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KANBAN

EINE KURZE

EINFÜHRUNG

Reiner Kühn

Freilaufender Agile Coach

[email protected]

www.reiner-kuehn.de

@reinerkuehn

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Überblick

• Was bedeutet “Agil” ?

• Was ist Kanban ?

• Wie sieht Kanban aus?

• Wo eignet sich Kanban?

Agil – nur in der Softwarewelt?• Anfangs war das so

• Inzwischen kann man agile Methoden auch außerhalb finden:

– Startups aus vielen Bereichen

– Forschung

– Medizin, Krankenhäuser

– Klassische Ingenieur-Bereiche

– Verwaltung, HR

– …

Das erfordert oft etwas Transferleistunghttp://de.candoprojects.de/agile-projekte-auserhalb-der-it/5502

http://www.scrumalliance.org/courses-events/events/global-gatherings/2012/barcelona-2012-global-event

Agiles 1x1

Alle agilen Vorgehensweisen basieren auf einemgrundlegenden Satz an Werten und Prinzipien:

Formuliert in 2001

Leicht zu verstehen – Schwer in der Umsetzung

http://www.agilemanifesto.org/

Agiles Manifest

Was bedeutet „Agiles Arbeiten“?

Eigenschaften:

• Iterativ (in kurzen Zeiträumen)

• Inkrementell (in kleinen Lieferungen)

• Ergebnisse entstehen durch Zusammenarbeit

• Selbstorganisierende, cross-funktionale Teams.

Es fördert:

• Eine sich anpassende Planung

• Evolutionäre Entwicklung und Lieferung

• Ermutigt schnelle und flexible Reaktion auf Änderungen

http://en.wikipedia.org/wiki/Agile_development

Kanban ist eine evolutionäreChange Management Methode.

Ist Kanban eine…Projektmanagement-Methode

Softwareentwicklungs-Methode

B: Change-Management-Methode

Asiatische Kampfsportart

Hintergrundbild © RTL.de

Geschichte von Kanban

In der Fertigungsindustrie

• Kommt aus dem Toyota Production System (1975)

• Ist in der Automobilbranche bereits seit langem Standard

In der IT

• „erfunden“ 2007

• Überträgt viele Ideen aus der Produktion in die IT

Was steckt denn hinter Kanban?

IIIIIKern-

eigenschaften

IIIIPrinzipien

Kerneigenschaft 1:Visualisiere den Fluss der Arbeit

Mache die Wertschöpfungskette für alle Beteiligten gut sichtbar:

Wo beginnen wir? Wo hören wir auf?

Ergebnis: meist ein Taskboard

Wichtig ist der Ist-Zustand, nicht die Wunschwelt!!!

Kerneigenschaft 2:Begrenze die Menge angefangener Arbeit

Lege Grenzen fest, wie viele Aufgaben gleichzeitig in Bearbeitung sein dürfen

– Zuviel angefangene Arbeit

• Verlangsamt uns

• Resultiert oft in Verschwendung und Abfall

– Vermeidung von Multitasking

– Stop Starting – Start Finishing

Ergebnis: Work In Progress Limits (WIP Limits)

WIP Limits• Begrenzung der aktuellen Arbeit

• Warum?

– Angefangene Arbeit schnell beenden

– Engpass-Theorie (Theory of Constraints)

– Multitasking vermeiden

• Wie?

– Limit für Spalten

– Limit für Zeilen

– Limit für Mitarbeiter

– ...

Little‘s Law

Durchlaufzeit =

WIP

Durchsatz

http://de.wikipedia.org/wiki/Little%27s_law

Es ist schwer, den Durchsatz zu erhöhen.

Es ist leicht, den WIP zu verringern.

Kerneigenschaft 3:Miss und steuere den Fluss

Gemessen werden:

– Durchlaufzeiten (Lead Time)

– Zykluszeiten (Cycle Time)

– Länge von Warteschlangen

Anhand dieser Zahlen kann man:

– Verbesserungspotentiale erkennen

– Auswirkungen von Veränderungen feststellen

– Lieferzusagen (Service Level Agreements) treffen

Kerneigenschaft 4:Mache die Regeln für den Prozess explizit

Stelle alle Regeln, nach denen das Team arbeitet transparent dar:

– Wann ist etwas fertig? (Definition of Done)

– Bedeutung der Spalten auf dem Taskboard

– Regeln, wann wer welche Aufgabe als nächstes zieht

– …

Kerneigenschaft 5:Implementiere Feedbackschleifen

Gemeinschaftliches Review von

– Fluss der Arbeit

– Nachfrage vs. Leistungsvermögen

– Kennzahlen und Indikatoren verbunden mit besonderen Ereignissen und deren Erklärungsversuchen

Diese Analyse ist lebensnotwendig um evolutionäre Änderungen zu erreichen.

Kerneigenschaft 6:Verwende Modelle, um Möglichkeiten für

kollaborative Verbesserungen zu erkennen

• Modell von Wert, Fluss und Verschwendung aus Lean.

• Modelle von – Deming (Plan-Do-Check-Act)

– Engpasstheorie

– Systemisches Denken

– Komplexitätstheorie

Denn nur, wenn ich meine Prozesse verstehe, kann ich sie besser verändern.

Die vier Kanban PrinzipienKanban ist eine minimalinvasive Methode :

• Beginne dort, wo Du gerade bist

• Strebe inkrementelle und evolutionäre Veränderungen an

• Respektiere die bestehenden Rollen, Titel, Verantwortlichkeiten

• Leadership auf allen Ebenen

Denn nicht alles, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, war schlecht!

Change Management fordertkontinuierliche Verbesserung

• Keine Verbesserung ist Verschlechterung

• Schnelles Lernen aus der unmittelbaren Vergangenheit

– Ein Ansatz: Inspect & Adapt

– Ein Instrument: Demings PDCA Zyklus

– Die Implementierung in agilen Vorgehensweisen: • Daily Standup

• Retrospektiven

Kontinuierliche Verbesserung

Good Practices:

• Kleine Änderungen bevorzugen

• Zuerst Dinge ändern, auf die man direkten Einflußhat

• Lokale Verbesserungen verpuffen oft auf höheren Ebenen oder sind negativ

• Manage Change!!!

Backlog

• Sammlung aller Anforderungen und Aufgaben

– In Excel, Jira oder auf Karten

• Granularität

– Epics (Grobe Beschreibung)

– User Stories (Um <den folgenden Nutzen zu erhalten>, möchte ich

als <Anwendertyp> <diese Funktion>.)

– Tasks (Detaillierte Aufgabenbeschreibung)

Meetings

• Kanban selbst schreibt keine Meetings vor

• Es hat sich als sinnvoll erwiesen, trotzdem folgende Meetings zu haben:

– Planning Meeting (Initial & Nachschub)

– Daily Standup

– Retrospective

Daily Standup

• Tägliche Abstimmrunde

• Vor dem Taskboard

• Timeboxed: 15 min.

• Ausführlichere Diskussionen finden im Anschluss statt (Anschluss-Meetings)

• Teilnehmer: Team, (Product Owner)

• Ein Moderator macht Sinn

• Man geht von rechts nach links durch das Board

Planning Meeting

• Im Planning Meeting wird die Auswahl und Priorisierung

der für den nächsten Planungshorizont vorgesehenen

Aufgaben gemacht (Replenishment = Nachschub)

• Teilnehmer: Team, Product Owner

• Aufgabe Product Owner

– Auswahl der Aufgaben unter Maximierung des Business Value

– Priorisierung der Aufgaben

• Aufgabe Team:

– Unklarheiten klären

– Abschätzen

Retrospektiven

• Sind elementar wichtig für ein sich selbstorganisierendes und lernendes Team

• Haben den Fokus, festzustellen, was gut und was schlecht lief

• Ableiten von Verbesserungsmaßnahmen

• Achtung!

– Kleine Änderungen sind oft besser als große

– Dinge ändern, die man selbst beeinflussen kann

Task BoardDas Board ist wie ein Lagerfeuer:

– Man steht drum herum und erzählt Geschichten

Ein Board sollte folgende Kriterien erfüllen:

– Aus einer Entfernung von 3m zu überblicken sein

– Ausreichend Platz davor bieten, gut zugänglich sein

– Jederzeit für das Team sichtbar sein

Task Board – Was sieht man?

• Spalten visualisieren den Workflow von li re

• Zeilen dienen der Visualisierung von Serviceklassen oder Aufgabentypen

• Arbeitspakete in Form von Post-It oder Karten

• Avatare o.ä. zum Markieren der Bearbeiter

• WIP Limits

• Aufstellung Exit Criterias

• Blockermarkierungen

Was kommt auf das Board?

Alles!!!

Warum?

Wir wollen

Transparenz

erreichen.

Push oder Pull ? Wie kommt neue Arbeit rein?

Pull:

Ich beginne neue Arbeit, wenn das System freie

Kapazitäten hat.

Randbedingung:Ich habe die nötigen SkillsPriorität wird eingehalten

Push:

Ich beginne neue Arbeit wenn es mir jemand sagt oder ein Plan es vorsieht.

Agile Vorgehensweisen streben ein Pull-System an.

Wo kann man Kanban sinnvoll einsetzen?

• Wo sich Prioritäten häufig ändern

• Wo Transparenz fehlt

• Wo Verbesserung zu kurz kommt

• Sonderanwendungen:

– Personal Kanban, Kanban for One

– Kanban for Kids

Erfolgsfaktoren für Kanban

• Reduziere den WIP

• Priorisiere

• Fokussiere Dich auf Qualität

• Liefere häufig

• Sorge für ein Gleichgewicht aus Aufgabenneueingang und Durchsatz

• Analysiere Variabilität in den Anforderungen und versuche sie zu reduzieren

Vielen Dank

Kontakt

Reiner Kühn

[email protected]

@reinerkuehn

www.reiner-kuehn.de

Empfehlungen• Book: “Kanban” from David J. Anderson

• Book: “Kanban from the Inside” from Mike Burrows

– Deutsche Übersetzung: Kanban – Verstehen, einführen, anwenden

• http://www.infoq.com/minibooks/kanban-scrum-minibook

• http://www.agilemanagement.net/ David J. Anderson‘s website

• http://www.infoq.com/articles/kanban-for-skeptics

• Kanban User Groups

• Kanban User Group Karlsruhe