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Biotechnologie in Bayern PROFILE PORTRÄTS PERSPEKTIVEN PARTNER DER WELT

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Biotechnologiein Bayern PROFILE

PORTRÄTSPERSPEKTIVEN

PARTNER DER WELT

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Am BioPark 13 | D-93053 Regensburg | Phone: +49 941 92046-0 | Fax: -24 | [email protected] | www.bioregio-regensburg.de

A company of the City of Regensburg

1.4 billion Euro turnover

15,500 employees

51 companies (Life Sciences)

3,863 employees

Cluster BioRegio Regensburg

18.000 qm area

36 tenants

600 employees

fl exible leasehold concept & single offi ces

comprehensive range of technology & services

personal consulting and fl air

direct motorway connection

located on the University Campus (Infrastructure)

excellent location factors

own day-care facility

over 40 start-ups since 1999

conference rooms and theatre for external rent

accessible routes to the most important

networks

active location marketing

BioPark Regensburg

BIOTECHNOLOGY | MEDICAL ENGINEERING | PHARMA | ANALYTICS | HEALTH

Health Industry of Regensburg

Member of

THE SUCCESSFUL INNOVATION CENTRE MADE IN REGENSBURG

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Zahlen und Auszeichnungen sprechen einedeutliche Sprache. So vermeldet die Netz-werkorganisation BioM anlässlich des 20jährigenGeburtstages (siehe Vorwort Prof. Dr. HorstDomdey) eine stetige und nachhaltige Auf-wärtsentwicklung der gesamten Biotechno-logiebranche in Bayern.

Besondere Ehre für geförderte Projekte derBioSysNet wurden den Wissenschaftlern Prof.Karl-Peter Hopfner und Prof. Jörg Vogel zuteil.Sie erhielten jeweils den begehrten GottfriedWilhelm Leibniz-Preis für herausragendeArbeiten.

Interessante Themen entlang der Wert-schöpfungskette Biotechnologie dokumentie-ren den hohen Anspruch bayerischer Un-ternehmen bezüglich Forschung, Entwicklungund Anwendung:

Welche Schlüsselrolle spielen die Bio-wissenschaften im 21. Jahrhundert bzw.welche Unternehmen werden gefördert undprofitieren von optimalen Rahmenbe-dingungen?

Wie lassen sich durch Erforschung vonKrankheitsmechanismen neue, zielgerich-tete Therapieansätze erkennen?

Wo kann die RNA-Biologie gegen Infektio-nen eingesetzt werden?

Welches Protein macht Weibchen und be-stimmt Grundlagen der Genetik, Ent-wicklungsbiologie und Immunität?

Große Hoffnungen werden an die BayerischeBiotechnologie geknüpft. Es gibt viele Gründedie Zukunft optimistisch anzugehen.

Walter Fürst

Geschäftsführer

Diese Publikation finden Sie auch im Internetunter www.media-mind.info

Impressum:

Herausgeber: media mind GmbH & Co. KGHans-Bunte-Str. 580992 MünchenTelefon: +49(0) 89 23 55 57-3Telefax: +49(0) 8923 55 57-47E-mail:[email protected]

Verantwortlich: Walter Fürst, Jürgen Bauernschmitt

Gestaltung + DTP: Jürgen Bauernschmitt

Druckvorstufe: media mind GmbH & Co. KG

Verantwortl. Redaktion: Ilse Schallwegg

Druck: Druckerei Frischmann, Amberg

Erscheinungsweise: 1 mal jährlich

© 2017/2018 by media mind GmbH & Co. KG, MünchenKein Teil dieses Heftes darf ohne schriftliche Genehmigungder Redaktion gespeichert, vervielfältigt oder nachgedruckt werden.

Editorial

Biotechnologie in Bayern weiter auf Erfolgskurs

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Editorial 3

Anzeige BioM

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VorwortProf. Dr. Horst Domdey

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KollektivInnovations- und Gründerzentrum IZB

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KollektivBioRegio Regensburg

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BioRegioRegensburg

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Der BioPark in Regensburg

Autor: Dr. Thomas Diefenthal, GeschäftsführerBioPark Regensburg GmbH

IGZWürzburg

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IGZ Würzburg – Wo Wissen zu Wirtschaft wird

Kontakt: Klaus Walther, Dr. Gerhard Frank

20-jähriges JubiläumBioM

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350 Gäste feiern 20 Jahre BioM

Kontakt: BioM Biotech Cluster Development GmbHDr. Georg Kääb, Dr. Almut Windhager

BayernInternational

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Mit „Made in Bavaria“ erfolgreich im

Exportgeschäft

Kontakt: BAYERN INTERNATIONAL

BioSysNet 26

BioSysNet: Lebendiger Austausch

in der Wissenschaft

Autor: Dr. Ulrike KaltenhauserIm Genzentrum der LMU München

Fördergesellschaft IZB mbH 10

Innovations- und Gründerzentrum

für Biotechnologie IZB

Kontakt: Dr. Peter Hanns Zobel

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3. US

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Anzeige WALDNERLaboreinrichtungen GmbH & Co. KG

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4. US

RNA-Biologie 36

Mit RNA-Biologie gegen Infektionen

Autor: Prof. Jörg VogelMedizinische Fakultät, Universität Würzburg

Nanomedizin 50

Nanomedizin – Das SEON-Konzept

Kontakt: Prof. Dr. med. Christoph AlexiouHNO-Klinik Erlangen

Diabetesforschung 42

Maßgeschneiderte Schweine für die

Diabetesforschung und -therapie

Autor: Eckhard Wolf und Kollegen, Lehrstuhl fürMolekulare Tierzucht und Biotechnologie, LMU München

Brustkrebs 40

Wir nehmen die Patienten an die Hand und

führen sie durch die Krankheit

Autorin: Univ.-Prof. Dr. med. Nadia HarbeckLeitung, Brustzentrum der Universität München

Genexpression 34

Ein Protein, das Weibchen macht

Autor: Dr. Jan MedenbachBiochemistry 1, University of Regensburg

Messe München

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Treffpunkt analytica: 10.000 Quadratmeter für

die Biotechnologie

Autorin: Susanne GrödlMesse München GmbH

Friedrich- Baur BioMed Centergemeinnützige GmbH

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BioM for BioEntrepreneurswe guide you from idea to success

accelerating biomedical innovation

www.bio-m.org

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m4 Award

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In diesem Jahr feiert BioM,die Netzwerkorganisationder Biotechnologiebranchein München und Bayern,ihren 20-jährigen Geburts-tag. Auch die gesamte Bio-technologiebranche in Bay-ern feiert Jubiläum – wardoch der Gewinn im Bio-Regio Wettbewerb 1996und die darauffolgende Grün-dung der BioM auch dieInitialzündung für unserenStandort. Zwar gab es schonzuvor gegründete Pionierewie Mikrogen (1989), Mor-phoSys (1992), Micromet(1993) und Medigene (1994),doch ein regelrechter Grün-dungsboom setzte dann inden späten 90er Jahren ein. In den letzten 20 Jahrenhat BioM mehr als 200 Fir-men bei der Gründung be-gleitet und beraten. Heutesteht die Branche glänzendda: sie zählt 360 Unter-nehmen aus dem Bereich Bio-pharmazeutika (Biotechnolo-gie, pharmazeutische Unter-nehmen, Auftragsforschungs-unternehmen, Zuliefererund weitere), davon 225spezifische Biotechnologie-unternehmen. Damit zeigtdie Branche eine solide undvielseitige Struktur entlang

der gesamten Wertschöp-fungskette in der Pharma-industrie, einschließlich derProduktion. Insgesamt be-schäftigte der Sektor imJahr 2016 32.000 Mitar-beiter. Dies entspricht ei-nem Zuwachs von 4% imVergleich zum Vorjahr.Die Zahl der Firmengrün-dungen stieg von drei aufzehn im Jahr 2016.Das dynamische und nach-haltige Wachstum der jun-gen Branche fußt auf derexzellenten universitärenund außeruniversitären For-schung in Bayern. Mehr als90% der Unternehmens-gründungen gehen auf dieForschungsinstitute in denBereichen Biologie, Che-mie, Medizin, Pharmazieund Physik zurück. DieGründer waren, sind undbleiben die Innovations-treiber unserer Branche.Daher unterstützt BioM

Gründer aus den Lebens-wissenschaften umfassendund mit passgenauen An-geboten von den allerers-ten Schritten bis hin zumMarkteintritt. Bayern bietet insbesonderein der roten Biotechnolo-gie optimale Voraussetzun-

gen. Wir sind sehr stolzdarauf, dass bereits achtMedikamente, die von baye-rischen Biotechnologieun-ternehmen (KMU) ent-wickelt wurden, die Markt-zulassung erreicht haben.Mit dem Schwerpunktthe-ma Personalisierte Medizinist die industrielle und aka-demische Forschung amPuls der Zeit. Doch wirdürfen nicht aufhören, unsständig weiter zu ent-wickeln. Große Hoffnun-gen liegen auf den starkenbayerischen Kompetenzenin den Bereichen Immun-therapie, Stammzellforschungund digitaler Medizin, umnur einige aktuelle The-men zu nennen.Ich bin sehr hoffnungsvoll,dass Bayern die „Medizinder Zukunft“ entscheidendmitgestalten wird.

Herzliche GrüßeIhr Horst Domdey

VorwortProf. Dr. Horst Domdey

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Prof. Dr. Horst DomdeyGeschäftsführer der BioM Biotech

Cluster Development GmbHund Sprecher des

Bayerischen Biotechnologie Clusters

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Am 27.04.2017 feierte BioM, das Bio-technologie-Netzwerk für Mün-chen und Bayern, sein 20-jährigesJubiläum. Zur Festveranstaltung insMax-Planck-Institut in Martinsriedkamen 350 Gäste aus Industrie,Wissenschaft und Politik.Mit den Worten „der König ist tot,lang lebe der König“, eröffneteProf. Dr. Horst Domdey, Geschäfts-führer von BioM, sein Grußwort.Er überraschte die Zuhörer mitder Ankündigung, dass am Vortagdie Auflösung der BioM AG be-schlossen wurde. Bei der BioM AGhandelt es sich aber lediglich umden Finanzierungsarm der Gesell-schaft. An dem Instrument für Anschub-finanzierungen im Bereich von100.000 bis 200.000 Euro für neu

gegründete Unternehmen bestehekaum noch Interesse, erläuterteHorst Domdey. „Über die Jahrehaben der Hightech Gründerfondsund Bayern Kapital diese Funktionübernommen und stellen erfreuli-cherweise ausreichend Startkapitalfür junge Unternehmen im Frei-staat bereit.“Mit unvermindertem Einsatz wei-tergeführt werden die direktenAktivitäten der BioM GmbH. Stattfinanzieller Unterstützung bietetdie BioM GmbH ein umfassendesProgramm für Gründer und jun-ge Unternehmen, kompetenteFörderberatung, passende Kon-takte und eine Vielzahl von Ver-anstaltungen. „Wir haben in denvergangenen beiden Dekaden opti-

350 Gästefeiern

20 Jahre BioM

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Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer der BioM (1.v.l.) mit Gratulanten. Dr. ManfredWolter, Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschaftsministerium (2.v.l.) und JosefSchmid, 2. Bürgermeister von München (1.v.r.) sprachen Grußwörter. Prof. Dr. Ernst-LudwigWinnacker, Professor Emeritus der LMU München (2.v.r.) hielt die Keynote des Abends

Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer der BioM, präsentierte die Erfolge der letzten20 Jahre und die aktuellen Geschäftszahlen der bayerischen Biotechnologiebranche

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von Patienten- und Forschungsda-ten). Zum Ausklang des Abendskonnten die Gäste ein Stück vonder Geburtstagstorte naschen undgemeinsam auf weitere 20 JahreBioM anstoßen.

Seit 1997 ist BioM die zentraleNetzwerkorganisation der Biotech-nologiebranche in München undBayern und fördert die Brancheauf vielfältige Weise. Das nicht-kommerzielle Clustermanagementverfügt über ein ausgedehntesNetzwerk im In- und Ausland undvermittelt Kontakte zwischen klei-nen und mittleren Unternehmenaus Bayern und externen Firmen,Investoren und weiteren Stake-holdern. BioM bietet zahlreicheSeminare und Veranstaltungen fürdie Biotechnologiebranche, insbe-sondere für Gründer.Die Webseite www.bio-m.org bieteteine umfassende Firmendatenbank,aktuelle Nachrichten und eine Stel-lenbörse.

Zukunftspläne für den MünchnerBiotech Cluster vor. Er erläuterteseine Vision von München alseuropäisches Exzellenzzentrum fürdie Gesundheitsversorgung vonMorgen.Dabei stellte er auch drei aktuelleProjekte von BioM vor: InnoMu-NiCH (ein Fördernetzwerk fürdeutsch-japanische Kooperationenzu Themen der PersonalisiertenMedizin), ImmPact Bavaria (einNetzwerk von bayerischen Bio-tech-Unternehmen mit FokusImmuntherapie) und DigiMedBavaria (intelligente Vernetzung

920-jähriges Jubiläum

male Voraussetzungen und einfunktionierendes Netzwerk ge-schaffen, die unsere Life-Scien-ces-Unternehmen in die besteStartposition versetzen“, sagteHorst Domdey. „Für unser Inku-bationsprogramm InQLab wur-den wir erst vergangene Wochemit dem „Clustererfolg 2017“ desbundesweiten Programms go-cluster ausgezeichnet.“ Weitere Grußworte sprachenMinisterialdirigent Dr. ManfredWolter, die er im Auftrag vonStaatsministerin Ilse Aigner über-brachte, und der zweite Münch-ner Bürgermeister Josef Schmid.Prof. Dr. Ernst-Ludwig Win-nacker hielt den wissenschaftli-chen Hauptvortrag des Abends.Er resümierte über 20 Jahre le-benswissenschaftliche Forschungund drückte seine Freude aus, andiesen revolutionären Zeiten teil-haben zu dürfen. Im Anschluss widmete sich einePodiumsdiskussion Fragen derStandortentwicklung und Unter-nehmensförderung. Zudem prä-sentierte Horst Domdey die Ge-schäftszahlen des aktuellen Bayeri-schen Biotechnologie-Reports. DerGeschäftsführer des Biotechnolo-gie-Netzwerkes stellte auch seine

350 Gäste aus Industrie,Wissenschaft und Politik feierten das 20-jährige Bestehen vonBioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern

Podiumsdiskussion mit Dr. Viola Bronsema, Geschäftsführerin BioDeutschland e.V.;Dr. Helmut M. Schühsler, Managing Partner TVM Capital GmbH; Mathias Renz, GoingPublic Media AG (Moderator); Dr. Peter Zobel, Geschäftsführer Fördergesellschaft IZB mbH;Dr. Garwin Pichler, Geschäftsführer Preomics GmbH; Dr. Simon Moroney, Vorstands-vorsitzender MorphoSys AG (v.l.n.r.)

Kontakt:

BioM Biotech Cluster DevelopmentGmbH

Dr. Georg Kää[email protected]

Am Klopferspitz 19aD-82152 MartinsriedTel.: +49 89 89 96 79 0Fax: +49 89 89 96 79 79

Profil BioM

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In den Innovations- und Grün-derzentren für Biotechnologie inPlanegg-Martinsried und Freising-Weihenstephan haben sich auf26.000 m2 mittlerweile über 60 Bio-tech-Unternehmen mit über 600Mitarbeitern angesiedelt. Am Stan-dort Planegg-Martinsried werdenauf inzwischen 23.000 m2 Start-Upsmit dem Schwerpunkt medizinischeBiotechnologie beherbergt. DasIZB in Freising-Weihenstephanbietet seit 2002 auf 3.000 m2 optima-le Voraussetzungen für Unterneh-mensgründungen aus dem BereichLife Science. Seit über 20 Jahrenwerden hier die wirtschaftlichenUmsetzungen von Produkt- undDienstleistungsideen gefördert.Insgesamt begleitete die Förderge-sellschaft IZB mbH seit 1995 über150 Firmengründungen. Die erfolg-

reiche Entwicklung der Un-ternehmen im IZB spiegelt sichin einigen bemerkenswerten Fi-nanzierungsrunden wieder: über51,6 Millionen Euro konnten

IZB-Unternehmen über Finanzie-rungsrunden, Förderungen undLizenzverträge in 2016 realisieren.Ein wesentliches Kriterium fürden Erfolg der IZBs ist die räum-

Innovations- und Gründerzentrumfür Biotechnologie (IZB)

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Dass die Biowissenschaften eine Schlüsselrolle im 21. Jahrhundert spielen würden, erkannte dieBayerische Staatsregierung früh. Mit der Schaffung des Innovations- und Gründerzentrums fürBiotechnologie (IZB) zwischen dem Campus Martinsried und dem Campus Großhadern, aufdenen 16 Institute, beispielsweise die Max-Planck-Institute für Biochemie und Neurobiologie unddie Ludwig-Maximilians-Universität, angesiedelt sind, hat sie optimale Bedingungen für jungeUnternehmer und Firmengründer aus dem Bereich Life Science geschaffen. Damit wurde 1995 derGrundstein für ein Wissenschaftszentrum gelegt, das heute Weltruhm erlangt hat.

Der Faculty Club G2B bildet das Herzstück der IZB Residence CAMPUS AT HOME

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liche Nähe zur Spitzenforschung aufdem Campus Martinsried und dieherausragende Infrastruktur: Mitdem im Oktober 2014 neu eröffne-ten Faculty Club G2B (GATEWAYTO BIOTECH) haben die Mitglie-der die Möglichkeit, sich in ent-spannter Atmosphäre zu treffen,sich auszutauschen und gemeinsamProjekte zu planen. Der FacultyClub hat sich in den letzten zweiJahren zu einem exzellenten Kom-munikationszentrum für die Vor-stände und Geschäftsführer vonUnternehmen der Biotechbrancheund der Professoren des CampusMartinsried/ Großhadern entwickelt.Damit wurde das Ziel, den Dialogmit den Spitzenforschern am Cam-pus zu intensivieren, erreicht. DerClub befindet sich im 7. Stock derarchitektonisch sehr modern gestal-teten IZB Residence CAMPUSAT HOME mit Blick über denCampus und die Alpen.

Die in den weiteren sechs Stockwer-ken der IZB Residence gelegenensehr ansprechend designten 42 Zim-mern und Suiten dienen den nationa-len und internationalen Gästen desCampus als Übernachtungsmöglich-keit. Das Restaurant SEVEN ANDMORE im Erdgeschoß des Campus-Towers verwöhnt sie zusätzlich mitfranzösischer Küche.Auch das Café/Restaurant Fresh-maker im Hauptgebäude des IZBsetzt mit seiner internationalenKüche Maßstäbe.Mit der Ansiedlung der Chemie-schule Elhardt im IZB wurdezudem ein neuer Weg beschritten,dem Fachkräftemangel zu begeg-nen: So werden direkt am Campuspraxisnah biologisch-technische As-sistenten ausgebildet. Die Schüler,die bereits während der Ausbil-dung Praktika in den IZB-Unter-nehmen absolvieren, finden nachdem Abschluss dort meist auch

eine feste Anstellung – so bleibendie Kompetenzen im IZB. Mit derErrichtung der Kindertagesstätten„BioKids“ und „BioKids2“, die Kin-derkrippe und Kindergarten ver-einen, wird es Frauen in der Bio-technologie erleichtert, Familie undBeruf zu vereinen. Das außerge-wöhnliche Konzept der Kinder-häuser wurde bereits mit dem Zer-tifikat „Haus der kleinen Forscher“ausgezeichnet.

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Das IZB auf dem Hightech-Campus Martinsried

Kontakt:

Dr. Peter Hanns ZobelGeschäftsführer IZB

Fördergesellschaft IZB mbHAm Klopferspitz 19

D-82152 Martinsried

Tel.: 089/5527948-0Fax: 089/5527948-29E-mail: [email protected]: www.izb-online.de

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Coriolis Pharma Research GmbHFraunhoferstr. 18bD-82152 Martinsriedwww.coriolis-pharma.comEmail:[email protected]: +49 89 417760-0

Coriolis Pharma zählt welt-weit zu den führenden unab-hängigen Dienstleistungsunter-nehmen für Auftragsanalytikund Formulierungsentwicklung(bio)pharmazeutischer Wirk-stoffe (z.B. Antikörper, (Glyko-)Proteine, Oligonukleotide, Pep-tide) und Vakzine.Mit seinem interdisziplinärenExpertenteam, einzigartigemKnow-how und durch denEinsatz von innovativen ana-lytischen Methoden unter-stützt Coriolis Pharma seineKunden seit vielen Jahren beider Entwicklung von Biophar-mazeutika.Beispiele für den Service vonCoriolis Pharma sind Entwick-lung von Formulierungen für(prä-)klinische Phasen undKommerzialisierung, Gefrier-trocknung (Prozessentwicklung,Optimierung und Scale-up),Stabilitätsstudien, Produktionvon Material für präklinischeStudien, sowie Proteinanalytikmit einem breiten Spektrum anMethoden für Strukturcharak-terisierung, Aggregat- und Par-tikelanalyse, inklusive Zirkular-dichroismus-Spektroskopie (CD),analytische Ultrazentrifugation(AUC), Feld-Fluss-Fraktionie-rung (AF4,/HF5), Micro-FlowImaging (MFI), Resonant MassMeasurement (RMM). Ausge-wählte Methoden sind unterGMP etabliert.

ELLA Biotech GmbHAm Klopferspitz 19 im IZB82152 Planegg-Martinsried/DeutschlandFON: +49 (0)89 70 93 93 16FAX: +49 (0)89 70 93 94 40eMail: [email protected]

Custom synthesisof

Oligonucleotides

ELLA Biotech is an interna-tionally active private biotechcompany with a focus on thesynthesis of high quality spe-cial oligonucleotides for usein diagnostic and library sec-tors.A fundamental premise forELLA biotech lies in a closeworking relationship with itscustomers, in order to fulfilldefined synthesis standardsand quality criteria, as well asto continually improve pro-duction processes.

The company’s portfolioincludes (amongst others):

primers & probes for use inDiagnostic applications according to ISO 13485

library oligonucleotides basedon TRIMER-Technology forrandom mutagenesis

long DNA (up to 200 bases)and RNA (up to 150 bases)

large Scale Synthesis (DNAand RNA) – up to severalhundred µmol final yield

LightCycler®-Probes, aptamers,PTO (Phosphothioates),probes for epigenic sequencing(mC, hmC)

Evotec (München) GmbHAm Klopferspitz 19a82152 Martinsried (Germany)+ 49.(0)89.4524465-0+ 49.(0)89.4524465-20 (Fax)Email: [email protected]

Quantitative High-EndMassenspektrometrie zur

proteomischen Target-Identifizierung und

Biomarker Entwicklung

Evotec (München) GmbH,eine Tochterfirma der EvotecAG, hat sich einen exzellentenRuf als Forschungs-Dienstleis-ter für global operierendePharma- und Biotechnologie-unternehmen erarbeitet.

Durch den Einsatz modernsterChemical- und Global Proteo-mics Technologien bietet dieEvotec (München) GmbHeine umfassende Wirkstoffana-lyse in komplexen zellulärenSystemen sowie die Identifi-zierung neuer Drug Targetsund unterstützt dadurch seineKunden bei der Entwicklungselektiver, nebenwirkungsarmerSmall Molecules, bei der Mode-of-Action Analyse von Wirk-stoffen sowie bei der Identifi-zierung und Verifizierung mo-lekularer Biomarker.

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Exosome Diagnostics GmbHAm Klopferspitz 19a82152 MartinsriedGermanyPhone: +49 89 416 17270Fax: +49 89 416 [email protected]

Exosome Diagnostics ist einführender Entwickler von Bio-flüssigkeit-basierten, moleku-lardiagnostischen Tests für dieAnwendung in der personali-sierten Medizin und kollabo-riert mit Pharmaunternehmenzur Entwicklung von „Com-panion Diagnostics“ (CDx).Exosomen werden in alle Bio-flüssigkeiten inklusive Blut,Urin und Liquor abgesondertund stellen eine stabile Quel-le für intakte, zellspezifischeNukleinsäuren und Proteinedar.

Die firmeneigene Technolo-gie-Plattform ExoLution™nutzt die natürliche Stabilitätvon Nukleinsäuren und Pro-teinen in Exosomen, umDetektion, Diagnostik, Be-handlung und Überwachungvon Krebs und anderenschweren Krankheiten durchnicht-invasive Tests zu er-möglichen.

Die europäische Tochter vonExosome Diagnostics entwickeltund vermarktet in-vitro diag-nostische Testverfahren inISO 15189 akkreditierten, kli-nischen Prüflabors im IZBMartinsried und ist Stütz-punkt für europäische Koope-rationen.

Weitere Informationen aufwww.exosomedx.com

origenis gmbh Am Klopferspitz 19a im IZB82152 Planegg-MartinsriedDeutschland FON: +49 (0)89 78 01 67 60FAX: +49 (0)89 78 01 67 67 77eMail:[email protected] www.origenis.de

Kreativer Service fürDesign Synthese und

Charakterisierung vonWirkstoffen

Origenis ist ein privates Bio-tech-Unternehmen, das aufder Basis seiner einzigartigen,patentierten Technologieplatt-form MOREsystem® ihrenPartnern kreativen Service fürDesign, Synthese und dieCharakterisierung von Wirk-stoffen anbietet.

Die Firma verwendet pro-prietäre multiparametrischeMethoden für das zielgerich-tete Design neuartiger Sub-stanzen in Verbindung mitderen Anwendung für phar-makologisch relevante Targetsund Indikationen. Dieser ein-zigartige Prozess ermöglichtdie unmittelbare Realisierungder konzeptionierten Mole-küle durch nichtkombinatori-sche Synthese, deren auto-matisierte medizinalchemischeOptimierung sowie die biolo-gische Charakterisierung derProdukte.

Origenis schafft und übergibtpatentierbare präklinische Ver-bindungen mit a priori defi-nierten biologischen, physiko-chemischen und pharmako-logischen Eigenschaften.

Rigontec GmbHAm Klopferspitz 1982152 Planegg-MartinsriedDeutschlandFON: +49 (0) 89 2000 664 11eMail: [email protected]

Entwicklung neuerimmuntherapeutischerMedikamente mit Hilfeeines Schlüsselsignal-

weges der angeborenenImmunantwort

Rigontec ist das führende Bio-technologie Unternehmen inder Entwicklung von RIG-Iaktivierenden Therapeutika. MitHilfe unserer firmen eigenenRIG-I Agonisten Plattformnutzen wir einen der wichtigs-ten Signalwege der ange-borenen Immunantwort, umneue Therapieansätze gegenKrebs und Infektionserkran-kungen zu etablieren.

Rigontec’s Wirkstoffkandidatenaktivieren spezififsch den Re-zeptor RIG-I und induzierensowohl eine sofortige als aucheine langfristig anhaltende Anti-tumor Immunität. Dieser An-satz zeigt erhebliche lokale undsystemische Tumorregression inmehreren relevanten in-vivoModellen.Unser erster Medikamenten-kandidat RGT100 ist in derklinischen EntwicklungsphaseI/II gegen verschiedene so-lide Tumore.

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Durch die Gründung der BioPark Regensburg GmbH hat die Stadt 1999 einen weiteren Katalysator für

den aufstrebenden, zukunftsorientierten Sektor geschaffen. Mit Unterstützung durch den Freistaat

Bayern, den Bund und die EU wurde für 42 Mio. € der BioPark in drei Bauabschnitten 2001, 2006 und2011 direkt auf dem Gelände der Universität errichtet. Die Multifunktionsgebäude bieten zusammen

auf 18.000 m2 hochwertige Labor-, Büro- und Lagerflächen für Firmen und Institute aus den Bereichen

Biotechnologie, Pharma, Medizintechnik, Analytik/Diagnostik, der Gesundheitswirtschaft und ver-

bundene Dienstleister. Neben der Nutzung der universitären Infrastruktur und kurzer Wege vor Ort,

ermöglicht ein eigener Autobahnanschluss die direkte und schnelle Anbindung nach München, Frank-

furt und Berlin. Derzeit sind 33 Mieter mit 561 Mitarbeitern im BioPark tätig. In der BioRegio Regens-

burg sind aktuell 50 Firmen mit 3.872 Mitarbeitern aktiv.

2014 feierte der BioPark Regens-burg sein 15jähriges Jubiläum. Indieser Zeit wurden 254 Mio. € indie Entwicklung der „Life Scien-ces“ investiert, davon allein 102Mio. € an Venture Capital. Der„return of investment“ lässt sichsehen, seit 1999 wurden allein 37Firmen in der Gründung begleitetund die Zahl der Mitarbeiter in derRegion hat sich auf 3800 fast ver-zehnfacht. Die Firma Geneart AG

ging 2006 als erste BioPark-Firmaan die Frankfurter Börse und wur-de 2014 Teil der ThermoFisherCooperation.

Mit der Universität, der Techni-schen Hochschule und dem Kli-nikum besitzt Regensburg diejüngsten und modernsten Ein-richtungen in Bayern mit der-zeit rund 8.000 Beschäftigten undca. 33.000 Studenten, welche die

Dynamik des Wirtschaftsstandor-tes vor Ort in den letzten Jahrenentscheidend mitgeprägt haben.Im BioPark sind neben Unter-nehmen daher auch Forschungs-einrichtungen ansässig. 2001etablierte sich hier das Kompe-tenzzentrum für FluoreszenteBioanalytik der UniversitätRegensburg. Es folgte 2005 dasZentrum für Medizinische Bio-technologie. Seit 2008 ist dieFraunhofer Projektgruppe zurPersonalisierten Tumortherapie

DerBioParkin Regensburg

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Forschung am Universitäts-standort Regensburg

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Erfolge „Made in Regensburg"

Erfolgreiches Innovationszentrum an der Donau

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Analyse von molekularen Interak-tionen jeglicher Art mittels derinnovativen MicroScale Thermo-phoresis Technologie (MST), bie-tet 2bind auch Proteinfaltungsana-lysen mittels der nanoDSF Tech-nologie an.

Active Motif GmbH

(im BioPark, gegründet 2005, 2Mitarbeiter) entwickelt und produ-ziert Fluoreszenz-Farbstoffe, Nano-partikel, LED-kompatible Fluoro-phore und fluoreszenzmarkierteBiomoleküle.

Assay.Works GmbH

(im BioPark, gegründet 2016, 3Mitarbeiter) WissenschaftlicherDienstleister für passgenaue undskalierbare Testsysteme (Assays)und Verfahren zur Bioaktivitäts-bestimmung in der pharmazeuti-schen, biotechnologischen undakademischen Forschung.

BioEnergy GmbH

(gegründet 2007, 5 Mitarbeiter)betreibt R&D im Bereich der Fer-mentations-Mikrobiologie.

BioGents AG

(gegründet 2002, 18 Mitarbeiter)entwickelt biologische Lockmittelund Schreckstoffe gegen Schad-insekten. Auftragsforschung und

Im aktuellen Projekt koordiniertder BioPark die weitere Auswei-tung der Clusteraktivitäten im Be-reich Gesundheitswirtschaft unterEinbeziehung der sechs Klinikenvor Ort. Nach eingehender Stand-ortanalyse erfolgten Workshopszu den Themen Zelluläre Thera-pie und Onkologie, Digitalisie-rung, Alternde Gesellschaft, Fach-kräfte und Ausbildung, Standort-marketing und Wirtschaftsförde-rung, sowie Gründung und Inno-vation. Aktuell wird ein Master-plan erstellt, der das Potenzial diesesWirtschaftszweiges erfassen und dieChancen für die Region darlegenwird. Regensburg boomt als Ge-sundheitsstadt. Die ganze Branchegibt derzeit 15.500 Menschen Arbeitund erwirtschaftete zuletzt einenGesamtumsatz von 1,4 Mrd. €.

Biotech Firmen

2bind GmbH

(im BioPark, gegründet 2011, 8 Mit-arbeiter) bietet Kunden aus demPharma- und Biotechbereich ver-schiedene biophysikalische Ana-lysedienstleistungen an. Neben der

15BioRegio Regensburg

und seit 2011 die Fraunhofer Pro-jektgruppe Sensormaterialien imBioPark als außeruniversitäre For-schungseinheit ansässig. 2013bezog das Regensburg Center ofBiomedical Engineering (RCBE)der Ostbayerischen TechnischenHochschule (OTH) seine Labor-räumlichkeiten im BioPark. Seit2014 hat das Regensburger Cent-rum für Interventionelle Immuno-logie (RCI) seine Räumlichkeitenim BioPark Regensburg.

Eine Reihe von Firmen der BioRe-gio Regensburg hat sich zu interna-tional agierenden Produktionsstand-orten mit Reinräumen entwickelt.Hierzu gehören pharmazeutischeBetriebe wie die Bionorica SE(Neumarkt) und die Haupt PharmaAmareg GmbH (Regensburg), aberauch biotechnologische Betriebe wiedie Syntacoll GmbH (Kelheim) unddie PAN Biotech GmbH (Aiden-bach) sowie medizintechnische Be-triebe wie die RKT Roding Kunst-stoff-Technik GmbH (Roding), dieRaumedic AG (Helmbrechts) unddie Gerresheimer Regensburg GmbH(Pfreimd).

Mit einer Standortanalyse undWorkshop Veranstaltungen wur-den regionale interdisziplinäre Fel-der in der Region identifiziert undmit Firmen aus der Glasindustrie,Maschinenbau, Elektrotechnik, Tex-til und Nahrungsmittel Projekteinitiiert. Durch dieses technolo-gieübergreifende neue Netzwerkkonnte die Dynamik im Clusterdurch weitere 13 regionale Firmengesteigert werden. Ein weitererAnsatz ist die ClusterplattformSensorik der Initiative Allianz Bay-ern Innovativ, welche von Regens-burg aus gesteuert wird. Diese hatweitere Netzwerke zu optischenTechnologien in der medizinischenPhotodynamik (OTPD) und zurLebensmittelsicherheit und Ent-keimung (LETEK) auf den Weggebracht.

Interdisziplinäre Stärken

Produktion in der Region

BioRegio Regensburg,Stand 03/17

Neues ProjektGesundheitswirtschaft für

die Region Regensburg

Auf dem Campus Regensburg arbeiten 33.000 Studenten und 8.000 Beschäftigte

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Entwicklung von Monitorsystemen.Molekularbiologische Analysen.

Biometric GmbH

(gegründet 1996, 12 Mitarbeiter)Labor für mikrobiologische undchemische Analytik mit Wasser-und Hygienekontrollen, mikrobio-logische Analysen für pharmazeuti-sche und medizinische Produktesowie Kosmetik und Lebensmittel.

ButSoEasy GmbH&Co.KG

(gegründet 2014, 4 Mitarbeiter)bietet Servicedienstleistungen imBereich der Blutdiagnostik. MitHilfe eines speziellen Kits kann dieBlutprobe selbst genommen, ein-geschickt und das Laborergebnisonline abgerufen werden.

CASCAT GmbH

(gegründet 2014, 5 Mitarbeiter) be-schäftigt sich mit der chemo-enzy-matischen Umsetzung von Bio-masse zu Grund- und Feinchemi-kalien.

Davids Biotechnologie GmbH

(gegründet 1996, 8 Mitarbeiter)Produktion von polyklonalen Anti-körpern (in Hühnereidotter oderKaninchen), Entwicklung vonmonoklonalen Antikörpern; Pro-duktion und Reinigung von Anti-körpern aus Zellkulturen und Bio-reaktoren. Entwicklung von Diag-nostika und zellbasierten Diagnos-tik Methoden.

Delphitest GmbH

(gegründet 2004, 4 Mitarbeiter)arbeitet auf dem Gebiet der DNA-Diagnostik und führt in ersterLinie Vaterschaftstests und geneti-sche Untersuchungen für Privat-kunden durch.

hepacult GmbH

(im BioPark, gegründet 2002, 1 Mit-arbeiter) entwickelt und vermarktetZellkulturtechnologie auf der Basisvon menschlichen Leberzellen fürdie Entwicklung neuer Medika-mente und Therapien bei Leber-zelltransplantation.

Hyperthermics Regensburg

GmbH

(gegründet 2008, 2 Mitarbeiter)arbeitet an kommerziellen Anwen-dungsmöglichkeiten für hyperther-mische Mikroorganismen. Identi-fizierung und Kultivierung vonHyperthermophylen und derenindustrielle Nutzung.

Iris Biotech GmbH

(gegründet 2001, 17 Mitarbeiter)liefert Startchemikalien für diePeptidsynthese, polymere Trägerfür Drug Delivery (PEGs u.a.) undProdukte für die Life Science For-schung in Labormengen für For-schungseinrichtungen bis zur Pro-duktionen von mehreren Tonnenfür die kommerzielle Produktion(ca. 6500 Produkte).

Iris Biotech Laboratories

GmbH

(gegründet 2013 durch Iris BiotechGmbH, 4 Mitarbeiter) ist ein che-misches Labor mit besonderemKnow-How in der Herstellungchiraler Verbindungen, hydrophi-len Polymeren und anderen Fein-chemikalien. Der Großteil derArbeiten sind Auftragsforschung,Prozessentwicklung und Auftrags-synthesen.

Labor Friedle GmbH

(gegründet 2003, 100 Mitarbeiter)Akkreditierter chemisch-analytischer

Laborbetrieb für die Bereiche Le-bensmittelinhaltsstoffe, Rückstands-analytik, Nährwertanalytik, Prüfungvon humanbiologischen Matrices aufSchadstoffe, mikrobiologische Un-tersuchungen, Prüfung von Materi-alproben und Innenraumdiagnostik.

Lisando GmbH

(im BioPark, gegründet 2009, 17Mitarbeiter) konstruiert und ent-wickelt neuartige effektive antibak-terielle Wirkstoffe zur Bekämp-fung von bakteriellen Krankheits-erregern: z. B. maßgeschneiderteProteine, die Bakterien durch einenenzymatischen Mechanismus wir-kungsvoll zerstören.

Lophius Biosciences GmbH

(im BioPark, gegründet 2002, 20 Mit-arbeiter) entwicklet und vertreibtimmunologische Tests für die Berei-che Transplantologie, Infektions- undAutoimmunkrankheiten. Als Spezia-list für die T-Zell-vermittelte Immun-antwort nutzt das Unternehmen dieeigens patentierten T-activation® andReverse T Cell (RTT) Technologienzur Entwicklung innovativer Diagnos-tiksysteme.

NeuroProfile GmbH

(gegründet 2001, 2 Mitarbeiter)entwickelt neuartige Therapeutikafür Parkinson und Alzheimer bzw.Depression und Schizophrenieanhand innovativer neuronaler Tar-

16 BioRegio Regensburg

Im BioPark sind Startup Unternehmen, Universitäre Einrichtungen, Firmen aus dem

In- und Ausland, sowie Service- und Dienstleister tätig

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gets (krankheitsrelevante Geneoder Proteine). Dienstleistung.

numares HEALTH

(im BioPark, gegründet 2004, 65Mitarbeiter) entwickelt und ver-marktet integrierte Testsysteme fürdie Humandiagnostik. Die voll-automatisierten numares-Systemeliefern im Hochdurchsatz Informa-tionen über Entstehung, Ausmaßund Schweregrad von Krankheiten.Sie ermöglichen verbesserte Thera-piemöglichkeiten bei hoher Patien-tensicherheit und Kosteneffizienz.

Oxford BioLabs Deutschland

GmbH

(im BioPark, gegründet 2009, 2 Mit-arbeiter) bekämpft androgeneti-sche Alopezie (AGA) - weitläufigbekannt als geschlechtstypischerHaarausfall. Das Unternehmenentwickelt neuartige, effektive Ge-sundheits- und Schönheitsthera-pieansätze, um Menschen zu hel-fen länger jung und gesund zubleiben und ihre Lebensqualitätzu verlängern.

PAN-Biotech GmbH

(gegründet 1988, 56 Mitarbeiter)Partner im Bereich Zellkultur, ins-besondere für seren-freie Systeme,Zellkulturmedien, sondergefertigteProdukte und Auftragsforschung.Anwendungsorientierte Produkt-optimierung.

PAN-Seratech GmbH

(gegründet 2016, Tochtergesellschaftder PAN Biotech GmbH) ent-wickelt, produziert und vertreibtbiotechnologische Produkte im Be-reich Zellkultur.

PAN-Systech GmbH

(gegründet 2001, Tochtergesell-schaft der PAN-Biotech GmbH)entwickelt, produziert und vertreibteine breite Palette an innovativenbiotechnologischen Systemen rundum die Zellkultur- und Labor-automatisierung inklusive neues-ter Anwendungen der Bioprozes-stechnik.

PolyQuant GmbH

(gegründet 2007, 8 Mitarbeiter) bie-tet eine leistungsfähige Technologiezur absoluten Proteinquantifizie-rung, die für Drug Discovery undBiomarker-Validierung genutzt wer-den kann. Die Technologie ist durchrasche Assay-Entwicklung und hoheGenauigkeit charakterisiert.

PreSens GmbH

(im BioPark, gegründet 1997, 87Mitarbeiter) entwickelt und produ-ziert chemisch-optische Sensorenund Mess-Systeme für Kunden inder Biotechnologie, Pharmazie,Medizintechnik, Nahrungsmittelin-dustrie und vielen weiteren wissen-schaftlichen Feldern.

RAS AG

(gegründet 2016, 20 Mitarbeiter)Dienstleister im Bereich ange-wandter Auftragsforschung undEntwicklung, z.B. Knochenzementauf Basis von Nanosilber für dieInfektionsprophylaxe. Rechtsnach-folger der rent a scientist GmbH(gegr. 1995) und der ras materialsGmbH (gegr. 2010).

Schmack Biogas GmbH

(gegründet 1995, 260 Mitarbeiter)Technologie- und Marktführer derdeutschen Biogas-Industrie (Pla-nung, Bau und Wartung von peri-pheren Biogasanlagen). Teil derViessmann Gruppe seit 2010.

Syntacoll GmbH

(gegründet 1927, 70 Mitarbeiter)entwickelt und produziert innovativeKollagenprodukte für pharmazeuti-sche und medizinische Anwendun-gen (Implantate und Ersatzgewebe,Tissue Engineering).

Thermo Fisher Scientific

GENEART GmbH

(im BioPark, gegründet 1999, 250Mitarbeiter) Serviceanbieter fürGensynthese und nachgelagerteDNA Prozessschritte (DNA En-gineering und Processing). BietetSchlüsseltechnologien für Projektein der Synthetischen Biologie und

der Pharma- und Biotechnolo-gieindustrie. Das Unternehmengehört seit 2014 zum US KonzernThermo Fisher Scientific Inc.

Bionorica SE

(gegründet 1933, 933 Mitarbeiter)produziert Arzneimittel aus pflanz-lichen Rohstoffen (Phytotherapie)unter GMP-Bedingungen. DasTochterunternehmen BionoricaEthics GmbH (ehemals Delta 9Pharma GmbH, gegründet 2002)entwickelt neue Medikamente undWirkstoffe im Schmerzmittelbereich.

Cfm Oskar Tropitzsch GmbH

(gegründet 1985, 10 Mitarbeiter) istspezialisiert auf den Handel vonseltenen Chemikalien und die kun-denspezifische Auftragsproduktionin den Kernbereichen Fermenta-tionsprodukte, Phytochemikalien,Pharmarohstoffe, Enzyme, Tiergif-te, Metalle und Metallsalzlösungen.

Degania Silicone Europe

GmbH

(gegründet 2002, 4 Mitarbeiter)ist ein führender Hersteller vonSilikonprodukten für den medizi-nischen Bereich. Das Unterneh-men bietet Auftragsentwicklungund -fertigung für OEM’s sowieein umfassendes Sortiment an fer-tigen und CE-gekennzeichnetenProdukten.

DSM Pharma Chemicals

GmbH

(seit 2001, 39 Mitarbeiter) DasUnternehmen bietet Serviceleis-tungen auf dem Gebiet der chemi-schen Prozessentwicklung undSynthese chemischer Intermediateund Wirkstoffe.

FIT Production GmbH

(gegründet 1995, 21 Mitarbeiter inder Medizintechnik) spezialisiertsich als Unternehmen der FITAdditive Manufacturing Gruppeauf additives Engineering, dieadditive Herstellung von Einzel-komponenten, mass customization

17BioRegio Regensburg

Life Science Firmen

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und die additive Serienfertigungim Bereich Medizin, Motorsport,Luft- und Raumfahrt, Industrieund Konsum.

Gerresheimer Regensburg

GmbH

(gegründet 1948, 350 Mitarbeiterin der Medizintechnik in Bayern)Die Gerresheimer Group ist einführendes Unternehmen in denGeschäftsbereichen Röhrengläser(Ampullen), Glas- und Kunststoff-verpackungen und Laborzubehörfür Forschung, Entwicklung undAnalytik.

Haupt Pharma Amareg GmbH

(gegründet 2003, 400 Mitarbeiter)Fokus auf pharmazeutischer Auf-tragsfertigung (GMP-Produktion,Verpackung von festen Enzympro-dukten, flüssigen und halbfestenArzneiformen). Seit 2014 Teil deraenova Gruppe.

Inotech Kunststoff GmbH

(gegründet 1986, 18 Mitarbeiter inder Medizintechnik). Herstellervon technischen Kunststoff-Spritz-gussteilen, u.a. für die Medizin-technik, Pharma- und Kosmetik-industrie. Entwirft und erstellt imAuftrag auch Prototypen für dieIndustrie und Forschung (3DDrucker).

Kalbitzer Innovations UG

(gegründet 2011, 2 Mitarbeiter) ent-wickelt projektspezifische Softwarezur Nutzung komplexer analytischerMethoden wie der NMR-Spektro-skopie und setzt hydrostatischerDrücke bis zu 500 MPa im biomedi-zinische Bereich, insbesondere inder Arzneimittelentwicklung undProteinbiotechnologie ein.

Medical Device Partners

GmbH

(gegründet 2001, 2 Mitarbeiter) be-rät Kunden dabei, Produkte undDienstleistungen erfolgreich aufden Markt der Medizintechnik zubringen.

Multi-Service-Monitoring

(gegründet 2003, 4 Mitarbeiter)bietet ein Dienstleistungspaket fürdie Durchführung klinischer Studi-en in Deutschland, Österreich,Schweiz, Ungarn, Tschechien undder Slowakei an.

nal von minden

GmbH

(gegründet 2004, 75 Mitarbeiter)Spezialist für Schnelltests, Elisa undhomogene Enzym-Immuno-Assaysin den Bereichen Gynäkologie, In-fektionen, Herzinfarktmarker, Krebs-vorsorge, Harn/Nieren und insbe-sondere Drogenanalytik.

Pharma Stulln

GmbH

(gegründet 1984, 200 Mitarbeiter)produziert sterile Pharmazeutika mitüber 20 Jahren Erfahrung in derHerstellung von konservierungsmit-telfreien Augentropfen in Einzelver-packungen. Lohnherstellung für dieinternationale Pharmaindustrie.

Raumedic AG

(gegründet 2004, 600 Mitarbeiter)Systemlieferant für medizintechni-sche und pharmazeutische Industrie.Entwicklung und Produktion innova-tiver Diagnostik- und Therapiesyste-me für die Indikationsbereiche derNeurochirurgie, Urologie, Gastroen-terologie und Traumatologie.

RKT Rodinger Kunststoff

Technik GmbH

(gegründet 1974, 56 Mitarbeiter inder Medizintechnik) entwickeltKunststoffkomponenten für dieMedizintechnik wie z.B. Biosen-soren und verschiedene pharma-zeutische und medizinische An-wendungen.

TriOptoTec GmbH

(im BioPark, gegründet 2010, 2 Mit-arbeiter) arbeitet auf dem Gebietder photodynamischen Entkei-mung.

ABB gomtec GmbH

(im BioPark, gegründet 2008, 1 Mit-arbeiter im BioPark) Außenstelle derABB gomtec GmbH in Seefeld,entwickelt medizinische Roboter (in-telligente Manipulatoren) für Chi-rurgie, Diagnostik und Therapie.

aquagroup AG

(gegründet 2004, 22 Mitarbeiter)stellt die Versorgung mit keimfrei-en Trinkwasser direkt am benötig-ten Ort sicher und bietet umfas-sende Hygienekonzepte.

Delta Entwicklungsgesell-

schaft GmbH

(gegründet 1994, 10 Mitarbeiter)arbeitet im Bereich von Entwick-

18 BioRegio Regensburg

In der BioRegio Regensburg sind 50 Unternehmen mit 3.872 Mitarbeitern aktiv

Interdisziplinäre Firmen

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lungsprojekten im Kundenauftragfür Hersteller von Geräten zurPatientenlagerung sowie für deut-sche und ausländische Technik-Zulieferer (Medizintechnik).

emz-Hanauer GmbH & Co.

KGaA

(gegründet 1948, 450 Mitarbeiter)entwickelt und produziert mecha-tronische Systeme für Haustechnik,Hausgeräte und Umwelttechnik.

Kelheim Fibres GmbH

(gegründet 1935, 550 Mitarbeiter)weltweit führender Hersteller vonViskose-Spezialfasern für Hygie-neartikel, Spezialpapiere, Filtrati-onsanwendungen, technische Tex-tilien, Flock und viele weitere Ein-satzbereiche.

Linhardt Metallwarenfabrik

GmbH & Co. KG

(gegründet 1943, 1100 Mitarbeiter)entwickelt und produziert Alu-minium- und Kunststofftuben fürKosmetik, Pharmazie und spezielleAnwendungen jeder Art.

MISTER Mikrosystemtechnik

Regensburg

(gegründet 1997, 2 Mitarbeiter) ent-wickelt Biosensoren, Diagnostikaund Instrumente zur Labor- undProzesskontrolle. Ein Unterneh-men der OTH Regensburg.

Pfleiderer Teisnach GmbH &

Co. KG

(gegründet 1881, 220 Mitarbeiter)entwickelt, produziert und vertreibtmaßgeschneiderte Papier-Lösun-gen für die unterschiedlichsten An-wendungsbereiche.

relyon plasma

GmbH

(gegründet 2002, 20 Mitarbeiter)entwickelt Eigenprodukte zur Plas-mabehandlung für Industrie- undmedizinische Anwendungen sowieProzesslösungen zur Oberflächen-reinigung und -aktivierung.

SCHOTT AG

Standort Mitterteich (gegründet1970, früher SCHOTT-RohrglasGmbH, 1000 Mitarbeiter) weltweitführenden Herstellern von Spezial-glasröhren für die Pharmazie, Elekt-ronik, Umwelttechnik, Beleuch-tung oder Industrie.

Ullrich GmbH

(gegründet 1980, 42 Mitarbeiter)fertigt Halbzeuge aus Glas für dieIndustrie als Vorprodukt für Linsenz.B. in Xenon Scheinwerfern undist als Dienstleister im Sonderma-schinenbau (Medizintechnik) fürdie Glasindustrie aktiv.

Zwiesel Kristallglas AG

(gegründet 1872, 630 Mitarbeiter)Weltmarktführer für Kristallglas inder internationalen Spitzengastro-nomie und -hotellerie. Innovati-onsführer im Bereich der Tritan®-Technologie und BiofunktionellerOberflächen.

Autor:

BioPark Regensburg GmbH

Am BioPark 13D-93053 RegensburgTel.: +49 941 92046-0Fax: +49 941 92046-24E-Mail: [email protected] www.biopark-regensburg.de

Dr. Thomas Diefenthal

Geschäftsführer

19BioRegio Regensburg

Seit 1999 wurden 37 Firmen in der

Gründung begleitet.

Im BioPark Regensburg arbeiten 33 Mieter mit 561 Mitarbeitern auf 18.000 m2

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20 BioRegio Regensburg

Cfm Oskar Tropitzsch GmbH

Waldershofer Str. 49-5195615 MarktredwitzBayern, Deutschlandwww.cfmot.de

Cfm Oskar TropitzschGmbH ist Ihr qualifizierterLieferant für chemischeSpezialitäten, Forschungs-reagenzien sowie APIs inKleinmengen.

Die Cfm Kernkompetenzenliegen in den Bereichen:

Wirkstoffe/APIs(z.B. Rapamycin/Paclitaxel)

Small Molecules

HPAPIs für ADCs (Anti-body-Drug-Conjugates)

Naturstoffe

Phytochemikalien(Referenzstandards)

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Excipients & PharmaRohstoffe

Unsere Dienstleistung bestehtdarin, exakt das Produkt mitgenau der Dokumentation zuliefern, das Sie benötigen.

Finding the best solutionfor you!

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Iris Biotech GmbHWaldershofer Str. 49-51D-95615 MarktredwitzTel.: +49 9231 9619 73Email: [email protected]

Empowering PeptideInnovation

We supply over 7000 reagentsfor Drug Discovery, Drug

Delivery & Diagnostics whichare used in areas like PeptideSynthesis, PEGylation, LifeScience Research and in Bio-catalysis.

Our products are available fromlab scale quantities for researchto commercial quantities.

New Technologies forPeptide Synthesis3rd GenerationClick LinkerSpermines, Spermidinesand other PolyaminesPEGs and 2nd GenerationPolymers for PolymerTherapeuticsReagents for Life ScienceResearch

We carry out Contract

Manufacturing in the areasof our expertise:

Amino Acid HomologuesFluorinated and MethylatedAmino AcidsMaillard Reaction ProductsLinkers & Payloadsfor Antibody-DrugConjugationSolubilizing TechnologiesTools for Native ChemicalLigationPolymer Derivatisation

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LÖSUNGEN. FÜR DIE ZUKUNFT.Die Bayern Innovativ GmbH moderiert einen

branchen- und technologieoffenen Austausch und

unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen

in ihrem Innovationsprozess. Sie vernetzt potenzielle

Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft über fünf

Kompetenzfelder:

www.bayern-innovativ.de

digitalisierung.

energie.

gesundheit.

material.

mobilität.

15065 w

erbersbuero.de | dell, Foto

lia

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Das IGZ Würzburg ist das größteGründerzentrum in Unterfranken.Es wurde im Dezember 2001 inBetrieb genommen und bietet seit-her technologieorientierten Unter-nehmensgründungen rund 2.500 m2

Laborraum sowie 3.000 m2 Büro-flächen zu gründerfreundlichen Prei-sen. Alle Labore verfügen überHigh-Tech-Ausstattung und könnenbis S2-Standard aufgerüstet werden.Weitere Angebote umfassen Konfe-renz- und Seminarraum sowie Bera-tungsleistungen. Derzeit nutzenmehr als 30 Unternehmen mit etwa380 Beschäftigten diese Infrastruktur-einrichtungen und Services. Ziel desZentrums ist es, Arbeitsplätze zusichern, Netzwerke und Synergienzu schaffen sowie die Region wissen-schaftlich und wirtschaftlich voranzu-bringen. Betrieben wird die Einrich-tung von einer eigenen Betriebsge-sellschaft, zu deren Gesellschafterndie Stadt und der Landkreis Würz-burg, die Sparkasse Mainfranken unddie IHK Würzburg-Schweinfurtzählen.

Die Julius-Maximilians-Universitätzählt mit ihren Forschungszentren,Forschergruppen und Graduierten-kollegs in der Medizin und in denLebenswissenschaften zu den erfolg-reichsten Hochschulen Deutschlands.Das Rudolf-Virchow-Zentrum fürExperimentelle Biomedizin ist einesder von der DFG geförderten Cen-

ters of Excellence, in dem Schlüssel-proteine bei Krebs-, Herz-Kreislauf-,Autoimmun- und Entzündungser-krankungen erforscht werden, dieGrundlage für Diagnose und Thera-pien sein können. Das moderneDoppelzentrum für Innere und Ope-rative Medizin ist technisch exzellentausgestattet und bietet beste Bedin-gungen für die Patientenversorgungsowie Wissenschaft und Forschung.

In unmittelbarer Nähe liegt dasDeutsche Zentrum für Herzinsuffi-zienz, ein integriertes Forschungs-und Behandlungszentrum für Herz-Kreislauf-Krankheiten, das 2016 sei-nen modernen Neubau auf dem Kli-nikcampus bezog. Das 2011 am

Würzburger Universitätsklinikum an-gesiedelte Comprehensive CancerCenter (CCC) ist von der deutschenKrebshilfe als Onkologisches Spit-zenzentrum anerkannt. Die 2013 ein-gerichtete Interdisziplinäre Biomate-rial- und Datenbank Würzburg(ibdw) ist eine von fünf bundesweitenDatenbanken, die eine wichtigeGrundlage sind, um Krankheiten undihre Ursachen besser zu verstehen.Die Fraunhofer-Projektgruppe zurUntersuchung von regenerativenTechnologien für die Onkologie ging2014 nach positiver Evaluierung imneu gegründeten Translationszent-rum „Regenerative Therapien fürKrebs- und Muskuloskelettale Er-krankungen“ auf, das vom FreistaatBayern substanziell gefördert wird.Im Rahmen der 2014 vom Freistaatgestarteten Nordbayern-Initiative wirddie wissenschaftliche ExzellenzWürzburgs in den Life Sciences wei-ter ausgebaut. Dazu gehören u.a. dieEinrichtung einer Max-Planck-For-schungsgruppe für Immunologie zurErforschung der Immuntherapie vonKrebs und anderen Erkrankungen,die Ansiedlung eines Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infek-tionsforschung (HIRI) sowie das

IGZ Würzburg –Wo Wissen

zu Wirtschaft wird

22

IGZ

rzb

urg

Nach sehr guten Ergebnissen in der klini-schen Phase 2 wurde im August 2016 mitder Rekrutierung von Patienten für dieklinische Phase 3 Studie gestartet: DiePrüfsubstanz Ronopternin (VAS203) derFirma vasopharm GmbH aus dem IGZWürzburg wirkt beim Anstieg des Hirn-drucks bei Schädel-Hirn-Traumata

Würzburg bietet starke Potenziale in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Biomedizin und Biotech-nologie sowie Medizin und Medizintechnik. Ein wesentlicher Akteur bei der Entwicklung, Profilierungund Vernetzung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts ist das Innovations- und Gründer-zentrum (IGZ) Würzburg.

Das Innovations- und Gründerzentrum liegt im Science-Park im Gewerbegebiet Würzburg-Ost

Würzburg – eine guteAdresse in den Life Sciences

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In den vergangenen Jahren hat dasIGZ Würzburg in enger Kooperationmit den Hochschulen und der Bay-StartUP GmbH Anschubarbeit gelei-stet, aus der langfristig neue Arbeits-plätze am Standort entstehen sollen.Erfolge der Gründerunterstützungspiegeln sich im Abschneiden ver-schiedener Würzburger Gründungs-projekte beim Businessplan-Wettbe-werb Nordbayern wider: Seit 2007kamen mit den Teams CALPOR-TIN Pharmaceuticals, CoBaLTImplantate GmbH, SmartmAb,MABLife, Cherry Biolabs, RealTVacund AIM Biologicals regelmäßigPreisträger aus den Würzburger Life-Sciences. Es gelang, über 15 MillionenEuro an Fördermitteln (allein 4x GO-Bio, VIP, m4 Award, EXIST-For-schungstransfer und EXIST Grün-derstipendium) einzuwerben, um dieGeschäftsideen voranzubringen. Vieraus Prä-Seed Förderprogrammenhervorgegangene Start-up Unterneh-men sind im IGZ Würzburg ein-gezogen. In den kommenden Jahrenwerden weitere Firmengründungenerwartet.

„Center for Computational andTheoretical Biology“ (CCTB).

In Zusammenarbeit mit dem Bayeri-schen Wirtschaftsministerium, derJulius-Maximilians-Universität Würz-burg und der Wirtschaftsförderungder Stadt Würzburg betreut undunterstützt das IGZ Würzburg Neu-gründungen, Firmenansiedlungenund bereits existierende Firmen. DasIGZ Würzburg vernetzt die regiona-len Unternehmen und Forschungs-einrichtungen aus dem Bereich Bio-technologie und Medizintechnik undunterstützt ihre Sichtbarkeit durchdie Plattform BioRegion Würzburg(www.bioregion-wuerzburg.de). Alsregionaler Partner in Unterfrankensorgt es für eine gute Vernetzung mitdem bayerischen Cluster Biotechno-logie, dem Medical Valley EMN e.V.in Erlangen und dem m4 Personali-sierte Medizin e.V. in München.

Das IGZ Würzburg hat zusammenmit den Hochschulen am Standort undder BayStartUP GmbH ein umfassen-des Maßnahmenprogramm zur Förde-rung von Gründungsaktivitäten in derRegion entwickelt. So werden jungenWissenschaftlern hochwertige Lehr-veranstaltungen mit betriebswirtschaft-lichen und branchenspezifischen In-

23IGZ Würzburg

halten angeboten. Weiterhin spürenTechnologie-Scouts an den Hoch-schulen und Forschungseinrichtungender Region Forschungsergebnisse mithohem wirtschaftlichem Potenzial auf.Sind die potenziellen Gründerinnenund Gründer identifiziert und moti-viert, werden sie auf dem Weg zumeigenen Unternehmen individuell be-treut und intensiv gefördert. Das IGZWürzburg unterstützt dabei nachhaltigdie Teambildung bereits bei den aka-demischen Wurzeln der Ausgründun-gen und sorgt durch intensives Coa-ching und Betreuung während derÜbergangsphase zwischen akademi-scher und unternehmerischer Karrierefür einen möglichst reibungslosenÜbergang für die Gründerinnen undGründer.Durch die Initiative„Gründen@Würzburg.de“(www.gruenden.wuerzburg.de)erfolgt eine intensive Vernetzunginnerhalb der Würzburger Grün-derszene.

Klaus Walther

Geschäftsführer

Das Innovations- und Gründerzentrum Würzburg erbringt fürjunge Unternehmen ein umfassendes Leistungspaket:

Vermietung von 3.000 m2 Büro- und 2.500 m2 Laborräumen zu gründerfreundlichen

Preisen

Flexible Anmietung möglich – von kleinen Einheiten bis zum Gebäudetrakt

High-Tech-Ausstattung, Aufrüstung der Labore bis auf S2-Standard möglich

Unterstützung bei der Erstellung und Pflege von Geschäftsplänen, bei Förderanträgen

und der Anbahnung von Kooperationen

Beratung zu wirtschaftlichen Strategien, Geschäftsmodellen, Patent- und

Markenstrategien, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sowie

Fragen der Unternehmensführung

Beratung zur Finanzplanung und Finanzierung, Begleitung bei Investoren-

gesprächen und in Finanzierungsrunden sowie bei Verhandlungen mit

strategischen Partnern und Lizenz- und Kooperationspartnern

Weitere Aufgaben sind:regionale und überregionale Netzwerkbildung

Vernetzung akademischer und industrieller Partner

Mitarbeit bei der Schaffung und Weiterentwicklung eines konstruktiven

Klimas zwischen den regionalen Firmen und Einrichtungen in Würzburg und Mainfranken

Tel.: [email protected]

Dr. Gerhard Frank

Projektleiter

Tel.: +49-931-27 95 92 14gerhard.frank@igz.wuerzburg.dewww.igz.wuerzburg.dewww.bioregion-wuerzburg.de

Kontakt:

Kultivierung mikrovaskularer Endothel-zellen (angefärbte Einzelzelle links) aufdurch Zwei-Photonen-Polymerisation(2PP) hergestellten ORMOCER-Strukturen(rechts).1

Gründerunterstützungträgt Früchte

Unterstützungfür Existenzgründer

Vernetzung – vor Ortund in bayerischen Clustern

1) Quelle: DFG-Schwerpunktprogramm SPP1327 (Prof. HeikeWalles, Lehrstuhl Tissue Engineering und Regenerative Medi-zin (TERM), Universitätsklinik Würzburg und Translationszen-trum Würzburg „Regenerative Therapien für Krebs- und Mus-kuloskelettale Erkrankungen“, Institutsteil Würzburg, Fraunho-fer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB),und Dr. Ruth Houbertz, ehemals Fraunhofer ISC, Würzburg,jetzt Multiphoton Optics GmbH, Sitz: IGZ Würzburg).

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In den letzten 20 Jahren hat BayernInternational über 700 Auslandsmes-sebeteiligungen weltweit im Rah-men des Bayerischen Messebeteili-gungsprogramms angeboten, dasbundesweit zu den stärksten Maß-nahmen gehört, wenn es um dieExportförderung für kleine und mitt-lere Unternehmen geht. BayerischeMessebeteiligungen sind in unter-schiedlicher Ausprägung auf jährlichrund 50 Auslandsmessen in fast30 Ländern zu finden. BayerischeFirmen können sich mit staatlicherFörderung unter dem Dach desBayerischen Gemeinschaftsstandesauf einer Messe präsentieren. Rund 500 Aussteller nutzen denBayerischen Gemeinschaftsstand imSchnitt jährlich für das Exportge-schäft. Befragungen haben ergeben,dass 80 % der Teilnehmer den Nut-zen einer Teilnahme am Bayern-stand gegenüber einer Einzelbeteili-gung als viel höher einschätzen.Zudem bewerten über 85 % derAussteller die Teilnahme am Bayern-stand als sehr wichtig für den Markt-einstieg.

So profitieren Firmen von baye-

rischen Messebeteiligungen

Die Aussteller am BayerischenGemeinschaftsstand und an weite-ren Beteiligungsformen profitierenvielfältig. Hilfreich ist für sie dabeivor allem die organisatorischeUnterstützung. Aussteller erhalteneinen schlüsselfertigen Messestandmit variablen Standflächen. BayernInternational übernimmt die kom-

plette Organisation sowie die Be-treuung vor Ort. Ausstellende Fir-men können zudem die Loungezur Anbahnung von Geschäftskon-takten kostenlos nutzen.

Neue Messeformate unter-

stützen zielgerichtet

Die Markterschließungsmaßnahmenim Rahmen des Bayerischen Messe-beteiligungsprogramms werden ste-tig weiterentwickelt. In den letztenJahren wurden neue Messeformateeingeführt, die eine zielgerechtereFörderung ermöglichen. Das neueAngebot bietet unterschiedliche Prä-sentationsmöglichkeiten im Rahmender Markterschließung wie Symposi-en oder Fachkongresse. Das Bayerische Messebeteiligungs-programm wird von Bayern In-ternational im Auftrag des Bayeri-schen Wirtschaftsministeriums undin Zusammenarbeit mit Industrie-und Handelskammern sowie ande-ren Organisationen der Wirtschaft

durchgeführt. Bayern Internationalbietet weitere Serviceangebote anund organisiert jährlich rund 100Markterschließungsprojekte.Mehr Informationen dazu unterwww.bayern-international.de

Nutzen Sie den Bayerischen Ge-meinschaftsstand für Ihr Exportge-schäft. Wir unterstützen Sie bei fol-genden Auslandsmessen der Bran-che Biotechnologie:www.bayern-international.de/bio

Mit „Made in Bavaria“erfolgreich

im Exportgeschäft

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Das Bayerische Messebeteiligungsprogramm –eine Erfolgsgeschichte

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Das Bayerische Forschungsnetz-werk für Molekulare Biosysteme(BioSysNet) ist ein Programm desStaatsministeriums für Bildung undKultus, Wissenschaft und Kunst, indem herausragende Projekte zurmolekularen Biosystemforschungin einer besonderen Weise geför-dert werden mit dem Ziel, dieExpertise der Forschung auf die-sem Gebiet in Bayern zu bündelnund zu verstärken.Damit werden beste Voraussetzun-gen für eine Positionierung imglobalen Wissenschaftswettbewerbgeschaffen. Gleichzeitig kann sodie internationale Sichtbarkeit derbayerischen Spitzenforschung er-höht werden. Die Unterstützungsolcher vernetzter Forschungspro-jekte ist ein Markenzeichen derbayerischen Wissenschaftspolitikund trägt neben den vielen bedeu-tenden Forschungseinrichtungenund Hochschulen maßgeblich zudem hohen Ansehen bei, dasunsere Forscher weltweit ge-nießen. Fachlich fokussieren sichdie Projekte darauf, komplexebiologische Steuerungssysteme zuanalysieren und so die Regulati-onsmechanismen des Genoms aufzellulärer und molekularer Ebeneaufzuklären.Die geförderten Forschungsansät-ze basieren auf der koordinierten,interdisziplinären Zusammenarbeitvon Biochemie, Genetik, Bioinfor-matik, Biophysik und Medizin.Die Projektgruppen von BioSys-Net (Abb. 1) werden nun nahezuseit fünf Jahren durch das Förder-programm finanziert, so dass in-zwischen eine ansehnliche Bilanz

an Ergebnissen vorgewiesen wer-den kann, die sich zum Einen inder beeindruckenden Anzahl vonknapp 300 hochrangigen Veröf-fentlichungen und zum Anderenaber auch in internationaler Aner-kennung niederschlägt.

Am 15. März dieses Jahres wurdenzwei der geförderten BioSysNetProjektleiter mit einer der begehr-testen, wissenschaftlichen Aus-zeichnungen unserer Zeit prä-miert: Die wissenschaftlichen Ar-beiten von Prof. Karl-Peter Hopf-

ner vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität Münchenund Prof. Jörg Vogel vom Zentrumfür Infektionsforschung der Julius-Maximilians-Universität Würzburgwurden mit dem Gottfried Wil-helm Leibniz-Preis der DeutschenForschungsgemeinschaft ausge-zeichnet. Prof. Karl-Peter Hopfner erhieltden Preis für seine herausragendenstrukturbiologischen und genom-biologischen Arbeiten auf demGebiet der DNA-Reparatur undder zellulären Erkennung fremderNukleinsäuren (Abb. 2). Mit seinenForschungsarbeiten leistete erwegweisende Beiträge zur Auf-klärung der molekularen Mechanis-men von Multiproteinkomplexen,die in der Erkennung geschädigteroder viraler Nukleinsäuren einewichtige Rolle spielen. SolcheErkennungsprozesse sind für denSchutz des Genoms von zentralerBedeutung. Eine der Hauptursa-chen für die Entstehung vonKrebserkrankungen sind genau sol-che Fehler in der Erkennung undReparatur des Genoms. Daraufaufbauend hat Prof. Hopfner ent-scheidende Arbeiten zur DNA-

BioSysNet:Lebendiger Austausch

in der Wissenschaft

26

BioSysN

et

Abb. 1: Fortschritt durch Zusammenarbeit als gemeinsames Ziel; die BioSysNet-Familiebei einem Mitarbeiterseminar (Bildquelle: Ulrike Kaltenhauser © BioSysNet)

Abb. 2: Professor Karl-Peter Hopfnererhielt den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für seine Arbeiten auf dem Gebietder Strukturbiologie und Genombiologie.(Bildquelle: David Aussenhofer © DFG)

Hohe Ehre für zweider geförderten Projekte

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Doppelstrangbruchreparatur ge-leistet. Es gelang ihm in den ver-gangenen Jahren, den Mecha-nismus des zentralen MRN-Kom-plexes Mre11-Rad50-Nbs1, einesSensors für DNA-Schäden, zuentschlüsseln. Darüber hinaus kon-zentrierte er sich auf die Beant-wortung der Frage, wie zelluläreSensoren des angeborenen Im-munsystems bei Infektionen viraleoder bakterielle Nukleinsäuren er-kennen, und konnte damit einensubstanziellen Beitrag zu derenAufklärung leisten. Dabei müssendie Sensoren zwischen eigener undfremder RNA unterscheiden. Prof.Hopfner ist seit 2007 ordentlicherProfessor am Genzentrum derLMU München. Seit 2012 wirdeines seiner vielen Projekte, dassich mit molekularen Systemen desangeborenen Immunsystems aus-einandersetzt und der Fragestel-lung auf den Grund gehen soll, wievirale Nukleinsäuren durch cytoso-lische Rezeptoren erkannt werden,über das Bayerische Forschungs-netzwerk für Molekulare Biosyste-me gefördert.Prof. Jörg Vogel ist einer der welt-weit führenden Wissenschaftlerauf dem Gebiet der Biologie derRibonukleinsäuren. Die Auszeich-nung erhält er für seine herausra-genden Beiträge zum Verständnisregulatorischer RNA-Moleküle inder Infektionsbiologie (Abb. 3).Prof. Vogel erkannte sehr früh die

bereits einen Ruf auf eine ordent-liche Professur. Aber auch die etab-lierten Projektleiter der anderengeförderten Gruppen konnten auf-grund ihrer hervorragenden wissen-schaftlichen Leistungen in der inter-nationalen Fachwelt Aufmerksamkeitauf sich ziehen. Viele gemeinsameinterne Workshops regten die Pro-jektleiter dazu an, ihre Ergebnissemit den Kollegen zu diskutieren undwichtige Erfahrungen auszutauschen.So ergab es sich fast von selbst, dasssich wichtige Kooperationen formie-ren konnten und die Zusammenar-beit für viele Projektleiter zu einemelementaren Bestandteil ihrer wis-senschaftlichen Arbeit wurde. Zusammen mit dem Cluster für Bio-technologie in Bayern konnte einweiterer Grad der Vernetzung er-reicht und die optimale Verankerungder Juniorgruppenprojektleiter in derbayerischen Forschungslandschaftsichergestellt werden. In zahlreichengemeinsamen Veranstaltungen ge-lang es, einen lebendigen wissen-schaftlichen Diskurs zu fördern undzu pflegen. So freuen wir uns besonders, dassdie Managerinnen des VerbundesBiotechnologischer Unternehmen(VBU), bereits zum zweiten Malnach München kamen, um hier ihrMitarbeiterinnentreffen abzuhalten.Wir danken an dieser Stelle beson-ders dem Unternehmen MorphoSysAG, das dieses Treffen gemeinsammit BioSysNet organisiert und durch-geführt hat. Die MorphoSys AGhat dabei nicht nur als Gastgeberfungiert, sondern beeindruckte auchmit Präsentationen zu den For-schungsfeldern und einer Führungdurch den Laborbereich dieses erfolg-reichen Unternehmens (Abb. 4). Beim Geschäftsführer-Treffen derBayerischen Forschungsverbündeentstand die Idee zu einer weiterenVeranstaltung mit einem für dieLebenswissenschaften völlig neuenFormat. Als Gastgeber konnten wirzusammen mit dem Arbeitskreisder Bayerischen Forschungsver-bünde (eine Einrichtung innerhalbder Bayerischen Forschungsallianz

27BioSysNet

Bedeutung der RNA-Biochemie inProkaryonten. Mit der Anwendungund Entwicklung von Hochdurch-satz-Sequenzierungsverfahren fürdie Analyse von RNA leistete erPionierarbeit auf diesem starkumkämpften Feld. Mit diesen neuenMethoden konnte er den Einflussvon Krankheitserregern auf dieWirtszelle verfolgen. Eine weitereEntdeckung von Professor Vogelwar die Aufklärung, wie kleine, regu-latorische RNA-Moleküle die Pro-teinsynthese und den Abbau vonRNA kontrollieren. Dieses Verfah-ren trug zur Entwicklung von neuen,gentherapeutisch nutzbaren Metho-den bei.Gemeinsam mit Emmanuelle Char-pentier, die für ihre Arbeiten 2016ebenfalls mit dem Leibniz-Preis aus-gezeichnet wurde, entdeckte Prof.Vogel die tracrRNA, also transakti-vierende RNA, die eine Anwen-dung des CRISPR/Cas9-Systemserst ermöglicht. Er deckte damit all-gemeine biologische Prinzipien auf,die für das Verständnis von pathoge-nen Mikroorganismen eine großeRolle spielen und zu neuen thera-peutischen Ansätzen führen. Mitdem Titel „Mit RNA-Biologiegegen Infektionen“, können Sieeinen Beitrag von Prof. Vogel indiesem Heft auf Seite 36-39 finden.Sein Projekt „kleine RNAs kontrol-lieren die Dynamik der Genexpres-sion“ (eine Untersuchung zum Ein-fluss von nichtkodierenden RNA-Molekülen auf den zeitlichen Ablaufvon Genexpressionsveränderungenim Modellpathogen Salmonella)wird seit 2012 durch das BayerischeForschungsnetzwerk für MolekulareBiosysteme gefördert. Wir freuen uns mit den ausge-zeichneten Wissenschaftlern undgratulieren ihnen herzlich.

Auch alle anderen Gruppen vonBioSysNet haben ganze Arbeit imRahmen ihrer geförderten Projektegeleistet. So erhielten zwei derunabhängigen Juniorgruppenleiter

Abb. 3: Prof. Dr. Jörg Vogel erhielt denPreis für seine Arbeiten auf dem Gebietder RNA-Biologie, mit denen er wegwei-sende Beiträge zum Verständnis regula-torischer RNA-Moleküle in der Infektions-biologie sowie von RNA-Funktionen all-gemein geleistet hat. (Bildquelle: DavidAussenhofer © DFG)

Weitere Aktivitätenim Netzwerk

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BayFOR) eine Veranstaltung zumThema „Wissenschaftskommunikati-on im Zeitalter sozialer Medien“ imRömerforum des neuen BioSysMGebäudes durchführen. Neben denWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern der Verbünde und Netz-werke waren auch die Mitarbeiterdes Hightech-Campus Großhadern-Martinsried eingeladen. ReferentinAndrea Geipel vom Munich Centerfor Technology in Society der Tech-nischen Universität München und derHauptreferent Lars Fischer, bekanntdurch seinen 2007 ins Leben gerufe-nen „Fischblog“ und CommunityManager des Blogportals SciLogs beiSpektrum der Wissenschaft, berich-teten von ihren theoretischen undpraktischen Erfahrungen zum Thema:„wissenschaftliches Bloggen und dieKommunikation in sozialen Netz-werken, YouTube, Twitter & Co.In der anschließenden Podiumsdis-kussion wurden Ideen und persönli-che Erfahrungen ausgetauscht undmit dem interessierten Publikumüber Vor- und Nachteile der Kom-munikation innerhalb der sozialenMedien diskutiert (Abb. 5). Doch der wichtigste Aspekt desBayerischen Forschungsnetzwerksfür Molekulare Biosysteme ist undbleibt die wissenschaftliche Leistungder Arbeitsgruppen des Netzwerksauf dem Gebiet der molekularenBiosystemforschung. Wenn Sie wei-tere Einblicke in die Forschungsar-beiten der im Rahmen dieses Pro-gramms geförderten Gruppen vonBioSysNet gewinnen wollen, lesenSie doch den Beitrag von Dr. Jan

Medenbach, eines Juniorgruppenlei-ters des Netzwerks von der Univer-sität Regensburg, der Ihnen in die-sem Heft die Frage beantwortet:Was macht weibliche Fliegen zum

Weibchen? Sie finden den Artikel:„Ein Protein, das Weibchen macht“auf Seite 34-35. Oder besuchen Siedie Seite 42-47, dort erfahren Sievon Prof. Eckhart Wolf, einemSeniorgruppenleiter des Netzwerksaus dem Genzentrum der LMUMünchen, interessante Details zudem Thema „MaßgeschneiderteSchweine für die Diabetesforschungund -therapie“. Oder besuchen Sieuns einfach auf unserer Homepagewww.biosysnet.de.

Die Mitarbeiter des Forschungs-netzwerks haben sich auch für dasletzte Jahr, in dem ihr Projektdurch das BioSysNet Programmgefördert wird, noch viel vorge-nommen. Sie alle sind herzlich ein-geladen, an unserem internationa-

len Symposium, das vom 14.-15.März 2018 am BiomedizinischenCentrum (BMC) der Ludwig-Maximilians-Universität Münchenstattfinden wird, teilzunehmen.Diese Veranstaltung bildet auchgleichzeitig den Rahmen für dieAbschlussevaluierung der geför-derten Netzwerkprojekte. An die-ser wissenschaftlichen Konferenznehmen außer den Projektleiternvon BioSysNet auch Mitglieder desWissenschaftlichen Beirats (desGutachtergremiums des Netz-werks), weitere international, aner-kannte Gastreferenten sowie Part-ner des Netzwerks teil. Neben denvielen neu gewonnenen wissen-schaftlichen Erkenntnissen soll beidieser Veranstaltung auch heraus-gearbeitet werden, wie erfolgreichdie Forscher die Fragestellungenihrer Projektarbeit bewältigt haben.Wir freuen uns sehr darauf, diebiotechnologische Fachwelt zu die-sem Ereignis einladen zu könnenund wünschen uns viele anregendeDiskussionen und neue Erkennt-nisse als Ergebnis des Symposiums.Also merken Sie sich den Terminschon einmal vor. Weiterhin versuchen wir alsBayerisches Forschungsnetzwerkfür Molekulare Biosysteme dieoptimalen Rahmenbedingungenfür einen wissenschaftlichen Aus-tausch zu schaffen und freuen uns,unseren Beitrag für eine außerge-wöhnliche Forschungsinfrastrukturin Bayern leisten zu können.

28 BioSysNet

Abb. 4: Treffen des VBU-Business-Netzwerks für Managerinnen in den Life Sciences in denRäumen der MorphoSys AG in Planegg. (Bildquelle: Ulrike Kaltenhauser © BioSysNet)

Abb. 5: Wissenschaftskommunikationim Zeitalter sozialer Medien – eine Ver-anstaltung der BayFOR und des Netz-werkes BioSysNet im vollbesetztenRömerforum. (Bildquelle: Ulrike Kalten-hauser © BioSysNet)

Dr. Ulrike

Kaltenhauser

Geschäftsführung

BioSysNet

Autoreninformation:

Im Genzentrum der LMU München

Feodor-Lynen-Str. 2581377 MünchenTel.: 089-8595054www.biosysnet.deE-mail: [email protected]

Bilanz für das Netzwerk – Internationales

Symposium 2018

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Ob Bioökonomie, neue Medikamente oder Sicherung der Welternährung: Die Biotechnologie

trägt entscheidend dazu bei, unseren Wohlstand zu sichern und den Weg in eine nachhaltige

Wirtschaft zu ebnen. Alle zwei Jahre informiert die analytica in München über Neuentwicklun-

gen und Trends aus allen Bereichen der Biotechnologie. Wer sich aktiv an der analytica 2018

beteiligen möchte, sollte jetzt mit der Planung beginnen. Die nächste analytica findet vom 10. bis 13. April

2018 auf dem Gelände der Messe München statt.

Die Biotech-Branche befindet sichim Aufwind. Laut dem jährlichenBiotech-Report von Ernst & Youngstieg allein in Deutschland die Zahlder dezidierten Biotech-Unterneh-men im vergangenen Jahr um fünfProzent auf 623 Betriebe, die Zahlder Mitarbeiter legte gar um 14 Pro-zent auf 25.000 Beschäftigte zu undder Umsatz wuchs um sieben Pro-zent auf 3,6 Milliarden Euro. „Diesepositive Stimmung war schon aufder analytica 2016 zu spüren“, sagtSusanne Grödl, Projektleiterin deranalytica bei der Messe München.„Wir sind gespannt, mit welchenNeuerungen die Branche in 2018antritt.“ Die analytica, internationale Leit-messe für Analytik, Labortechnikund Biotechnologie, hat sich zuminternationalen Treffpunkt für denBiotech-Sektor entwickelt. KeinWunder, dass sich die Branche allezwei Jahre ausgerechnet in Münchentrifft: Bayern und die Region um dieLandeshauptstadt haben sich alsTop-Standort für die Biotechnologieetabliert. Mit 106 Biotech-Unter-nehmen ist der Freistaat bundeswei-ter Spitzenreiter, gefolgt vom Nach-barland Baden-Württemberg mit 93Betrieben. Deutschlands Norden hatdeutlich weniger zu bieten.

Die Nähe der analytica zu den deut-schen Biotech-Clustern wirkt alsMagnet für Biotech-Unternehmenaus dem In- und Ausland. Über 280der insgesamt 1.244 Aussteller deranalytica 2016 gaben an, dass sie sichmit Biotechnologie, Life Sciences,Bioanalytik oder Diagnostik be-schäftigen. „Die Biotechnologieentwickelt sich immer stärker zumFokusthema der analytica. Miteiner eigenen Ausstellungshalle,die 10.000 Quadratmeter umfasst,und verschiedenen Rahmenveran-staltungen werden wir dem gestie-genen Interesse gerecht“, unter-

streicht Susanne Grödl. Ein festerBaustein der analytica ist das ForumBiotech, in dem Aussteller an allenMessetagen Best-Practice-Beispielein Form von Vorträgen präsentieren.

Die analytica deckt die gesamteBandbreite der Biotechnologie ab.Neuentwicklungen für die Pharma-forschung sind auf der analyticaebenso zu sehen wie Pflanzenzucht-schränke für die grüne und Bioreak-toren für die weiße Biotechnologie,außerdem sämtliche Utensilien fürdas Biotech-Labor von Microarrays

Treffpunkt analytica:10.000 Quadratmeter

für die Biotechnologie

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Auch 2018 ein Fixpunkt auf der analytica – das Forum Biotech

Analytik im Fokus

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nationale Investoren laut desReports von Ernst & Young wiederstärker in der deutschen Biotech-Branche, aber an Kapital für dieInnovationsfinanzierung mangeltes nach wie vor. Der in den Vorjah-ren immer gut besuchte analyticaFinance Days findet 2018 bereitszum fünften Mal statt, abermalsorganisiert von der GoingPublicMedia AG.Außerdem wird es wie schon vorzwei Jahren einen Thementag zurPersonalisierten Medizin geben, derdie verschiedenen Facetten diesesBereichs in Experten-Vorträgen undeiner Podiumsdiskussion beleuchtet.„Viele Aussteller nutzten die Platt-form zum Gespräch mit den Vortra-genden und Panel-Teilnehmern fürdie eigene weitere Geschäftsent-wicklung“, berichtet Dr. HolgerBengs, CEO und Managing PartnerBCNP Consulting, der den The-mentag 2018, gemeinsam mit GoingPublic Media AG, wieder organisie-ren wird.

Kleinen und mittleren Biotech-Unternehmen bietet die analyticaeine besondere Gelegenheit, umGeschäftsbeziehungen anzubahnenund neue Märkte zu erschließen.„Eines unserer analytica Highlightswar der Besuch einer Delegation ausKasachstan an unserem Stand“, sagtDr. Wolfgang Kronemeyer, Vice

schen Wirtschaft und Wissenschaft.Drei Fachgesellschaften – die Ge-sellschaft Deutscher Chemiker(GDCh), die Gesellschaft für Bio-chemie und Molekularbiolologie(GBM) und die Deutsche VereinteGesellschaft für Klinische Chemieund Laboratoriumsmedizin (DGKL) –laden auch zur analytica conference2018 renommierte Wissenschaftleraus aller Welt ein, die über ihre aktu-elle Forschung berichten. Wie inden Vorjahren werden sich rund einDrittel der Vorträge mit Neuheitenaus der Bioanalytik, der Biotechno-logie und den Life Sciences befassen.Das Programm der analytica confe-rence, auf dem Keynote Lecturesund über 20 Symposien mit insge-samt rund 120 Vorträgen stehen, hatsich bewährt. Die Befragung derBesucher der Konferenz 2016 ergabBestnoten: 99 Prozent beurteiltendie analytica conference mit einem„ausgezeichnet“. Besonders zufrie-den waren die Teilnehmer mit derAktualität, Qualität und Sachlichkeitder Vorträge.

Mit speziellen Thementagen wid-met sich die analytica zudem Trendsund Herausforderungen, mit denensich die Branche besonders beschäf-tigt. So wird der DauerbrennerFinanzierung von Biotech-Unter-nehmen wieder auf dem Programmstehen. Zwar engagieren sich inter-

31Messe München

über Zellkultur-Chips bis zu Ther-mocyclern. Der Schwerpunkt derAusstellung liegt aber nach wie vorauf Analysengeräten. Und das zurecht, denn der Fortschritt in derBiotechnologie – ebenso wie inanderen Hightech-Branchen – stehtund fällt mit der Weiterentwicklungder Messmethoden. Man denke nuran die immense Leistungssteigerungder Sequenziergeräte für die Gen-analytik und der Massenspektrome-ter für die Untersuchung kompletterProteome oder an die stetig verbes-serte Auflösung der Mikroskopie,die mittlerweile den Blick auf mole-kulare Details in lebenden Zellenerlaubt. „Die analytica deckt diegesamte Bandbreite modernsterMesstechniken ab“, betont SusanneGrödl, „und zeigt darüber hinausNeuerungen aus allen Bereichen derAnalytik von der Probenvorberei-tung über das Liquid Handling biszur bioinformatischen Auswertung.“Einen so umfassenden Überblickgibt keine andere Veranstaltung.Im Zeitalter der digitalen Kommuni-kation sind Messen als echte Markt-plätze mit Produkten zum Anfassenwichtiger denn je. Die analytica istdaher weit mehr als eine Leistungs-schau neuer Geräte und modernsterLaborausstattung. Als Leitmesse bie-tet sie eine internationale Informa-tionsplattform, auf der Ideen aus-getauscht, Inspirationen gesammeltund Ansprüche an die Analytik vonmorgen besprochen werden. „Her-steller und Laborexperten könnensituationsbedingte Herausforderun-gen und Lösungswege vor Ort dis-kutieren“, unterstrich Professor Dr.Markus Fischer, Gründer und Direk-tor der Hamburg School of FoodScience, nach seiner Teilnahme ander analytica 2016. „Dieses Format istideal und einzigartig.“

Mit der analytica conference, die tra-ditionsgemäß an den ersten dreiMessetagen stattfindet, schlägt dieanalytica zudem die Brücke zwi-

Besondere Chance für KMUs

analytica conference:Brücke zwischen Wissen-

schaft und Anwendung

Dauerbrenner Finanzierung

Die analytica in München ist der globale Treffpunkt für die Laborbranche

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President Sales Central Europebei QIAGEN, und betont, dasssich daraus sofort Folgeaktivitätenergeben hätten. Mit einem Aus-stellerrekord von 1.244 Unter-nehmen aus 40 Ländern undmehr als 35.000 Besuchern aus119 Ländern war die analytica2016 internationaler als je zuvor.Zu den Top-20-Ländern gehör-ten neben den EU-Staaten, ausdenen insgesamt 56 Prozent derBesucher stammten, die Türkei,Indien, China, Russland, Japanund die USA.„Damit Startups und mittlereUnternehmen ihren Messeauftritteffizient gestalten können, habenwir besondere Formate ent-wickelt“, erklärt Susanne Grödl.Die schon seit einigen Jahrenbestehende Kooperation zwi-schen der Messe München unddem Bundeswirtschaftsministeri-um resultierte in Gemeinschafts-ständen unter dem Titel „Made inGermany“. Hier finden junge

Unternehmen auch zur analytica2018 eine auf sie zugeschnitteneund staatlich geförderte Präsenta-tionsmöglichkeit.

Experten empfehlen, mit den Pla-nungen eines Messeauftritts etwaein Jahr vor der Veranstaltung zubeginnen – höchste Zeit also füralle, die 2018 dabei sein wollen.Mehr als 530 Aussteller aus über30 Ländern, unter ihnen interna-tionale Marktführer wie Agilent,Analytik Jena, Büchi, Olympus,Perkin Elmer und Waters, sindbereits angemeldet. Auch großeinternationale Gemeinschaftsbe-teiligungen, unter anderem ausChina und Korea, haben ihreTeilnahme bereits fixiert. Ihnen allen verspricht analytica-Projektleiterin Susanne Grödl einbesonderes Event, denn die analy-tica begeht im nächsten Jahr ihren50. Geburtstag. Auch im Jubilä-

umsjahr habe das Team der MesseMünchen vor allem eins im Blick,betont Grödl: „Auf dem welt-größten Branchentreff sollen dieAussteller die weltbesten Ge-schäfte machen können.“ DieChancen dafür stehen angesichtsder positiven Stimmung im Bio-tech-Sektor besser denn je.

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32 Messe München

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Autorin:

Messe München GmbH

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Susanne Grödl

Projektleiterinanalytica

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Sie sind nur etwa zweieinhalb Milli-meter groß und schnell zu überse-hen: Taufliegen der Art Drosophilamelanogaster. Auf den ersten Blickmögen sie eher unspektakulärerscheinen und doch waren sieHauptdarsteller bei einer Vielzahl anwissenschaftlichen Durchbrüchen.Zu vier Nobelpreisen haben dieFliegen maßgeblich beigetragen unduns Grundlagen der Genetik, Ent-wicklungsbiologie und Immunitätoffenbart. Auch heute noch gibt es viel zu ler-nen von den kleinen Insekten. Mehrals die Hälfte der Gene von Fliegenfindet sich in ganz ähnlicher Formim Menschen. Auch die grundle-genden Prinzipien der Genregula-tion sind vergleichbar zwischen bei-den Organismen. In der Fliege abersind genetische Manipulationenmöglich, welche so aus vielerleiGründen im Menschen nicht durch-führbar sind. Damit ist Drosophilaein ideales, genetisches Modell umGrundlagen der Genexpression zuerforschen, in der Hoffnung mehrüber uns selber zu lernen und denmedizinischen Fortschritt voranzu-treiben. Im Labor wird Drosophila melanogasterin großer Zahl in Plastikgefäßen miteiner Schicht an Nahrung auf demBoden gehalten. Auf den erstenBlick sehen alle Tiere in einem sol-chen Behälter gleich aus, doch beinäherer Betrachtung fällt auf, dass essubtile Unterschiede gibt. Einige

Individuen sind kleiner und dunkler,auch verhalten sie sich anders als diegrößeren und helleren Tiere. Tref-fen sie aufeinander kommt es häufigzu einem aggressiven Verhalten,begegnen sie einem der hellerenTiere erzeugen sie ein freundlichesSummen mit einem ihrer Flügel.Die kleinen, dunklen Tiere sindMännchen, die anderen Weibchen. Wie aber kommt es zu den Unter-schieden in Aussehen und Verhaltenzwischen den zwei Geschlechtern?In Drosophila kann dies auf das Vor-handensein eines einzelnen Proteinszurückgeführt werden: Sex-lethal(Sxl). Dieses ist ein ‚master regula-

tor‚, welcher die Bildung einerganzen Reihe an anderen Proteinenkontrolliert, denen Schlüsselrollen indiversen zellulären Prozessen zu-kommen. Sxl selber wird in Abhän-gigkeit von der Anzahl an X-Chro-mosomen gebildet: männliche Tierehaben ein X-Chromosom und dieBildung von funktionellem Sxl wirdunterdrückt, während Tiere mitzwei X-Chromosomen Sxl produ-zieren und sich damit zu Weibchenentwickeln. Mehr noch, einmalgebildet gibt es keinen Weg zurück:das Sxl Protein stimuliert seine eige-ne Synthese und sorgt so für einestabile und dauerhafte Produktion.

Ein Protein,das Weibchen

macht

34

Genexpression

Die Struktur des Sxl Proteins gebunden an ein kurzes Fragment einer RNA (grün)

Ein einzelnes Protein bestimmt darüber, ob sich Taufliegen der Art Drosophilamelanogaster in ein Männchen oder ein Weibchen entwickeln – doch wasbedeutet das für den Menschen?

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Auf molekularer Ebene entpupptsich Sxl als wahres Multitalent:obwohl es relativ einfach aufgebautist, kontrolliert es eine ganze Reihean unterschiedlichen Prozessen inder Genexpression, um weiblichesAussehen und Verhalten voranzu-treiben. Dafür bindet es zelluläreBotenmoleküle (messenger Ribo-nucleinsäuren, mRNAs), die Blau-pausen für die Produktion von Bio-molekülen darstellen. Es beeinflusstneben der Prozessierung und demTransport der mRNAs auch dieSynthese von Proteinen, die vondiesen codiert werden. Die regulato-rischen Mechanismen, die das Pro-tein dabei an den Tag legt sind viel-fältig, lassen sich aber im Wesentli-chen auf zwei Prinzipien zurück-führen: das Verdrängen oder dasRekrutieren von anderen regulatori-schen Faktoren (in diesem Fall‚RNP-remodeling‚ genannt). Dadurcherzeugt Sxl ein Weibchen-spezifi-sches Genexpressionsmuster. Aufgrund der großen Zahl an unter-schiedlichen Funktionen ist Sxl einsehr interessantes Studienobjekt.Wir können durch Untersuchungendieses einen Proteins vielfältige Ein-blicke in die Regulation der Genex-pression erhalten und lernen, wieein so kleines und einfach gebautesProtein so viele unterschiedlicheAufgaben bewältigen kann. Doch warum das alles? Dient dasnur der Befriedigung eines akade-mischen Interesses? Natürlichnicht. Hier möchte ich einen Ver-gleich mit technischen Errungen-schaften wagen. Diese werden inder modernen Gesellschaft oftvielfältig eingesetzt. So haben unsin der Vergangenheit beispiels-weise Elektromagnete per Knopf-druck Musik aus den Kopfhörerneines Walkmans beschert. Sie fin-den aber auch Anwendung in dergrößten von Menschen gebauteMaschine, dem Large HadronCollider (LHC), einem Teilchen-beschleuniger bei Genf. Dortzwingen sie im komplexestenphysikalischen Experiment derWelt geladene Teilchen auf

Kreisbahnen und erlauben funda-mentale Einblicke in die nochungelösten Rätsel der Physik.Natürlich erfindet auch die Naturdas Rad nicht ständig neu! Einregulatorischer Mechanismus, dersich funktionell bewährt hat, wirdin der Regel beibehalten. So fin-den sich regulatorische Prinzi-pien, die wir in Fliegen verstehenlernen, meist auch in ähnlicherForm im Menschen. Dies giltauch für Sxl. Die genetische Ge-schlechtsbestimmung und -ent-wicklung im Menschen basiertzwar auf gänzlich anderen Prinzi-pien als in der Fliege, jedoch fin-det sich im Menschen eine Reihean Sxl-verwandten Proteinen(HuR, HuB etc.). Auch diesekontrollieren die Genexpressionauf vielfältige Weise. Wichtigernoch, wird ihre Funktion imMenschen beeinträchtigt, so be-günstig dies die Entstehung vonTumoren und trägt zu entzündli-chen Prozessen bei. Insgesamt dienen die geneti-schen Untersuchungen von Sxlalso nicht nur der Befriedigungeines rein akademischen Interes-ses. Erkenntnisse aus dem Mo-dellsystem Drosophila lassen sichhäufig direkt auf den Menschenübertragen. Somit dienen sie lang-fristig auch einem besseren Ver-ständnis der menschlichen Zelleund somit dem medizinischenFortschritt und dem Wohle derGesellschaft.

Die Arbeitsgruppe Medenbach be-dankt sich für die Förderung durchdas Bayerische Staatsministerium fürBildung und Kultus, Wissenschaftund Kunst (im Rahmen des bayeri-schen Forschungsnetzwerks für Mole-kulare Biosysteme, BioSysNet), dasBundesministerium für Bildung undForschung (SUPR-G Konsortium)und der Deutschen Forschungsgemein-schaft (Sonderforschungsbereich 960).

Moschall, R., Gaik, M., and Meden-bach, J.: Promiscuity in post-trans-criptional control of gene expression:Drosophila Sex-lethal and its regu-latory partnerships. FEBS Lett.,2017 Apr 9. doi: 10.1002/1873-3468.12652. [Epub ahead of print]

35Genexpression

Autor:

Biochemistry IUniversity of Regensburg

Universitätsstrasse 31D-93053 RegensburgTel.: +49-(0)941-943 1721Fax: +49-(0)941-943 2936http://www.medenbachlab.de

Dr.Jan Medenbach

AG Medenbach

Weiteführende Literatur

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Vielen wird die Ribonukleinsäure(RNA) vor allem als das Molekülbekannt sein, mit dem die Erbinfor-mation von der DNA abgelesenwird, um die Proteine einer Zelle zusynthetisieren. Allerding hat uns dieRNA in den letzten Jahrzehntenimmer wieder mit neuen zellulärenFunktionen überrascht. Das beginntmit der Erkenntnis, dass RNA ähn-lich wie Enzyme katalytisch aktiv seinkann und damit wichtige Funktionen,wie etwa das Spleißen von Boten-RNA ermöglicht. Ein anderes Bei-spiel ist die RNA-Interferenz, mitder es erstmal möglich wurde, dieFunktion von Genen in menschli-chen und anderen Zellen systema-tisch zu analysieren. Zuletzt sei nochCRISPR-Cas genannt, ein vonMikrobiologen entdecktes Immun-system von Bakterien, das mittelskleiner RNA-Moleküle unge-wünschte, fremde DNA wie etwadie von Phagen zerstört. SolcheCRISPR-Cas-Systeme erlaubenjetzt hochpräzise Eingriffe in dasGenom von Säuger- oder Pflanzen-zellen und sind ein ausgezeichnetesBeispiel dafür, wie RNA-Grundla-genforschung an Bakterien die Bio-medizin und Biotechnologie revolu-tionieren kann. Nicht umsonst alsohat der Economist vor ein paar Jah-ren die RNA als „Biology‘s BigBang“ bezeichnet. Defekte in RNA-Funktionen spielenbei vielen menschlichen, nichtüber-tragbaren Erkrankungen, wie neuro-degenerativen Krankheiten oderKrebs eine Rolle. Aber auch beiInfektionserkrankungen gilt dieRNA inzwischen als vielverspre-chendes Molekül. Man erhofft sich

von ihr, Erreger und infizierteWirtszellen besser zu charakterisie-ren und den gesamten Infektions-prozess mit höherer Auflösungbeschreiben zu können. Zudem bie-tet sich RNA nicht nur als therapeu-tisches Zielmolekül an, sondern kannauch selbst als „programmierbaresMedikament“ entwickelt werden. Was ist passiert, dass RNA-For-schung plötzlich so aktuell ist? Dasliegt an gleich mehreren Entwicklun-gen, die das RNA-Feld in den letz-ten Jahren umgekrempelt haben. Daist die Tatsache, dass immer wiederneue Klassen von RNA-Molekülenentdeckt werden. Viele davon sindsogenannte nichtkodierende RNAs(ncRNAs), also RNA-Moleküle dieweder Erbinformation übertragennoch anderweitig direkt an der Pro-teinbiosynthese beteiligt sind. Viel-mehr funktionieren solche ncRNAsoft als Modulatoren der Genexpres-sion. Es wird intensiv an den zugrun-deliegenden molekularen Mechanis-men geforscht; auch daran wie sichdie Mechanismen und Prinzipienvon RNA-Schaltern von denenregulatorischer Proteine wie Trans-kriptionsfaktoren unterscheiden. Viele dieser neuen RNA-Molekülekonnten nur deswegen so umfassendbeschrieben werden, weil es mit derRNA-Hochdurchsatzsequenzierung(„RNA-seq“) eine neue Methodegibt, mit der wir wie mit einem„RNA-Mikroskop“ die Genexpres-sion in Zellen und auch in Gewebenbeobachten können. Mittels RNA-seq hat meine Arbeitsgruppe 2010zum ersten Mal das gesamte Trans-kriptom, also die Summe aller RNA-Moleküle, eines wichtigen bakteriel-

len Erregers des Menschen beschrie-ben. Im Magenkeim Helicobacterpylori, den fast die Hälfte aller Men-schen in sich trägt und der Magen-krebs verursachen kann, haben wirmit der von uns entwickelten diffe-rential RNA-seq Methode auf einenSchlag nicht nur alle Transkriptions-startpunkte bestimmen können son-dern auch eine unerwartet großeZahl kleiner ncRNAs gefunden(Sharma et al. 2010). In Zusammen-arbeit mit Prof. Emmanuelle Char-pentier haben wir 2011 mit der der-selben Methode die tracrRNA alseinen Kernbaustein des CRISPR-Cas9 Systems von Streptokokkenbeschrieben (Deltcheva et al. 2011),was eine Voraussetzung für die Ent-wicklung von CRISPR-Cas9 alsmolekulare Schere war. Inzwischen haben wir RNA-seq soweit vorangetrieben, dass wir damitintrazelluläre Erreger, wie etwa Sal-monellen, zusammen mit ihrenWirtszellen mit extrem hoher Auf-lösung analysieren können. Mitunserm 2016 veröffentlichten „DualRNA-seq“-Ansatz konnten wir zumersten Mal zeigen, dass die Aktivitäteiner kleinen ncRNA, der PinTRNA von Salmonella, die Virulenz-programme dieses Durchfallerregerzeitlich steuert und welche Auswir-kungen dies auf die Abwehrmecha-nismen des Wirtes hat (Westermannet al. 2016). Das Verständnis kleinerregulatorischer RNA-Moleküle alsModulatoren von Übergängen beibakteriellen Virulenzprogrammenund Stressantworten steht im Mittel-punkt unserer Forschung im bayeri-schen Forschungsprogramm BioSys-Net. Neben der zuvor genannten

MitRNA-Biologiegegen Infektionen

36

RNA-Biologie

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PinT RNA hat uns hier besondersauch die SgrS RNA interessiert, diein vielen Enterobakterien eine Stres-santwort auf toxische Zucker koordi-niert (Papenfort et al. 2013), aber inSalmonellen zudem auch in die Kon-trolle der Virulenz eingreift (Papen-fort et al. 2012).Was die Auflösung von Infektions-prozessen betrifft, bringt uns dieHochdurchsatzsequenzierung vonRNA gerade auf ganz neue Höhen.Wegen der zuvor benötigten RNA-Mengen als Ausgangsmaterial konn-te mit RNA-seq bisher immer nurder Querschnitt von vielen infizier-ten Zellen, aber nicht das Verhalteneinzelner Zellen betrachtet werden.Wir wissen aber schon länger, dasswährend eines Infektionsprozessessich unterschiedlich verhaltende undoft problematische Subpopulationeneines Erregers bilden können(Abb. 1). Um die Konsequenzendieser Heterogenität in einzelneninfizierten Zellen erfassen und analy-sieren zu können, hat meine Arbeits-gruppe als eine der ersten in derInfektionsbiologie sogenanntes Single-cell RNA-seq etabliert (Saliba et al.2016). Damit konnten wir kürzlichzeigen, dass einzelne Makrophagenihren Zustand (Polarisierung) an dasjeweilige Wachstumsverhalten dersie infizierenden Salmonellen knüp-fen (Abb. 1): Nicht-replizierende

sehr kurzer Basenpaarungen mitBoten-RNAs gezielt die Synthesevon oft hunderten von Proteinenbeeinflussen. Wir selbst haben zei-gen können, dass bestimmtemicroRNAs in Maus- und Human-zellen wichtig sind, um bei Salmo-nella-Infektion die Produktion vonZytokinen zu regulieren (Schulte etal. 2011). Das wichtigste Thema mei-ner Arbeitsgruppe aber sind regula-torische, kleine RNA-Moleküle inBakterien, die sogenannten sRNAs.Wie die microRNAs beim Men-schen, erkennen diese sRNAs sehrkurze Sequenzen in Boten-RNAsund bilden in ihrer Summe komple-xe regulatorische Netzwerke, die dieGenexpression nach der Transkrip-tion noch einmal feinabstimmen undquervernetzen; anders als microR-NAs können sRNAs aber nicht nurGene abschalten, sondern auch akti-vieren (Papenfort et al. 2013, Fröh-lich et al. 2013). Nach umfangreicherKartierung, oft mit RNA-seq, gehenwir davon aus, dass Erreger wie Sal-monella fast 300 solcher sRNAsbesitzen, was ungefähr der Zahl vonTranskriptionsfaktoren in diesenBakterien entspricht. Nicht alle die-ser sRNAs werden von eigeneGenen kodiert, vielmehr finden wirimmer mehr Beweise dafür, dasssRNAs auch vom Ende von Boten-RNAs abgeschnitten werden kön-nen, um danach andere Gene zuregulieren (Chao et al. 2016; Miya-koshi et al. 2015; Chao et al. 2017).Als Biochemiker haben mich beson-ders die molekularen Mechanismendieser sRNAs interessiert, die wir indutzenden Publikationen beschrie-ben haben. Besonders interessantwaren dabei neue Mechanismen, dievon der Standardregulation abwei-chen, etwa durch Basenpaarungenin Protein-kodierenden Bereichen(Pfeiffer et al. 2009), und uns helfenkönnen, über sRNAs mit hoher Spe-zifität Virulenzgene auszuschalten.Gleichzeitig haben wir darübergelernt, wie hochpräzise Gene durchsRNAs reguliert werden. Zum Bei-spiel zeigte sich bei unseren Unter-suchungen zur Virulenzkontrolle,

37RNA-Biologie

Bakterien finden sich in Makropha-gen mit pro-inflammatorischenEigenschaften, die denen von nicht-infizierten, rein extrazellulär stimu-lierten Nachbarzellen ähneln. Dage-gen erinnert die RNA-Signatur vonMakrophagen mit sich rasch vermeh-renden Salmonellen an die anti-inflammatorischer Makrophagen.Wir interpretieren diese Beobach-tungen so, dass intrazelluläre Bakte-rien ihre Wirtszell-Umgebung aktivgestalten, und, dass sich nicht-repli-zierende Salmonellen ihrer Erken-nung und damit ihrer Vernichtungdurch den Wirt entziehen. Insge-samt ist die Analyse von Einzelzellenmit Single-cell RNA-seq ein Feldmit riesigem Potential für die Infek-tionsforschung, das in den kommen-den Jahren durch neue, Mikrofluidik-basierte Ansätze einen riesigenSchub erfahren und uns ein viel tie-feres Verständnis davon erlaubenwird, wie Erreger ihre Nischen iminfizierten Wirt finden und derBehandlung mit Antibiotika trotzen. Mit Rückblick auf die Ergebnisse derletzten Jahre beeindruckt es michimmer wieder, wie umfangreichsowohl bakterielle Keime als auchihre Wirte regulatorische RNA-Moleküle zur Kontrolle der Genex-pression im Infektionsprozess nut-zen. Bei Eukaryonten sind es vorallem die microRNAs, die mittels

Abb. 1: Auf Einzelzell-Ebene zeigen Salmonellen-Infektionen ein hohes Maß an Variation.A: Makrophagen wurden ex vivo mit Salmonellen infiziert. Innerhalb dieser Makrophagenvermehren sich manche Salmonellen sehr schnell (grün), während andere nicht replizie-ren, sondern in einen Dormanz-ähnlichen Zustand verfallen (rot). Dieses Bild ist Eigentumvon Dr. Sophie Helaine. B: Auch in vivo zeigt sich die Heterogenität während einer Salmo-nellen-Infektion. Hier wurde die mit Salmonellen infizierte Milz einer Maus angefärbt.Dabei zeigt sich, dass Salmonellen (gelbe Pfeile) unterschiedliche Nischen innerhalb desGewebes einnehmen: Einige Bakterien finden sich in der Nähe von Neutrophilen (pinkerBereich), wohingegen andere mit Makrophagen (türkis) co-lokalisieren. Es ist aktuellunklar, welche bakteriellen bzw. Wirts-Faktoren diese Heterogenität erzeugen.Dieses Bild ist Eigentum von Dirk Bumann

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dass die bereits erwähnte SgrS RNAzwei sehr ähnliche Boten-RNAsaufgrund einer einzigen Wasser-stoffbrücke in der Erkennungsse-quenz unterscheidet (Papenfort et al.2012). Allerdings ist auch klar, dassRNA selten allein agiert und meistenProteine für ihre Funktion in derZelle benötigt. Viele der bisher vonuns in Salmonella untersuchtensRNAs bilden beispielsweise mole-kulare Komplexe mit dem Hfq-Pro-tein (Chao et al. 2012, Holmqvist etal. 2016) das für die Virulenz vielerBakterien essentiell ist. Jedoch wurdeschon lange vermutet, dass es nochweitere sRNA-relevante Proteinegeben muss. Über einen neuenmethodischen Ansatz, der klassischeBiochemie mit Hochdurchsatzme-thoden wie RNA-seq und Massen-spektrometrie kombiniert, haben wirmit ProQ gerade ein neues Proteinaufgespürt, das ebenfalls eine zentra-le Rolle in der globalen Genregula-tion durch sRNAs in Bakterien spielt(Smirnov et al. 2016; Smirnov et al.2017). Somit wird immer klarer, dass RNA-basierte Kontrollmechanismen denVerlauf von Infektionserkrankungenauf der Seite des Wirts und desErregers entscheidend beeinflussen.RNA-Moleküle sind damit idealeKandidaten zur Verbesserung unse-res Verständnisses pathogener Mikro-organismen und haben enormesPotenzial, uns zu neuen therapeuti-

schen Ansätzen in der Infektionsfor-schung zu führen. Ich bin derBayerischen Staatsregierung deswe-gen besonders dankbar, dass ichdiese Arbeiten jetzt mit der Grün-dung eines neuen, außeruniversitärenInstituts, dem Helmholtz-Institut fürRNA-basierte Infektionsforschung(HIRI) auf eine neue Ebene bringenund noch stärker mit anderen Aspek-ten der Infektionsbiologie verknüp-fen kann (Abb. 2). Das HIRI ist einegemeinschaftliche Einrichtung desBraunschweiger Helmholtz-Zent-rums für Infektionsforschung (HZI)und der Julius-Maximilians-Univer-sität in Würzburg, dessen Einrich-tung nach langer Vorarbeit und einerrigiden internationalen Begutach-tung kürzlich beschlossen wurde.Neben der wissenschaftlichen Inno-vationskraft wurden dabei auch unse-re bisherigen Anstrengungen in derNachwuchsförderung, insbesondereüber die wissenschaftlichen Nach-wuchsgruppen des hiesigen Zen-trums für Infektionsforschung(ZINF) dessen Sprecher ich seit2011 bin, anerkannt.Angesiedelt auf dem Campus desWürzburger Uniklinikums wird dasHIRI als weltweit erstes Institut deninnovativen Forschungsbereich derRNA-Biologie mit der Infektions-forschung verbinden. Neben derneuartigen inhaltlichen Ausrichtungsehen wir in der Verschmelzunginternational führender, interdiszi-

plinärer Wissenschaftsexpertise undRNA-Technologie in Würzburg mitder hochmodernen, institutsüber-greifenden Infrastruktur des HZIeine wichtige, zukunftsweisendeKomponente des HIRI. Das in-tegrative Forschungskonzept desHIRI (Abb. 2) hat damit die idealenVoraussetzungen, künftig das großePotenzial von RNA für das Ver-ständnis von Infektionsmechanismenund die Entwicklung neuer Formenvon Diagnostik, Therapie und Prä-vention weiter zu erschließen. Darü-ber hinaus wird auf diesem Weg derWissenschaftsstandort Würzburg so-wohl in der RNA-Forschung alsauch der Infektionsforschung nach-haltig gestärkt und seine nationalewie internationale Sichtbarkeit deut-lich erhöht. Der offizielle Start-schuss fällt mit einem feierlichenFestakt in der Würzburger Residenzam 24. Mai 2017, bei dem die Helm-holtz-Gemeinschaft und die Uni-versität ihre Partnerschaft besiegelnwerden.Überrascht wurde ich 2017 voneiner weiteren Anerkennung: DemGottfried-Wilhelm-Leibniz Preis,Deutschlands höchstem Wissen-schaftspreis, mit dem die DeutscheForschungsgemeinschaft (DFG) diezuvor genannten Arbeiten zurhochauflösenden RNA-Hochdurch-satzsequenzierung und zur Rollevon RNA bei bakteriellen Infek-tionsprozessen auszeichnete. Unge-legen kommt dieser Preis nicht,denn die damit verbundenen 2,5Millionen Euro können weitgehendfrei für vielversprechende, aber ebenauch hochriskante Forschungspro-jekte verwendet werden. In meinemFall wird es die Entwicklung neuerRNA-basierter Antibiotika sein, diees hoffentlich erlauben, gezielt einebestimmte Bakterienspezies anzu-greifen: Die zurzeit verfügbarenAntibiotika haben ein zu breitesSpektrum und eliminieren oft diegesamte Darmflora. Das macht eineUntersuchung des individuellen Bei-trags der oft vielen hundert verschie-denen Bakterienarten eines Mikro-bioms unmöglich. Trotz erster viel-

38 RNA-Biologie

Abb. 2: Der integrative Forschungsansatz, der am Helmholtz-Institut für RNA-basierteInfektionsforschung (HIRI) verfolgt wird

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versprechender Ansätze gilt es fürderartige programmierbare Anti-biotika noch einige Hürden zuüberwinden, etwa wenn es darumgeht, RNA-Moleküle hocheffizi-ent in diverse Bakterien einzu-schleusen und sie so zu modifizie-ren, dass sie keine unerwünschtenImmunreaktionen auslösen.Dies erfordert einen Brücken-schlag von starker mikrobiologi-scher Grundlagenforschung zuranwendungsorientierten Medizin,für den es Würzburg die bestenVoraussetzungen gibt. Gelingtuns dieser, wird die RNA-For-schung einen weiteren wichtigenBeitrag zum Verständnis und zurBehandlung von Infektionen leis-ten können.

Sharma CM, Hoffmann S, Darfeuil-le F, Reignier J, Findeiß S, Sittka A,Chabas S, Reiche K, Hackermüller J,Reinhardt R, Stadler PF, Vogel J(2010)The primary transcriptome of themajor human pathogen HelicobacterpyloriNature 464(7286):250-5

Deltcheva E, Chylinski K, SharmaCM, Gonzales K, Chao Y, PirzadaZA, Eckert MR, Vogel J, Charpen-tier E (2011)CRISPR RNA maturation by trans-encoded small RNA and host factorRNase IIINature 471(7340):602-7

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Smirnov A, Wang C, Drewry LL,Vogel J (2017) Molecular mechanism of mRNArepression in trans by a ProQ-de-pendent small RNAEMBO Journal 36(8):1029-1045

Prof. Jörg Vogel

Professor undDirektor am Institutfür MolekulareInfektionsbiologie.Gründungsdirektordes Helmholtz-Zent-rums für Infektions-forschung (HIRI)

Autor:

Medizinische Fakultät,Universität WürzburgJosef-Schneider-Str. 2/D1597080 WürzburgTel.: 0931-3182576E-Mail: [email protected]

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Referenzen

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Brustkrebs ist immer lebensbe-drohlich und zählt zu den häufigs-ten bösartigen Erkrankungen derFrau. Prof. Nadia Harbeck hat essich zur Lebensaufgabe gemacht,für ihre Patientinnen und Patien-ten die bestmögliche Therapie zufinden. Sie leitet das Brustzentrumder Universität München (Com-prehensive Cancer Center CCCLMU) an zwei Standorten inMünchen (Frauenkliniken Mai-strasse-Innenstadt und KlinikumGroßhadern). Zudem leitet sie dasinterdisziplinäre Tumorboard fürBrustkrebs in dem die individuel-len Krankengeschichten diskutiertwerden. Darüber hinaus lehrt sieals Professorin für KonservativeOnkologie an der Ludwig-Maxi-milians-Universität (LMU). Alseinzige deutsche Brustkrebsex-pertin ist sie in alle internationa-len Leitliniengruppen zu Brust-krebs berufen worden. Als Scien-tific Director der WestdeutschenStudiengruppe (WSG) ist siemaßgeblich am Design und derDurchführung klinischer Studienfür Brustkrebspatienten beteiligt.Susanne Simon und Rainer Rutzhaben Prof. Harbeck im Brust-zentrum besucht und interviewt.

Frau Prof. Harbeck, Ihr Ziel ist es,den Therapiealltag Ihrer Patientenzu verbessern. Wie erreichen Sie das? Prof. Harbeck: Nur durch einesichere Diagnosestellung gefolgtvon einer von Anfang an unterBerücksichtigung der Tumorbiolo-gie interdisziplinär geplanten undqualitativ hochwertigen Therapie

können heutzutage die bestenÜberlebenschancen erreicht wer-den. So können wir 70 bis 80 Pro-zent der Patienten heilen.

Wer kommt zu Ihnen ins Brust-zentrum?Prof. Harbeck: Im Jahr haben wirdurchschnittlich 700 bis 800 neuePatienten jeglichen Alters, darunterauch schwangere Frauen und Män-ner bei etwa ein Prozent der Erst-diagnosen. Die einen werden vonihrem Frauenarzt oder anderenKrebszentren überwiesen. Viele in-formieren sich im Internet undkommen gezielt zu uns zur Thera-pie, aber manchmal auch um eineZweitmeinung einzuholen.

Können Sie uns einen kurzen Einblickin Ihre berufliche Karriere geben?Prof. Harbeck : 19 Jahre war ich ander Frauenklinik in München tätig,zuletzt als Leitung der Konservati-

ven Onkologie, dann übernahm ichfür drei Jahre die Leitung amBrustzentrum der Universität zuKöln und wurde 2011 als Professo-rin und Leiterin des Brustzentrumsan die LMU nach München beru-fen. Dort führte ich standortüber-greifend gleiche Strukturen an denbeiden Standorten sowie neueTherapieformen ein. Zudem ha-ben wir die Teilnahme an Phase-IIund –III-Studien ausgeweitet.

Sie sind als einziger deutscher Expertein allen internationalen Leitlinien-gruppen für Brustkrebs berufen undarbeiten in führender Position in einerder deutschen Brustkrebs-Studien-gruppen. Welche Vorteile haben ihrePatienten durch Ihr Engagement?Prof. Harbeck: Im Rahmen mei-ner Tätigkeit als Scientific Direc-tor der Westdeutschen Studien-gruppe (WSG) bin ich an demDesign von klinischen Studien für

Wir nehmen die Patientenan die Hand und führen

sie durch die Krankheit

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Translationale Forschung im Labor der Frauenklinik

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Elterngeld. Nach einer Fotolehrein Kanada studierte ich Medizin inMünchen. Für meine Facharztaus-bildung habe ich acht statt fünfJahre benötigt. Aber man muss diegängigen Wege einfach verlassen.Als ich ein kleines Baby hatte, habeich zum Beispiel nach der Geburtwissenschaftlich gearbeitet undmich dann als erste Frau an derFrauenklinik der TU Münchenhabilitiert. Früher hatten Frauen inder universitären Medizin keineFührungspositionen. Die Gremienwurden durchweg männlich be-setzt. Auch an der Frauenklinikder LMU München war ich dieerste berufene Professorin. Ichwürde mich freuen, wenn sichmehr Frauen auf Leitungs-Posi-tionen bewerben.

Wie sieht die Brustkrebstherapie in10 Jahren aus?Prof. Harbeck: Wir werden unterKenntnis molekularer Testergeb-nisse individuelle und personali-sierte Therapien anbieten undwahrscheinlich weniger Operatio-nen an Brust und Axilla durch-führen. Die Lokaltherapie wirdTeil eines interdisziplinären The-rapiekonzeptes bleiben, aber dieZeit des „erstmal den Knotenoperieren und dann die Therapiefestlegen“ ist vorbei.

GmbH im IZB, die eine Analysefür das geeignete Krebsmedika-ment des individuellen Tumorsentwickelt hat. Dadurch könnenden Patientinnen eventuell unnöti-

ge Chemotherapien erspart werden.Kollegen haben mit Frau Dr. Barba-ra Mayer auch schon gemeinsameStudien durchgeführt. Die Start-upSzene hier in München finde ichgrundsätzlich sehr spannend. Ichselbst habe mit Kollegen schon eineAPP zur Unterstützung der Medi-kamenteneinnahme (CANKADO)entwickelt.

Frau Prof. Harbeck, Sie haben vierKinder. Wie konnten Sie Beruf undFamilie so gut vereinen? Prof. Harbeck: Die Anfangszeitwar anstrengend. Es gab wederKrippenplätze noch verlängertes

Brustkrebspatienten maßgeblich be-teiligt. Ziel der Studien ist es, The-rapiekonzepte zu entwickeln, beidenen die Heilungschancen unddie Verträglichkeit gegenüber derderzeitigen Standardtherapie ver-bessert werden.Unsere Patienten haben großesInteresse an unseren aktuellen Stu-dien in Großhadern oder in derMaistrasse teilzunehmen. Seit letz-tem Jahr führen wir neue Thera-piekonzepte auch in Form derImmuntherapie durch.

Was zeichnet das Brustzentrum derUniversität München aus? Prof. Harbeck: Wir arbeiten miteinem interdisziplinären engagiertenTeam auf höchstem Niveau und bie-ten ein umfangreiches Studienport-folio. Der Trend geht zur individua-lisierten Therapie mit Vermeidungvon Über- und Untertherapie: hierspielt das Brustzentrum der LMU inKlinik, Forschung und Lehre vonBeginn an eine führende Rolle.Zudem ist uns die menschlicheKomponente enorm wichtig. Wirnehmen die Patienten an der Handund führen sie durch ihre Krankheit.

In wieweit arbeiten Sie mit dem Inno-vations- und Gründerzentrum fürBiotechnologie zusammen? Prof. Harbeck: Es besteht eineKooperation mit der Spherotec

41Brustkrebs

Autorin:

Standorte: FrauenklinikenMaistrasse-Innenstadt undGroßhadern

Marchioninistrasse 1581377 MünchenTel. Sekretariat: 089 440077581FAX: 089 440077582

Univ.-Prof. Dr. med.Nadia Harbeck

Leitung, Brustzentrumder UniversitätMünchen

Beratung einer Patientin mit Mammakarzinom

Interdisziplinäres Tumorboard

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Die Erforschung von Krankheitsmecha-nismen ist die entscheidende Grundlagefür die Entwicklung neuer, zielgerichte-ter Therapieansätze. Der Weg von derkrankheitsorientierten Grundlagenfor-schung zur klinischen Anwendung amPatienten ist jedoch langwierig undkostenintensiv. Geeignete Tiermodelle,die Vorhersagen über die Wirksamkeitund Sicherheit neuer Therapiestrategienerlauben, sind in diesem Prozess unver-zichtbar. Bislang werden dafür meistNagermodelle verwendet, die jedochhumane Krankheitsmechanismen bzw.-phänotypen oft nicht gut genug abbil-den, um Befunde aus präklinischen Stu-dien direkt auf den Menschen extrapo-lieren zu können. Daher werden ergän-zend zu den Nagermodellen Großtier-modelle benötigt, die dem Menschen inanatomischen und physiologischenMerkmalen meist ähnlicher sind. Auf-grund der Entwicklung von Technolo-gien für die gezielte genetische Modifi-kation ist es möglich, Krankheitsmecha-nismen auf molekularer Ebene präzisein Schweinemodellen zu rekapitulieren.Auf dieser Basis haben wir verschiede-ne Schweinemodelle für die Diabetesfor-schung wie auch für die Xenotransplan-tation generiert. Im Diabetesbereichverfügen wir über Modelle, die prädia-betische Veränderungen zeigen oder eineklinisch manifeste Diabetes-Erkran-kung entwickeln, sowie über transgeneSchweine, die spezielle Reportergene inden Betazellen des Pankreas exprimie-ren, um deren Reifung, Proliferationund Funktion untersuchen zu können.Im Bereich Xenotransplantation arbei-ten wir an der genetischen Optimierung

von Schweinen als Spender von Pank-reasinseln. Unsere Projekte werden imKontext verschiedener Forschungs-verbünde, wie dem Deutschen Zent-rum für Diabetesforschung (DZD),dem Bayerischen Forschungsnetzwerkfür Molekulare Biosysteme (BioSys-Net) und dem DFG-Transregio-Son-derforschungsbereich 127 „Biologie derxenogenen Zell-, Gewebe- und Organ-transplantantion – von der Grundlagen-forschung in die Anwendung“ bearbeitet.

Einleitung

Die Prävalenz von Diabetes mellitusnimmt sowohl bei Erwachsenen alsauch bei Jugendlichen stetig zu.Derzeit sind weltweit über 415 Mil-lionen Menschen an Diabetes melli-tus erkrankt, bis zum Jahr 2040 wirdein Anstieg auf über 642 MillionenDiabetes-Patienten prognostiziert(http://www.idf.org/diabetesatlas).Neben dem stetigen Anstieg an Typ2-Diabetes, der i.d.R. mit Adipositasassoziiert ist, wird seit langem auchein Prävalenz-Anstieg von Typ 1-Diabetes, einer irreversiblen im-munvermittelten Zerstörung Insu-lin-produzierender Betazellen desPankreas (Bauchspeicheldrüse), diebereits häufig im jugendlichen Alterauftritt, beobachtet. So wurde imJahr 2015 die Zahl der weltweit anTyp 1-Diabetes mellitus erkrank-ten Kinder auf 542.000 geschätzt(http://www.diabetesatlas.org/). Auchwenn für die verschiedenen Formenvon Diabetes mellitus zahlreicheBehandlungsoptionen existieren, hatdie Erkrankung einen progressiven

Charakter und ist mit schwerwie-genden Folgen in verschiedenstenOrgansystemen, wie der diabeti-schen Nephropathie, Neuropathie,Retinopathie sowie kardiovaskulärenErkrankungen, assoziiert. So stelltDiabetes mellitus mit 40% die häu-figste Ursache für chronische Nieren-erkrankungen mit terminaler Nieren-insuffizienz, dar (http://www.die-nephrologen.de/fakten.html).Tiermodelle sind von entscheidenderBedeutung, um die Funktion derendokrinen Zellen im Pankreas zuerforschen, Auswirkungen von Stoff-wechselentgleisungen auf die ver-schiedensten Organsysteme in vivozu analysieren und die Effizienz undSicherheit neuer Diabetesmedika-mente zu untersuchen. Darüber hi-naus sind Tiermodelle auch für dieEntwicklung von Biomarkern, diehelfen das Kollektiv der Diabetes-Patienten zu stratifizieren und opti-male Behandlungsstrategien für be-stimmte Subgruppen zu finden,essentiell.Während die klassischen Nagermo-delle oder in vitro Analysen mit vonNagern stammenden hormonpro-duzierenden Langerhans‘schen In-seln, die für die Blutzuckerregulationim Körper verantwortlich sind, wich-tige Einblicke in Krankheitsmecha-nismen ermöglichen, haben sie hin-sichtlich der Vorhersagbarkeit thera-peutischer Wirkungen im Men-schen oft nur limitierte Aussagekraft(Übersicht: (1; 2)). Daher werden fürdie Entwicklung neuer Diabetes-Therapien auch andere Spezies, wie

MaßgeschneiderteSchweine für dieDiabetesforschungund -therapie

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Diabetesforschung

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ansatz Biomarkerkandidaten zu iden-tifizieren, deren Konzentrationen imBlutplasma mit dem Fortschreitenvon Veränderungen in der prädia-betischen Phase assoziiert sind. Ins-besondere wurden Signaturen vonAminosäuren und Lipiden gefun-den, deren Konzentrationen imBlutplasma eine hohe Korrelationmit der Betazell-Masse aufweisen(7). Darüber hinaus haben wir dasModell verwendet, um Wirkungendes GLP1 Rezeptor-AgonistenLiraglutide, eines in der Klinik zurBehandlung von erwachsenen Typ2-Diabetikern verwendeten Medika-ments, im juvenilen Organismus zuuntersuchen (8).

INSC94Y transgene Schweine als

klinisch diabetisches Großtier-

modell

Die Expression von mutanten Insu-linmolekülen kann – in Abhängigkeitvon der Art der Mutation und derExpressionshöhe – zu einem perma-nenten neonatalen Diabetes mellitus(auch als mutant insulin gene indu-ced diabetes of youth – MIDYbezeichnet) führen (9). Wir habentransgene Schweine generiert, diedas mutierte Insulin C94Y expri-mieren (9), eine Mutation die auchbei MIDY-Patienten gefundenwurde. Insgesamt sind beim Men-schen inzwischen mehr als 50 ver-schiedene Mutationen im Insulingen

rückzuführen ist. Die Inkretinhor-mone GIP und GLP-1 (glucagon-like peptide-1) werden nach Nah-rungsaufnahme von bestimmtenendokrinen Zellen im Dünndarmsezerniert, binden an spezifischeRezeptoren der Betazellen undpotenzieren die Insulinfreisetzung.Um die Situation beim Typ 2-Dia-betiker nachzuahmen, haben wirtransgene Schweine generiert, dieeinen dominant-negativen GIP-Rezeptor (GIPRdn) unter der Kont-rolle des Ins2-Gen-Promotors derRatte exprimieren (6). Der GIPRdn

bindet GIP mit gleicher Affinitätwie der intakte GIPR (ein klassi-scher G-Protein-gekoppelter Rezep-tor mit 7 Transmembran-Domänen),vermittelt jedoch aufgrund einerDeletion von 8 Aminosäuren undeinem zusätzlichen Aminosäureaus-tausch in der dritten intrazellulärenDomäne keine Signaltransduktion(1). Das GIPRdn transgene Schwei-nemodell zeigt wichtige Charakteris-tika einer prädiabetischen Situation,nämlich einen verminderten Inkretin-effekt, eine gestörte Glukosetole-ranz, eine initial verzögerte und spä-ter quantitativ reduzierte Insulinsek-retion (Abb. 1) sowie eine Reduktionder Betazell-Masse. Aufgrund desreproduzierbaren und progressivenPhänotyps dieses Modells war esmöglich, durch einen gezieltenmetabolomischen Untersuchungs-

43Diabetesforschung

Kaninchen, Hunde, nicht-humanePrimaten und Schweine als Modell-tiere verwendet (Übersicht: (3)). Schweine sind in vielerlei Hinsichtein sehr gut geeignetes Modell fürdie translationale Diabetesforschung.In anatomischen und physiologi-schen Merkmalen diabetesrelevanterOrgansysteme, wie Pankreas, Gas-trointestinaltrakt und Haut sind siedem Menschen ähnlicher als andereModellorganismen (3). Ihre Größeerlaubt zumeist den direkten Trans-fer von neuartigen Medizinproduk-ten, Operationstechniken und In-vivo-Imaging Methoden auf denMenschen sowie die Durchführungvon metabolischen Tests, wie z.B.Glukosetoleranztests mit Blutpro-benentnahme in hoher Zeitauflö-sung. Durch gezieltes Training derTiere kann eine stressarme Untersu-chung erfolgen. Im Moment stehenvier Techniken zur Etablierung vonSchweinemodellen für die Diabetes-forschung zur Verfügung: die par-tielle oder totale Pankreatektomie(chirurgische Entfernung der Bauch-speicheldrüse), eine chemisch ver-mittelte Zerstörung der Insulin-pro-duzierenden Betazellen, diätetischeInterventionen (z.B. durch einekalorien- und fettreiche Diät verur-sachte Adipositas) sowie genetischeModifikationen. Durch ein breitesSpektrum von Methoden zur geziel-ten genetischen Modifikation kön-nen Krankheitsmechanismen ver-schiedener Formen des Diabetesmellitus beim Menschen auf mole-kularer Ebene im Schwein nachge-ahmt werden (Übersicht: (4; 5). DieKombination von diätetischer Inter-vention und genetischer Modifika-tion scheint besonders geeignet, ummehrere Aspekte gerade des multi-faktoriell bedingten Typ 2-Diabetesdarzustellen (Übersicht in (3)).

GIPRdn transgene Schweine als

prädiabetisches Großtiermodell

Viele Typ 2-Diabetiker zeigen einenverminderten Inkretineffekt, was aufdie verminderte Wirkung des Inkre-tinhormons GIP (glucose-depen-dent insulinotropic polypeptide) zu-

Abb. 1: Progressive Verschlechterung der oralen Glukosetoleranz beim prädiabetischenGIPRdn transgenen Schweinemodell (aus Renner et al., 2010)

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bekannt. Der Aminosäureaustauschvon Cystein nach Tyrosin (C94Y)resultiert in einer Insulin-Fehlfal-tung, einer Akkumulation von Proin-sulin im endoplasmatischen Retiku-lum (ER) und chronischem ER-Stress, der von intrinsischen Repara-turmechanismen, der sogenanntenunfolded protein response (UPR),nicht mehr bewältigt werden kann.Dies führt final zur Betazell-Apoptose. MIDY-Schweine ent-wickeln innerhalb der erstenLebenswoche einen diabetischenPhänotyp, der auf ein Defizit derInsulinsekretion zurückzuführen ist,da zu diesem Zeitpunkt die Betazell-Masse noch unverändert ist. MitFortschreiten der MIDY-Erkran-kung tritt ein Betazell-Verlust auf. ImAlter von 4,5 Monaten ist die Beta-zell-Masse von MIDY-Schweinenim Vergleich zu Kontrollen bereitsum mehr als 70% reduziert und dieBetazellen lassen deutliche morpho-logische Zeichen von ER-Stresserkennen (Abb. 2). Jedoch kanndurch die exogene Substitution von

Insulin eine Normoglykämie sowieein beinahe normales Körperwachs-tum erzielt werden. MIDY-Schwei-ne sind ein wertvolles Modell füreine Vielzahl von Anwendungenund Fragestellungen, wie die präkli-nische Austestung von neuartigenTherapien, z.B. neue Insulinformu-lierungen, kontinuierliche Glukose-monitoringsysteme, Insulinpumpenund Ansätze zur Etablierung einesbioartifiziellen Pankreas, oder dieEvaluierung früher Stadien diabeti-scher Sekundärläsionen in Niere, Augeund in der Mikrozirkulation. Bereitsim Alter von 5 Monaten war bei dendiabetischen Tieren eine im Ver-gleich zu Kontrolltieren verminderteKapillarisierung des Herzmuskelge-webes festzustellen, die zu einerMinderdurchblutung des Herzmus-kels führen kann. Eine verminderteKapillardichte wurde ebenfalls imHerzmuskel diabetischer Patientennachgewiesen. Des Weiteren war in5 Monate alten diabetischen Schwei-nen nach experimenteller Induktioneiner ischämischen Läsion eine ver-

mehrte Fibrose festzustellen. Einelokale Thymosin Beta 4-Genthera-pie, die einen neuartigen Therapie-ansatz für ischämische Folgeläsionendes Myokards darstellt, wies bei dendiabetischen Schweinen einen ge-ringeren protektiven Effekt als beiKontrollschweinen auf (10).

Die Munich MIDY-Pig Biobank

als Ressource zum Studium

systemischer Konsequenzen

von Diabetes mellitus

Um die Auswirkungen einer Insu-lin-Insuffizienz und chronischenHyperglykämie auf verschiedeneOrgane und Gewebe untersuchenzu können, haben wir von 4 Lang-zeit-diabetischen MIDY-Schweinenund nicht-transgenen Geschwister-tieren im Alter von zwei Jahren einekomplexe Biobank angelegt (sieheBericht in (11)). Im Zuge der Etab-lierung dieser Biobank wurde daserste standardisierte Protokoll zursystematischen Gewinnung undProzessierung von Gewebeprobenfür porcine Krankheitsmodelle erar-beitet (12). Die Munich MIDY-PigBiobank bevorratet mehr als 20.000redundante Proben von verschiede-nen Körperflüssigkeiten sowie vonca. 50 unterschiedlichen Organenbzw. Geweben, die für holistischemolekulare Untersuchungen auf denEbenen des Transkriptoms, Pro-teoms, Lipidoms und Metaboloms,für Transkript- und Protein-Lokali-sationsstudien sowie für qualitativeund quantitative pathohistologischeUntersuchungen geeignet sind.Untersuchungen der Netzhaut vonMIDY-Schweinen ergaben Verän-derungen, die Ähnlichkeiten zur dia-betischen Retinopathie des Men-schen zeigen (13).

Zellkulturstudien an Inseln zur

Klärung der Funktion und

Maturierung von Betazellen

Zum Verständnis der Heterogenitätdes Diabetes mellitus ist profundesWissen über die Funktion derendokrinen Zellen der Langer-hans‘schen Inseln notwendig. Auf-grund der begrenzten Verfügbarkeit

44 Diabetesforschung

Abb. 2: Auswirkungen der Expression von mutantem Insulin C94Y im MIDY-Schweinemo-dell. (A) Permanent erhöhte Nüchtern-Blutzuckerspiegel. (B) Sinkende Plasma-C-Peptid-Konzentrationen als Ausdruck einer zunehmend gestörten Insulinsekretion bzw. einerAbnahme der Betazell-Masse. (C, D) Ultrastrukturelle Veränderungen der Betazellen vonMIDY-Schweinen (Alter: 4,5 Monate), die auf ER-Stress hinweisen. Betazellen von Wildtyp(WT)-Schweinen (C) zeigen zahlreiche Insulingranula (blaue Pfeile). Bei MIDY-Schweinensind diese stark vermindert, zudem erkennt man typische Dilatationen des endoplasma-tischen Retikulums (D; rote Pfeile; aus Renner et al., 2013)

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von Pankreasinseln gesunder unddiabetischer Menschen werden fürZellkulturstudien häufig Langer-hans‘schen Inseln von Nagern ver-wendet, die wesentliche Erkenntnis-gewinne zur Betazell-Funktion er-möglichten. Einige therapeutischeAnsätze zur Behandlung von Diabe-tes mellitus beruhen auf der Idee,das Regenerationspotential vonBetazellen zu aktivieren und/oderdie Transdifferenzierung von pank-reatischen Vorläuferzellen oderanderen endokrinen Zellen in Beta-zellen zu stimulieren. Aufgrund vonUnterschieden im strukturellen Auf-bau (z.B. Verteilung der verschiede-nen endokrinen Zellen innerhalbder Langerhans’schen Inseln) undauf molekularer Ebene (z.B. vonTranskriptionsfaktoren von verschie-denen endokrinen Zellen) lassensich die an Nager-Inseln gewonnenenErkenntnisse nur zum Teil auf dieLangerhans’schen Inseln und Beta-zellen des Menschen übertragen.Eine Alternative sind Untersuchun-gen an Pankreasinseln von Schwei-nen. Während Langerhans’sche In-seln von adulten Schweinen einen imVergleich zu Nagern dem Men-schen ähnlicheren morphologischenAufbau aufweisen, befinden sichInsel-ähnliche Zellcluster des Pank-reas von Ferkeln noch in der Rei-fungsphase. Markerproteine, wiez.B. grün fluoreszierendes Protein(eGFP), ermöglichen in vitro eine

schnelle Identifizierung eines be-stimmten Zelltyps. Wir habenSchweine generiert, die selektiv inBetazellen das Markerprotein eGFPexprimieren (14), womit uns ein ein-zigartiges Tool zur Verfügung steht,um effektiv in vitro Studien an iso-lierten Inseln (reife Inseln oderneonatale Inselzell-Cluster, NICCs)durchzuführen, z.B. für in vitrooder in vivo Reifungsstudien (Abb.3) oder für molekulare Studien anmittels Durchflusszytometrie ge-sorteten Betazellen.

Genetisch veränderte Schweine

als Spender für die

Xenotransplantation von

Pankreasinseln

Patienten-Zielgruppe für die xeno-gene Transplantation von Pankreas-inseln sind in erster Linie Typ 1-Diabetiker, die schwierig mit Insulineinzustellen sind und Gefahr laufen,in lebensbedrohliche Unterzucker-krisen zu fallen. Für die Transplanta-tion kommen entweder Pankreasin-seln von adulten Spenderschweinenoder NICCs von Ferkeln in Frage.Erstere haben den Nachteil, dass sierelativ schwierig zu isolieren sindund dass die Spenderschweine fürdie Xenotransplantation über einenlangen Zeitraum unter aufwendigendesigniert Pathogen-freien (DPF)Bedingungen gehalten werden müs-sen. NICCs sind im Vergleich zuadulten Schweineinseln relativ ein-fach zu isolieren. Allerdings sind dieNICCs zum Zeitpunkt der Isola-tion unreif und benötigen Zeit umzu reifen und voll funktionsfähig zuwerden. Unter Verwendung vonNICCs INS-eGFP transgenerSchweine kann dieser Reifungspro-zess nun in vitro (s. oben) und invivo nach Transplantation verfolgtwerden (14). Vor Abstoßungsreaktionen könnenxenotransplantierte Schweineinselndurch Mikro- oder Makroverkap-selung (Übersicht in (15)) oderdurch genetische Modifikationender Spenderschweine geschütztwerden. Die notwendigen geneti-schen Modifikationen hängen vom

Transplantationsort ab. Als möglicheTransplantationsstrategien werdenu.a. die Infusion über die Pfortaderin die Leber, aber auch intraperito-neale, subkutane und intramuskuläreApplikationen bzw. die Transplanta-tion ins Knochenmark diskutiert. Eine wichtige Hürde für die klini-sche Insel-Xenotransplantation istdie T-Zell-vermittelte Abstoßung.Diese kann durch eine systemischeBlockade der Kostimulation von T-Zellen überwunden werden. DieAktivierung von T-Zellen erfolgtdurch die Wechselwirkung des T-Zell-Rezeptors mit einem Antigen-beladenen MHC (Major Histo-compatibility Complex)-Moleküleiner Antigen-präsentierenden Zelle(APC) sowie durch ein zweites Sig-nal (= Kostimulation), das durch dieInteraktion von kostimulatorischenMolekülen auf der Oberfläche vonT-Zellen und APCs induziert wird.Ein solches Paar von kostimulatori-schen Molekülen ist CD28 auf T-Zellen und CD80/CD86 auf APCs(Abb. 4). Deren Interaktion kanndurch lösliche Moleküle, wieCTLA4-Ig oder seine VarianteLEA29Y, die CD80/CD86 mithöherer Affinität bindet, blockiertwerden, wodurch die Aktivierungvon T-Zellen verhindert wird. DieseKostimulations-blockierendenMoleküle wurden bislang meistsystemisch verabreicht. Die geneti-sche Modifikation der Spender-schweine ermöglicht jedoch auchderen lokale Expression im Trans-plantat. Dies bietet die Chance, dasXenotransplantat vor der T-Zell-vermittelten Abstoßung zu schüt-zen, ohne eine systemische Blocka-de der T-Zell-Aktivierung zu verur-sachen. Um diese Hypothese inBezug auf die Insel-Xenotransplan-tation zu testen, haben wir transge-ne Schweine generiert, die LEA29Yunter der Kontrolle des porcinenInsulin-Promotors spezifisch in denBetazellen des Pankreas exprimie-ren (16). Nach Transplantation indiabetische, immundefiziente Mäusewaren isolierte Pankreasinseln vondiesen transgenen Schweinen, aber

45Diabetesforschung

Abb. 3: Neonatale Inselzell-Cluster(NICCs) von INS-eGFP transgenen Schwei-nen können verwendet werden, um dieZellproliferation und Reifung von NICCsin vivo nach Transplantation zu studieren(aus Kemter et al., 2017)

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auch die von nicht-transgenenSchweinen in der Lage, den Blut-zuckerspiegel der Mäuse zu norma-lisieren. Nach einer anschließendenBehandlung der Mäuse mit mensch-lichen Immunzellen wurden jedochdie Wildtyp-Inseln abgestoßen,während die LEA29Y-transgenenInseln vor der Abstoßung geschütztwaren (Abb. 4). Dabei waren nursehr niedrige Konzentrationen vonLEA29Y im Blut der transplantier-ten Mäuse nachweisbar, was dieMöglichkeit der lokalen Hemmungder T-Zell-vermittelten Abstoßungunterstreicht (16).

Neues Forschungszentrum für

die Generierung, Charakteri-

sierung und Implementierung

genetisch maßgeschneiderter

Schweinemodelle für die

medizinische Forschung

Durch Förderung des BayerischenStaatsministeriums für Bildung undKultus, Wissenschaft und Kunstkonnten wir das Center for Innova-tive Medical Models (CiMM) etab-lieren (Abb. 5), das die Generierungund Haltung von Schweinemodel-len für die medizinische Forschungnach neuesten Erkenntnissen undRichtlinien ermöglicht. Der Betriebvon CiMM wurde Ende 2016 mitdem Import von trächtigen Mutter-schweinen aus einem krankheitsfrei-en Betrieb gestartet. Die inzwischengeborenen Nachkommen dienen alsAmmen für die Einschleusung unse-rer genetisch modifizierten Linienüber Embryonentransfer. Dadurchkann sichergestellt werden, dasskeine Krankheitserreger eingeschlepptwerden und die neue Anlage unterhygienisch höchsten Anforderungenbetrieben werden kann. Durch dieEinrichtung eines umfangreichenOperations- und Behandlungstraktskönnen in CiMM zukünftig transla-tionale Forschungsprojekte gemein-sam mit humanmedizinischen Ein-richtungen durchgeführt werden.Dies betrifft nicht nur Projekte imBereich Diabetesforschung undXenotransplantation, sondern auchmonogene Erbkrankheiten, wie dieMukoviszidose oder die Duchenne-Muskeldystrophie, für die wir bereitsentsprechende Schweinemodelle ge-

neriert haben (17; 18). Darüber hi-naus haben wir zur Integrationunserer Aktivitäten im europäischenKontext die EU COST ActionBM1308 „Sharing Advances on LargeAnimal Models – SALAAM“ initiiert,an der 24 Länder beteiligt sind(siehe http://www.salaam.genzen-trum.lmu.de/). Zudem besteht einintensiver Austausch mit dem MeijiUniversity International Institute forBio-Resource Research (MUIIBR) inJapan, das ebenfalls eine Reihe sehrinteressanter Schweinemodelle ge-neriert hat. Über CiMM könnendiese Modelle auch für Wissen-schaftler im Großraum Münchenund darüber hinaus im Rahmeneiner Kooperation verfügbar ge-macht werden.

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46 Diabetesforschung

Abb. 4: Schutz xenotransplantierter por-ciner Pankreasinseln vor T-Zell-vermittel-ter Abstoßung durch lokale Expressionvon LEA29Y. (A) Prinzip der Kostimula-tions-Blockade von T-Zellen. Die Aktivie-rung von T-Zellen benötigt die Interak-tion zwischen dem T-Zell-Rezeptor (TCR)und dem Peptid-beladenen Haupthisto-kompatibilitäts-Komplex (MHC) auf einerAntigen-präsentierenden Zelle (APC).Zudem ist als zweites Signal die Wechsel-wirkung zwischen CD28 und CD80/CD86erforderlich. Die Wechselwirkung zwi-schen CTLA4 und CD80/CD86 hemmt dieT-Zell-Aktivierung. Letzteres kann auchdurch Zugabe des löslichen MolekülsCTLA4-Ig oder seiner affinitätsoptimier-ten Variante LEA29Y erreicht werden. (B)Nach Transplantation von neonatalenInselzellclustern aus normalen (WT) oderLEA29Y-transgenen Schweinen (LEA29Y)in immundefiziente diabetische Mäuseentwickelt sich eine Insulin-positive Zell-masse, die den Blutzuckerspiegel derMäuse normalisiert. Behandelt man dieMäuse anschließend mit menschlichenImmunzellen aus dem peripheren Blut,werden die WT-Inseln abgestoßen,während die transgenen Inseln vor derAbstoßung geschützt sind (aus Klymiuket al., 2012). CD45 markiert infiltrierendeT-Zellen

Abb. 5: Neue Anlage für die Generierung und Charakterisierung von genetischmaßgeschneiderten Schweinemodellen für die medizinische Forschung

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Autoren:

Lehrstuhl für Molekulare Tierzuchtund Biotechnologie, Genzentrumund VeterinärwissenschaftlichesDepartment der LMU München

Feodor-Lynen-Str. 2581377 Munich, GermanyPhone: +49-89-2180-76800Fax: +49-89-2180-76849E-Mail: [email protected]

Simone Renner

Elisabeth Kemter

Nikolai Klymiuk

Eckhard Wolf

47Diabetesforschung

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Das Friedrich-Baur BioMed Centerin Bayreuth fördert die Umsetzungvon Innovationen in die medizinischeAnwendung in Oberfranken undstellt ein medizinisches Forschungs-und Entwicklungszentrum in derRegion bereit. Wichtiger Kooperati-onspartner hierbei ist die Orthopädi-sche Klinik und Polyklinik Großha-dern der LMU unter Prof. Jansson.Darüber hinaus unterhält das Fried-rich-Baur BioMed Center in Bay-reuth Kontakte zu Medizinern inganz Deutschland.

Schritt in die Zukunft –

die nächste Generation von

Rapid Prototyping

Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabeider 3D-Druck. Die Kompetenz inRapid Prototyping geht auf mehrereProjekte seit 2003 zurück, mittlerwei-le arbeitet das Zentrum an der Wei-terentwicklung und Integration inden medizinischen Alltag. Hochprä-zise Modelle komplizierter Knochen-deformationen werden modelliertund mit einem Material gedruckt, daseine dem Knochen ähnliche Haptikbei der Bearbeitung ermöglicht. BeiOperationen an frühkindlichen Schä-deldefekten helfen sie, schwierigeFälle elegant zu lösen. Bei internatio-nalen Schulungen von Medizinernliefern sie die Grundlage für denAustausch komplizierter Fälle.Dispensdrucktechnik wird eingesetzt,eine breite Palette von Materialien zuverarbeiten und dabei die Grenzender traditionellen RP-Techniken zuüberschreiten. Eigens entwickeltekeramische Rohstoffe werden zu reinauf Calciumphosphat basierenden,

bioresorbierbaren Implantaten ver-druckt – stabile Knochenersatzmate-rialien in individueller Geometrie,mit optimierter biologischer Integra-tion. Dabei können Schrauben anbeliebiger Stelle gesetzt werden, dasMaterial lässt sich sogar nachbearbei-ten.Basierend auf der langjährigen Erfah-rung in der Verarbeitung von 3DDaten und dem Druck mit verschie-denen Verfahren arbeitet die Fried-rich-Baur BioMed Center gGmbHan der Erweiterung der klassischenDruckprozesse, wie der Integrationvon Robotics und Modifikationen destraditionellen Bauraums. So werdenvöllig neue Lösungen für die direkteProduktion erreichbar. Für den Aus-bau der Technologien ist die Grup-pe auf der Suche nach engagiertenPartnern.

Materialentwicklung und Biolo-

gie in einem Institut

Das FB BioMed Center ist alsHybridkonstrukt zusammen mit

einem Zelllabor konzipiert, in demmehr als nur Materialien getestetwerden. Die Gewebekultursysteme,bei denen u.a. Tumorkulturen in drei-dimensionalen Polysaccharidträgerngezüchtet werden, ermöglichen dankdes Einsatzes fortschrittlicher Bio-reaktortechnik und Verbindung mitBiosensoren die Erforschung neuerSubstanzen, physiologischer Einflüs-se und Biomaterialien. Ein besonde-res Projekt ist die Standardisierungeiner tierversuchsfreien Versuchsab-folge für die Auswahl von Knochen-ersatzmaterialien mit Untersuchungder Knochenbildung, der Resorptionsowie der Vaskularisierung, das vonder Stiftung AnimalFreeResearchgefördert wird. Das InvitroBoneSpecSystem ermöglicht die günstige, prä-zise und reproduzierbare Analyse derEignung von Materialien zum Ein-satz im Knochen.

Vom 3D-Druck zur in vitro Gewebe-kultur – moderne Medizintechnik

aus Oberfranken am Friedrich-BaurBioMed Center in Bayreuth

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Friedrich-Baur BioMed Centergemeinnützige GmbH

Ludwig-Thoma-Str. 36c95447 BayreuthTel. +49 (0)921 793 16 361Fax +49 (0)921 793 16 [email protected]

Dipl.-Biol.Daniel Seitz

Geschäftsführer derFriedrich-Baur BioMedCenter gGmbH

Autor:

Die Knochenmodelle zur Operationspla-

nung und zum Training lassen sich wie

echter Knochen bearbeiten und haben

eine außergewöhnliche hohe Darstel-

lungsgenauigkeit

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Die Verwirklichung der Anwendungvon nanotechnologischen Verfahrenfür die Behandlung von Krebs oderanderen Krankheiten ist nur möglichdurch einen interdisziplinären For-schungsansatz, der Mediziner, Bio-logen und Pharmazeuten mit Che-mikern, Ingenieuren und Physikernvereint. Die Nanotechnologie ver-spricht dabei ein breites Anwen-dungsspektrum für die medizinischeBildgebung und molekulare Diagno-se, sowie eine verbesserte und ziel-gerichtete Therapie.Gerade superparamagnetische Eisen-oxid-Nanopartikel (SPIONs) ver-dienen hier besondere Aufmerk-samkeit, da sie sowohl für die bild-gebende Diagnostik als auch fürtherapeutische Ansätze verwendetwerden können und sogar eineKombination der beiden Anwen-dungen möglich ist „Theranostics“.Derzeit werden SPIONs schon alsKontrastmittel für die Magnetreso-nanztomographie (MRT) und invitro zur magnetischen Zellsepara-tion verwendet.Aus dem Blickwinkel des Wirk-stofftransportes ist die zielgerichteteBehandlung von soliden Tumoreneine sehr vielversprechende An-wendung von SPIONs, da sie nichtnur im MRT sichtbar gemacht wer-den können, sondern auch alsWirkstoffträger geeignet sind undgleichzeitig noch mittels magneti-scher Wechselfelder zur Induktionvon lokal begrenzter Hyperthermiegeeignet sind.Ein sehr aussichtsreicher Ansatz fürdie Verwendung von SPIONs istdas Magnetische Drug Targeting(MDT), das eine zielorientierte

lokale Anreicherung von Medika-menten zur Krebsbehandlung ineiner abgegrenzten Körperregion(Tumorregion) ermöglicht. Hierzukonnten schon sehr erfolgreicheTierexperimente von SEON (Sek-tion für Experimentelle Onkologieund Nanomedizin) durchgeführtwerden (Abb.1).Das erklärte Ziel von SEON ist es,den effektiven Therapieansatz desMDT in die klinische Anwendungzu bringen. Um dieses ehrgeizigeZiel zu erreichen, ist eine Vielzahlvon Voraussetzungen zu erfüllen.Dazu zählen ein im Detail verstan-dener, reproduzierbarer Produk-tionsprozess und die standardisierteCharakterisierung der Nanoparti-kel(-chargen), nanotoxikologischeUntersuchungen, sowie ex-vivo-Modelle, welche in-vivo-Bedingun-gen simulieren. Dadurch sollen dienotwendigen Parameter (z. B. Mag-netfeldstärke, Nanopartikel- undWirkstoffkonzentration usw.) fürdie erfolgreiche Durchführung von

präklinischen Tierstudien identifi-ziert und angepasst werden.Die Ergebnisse dieser Studien sinddie Grundvoraussetzung für denStart einer GMP-konformen Pro-duktion der wirkstofftragenden Nano-partikel und deren Zulassung fürklinische Testphasen.Zusätzlich ist die Kooperation mitPhysikern und Ingenieuren für dieerfolgreiche Umsetzung einer pas-senden technischen Anwendungs-umgebung in einem klinischenUmfeld und für die nicht-invasiveQuantifizierung der Partikelvertei-lung im Patienten von essentiellerBedeutung.Die Sektion für ExperimentelleOnkologie und Nanomedizin desUniversitätsklinikums Erlangen ad-ressiert diese Bereiche mit einembesonderen Fokus auf dem zielge-richteten Wirkstofftransport mitHilfe von magnetischen Nanoparti-keln und externen Magnetfeldern.Dadurch soll die Behandlung vonsoliden Tumoren verbessert und dieNebenwirkungen verringert undsomit in naher Zukunft Krebspati-enten eine bessere Perspektive beigleichzeitig erhöhter Lebensqualitätwährend und nach der Behandlungangeboten werden. WeiterführendeInformationen finden Sie unter: http://www.hno-klinik.uk-erlangen.de/seon-nanomedizin/

Nanomedizin –Das SEON-Konzept

Nanomedizin

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Kontakt:

Professor Dr. med. Christoph AlexiouHNO-Klinik Erlangen, Sektion fürExperimentelle Onkologie undNanomedizin (SEON)

Else-Kröner-Fresenius-StiftungsprofessurTel: 09131 85-33142E-Mail: [email protected]

Abb. 1:Tumorremissionen konnten in 30 %der behandelten Tiere 7 bis 11 Wochennach einer einmaligen Applikation von5% bis 10% einer Einmaldosis Chemo-therapie erreicht werden. A) VX2-Tumoram Hinterlauf eines Kaninchens vorBehandlung. B) Hinterlauf des Kanin-chens 11 Wochen nach Behandlung –Der Tumor hat sich vollständig zurück-gebildet. Bild: SEON

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MagazinreiheZukunftstechnologien in Bayern

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