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das magazin für gitarristen und bassisten B 41248 F AUF CD: 4 SONGS + 6 WORKSHOPS Heft Nr. 237 Ausgabe 2/2020 D: 7,50 · A: 8,50 · B: 8,70 · L: 8,70 · E: 10,10 · I: 10,10 · CH: SFR 12,00 ALBERT KING Als die Flying V ihren Meister fand Test & Technik BASSART GUITARS D Cat MAYBACH Little Wing VICTORY VC35 + Cab BLACKSTAR JJN-20RH MkII 20W + JJN-212VOC MkII BEETRONICS Swarm LOVEPEDAL Tchula, Eternity D-Mod, Kanji Eternity PRS SE Custom 24 „Born Under A Bad Sign Songs Kansas Carry On Wayward Son Marcus King The Well Nathan Gray Never Alone Steve Vai Eugene’s Trick Bag zu gewinnen BLACKSTAR JJN-20RH MkII 20W + JJN-212VOC MkII Workshops MAGNUM Zwischen AOR und Prog SOLO-LEGENDS Randy Rhoads „Crazy Train“ Interviews & Stories MARCUS KING KIRK WINDSTEIN JON SCHAFFER DEMONS & WIZARDS NATHAN GRAY RON „BUMBLEFOOT“ THAL SONS OF APOLLO TONY CLARKIN MAGNUM 4 194124 807501 02

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das magazin für gitarristen und bassisten

B 4

1248

F

AUF CD: 4 SONGS + 6 WORKSHOPS

Heft Nr. 237 Ausgabe 2/2020

D: € 7,50 · A: € 8,50 · B: € 8,70 · L: € 8,70 · E: € 10,10 · I: € 10,10 · CH: SFR 12,00

ALBERT KINGAls die Flying V ihren Meister fand

Test & TechnikBASSART GUITARS D CatMAYBACH Little WingVICTORY VC35 + CabBLACKSTAR JJN-20RH MkII 20W + JJN-212VOC MkIIBEETRONICS SwarmLOVEPEDAL Tchula, Eternity D-Mod, Kanji EternityPRS SE Custom 24

„Born Under A Bad Sign

Songs Kansas Carry On Wayward Son

Marcus King The Well

Nathan Gray Never Alone

Steve Vai Eugene’s Trick Bag

zu gewinnenBLACKSTAR

JJN-20RH MkII 20W + JJN-212VOC MkII

WorkshopsMAGNUM

Zwischen AOR und Prog

SOLO-LEGENDSRandy Rhoads „Crazy Train“

Interviews & StoriesMARCUS KING

KIRK WINDSTEINJON SCHAFFER

DEMONS & WIZARDSNATHAN GRAY

RON „BUMBLEFOOT“ THAL SONS OF APOLLO

TONY CLARKINMAGNUM

419

4124

8075

01

02

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guitar 3

INTRO

Liebe Leser,

der Mensch an sich ist ja durchaus spirituell, vielleicht sogar religiös. Das darf und soll jeder für sich entschei-den, aber der Gedanke, dass da viel-leicht noch eine Instanz über einem ist, der hat was. Und wenn auch nur als Gedankenspiel. Oder als eine zu-gegebenermaßen etwas gruselige Geschichte. Und die lautet im Falle unseres Titelhelden und Flying-V-Freunds Albert King wie folgt. Neben legendären Gitarren wie der ’58er und ’59er Gibson Flying V (übrigens eine Rechtshand-Version, die Albert einfach umgedreht hatte, die Bass-saiten waren also unten) spielte King auch eine Dan Erlewine V. Die war aus Nussbaum und ist der Protagonist der Albert-King-Grusel-Story.

Die Erlewine V ist heute im Besitz von Steven Seagal, bekanntlich nicht nur hauptberuflicher Action-Held und Träger des 7. Dans im Aikido, sondern nebenberuflich auch Kumpel von Wla-dimir Putin und beinharter Blues-Fan mit einer beeindruckenden Gitarren-sammlung. Die King-Instrumente sind Teil dieser Sammlung. Stevens Techni-ker Peter Skaltsis hatte die Erlewine V eine Zeit lang bei sich zuhause in sei-ner Werkstatt.

DER GEIST INDER GITARRE

Eines schönen Tages stürmte sein da-mals siebenjähriger Sohn völlig ver-ängstig und weinend die Treppe nach unten, um seinem Vater mitzuteilen, dass ein „schwarzer Mann auf dem Sofa säße, ein großer, schwarzer Mann“.

Skaltsis dachte an einen Einbrecher und rannte nach oben, aber da war niemand. Peter rief Seagal an, der wiederum empfahl ihm, seinem Sohn ein Bild von Albert King zu zeigen und den Jungen zu fragen, ob er diesen Mann gesehen habe. Peters Sohn ant-wortete, so die Legende: „Ja, das ist der Mann, den ich gesehen habe – bei Gott, ich schwör’s.“

Was lernen wir also daraus? Seid nett zu euren Gitarren (vor allem den alten und gebraucht gekauften), wer weiß schon wem sie vorher gehört haben?

Viel Spaß mit der neuen guitar 2/20!

Stephan

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4 guitar 2/20

Inhalt 22020

Tone-Trademarks: Albert King

66

28

Interviews & Stories

28 Kirk Windstein

32 Sons of Apollo

34 Magnum

36 William Prince

40 Nathan Gray

44 Bonded

46 Marcus King

50 Demons & Wizards

54 Dave Catching

56 Popa Chubby

Workshops 58 Legends-Special: Magnum

66 Tone-Trademarks: Albert King

74 Solo-Legends:

Randy Rhoads – „Crazy Train“

80 Guitar-Cosmos: „The Mutant“

82 Generation Shred: John Petrucci

86 Bluescafé: Mance Lipscomb –

„Silver City“

Songs 147 Kansas – „Carry On Wayward Son“

157 Marcus King – „The Well“

168 Nathan Gray – „Never Alone“

175 Steve Vai – „Eugene's Trick Bag“

Interview: Kirk Windstein Interview: Nathan Gray

Interview: Marcus King Interview: Demons & Wizards

40

46 50

Inhalt

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guitar 5

Test & Technik 90 Kolumne: Stratocaster-Elektrik, Teil 1

94 Guitar-Dreams: Bassart Guitars D Cat Vintage TV 98 Guitar-Dreams: Maybach Little Wing Arched

Top Non Cutaway Dirty Lemon Aged

102 Guitar-Dreams: Wildwood Guitars Modell BG-I 106 Guild Starfire II ST Dynasonic Royal Brown

108 PRS SE 24 Custom

Sand Blasted Swamp Ash

110 Try Guitars LexiA

114 Taylor 562ce V-class

116 Rubén AF-MR

118 Blackstar JJN-20R MkII+ JJN-212VOC MkII

122 Driftwood Purple Nightmare

126 Victory VC35 „The Copper“

128 Lovepedal Tchula, Eternity D-Mod & Kanji Eternity

132 Zoom A1X Four

135 Electro-Harmonix Tri Parallel Mixer

136 Klirrton Grindstein

138 Beetronics Swarm

140 Walrus Audio Kangra

142 Fame Studio Attenuator PB 8

Rubriken3 Intro

6 CD-Inhalt & Downloads

7 Booklet

10 guitar-News: Aktuelles & Verlosungen

18 Tourdaten

20 guitar-Leserpolls 2019

22 Rezensionen: CDs, DVDs & Bücher

25 guitar-Abonnement

89 Pickup – zu gewinnen: Blackstar JJN-20R MkII + JJN-212VOC Mk II

144 Händlerverzeichnis

146 Charlys Bluestalgia/Anzeigenindex Impressum

Guitar-Dreams: Bassart Guitars D Cat Vintage TV

92

94

Pickup + Test: JJN-20R MkII + JJN-212VOC MkII

89 + 118

Guitar-Dreams: Wildwood Guitars Modell BG-I

102

128Lovepedal Tchula, Eternity D-Mod & Kanji Eternity

Inhalt

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In unserem Riffkalender für das Jahr 2020 präsentieren wir euch jede Woche einen unverzichtbaren Gitarrenriff-Klassi-ker – ausgewählt von der Redaktion guitar. Insgesamt 53 es-sentielle Riff-Highlights, die zum Repertoire jedes Rock- und Metalgitarristen gehören sollten, werden in wenigen Takten als Noten und TABs leicht verständlich dargestellt.

Darüber hinaus könnt ihr euch die Soundfiles aller Riffs unter www.guitar.de herunterladen. Mit dabei sind Ikonen wie An-gus Young, Ritchie Blackmore, Jimmy Page, Eddie van Halen und viele mehr? Zusätzlich bietet der Kalender natürlich eine schnelle Übersicht aller Daten und Feiertage. Der Kalender kann aufgestellt oder aufgehängt werden und passt auf qua-si jeden Notenständer. Maße: H: 14,8 cm / B: 21 cm

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guitar 29

„Ich wollte Drums, Bass, cleane

GItarren unD jeDe menGe meloDIen auf

Dem alBum“

schreibt ebenfalls gerne Gedichte. Und ich benutzte diese Gedichte schon auf den letzten Alben von Crowbar, zum Beispiel bei Songs wie „Symmetry In Black“. Ich will jetzt meine Frau nicht unnötig über den Klee loben, aber ge-rade Duane lobte schon ein paar Mal Songzeilen, mit denen ich ihm kam, die aber nicht von mir sondern von Robin stammten. So geschehen eben auch auf Dream In Motion, unter an-derem bei „Enemy In Disguise“, „To-xic“ und „Necropolis“.

Der Titelsong „Dream In Motion“ hingegem verbreitet Riff-technisch und auch textlich eine recht ver-söhnliche Stimmung …Ja, der Song behandelt meinen mu-sikalischen Werdegang und der Titel trifft den Nagel auf den Kopf. Ich lebe meinen Traum als Musiker bis heute. Ich kann von meiner Musik leben. Das habe ich mir immer gewünscht, und

es hat funktioniert – und dafür bin ich sehr dankbar. Wenn du dir das Video zu „Dream In Motion“ an-schaust, dann siehst du eine Menge alter Bilder und Video-Ausschnitte,

die meinen musikalischen Werde-gang quasi visuell im Rückspie-gel zeigen …

Kirk Windstein IntervIew

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36 guitar 2/20

Welche Musiktradition hat die Peguis First Nation?Die traditionelle Musik der Peguis konzentriert sich auf Trommeln und Kehlgesang, Musik für das Pow-Wow. Mein Vater war Pastor, also bin ich mit Gospel aufgewachsen. Er hat mehrere Platten aufgenommen. Die Leute der Peguis sind große Musikliebhaber, sie mögen John Fogerty und CCR, John-ny Cash, Kris Kristofferson und Merle Haggard. Diese Künstler haben mich geprägt, ich wollte immer ein Songwri-ter werden. Ich schrieb Gedichte und komponierte später, als ich ein besse-rer Musiker wurde, Melodien dafür.

Nimmst du an Pow-Wows teil?Nein, ich wurde als Christ erzogen. Ich verbinde den traditionellen indigenen

Glauben mit dem Christentum. Wir hatten eine Country & Western- und Gospelband und spielten immer am Sonntag in der Kirche. Country war immer von Gospel inspiriert, nimm etwa Hank Williams.

In welchem Stil waren deine frühen Songs gehalten?Ich schrieb traditionelle Gospiellieder für die Alben meines Dads. Er konnte die alten Choräle singen, wir spielten auf Beerdigungen und bei Andachten. Da habe ich Dinge gelernt, die ich nun für weltliche Musik nutze. Inzwischen bezieht sich meine Spiritualität eher auf Liebe, Akzeptanz, den Kosmos und das Universum. Ich glaube an Energie und will der Beste sein, der ich sein kann.

Jahrelanges Malochen im Un-tergrund stärkt den Charakter, könnte man sagen. Schön ist es, wenn ein Künstler dann doch irgendwann die Anerkennung erntet, die er verdient hat – wie

William Prince 2015 mit seinem De-büt Earthly Days. Verstärkend dazu kam sein Hit „Breathless“ , der dem Singer-Songwriter aus Winnipeg die Aufmerksamkeit der Medien sicher-te. Der Stammesangehörige der Pe-guis First Nation gewann 2017 einen Juno und ging anschließend im Vor-programm von Neil Young auf US-Tournee. Nun legt William Prince sein aktuelles, zweites Album Reliever vor, zehn neue Songs, getragen von seinem beruhigenden Bariton, umrahmt von warmem Country-Folk.

Country-Folksänger gibt es in Nordamerika in fast jeder Bierbar. Nur wenigen gelingt der Aufstieg aus dem Kneipendunst ins internationale Rampenlicht. Chris Stapleton,

The White Buffalo und Ryan Bingham zählen zu den Glücklichen, die dieses Kunststück vollbracht haben. Auch der Kanadier William Prince (33) malochte lange Jahre im

Untergrund – bis 2015 sein Debüt Earthly Days aufhorchen ließ.

C J

acob

Blic

kens

taff

Junge SongS mit alter Seele

RelieveREr ist Songwriter aus Berufung. Mit Bariton-Stimme und J-45 transportiert er eindringliche Country-Folk-Songs mit Tief-gang

IntervIew William Prince

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46 guitar 2/20

Mit El Dorado kehrt Marcus King knappe eineinhalb Jahre nach Carolina Confessions (2018) ohne seine Band zurück an die Plattenfront. Zu diesem Einstand berichtet der Sänger, Gitarrist und Songwriter, über seine Zusammenarbeit mit Dan Auerbach, sein kommendes Signature-

Modell und warum es nur eine Gitarre und einen Verstärker braucht, um seinen eigenen Ton zu finden.

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Marcus, warum ist nach drei erfolgreichen Alben mit der Marcus King Band 2020 der richtige Zeit-punkt für dein Solodebüt?In erster Linie ist es für mich eine Abkehr von der Norm der letzten Jahre. Manch-

mal braucht es schlichtweg einen neu-en Ansatz, um kreativ aus dem Vollen zu schöpfen.

Für El Dorado hast du dich mit Dan Auerbach von The Black Keys zu-sammengetan …Dan und ich haben in der Vergangen-heit schon oft miteinander gearbeitet. Wir komponieren regelmäßig und als ich dann nach Nashville zog, stand es außer Frage, dass wir ein gemein-sames Projekt an den Start bringen. Gespräche in diese Richtung führten wir schon seit einer ganzen Weile. Dan ist – wie jeder weiß – neben seiner Rol-le als Musiker und Songwriter auch ein absolut fantastischer Produzent.

Du und Dan Auerbach haben für die Songs von El Dorado noch ein paar erstklassige externe Songwriter wie Pat McLaughlin, Paul Overstreet oder Ronnie Bowman verpflichtet. Nach welchen Kriterien habt ihr die Auswahl getroffen?

Die Lorbeeren hierfür gehen komplett an Dan. Er wusste schon genau, bevor wir das erste Stück in Angriff nahmen, wie er mich auf der Scheibe in Szene setzten wollte. Zwischen uns gibt es eine große Vertrauensbasis und er hat diesbezüglich in der Vergangenheit noch nie ein schlechtes Händchen be-wiesen. Im Songwriter-Zirkel in Nas-hville kennt er so gut wie jeden und kann einschätzen, mit welchen Mu-sikern eine Session Spaß macht. Und wobei im Endeffekt vielleicht sogar ein guter Song entsteht. Das alles geschah in einem Zeitfenster von ein paar Wo-chen im letzten Januar und lief wie am Schnürchen.

Klanglich lotest du auf El Dorado deine musikalischen Grenzen weiter aus als je zuvor …Mich haben schon immer viele ver-schiedene Genres inspiriert. Eckpfeiler sind dabei natürlich Rhythm & Blues, Soul, Gospel, Country, Rock‘n‘Roll und generell die Wurzeln amerikanischer Musik. Dieser Stilmix liegt mir einfach am Herzen und macht mich als Künst-ler im Prozess des Erschaffens und Einspielens glücklich. Mir wäre es ehr-

AlleingAng

lich gesagt viel zu langweilig, nur eine bestimmte Richtung zu beackern. Ob-wohl mein Sound traditionell ist, laufe ich auf diese Weise nicht Gefahr, dass man mir einen Stempel aufgedrückt, mich in eine Kiste steckt und so für alle Zeiten auf nur einen Stil limitiert.

Für El Dorado hattest du Zugriff auf ein Team aus erstklassigen Studio-musikern. Welcher Unterschied erg-ab sich dadurch für dich im Gegen-satz zum regulären Bandgefüge? Dan und ich nahmen vor dem Produk-tionsstart schon eine Demo-Guideline auf, um den einzelnen Protagonisten unsere Vorstellung von ihren Takes so präzise wie möglich zu erklären. Sie hörten sich die Tapes an, machten sich Notizen und tüteten die Tracks in Win-deseile ein. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen! Das ist schlichtweg eine eigene Kunstform, die diese Leu-te wahrscheinlich schon mit der Mut-termilch aufgesogen haben. Auf diese Art und Weise konnten wir pro Tag die Spuren für sechs bis sieben Songs fer-tigstellen.

Wie schaffst du es, mit gerade ein-mal 23 Jahren so viel Seele, Lebens-erfahrung und Musikalität in deine Songs zu packen? In meinen paar Lebensjahren auf der Erde habe ich schon einiges erlebt.

IntervIew Marcus King

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50 guitar 2/20

Wenn die Köpfe zweier

großer Metal-Acts in

einem Nebenprojekt

zusammenarbeiten

wollen, kommt immer was

dazwischen – im Falle von

Demons & Wizards

zuletzt 15 Jahre lang.

Jetzt kann Jon Schaffer

aber durchatmen, das

neue Album III ist im

Kasten und das bisher

beste dieser Kooperation.

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edia

Von Pink FloyD zu wütendem

metal

IntervIew Jon Schaffer

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66 guitar 2/20

Bendings vom

anderen stern

Albert King war wahrscheinlich die wichtigste Verbindung vom guten alten Mississippi-Blues zum elektrifizierten

Bluesrock der Neuzeit. Kaum ein Gitarrist aus dem alten Kader John Lee Hookers, B.B. und Freddie Kings oder Muddy Waters' – also der wenigen, die es in ihrem Leben noch einmal über den

großen Teich schafften – konnte sich in den Sound der neuen Generation so kraftvoll eingliedern wie Albert King.

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Albert King lernte den Blues in den Vierziger Jahren in Missis-sippi und Indiana von der Pike auf. Seine Vorbilder waren nach eigenen Angaben Blind Lemon Jefferson, Elmore James und Lonnie Johnson. In seiner Hei-mat versuchte er im Fahrwasser

einer lokalen Berühmtheit mitzusch-wimmen – niemand anderes als B.B. King. Wie dieser erzählt, habe Albert sich als sein Bruder ausgegeben und den Namen King nur angenommen, um Gigs abzustauben. King missfiel dieses Vorgehen damals natürlich sehr, aber die beiden schlossen einige Jahrzehnte später Freundschaft und zollten einander Respekt. Nachdem es im Süden nicht so recht wurde und

King sich als Baumwollpflücker und Baustellenarbeiter, ja sogar als Bulldo-zerfahrer, durchschlug, verlegte er seinen Standort nach Chicago – das als kulturell etablierte Blues-Hochburg galt. Doch auch hier folgten zehn harte Jahre, in denen King immerhin bei der Band Jimmy Reeds unterkam – als Schlagzeuger. Jimmy Reed, der mit seinem groovenden Boogie der Wegbe-reiter für Chuck Berry oder den Groo-ve solcher britischen Blues-Klassiker wie „Midnight Rambler“ war, habe ei-nen nicht zu unterschätzenden Ein-fluss auf Kings Spiel gehabt, so heißt es. Mitte der Sechziger Jahre bricht King abermals auf, diesmal nach Memphis, um bei Stax-Records endlich den geeigneten Sound und die richtige

Tone-Trademarks: Albert King

Tone-Trademarks Albert King