe Abwanderung gen Westen oder in die urbanen Zentren. Insgesamt haben seit der Wende rund zwei Millionen Menschen die neuen Bundesländer verlassen. Zusätzlich verstärkt wurde der Schwundprozess durch einen massiven Geburteneinbruch in den Jah-ren nach der Wende, als sich die Kinderzahl je Frau vorübergehend halbiert hatte. Dadurch kam es zu hohen Sterbeüberschüssen. Die höchsten Bevölkerungsverluste aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte registrierten zwischen 2000 bis 2008 die ostdeutschen Kreise Hoyerswerda (– 18 Prozent), Suhl (– 16) und Spree-Neiße (– 15).

  • Lebenswelten 2025 11

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    Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2008 in Prozent(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)

    Die Bevölkerungszahl der neuen Länder hat sich in den letzten Jahren überproportional verringert. Hohe Wanderungsverluste und Sterbeüberschüsse dezimier-ten die Bevölkerung in vielen peripheren östlichen und einzelnen westlichen Regionen. Bevölkerungswachs-tum konnten dagegen vor allem Regionen der alten Länder vermelden.

  • 12 Lebenswelten 2025

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    Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung 2008 bis 2025 in Prozent(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)

    Während sich die Bevölkerung Ostdeutschlands bis zum Jahr 2025 um knapp zehn Prozent verringern dürf-te, stagniert aller Voraussicht nach die Zahl der Men-schen im Westen. Auch in den alten Ländern werden re-gionale Unterschiede stärker spürbar. Zwar wächst die Bevölkerungszahl in den Verdichtungsräumen weiter an – der ländliche Raum in Westdeutschland wird aber zukünftig in höherem Maße Bevölkerung verlieren.

    Zukünftige Bevölkerungs-entwicklung – der Trend verschärft sich

    Die 12. koordinierte Bevölkerungsvoraus-berechnung des Statistischen Bundesamtes prognostiziert bis zum Jahr 2025 Bevölke-rungsrückgänge für fast alle Bundesländer – mit Ausnahme von Hamburg und Bayern. Bei einem Blick auf die deutschen Kreise und kreisfreien Städte bestätigt sich, dass sich die derzeitige Bevölkerungsentwicklung im Wesentlichen bis 2025 fortsetzen wird.

    Für Ostdeutschland bedeutet dies eine weitere Verringerung der Bevölkerung um voraus-sichtlich 9,4 Prozent, während die Bevölke-rungszahl der alten Bundesländer um rund 0,4 Prozent wachsen wird. Damit sinkt die Zahl zukünftiger Konsumenten in den neuen Bundesländern weitaus stärker als im Westen und verringert die ohnehin schon unterdurch-schnittliche Gesamtkaufkraft weiter.

    Dabei dürften künftig in allen Kreisen und kreisfreien Städten der neuen Bundesländer weniger Menschen leben – mit Ausnahme des Landkreises Bad Doberan rund um Rostock sowie der Kreise im Umland Berlins und der Hauptstadt selbst. Die höchsten rückläufigen Einwohnerzahlen werden für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (– 28 Prozent), Frankfurt/Oder (– 27) und Neubrandenburg (– 27) erwartet – also Regionen, die zu DDR-Zeiten als regionale Wirtschaftszentren galten, die ihren wirtschaftlichen Stellenwert jedoch nach der Wende weitgehend verloren haben. Weitere Schrumpfungsräume stellen die länd-lichen Räume fernab der Oberzentren sowie die meisten Mittelstädte in Ostdeutschland dar. Die stärkste Bevölkerungszunahme wird dagegen für die Kreise Barnim (+ 10 Prozent), Havelland (+ 10) und Potsdam-Mittelmark (+ 10) prognostiziert. Sie liegen allesamt im Umkreis von Berlin und profitieren von der positiven wirtschaft lichen Entwicklung der Hauptstadtregion.

    In den alten Bundesländern sieht die zukünfti-ge Bevölkerungsentwicklung weitaus hetero-gener aus. Auf der einen Seite gibt es typische Wachstumsregionen im Großraum verschiede-ner Verdichtungskerne, vor allem in den Gebie-ten München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn und Hamburg. Aber auch in strukturstarken Räumen wie dem Oldenburger Münsterland und dem Bodenseekreis existiert Wachstum.

  • Lebenswelten 2025 13

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    Auf der anderen Seite werden besonders Regionen an der Grenze zu den neuen Bundes-ländern, vom Harz über Nordhessen, der Rhön bis nach Oberfranken, sowie Grenzgebiete zu Tschechien und Frankreich vergleichsweise hohe Bevölkerungsrückgänge durch Abwande-rung und Sterbeüberschüsse erfahren.

    Die höchsten Bevölkerungsrückgänge in den alten Bundesländern werden für die Landkrei-se Wunsiedel (– 19 Prozent), Osterode (– 16) sowie Holzminden, Hof und Kronach (jeweils – 13) prognostiziert – vor allem Landkreise nahe der früheren deutsch-deutschen Grenze. Dage-gen sind für die Kreise Freising (+ 18 Prozent), Erding (+ 17) und München (+ 16) die höchste Zuwächse zu erwarten. Diese bayerischen Speckgürtel-Kreise profitieren hauptsächlich von Zuwanderern aus München.

    Altersstruktur – Sachsen altert am stärksten

    Die Menschen in Deutschland werden im Durchschnitt immer älter. Grund dafür sind der anhaltende Anstieg der Lebenserwartung und die rückläufige Zahl der Geburten. Der dargestellte Altenquotient gibt die Anzahl der Älteren (65 Jahre und älter) im Vergleich zur Erwerbsbevölkerung (18 bis 64 Jahre) wieder. Regionen mit einem hohen Altenquotienten weisen generell eine eher geringe Kaufkraft je Einwohner auf. Zurückzuführen ist das einer-seits auf einen niedrigen Anteil der Erwerbs-bevölkerung (mit höherer Kaufkraft) gegenüber vielen Älteren (mit niedrigerer Kaufkraft). Andererseits nimmt die Sparneigung bis in das hohe Alter zu, so dass sich der Anteil des Ein-kommens, der in den Konsum fließt, verringert.Allerdings ändert sich das Kaufkraftpotenzial während des Übergangs vom Berufsleben in den Ruhestand zunächst nur geringfügig, denn die Höhe der Rente orientiert sich an dem frü-her erhaltenden Einkommen. Ein hoher Alten-quotient kann somit durchaus mit einer hohen Kaufkraft einhergehen, jedoch meist nur in Regionen mit hohen Durchschnittseinkommen.

    Der Altenquotient ist besonders erhöht in Regionen, aus denen junge Menschen auf der Suche nach Ausbildung und Arbeit in die Zen-tren abwandern. Dies gilt vor allem für struk-turschwache, ländliche Räume der neuen und vermehrt auch der alten Bundesländer.

    Anzahl der über 64-Jährigen je 100 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren (Altenquotient) nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

    Die Bevölkerung in Deutschlands Regionen wird älter. Dabei altert besonders der ländliche Raum im Osten, dem viele junge Menschen den Rücken kehren. Groß-städte und Metropolregionen bleiben demgegenüber vergleichsweise jung, weil sie Magneten der Zuwande-rung sind.

  • 14 Lebenswelten 2025

    Abschluss der Ausbildung häufiger zurück in ihre alte Heimat. Wichtigste Ursache dafür ist eine insgesamt bessere Entwicklungs- und Ar-beitsmarktstruktur der Regionen, weshalb im Westen die Zahl der Räume mit hohem Wande-rungsverlust vergleichsweise gering bleibt.

    Die Regionen mit den höchsten Altenquotien-ten in den alten Bundesländern sind vor allem in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und im Ruhrgebiet sowie im Norden von Hessen und Bayern zu finden. Auch hier sind ten-denziell die jungen Menschen abgewandert, denn Gebiete in Randlage (etwa Nordbayern und Ostniedersachsen) oder altindustrielle Zentren (Ruhrgebiet) bieten vor allem Perso-nen mit höheren Qualifikationen zu wenige Beschäftigungsmöglichkeiten. Die höchsten Altenquotienten in den alten Bundesländern weisen die Landkreise Osterode am Harz und Lüchow-Dannenberg sowie die Stadt Baden-Baden (jeweils 45 Menschen ab 65 Jahre je 100 18- bis 64-Jährige) auf.

    Regionen mit niedrigem Altenquotienten in den alten Bundesländern und einer dadurch eher höheren Pro-Kopf-Kaufkraft finden sich vor allem in Süddeutschland und nördlich des Ruhrgebietes. Die deutschlandweit geringsten Werte weisen die Landkreise Freising (22) und Tübingen (23) sowie die Stadt Heidelberg (24) auf. Auch in diesem Fall gilt: Entweder junge Familien oder Studierende sorgen für eine tendenziell junge Bevölkerung.

    Fertilität – mehr Nachwuchs auf dem Land

    Die regional unterschiedliche Kinderzahl je Frau lässt sich über den Fertilitätsindex beschreiben. Dieser gibt die prozentuale Ab-weichung der Kinderzahl je Frau einer Region vom Bundesschnitt wieder. Deutschland unterteilt sich dabei großflächig betrachtet in drei Gebiete: Während in Süd- und Nord- sowie Ostdeutschland überdurchschnittlich viele Kinder je Frau geboren werden, liegt die Fertilitätsrate in dem geografischen Dreieck zwischen Saarbrücken, Hannover und Passau zum Teil deutlich unter dem Bundesschnitt.

    Aber auch ein Teil der älteren Menschen ver-lagert noch seinen Wohnort. Vor allem wohl-habende Ruheständler zieht es in landschaft-lich attraktive Regionen, etwa an Nord- und Ostsee, ins bayerische Voralpenland, an den Bodensee oder in Städte wie Baden-Baden oder Görlitz.

    Einen hohen Altenquotienten weisen in Ostdeutschland die Kreise Dessau-Roßlau (44 über 64-Jährige je 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter), Görlitz (43) sowie die Stadt Chemnitz und der Vogtlandkreis (jeweils 42) auf (Durchschnitt für Deutschland: 32). Niedrige Werte und damit eine eher höhere Pro-Kopf-Kaufkraft sind vor allem im westli-chen Mecklenburg-Vorpommern, in Berlin und dessen Umland und im Bereich der Thüringer Städtereihe Jena-Erfurt-Weimar zu finden. Die niedrigsten Altenquotienten weisen Greifswald, der Kreis Bad Doberan und die Hauptstadt Berlin (jeweils 28) auf – allesamt Gebiete, die entweder für junge Familien (Bad Doberan im Umland von Rostock) oder für Studenten attraktiv sind.

    Auch in den alten Bundesländern ziehen vielerorts junge Menschen für eine weiterfüh-rende Ausbildung oder den Berufseinstieg in regionale Zentren. Sie verlassen dabei jedoch seltener als ihre Altersgenossen in Ostdeutsch-land ihr eigenes Bundesland und kehren nach

    Nachdem im Osten Deutschlands in den 1990er Jahren aufgrund der Umbruchsituation und der wirtschaftlich unsicheren Lage die Kinderzahlen je Frau auf extrem niedrigem Niveau lagen, hat sich die Fertilität in Ost und West mittlerweile weitgehend angeglichen. Weil im Osten möglicherweise manche Frauen in den letzten Jahren ihren Kinderwunsch zurückgestellt hatten und diesen jetzt verwirk-lichen, liegt sie dort derzeit sogar über dem Westniveau.

    Auch zwischen Stadt und Land verringern sich die Unterschiede in den Nachwuchs-zahlen. Diese lagen noch vor einigen Jahren in ländlichen Regionen deutlich höher als in den urbanen Zentren. Dort sind Frauen seit langem häufiger berufstätig als auf dem Land, während das Betreuungsangebot zumindest im Westen bisher unzureichend war. Dadurch waren Familie und Beruf für viele schwer zu vereinbaren. Auf dem Land herrschten eher traditionelle Familienverhältnisse vor, und deshalb stellte sich dort die Frage nach Familie und Beruf seltener. Mittlerweile aber hat sich erstens die Betreuungslage in den Zentren ver-bessert, und zweitens ist auch auf dem Land die Erwerbsquote von Frauen gestiegen. In der Folge haben sich die Kinderzahlen je Frau in Stadt und Land angenähert. Dennoch liegen sie im Mittel in städtischen Gebieten nach wie vor unter jenen der ländlichen und suburbanen Räume.

  • Lebenswelten 2025 15

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    12 und mehr

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    Auch wenn die Unterschiede früher wesentlich höher waren: Noch immer bekommen Frauen auf dem Land mehr Kinder als in den Städten. Der Osten hat dabei den Einbruch der Geburtenzahlen der Nachwendezeit überstanden und liegt mittlerweile mit 1,40 Kindern je Frau sogar leicht über dem westdeutschen Schnitt von 1,37.

    Fertilitätsindex in Deutschland nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

    Die größten Abweichungen in Richtung niedri-ger Kinderzahl verzeichnen Universitätsstädte wie Würzburg (– 28 Prozent), Passau (– 23), Heidelberg (– 23) oder Greifswald (– 17). In diesen Orten leben zwar viele junge Frauen, als Studentinnen bekommen sie aber seltener Kinder. Überdurchschnittlich viele Kinder ver-zeichnen die bei Familien beliebten Umland-gebiete großer Städte und ländliche Gebieten wie der Landkreis Demmin (23 Prozent), der Landkreis Cloppenburg (20), die Stadt Neu-münster (19) und der Landkreis Tuttlingen (18). Während im vorpommerschen Demmin und im schleswig-holsteinischen Neumünster die hohe Arbeitslosigkeit und die prekäre soziale Lage für eine höhere Fertilität bei sehr jungen Müttern mit verantwortlich sind, gehören große Familien im westniedersächsischen Cloppenburg zur Tradition.

  • 16 Lebenswelten 2025

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    7,5 und mehr

    Bis dato haben vor allem Regionen des struk-turschwachen Ostens mit Wanderungsverlus-ten zu kämpfen. Weil aber junge Menschen, die aus den neuen Bundesländern stammen, heute eher in die eigenen Zentren wandern als in den Westen, stabilisieren sich in Ostdeutsch-land verschiedene attraktive Städte – oder sie wachsen sogar. Vor allem Berlin und die brandenburgischen Umlandgebiete (insbeson-dere Potsdam mit 12 Zuwanderern je 1.000 Einwohner) sowie Dresden (9) und Leipzig (10), die thüringische Städtereihe Jena-Erfurt-Weimar sowie Rostock und Greifswald profitie-ren von der Zuwanderung. Innerhalb der gro-ßen, tortenstückartigen Landkreise Branden-burgs spielt sich das Wachstum allerdings nur in direkter Berlinnähe ab, während die weiter entfernten Gebiete massiv unter Abwanderung leiden. Die höchsten Verluste sind fernab der meisten Zentren zu verzeichnen – im Landkreis Demmin (16 Abwanderer je 1.000 Einwohner) sowie in den kreisfreien Städten Suhl (14) und Neubrandenburg (13).

    Der Westen verzeichnet Wanderungsverluste vor allem nahe der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und außerhalb größerer Wirtschaftsräume, aber auch in einzelnen kreisfreien Städten. Die höchsten Werte für Wanderungsverluste gab es in den alten Bun-desländern im Jahr 2008 in den kreisfreien Städten Speyer (12 Abwanderer je 1.000 Einwohner) sowie Würzburg (10) und im Landkreis Birkenfeld (9). Für die Städte Speyer

    Die massive Abwanderung der Nachwendezeit, in der rund zwei Millionen Menschen von Ost nach West zogen, ist inzwischen weitgehend zum Erliegen gekom-men. Heute zieht es die Menschen eher bundesweit aus den peripheren ländlichen Räumen in die Zentren. Metropolen wie München, Hamburg und Berlin profi-tieren von diesem Trend.

    Binnenwanderungssaldo je 1.000 Einwohner nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

    Binnenmigration – ab in die Zentren

    Menschen verlegen ihnen Wohnort überwie-gend, weil sie auf der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz sind. Die enorme Binnen-wanderung, die in der Nachwendezeit rund zwei Millionen vorwiegend junge und qualifizierte Personen von Ost nach West getrieben hat, ist mittlerweile fast zum Erliegen gekommen. Unter anderem deshalb, weil nur noch vergleichsweise wenige junge Menschen im Osten leben, aber auch, weil sich dort die Lage auf dem Arbeits-markt gegenüber den 1990er Jahren entspannt hat. Heute dominiert die Abwanderung aus den entlegenen ländlichen Gebieten mit geringen Beschäftigungschancen in die strukturstärkeren Zentren von Ost und West. Da die Wanderungs-bereitschaft mit steigendem Bildungsgrad zu-nimmt, verlieren die weniger attraktiven Regio-nen in hohem Maße Menschen, die sie eigentlich für ihre eigene Entwicklung bräuchten.

    Die regionalen Unterschiede zwischen den Räumen dürften in Zukunft noch zunehmen, denn wegen des generellen Rückgangs der Be-völkerungszahlen wird sich der Wettbewerb der Unternehmen und Kommunen um qualifizierte Kräfte, um Steuerzahler und Familien weiter verschärfen. Bei diesem Prozess wird sich die Zahl der Verliererregionen erhöhen, jene der Gewinnerregionen verringern.

  • Lebenswelten 2025 17

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    Nationalität – Zuwanderer vor allem in westdeutschen Zentren

    2008 lebten rund 7,2 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik. Zusammen mit den Deutschen mit Migrationshintergrund beträgt die Gesamtzahl fast ein Fünftel aller hier le-bender Menschen. Ihren Ursprung hatte diese Nationalitätenvielfalt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Zeiten des Wirtschafts-wunders. In den späten fünfziger bis in die siebziger Jahre wurden zahlreiche Gastarbeiter angeworben. Ein damit häufig verbundener Familiennachzug, aber auch die Flüchtlings-aufnahme aus Krisengebieten in den neunziger Jahren sowie die Aufnahme von Spätaussied-lern haben Deutschland zum Land mit der größten Migrantenzahl Europas gemacht.

    Die Bundesrepublik ist hinsichtlich der Vertei-lung der Ausländer räumlich gespalten. Wäh-rend der Westen vor allem in den Zentren hohe Anteile aufweist, sind Zugewanderte und deren Nachkommen im Osten klar unterrepräsentiert. Erst mit der politischen Wende öffneten sich die neuen Länder. Sie gelten jedoch wegen der anhaltenden Strukturschwäche und der oft verbreiteten Vorbehalte gegenüber Menschen aus anderen Kulturen als wenig attraktiv.

    Der Anteil von Ausländern in Deutschland im Jahr 2008 nach Kreisen(Datenquelle: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

    In Deutschland leben Ausländer vor allem in west-deutschen Zentren und der Hauptstadt – ein Ergebnis jahrzehntelanger Zuwanderung in Ballungsräume, in denen eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften im pro-duzierenden Sektor herrscht. Heute ist fast jeder Zehnte (9,8 Prozent) in den alten Bundesländern Ausländer. In Ostdeutschland nur jeder Zwanzigste (4,8 Prozent), da hier die internationale Zuwanderung erst nach der politischen Wende in größerem Umfang einsetzte. Der Anteil aller Personen mit Migrationshintergrund ist grob geschätzt doppelt so hoch wie der Anteil den Ausländer.

    und Würzburg ist dies eine neue Entwicklung, da dort seit der Jahrtausendwende nur Wan-derungsgewinne zu verzeichnen waren. Der Wanderungsverlust der Stadt Würzburg ist vor allem auf die Einführung von Studiengebüh-ren in Bayern zurückzuführen. Der Landkreis Birkenfeld registriert schon seit dem Jahr 2002 Wanderungsverluste in allen Altersgruppen.

    Zuzugsregionen in Westdeutschland sind meist kreisfreie Städte oder überregionale Verdich-tungsräume mit deren Umland, etwa die Groß-räume München und Hamburg. Die höchsten Wanderungsgewinne wurden in den kreis-freien Städten Flensburg (13 Zuwanderer je 1.000 Einwohner), Kempten (10) und München (9) erzielt. Als Hochschulstandorte verfügen diese Orte über einen überdurchschnittlichen hohen Zulauf an jungen, ausbildungswilligen Menschen.

  • 18 Lebenswelten 2025

    Die niedrigsten Anteile weisen die Kreise Freyung-Grafenau (2,5 Prozent), Haßberge (2,7) und Tirschenreuth (2,8) auf. Diese baye-rischen Landkreise gelten durch ihre Randlage am ehemaligen „Eisernen Vorhang“ und die dadurch beeinträchtigte Wirtschaftsstruktur als wenig attraktiv für Zuwanderer.

    Im Osten leben nur wenige Ausländer und noch weniger Deutsche mit Migrationshintergrund. Letztere wohnen meist in den lokalen Zentren sowie in Berlin. Die Hauptstadt besitzt mit 14,0 Prozent den mit Abstand höchsten Anteil der Ausländer in den neuen Bundes ländern, wobei nach wie vor die meisten Ausländer und Migranten im Westteil der Stadt leben. Andere Regionen mit vergleichsweise hohen Anteilen sind Leipzig (6,5) und Jena (6,0). Hier sind es oft Studierende und wissenschaftliche Fach-kräfte, die für eine begrenzte Zeitspanne in den Universitätsstädten leben.

    Die niedrigsten Anteile von Ausländern in Ostdeutschland verzeichneten 2008 die Land-kreise Sömmerda (0,7 Prozent) und Jerichower Land sowie der Erzgebirgskreis (jeweils 1,0).

    Wirtschaftskraft und Arbeitsmarkt – starker Südwesten, schwacher Nordosten

    In den Jahren nach der Wiedervereinigung waren nicht nur weite Bereiche der ehemaligen DDR-Wirtschaft zusammengebrochen, in der Folge stieg die Arbeitslosigkeit auch auf sehr hohe Werte, regional bis über 20 Prozent. 2005 erreichte sie bundesweit mit 4,86 Millio-nen ein bis dato unbekanntes Niveau. Doch seither ist die offiziell registrierte Arbeits-losigkeit beständig gesunken, auch aus statis-tischen Gründen. Parallel dazu nahm der Anteil schlecht bezahlter Jobs überproportional zu.

    Ein weiter Grund für den Rückgang der Arbeits-losigkeit ist der demografische Wandel: Denn erstmals gingen in den vergangenen Jahren in Deutschland geburtenstarke Jahrgänge in Ren-te, zunächst die zahlenmäßig große Gruppe der vor 1945 Geborenen. Künftig wird die Zahl der älteren Erwerbstätigen stark steigen, die gegen Ende des gegenwärtigen Jahrzehnts mit dem Renteneintritt beginnen. Gleichzeitig treten in den kommenden Jahren immer kleinere Kohor-ten ins Ausbildungs- und Erwerbsalter ein. Im Jahr 2009 gab es deshalb erstmals ein ausge-glichenes Verhältnis zwischen angebotenen Lehrstellen und Nachfragern. Dies bedeutet in Zukunft immer bessere Beschäftigungschan-cen für Menschen mit guten Qualifikationen, während sich die Lage für Personen mit min-

    Ausländer gelten in Deutschland als besonders armutsgefährdet. Sie sind oft schlechter ge-bildet, häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und verfügen meist über ein geringeres Ein-kommen. Die Pro-Kopf-Kaufkraft ist demzu-folge für Ausländer niedriger als für Deutsche. Regionen mit besonders hohen Anteilen von Ausländern weisen demnach eine eher unter-durchschnittliche Gesamtkaufkraft auf.

    Das Gros der Ausländer lebt in den Zentren Westdeutschlands. Darin spiegelt sich die Zu-wanderungsgeschichte. Da der Struktur wandel zahlreichen Gebieten, die früher auf viele ungelernte Arbeitskräfte angewiesen waren, eine hohe Arbeitslosigkeit beschert hat, ist die Integration der Migranten in diesen Regionen besonders problematisch. Hier bleibt das durchschnittliche Einkommen von Migranten niedrig, während die wirtschaftlich florieren-den Regionen im Süden Deutschlands deutlich bessere Integrationswerte erzielen. Die Regio-nen mit den höchsten Anteilen an Ausländern in Westdeutschland sind die kreisfreien Städte Offenbach am Main (25,4 Pro zent), München (23,4) und Mannheim (23,1). Die Zahl der Deut-schen mit Migrationshintergrund entspricht in diesen Zentren etwas mehr als der Hälfte der eigentlichen Ausländerzahl. Außerhalb der westdeutschen Ballungsräume ist die Zahl der Deutschen mit Migrationshintergrund wegen eines hohen Anteils von Aussiedlern jedoch oftmals höher als die der Ausländer.

    derer oder ohne Qualifikation durch den weiter steigenden Technologisierungsgrad eher noch verschlechtern dürfte.

    Die Arbeitslosigkeit ist aber nur ein Indikator, mit dem sich die Wirtschaftskraft einer Region beziffern lässt. Ein weiterer ist das Brutto-inlandsprodukt (BIP), das den erwirtschafteten Wert aller Güter und Dienstleistungen inner-halb einer Region erfasst. Es beinhaltet die Leistungen der Menschen, die dort arbeiten, aber nicht zwangsläufig dort wohnen. Aus beiden Indikatoren lassen sich Rückschlüsse auf die Kaufkraft ziehen.

    Bei beiden Indikatoren ist Deutschland noch weitgehend zweigeteilt. Einerseits liegt in den neuen Bundesländern der Anteil der Arbeitslosen deutlich höher. Andererseits erzielen die westdeutschen Kreise im Mit-tel ein deutlich höheres BIP je Einwohner als die ostdeutschen. Gehäuft lassen sich die negativen Trends im ländlichen Raum und in Randlagen mit großer Entfernung zu regionalen Zentren beobachten. Der Osten Mecklenburg-Vorpommerns, die Randgebiete Brandenburgs sowie Sachsen-Anhalts und die nördlichen Regionen Thüringens sind dafür charakteristische Beispiele. Die höchsten

  • Lebenswelten 2025 19

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    3,0 bis unter 4,5

    4,5 bis unter 6,0

    6,0 bis unter 7,5

    7,5 bis unter 9,0

    9,0 bis unter 10,5

    10,5 bis unter 12,0

    12,0 und mehr

    Arbeitslosenanteile in Ostdeutschland regis-trieren die Landkreise Demmin (16 Prozent), Uckermark (16) und Spreewald-Lausitz (15). Der Süden Ostdeutschlands steht etwas besser da, wobei die niedrigsten Arbeitslosenanteile für den Süden Thüringens und das Umland von Berlin gelten. Vor allem die Umlandkreise von kreisfreien Städten, die typischen Speckgürtel, weisen eine niedrige Arbeitslosigkeit und eine eher hohe Pro-Kopf-Kaufkraft auf. Die gerings-ten Anteile von Arbeitslosen im Osten werden in dem Kreis Hildburghausen sowie in den kreisfreien Städten Potsdam und Jena (jeweils 6 Prozent) registriert.

    Auch beim BIP pro Kopf liegt der Süden Ost-deutschlands vor dem Norden. Besonders die südlichen Teile Brandenburgs, Thürin-gens und Sachsen-Anhalts sowie Berlin und Mittelsachsen sind vergleichsweise wirt-schaftsstark. Schwerpunkte bilden dabei die kreisfreien Städte, da sich hier die Mehrzahl der höherwertigen Arbeitsplätze konzentriert. Die höchsten BIP-Werte je Einwohner in

    Ostdeutschland werden in Jena (33.765 Euro je Einwohner), Neubrandenburg (33.109) und Schwerin (31.682) erzielt. Die niedrigsten Werte registrieren die Kreise Mecklenburg-Strelitz (14.743 Euro je Einwohner) und Nordwest mecklenburg (15.968) sowie der Kreis Havelland (16.065). Diese Kreise werden häufig nur als „Schlafkreise“ genutzt, wogegen sich die entsprechenden Arbeitsplätze – und damit das BIP – oft in den nahen Zentren Berlin oder Hamburg befinden.

    Der Westen steht insgesamt besser da. Die Arbeitslosigkeit liegt vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch im westlichen Rheinland-Pfalz sowie im nördlichen Nordrhein-Westfalen niedrig. Die Regionen mit den geringsten Werten in den alten Bundesländern sind die Landkreise Eichstätt (1,3 Prozent), Pfaffenhofen an der Ilm (1,7) und Unterallgäu (1,8). Sie liegen in wirtschaftsstarken Regio-nen und im Einzugsgebiet arbeitsplatzreicher kreisfreier Städte. Dagegen sind hohe Anteile an Arbeitslosen in altindustriellen Ballungsge-bieten sowie in ländlich geprägten Regionen Mittel- und Norddeutschlands und in der Südwestpfalz zu finden. Die Regionen mit den höchsten Anteilen sind die kreisfreien Städte Gelsenkirchen, Pirmasens (jeweils 11 Prozent) und Dortmund (10).

    Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung in Deutschland nach Kreisen im Jahr 2008(Datengrundlage: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnung und Darstellung)

    In den vergangenen Jahren ist die Arbeitslosigkeit überall in Deutschland zurückgegangen. Dennoch bleiben im Osten im Durchschnitt mit zehn Prozent doppelt so viel Menschen ohne Arbeit wie im Westen. Die florierende Wirtschaft im Süden der Republik sorgt generell für eine gute Lage am Arbeitsmarkt. Proble-matisch bleibt sie in altindustrialisierten Gebieten, die den Strukturwandel nicht ausreichend bewältigt haben, etwa im Ruhrgebiet, im Saarland und in ver-schiedenen Küstenstandorten. Dort sind vor allem Migranten arbeitslos, die nur über unzureichende Qualifikationen verfügen.

  • 20 Lebenswelten 2025

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