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191 INSPIRATIONEN FÜR NEUE PRODUKTE, BUSINESSMODELLE UND MÄRKTE FUTURE CONCEPTS

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191 INSPIRATIONEN FÜR NEUE PRODUKTE,

BUSINESSMODELLE UND MÄRKTE

FUTURE CONCEPTS

ISBN 978-3-938284-95-7

191 INSPIRATIONEN FÜR NEUE PRODUKTE,

BUSINESSMODELLE UND MÄRKTE

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FUTURE CONCEPTS

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I n ha l t

FUTURE CONCEPTS

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Ad-Hoc-Gesellschaft 12

OMline 24

Super-Suchen 34

SoLoMo 44

Curated Food 52

Social Innovation 60

Responsibility Business 70

Zero Waste 80

Gamification 90

DIY-Kultur 98

Remix Economy 106

Smart Life 116

Real Digital 126

Wearables 134

Einleitung 08

Referenzen: Megatrends/Branchen 142

191 I n sp i r a t i onen i n 14 Me g a t r end -Ho t - Spo t s

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E i n l e i t ung

Man könnte meinen, Cronuts und Cragels hätten ebenso wenig mit Tough-Mudder-Events zu tun wie Underground-Gemüsefarmen mit dem BMW i8. Sie erscheinen wie Einzelphänomene auf einem trubeligen Markt unzähliger Innovationen, Start-ups, Nischenphänomene und avantgardistischer Ideen. Wer hier Orientierung sucht, verliert sich leicht in der Vielzahl der Eindrücke.

Oder gibt es doch mehr Gemeinsamkeiten, als auf den ersten Blick erkennbar? Was dafür spricht, ist der Erfolg der genannten Beispie-le. Diese Ideen haben sich auf dem Markt und in den Köpfen der Menschen durchgesetzt und sind nicht untergegangen in der unübersichtli-chen Masse von Angeboten, die unsere Öko-nomie hervorbringt. Phänomene mit solchem Zukunftspotenzial sind es, die wir in der Trend-forschung immer wieder in den Blick nehmen. Denn an ihnen kristallisieren bestimmte The-men und Bereiche des Lebens, in die besonders viel und häufig investiert wird: Felder und Be-reiche, in denen Innovationsbedarf und Markt-chancen offenbar in besonderem Maß gesehen werden.

Als phänomenologische Grundlage dienen uns dieses Mal ausschließlich sogenannte Best Practices – Beispielfälle von Produkten, Ser-vices, Angeboten, technischen Lösungen oder Bewegungen, die dadurch augenfällig geworden sind, dass sie etwas grundlegend anders machen als die Masse und damit erfolgreich sind bei den Verbrauchern: Sie bedienen bislang nicht erfüllte Bedürfnisse und erobern damit neue Markträume. Dabei handelt es sich keineswegs

um zufällig erfolgreiche Innovationen und Ein-zeltaten von Freaks, denen gerade eine großar-tige Idee gekommen ist. Die Best Practices, die hier vorgestellt werden, sind nicht nur einfach Erscheinungen, die in verschiedene Schubladen einsortiert werden können. Sondern sie sind die konkrete Ausprägung von langfristigen Trends im Alltag. Sie funktionieren nach Prinzipien, hinter denen interessengebundene Businessplä-ne stehen, die erfolgreich den Markt analysiert, Bedürfnisse erkannt und den Bedarf gedeckt haben.

Diese Innovationen werden von Entwicklern mit einem marktorientierten Interesse voran-getrieben. Sie folgen gezielt einem bestimmten Muster und setzen auf ähnliche Konzepte, an-statt aus der Laune einzelner Erfindergeister zu entstehen. Bei all den vorgestellten Konzepten geht es stets um ein treibendes, ähnliches Prin-zip, nach dem einzelne Produkt-, Service- und Unternehmensideen funktionieren, das zum Garanten des Erfolgs der Idee wird. Über die kleinen Veränderungen werden die Ideen zu ei-nem Element einer größeren Bewegung, zu ei-nem Teil eines Effekts: Sie sind die wirklichen Avantgarden, die Triebfedern von Trends.

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Zukunftsinstitut | Future Concepts

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Trends sind Veränderungsbewegungen und Wandlungsprozesse, die nicht ungerichtet in ein zufälliges und willkürliches Ereignis mün-den, sondern sich in eine ganz bestimmte Rich-tung entwickeln. Ein einzelner Ursprung eines Trends ist häufig gar nicht mehr auszumachen, meist entsteht er aus der gegenseitigen Verstär-kung von mehreren einzelnen Phänomenen, die dieselbe Idee verfolgen und zeitgleich aufkom-men.

Trends sind zunächst einmal Zeitdiagnosen, keine Prognosen. Sie sind aber sowohl Treiber als auch ihrerseits Produkt von

• soziokulturellen Veränderungen und ge-sellschaftlichen Entwicklungen, sich wandeln-den Wertorientierungen und Einstellungen und den daraus resultierenden Lebensstilen der Menschen, die von ihren Lebensgefühlen, Mo-tiven, Wünschen und Bedürfnissen getragen werden;

• wirtschaftlichen, schlüsseltechnologischen Errungenschaften, die einen sowohl aktivie-renden als auch bremsenden Einfluss auf das Lebensgefühl der Menschen haben können,

die aber auch Orientierung verschaffen und Lösungen für aktuelle Problemstellungen bie-ten können;

• kurzfristigen, verbraucher- und markt-bezogenen Konsumtrends, die zu einer Nach-frage an bestimmten Produkten, Services und neuen Geschäftsmodellen führen, die ihren Ur-sprung nicht selten in den beiden erstgenann-ten, größeren Trends haben.

Die bedeutendsten Trends mit dem größten Wirkungsbereich sind die Megatrends. Sie wir-ken langfristig und global: Ihre Halbwertszeit beträgt gut mehrere Jahrzehnte, und ihr Impact ist so gewaltig, dass sie die Art des gesellschaft-lichen Zusammenlebens und die bestehenden Wirtschaftsstrukturen nachhaltig verändern. Ökonomie, Kultur, Konsum, Politik – keiner dieser Bereiche bleibt von dem Wandel, den ein Megatrend zu bewirken vermag, unberührt.

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Ad-Hoc-GesellschaftMit einem Leben, das immer schneller wird, ändern

sich auch die Ansprüche der Menschen: Überall und kurzfristig verfügbare Services sind gefragt. Das

Marketing kontert bereits seinerseits mit überra-schenden Pop-up-Aktionen.

OMlineEntschleunigung ist ein altes Zauberwort, das neue

Wertschätzung erfährt: Menschen suchen nach Möglichkeiten, auf verschiedene Art und Weise

abzuschalten und temporär auszusteigen.

Super-SuchenWenn das Internet alles möglich macht, möchte

man auch immer von allem das Beste finden können: Suchdienste, Bewertungsplattformen und spezielle App-Formate erfüllen das Bedürfnis, tatsächlich

alles Vorstellbare auf der Welt suchen und finden zu können.

SoLoMoDen Kunden auf der Straße abholen: Location Based

Services für das Handy sind für die modernen No-maden als Dienstleistung und auch als Geschäftsmo-

dell noch lange nicht ausgereizt.

Curated FoodErnährung ist zu einer Lebensaufgabe geworden.

Menschen nehmen Dienste, die beim Filtern der An-gebote und der Auswahl des richtigen Essens helfen,

dankbar in Anspruch.

Social InnovationGemeinsam etwas erreichen: Menschen rücken

zusammen und entwickeln mit Sharing-Konzepten, Crowdfunding und sozialem Engagement einen

neuen Wertekanon jenseits von Profit, Konsum und Besitz.

Responsibility BusinessWirtschaftswelt im Wandel: Etablierte Unternehmen erkennen die Zeichen der Zeit und öffnen sich neuen Formen der mitarbeiterorientierten Unternehmens-

führung.

Zero WasteRecycling und Ressourceneinsparung werden in

Zukunft konsequent zu Ende gedacht: Probleme ver-meiden statt beseitigen – diese neue Faustregel wird Energiewirtschaft, Produktion und Handel grundle-

gend verändern.

GamificationDer Spieltrieb des Menschen ist ungebrochen und wird nun endlich auch jenseits der Unterhaltungs-

branche als Chance erkannt, Menschen zu erreichen und sie für etwas zu begeistern.

DIY-KulturKonsummüdigkeit, neues Umweltbewusstsein und eine wachsende Kreativ-Kultur führen dazu, dass

immer mehr Menschen Dinge wieder selbst machen und erschaffen wollen.

Remix EconomyInnovationen überfluten den Markt. Viele davon machen nicht wirklich neugierig. Erfolgreich ist dagegen, wer überraschen kann mit neuartigen

Kombinationen von zwei Dingen, die bislang nichts miteinander zu tun hatten.

Smart LifeIntelligente Technologien werden von Menschen

immer mehr in ihren Alltag integriert – wenn sie es schaffen, überzeugend für mehr Komfort, Zeiterspar-

nis und eine höhere Lebensqualität zu sorgen.

Real DigitalVirtuelle und physische Welt verschmelzen zu einer einzigen Wahrnehmung und Erfahrung von Wirk-lichkeit. Die Unendlichkeit der virtuellen Möglich-keiten erzeugt aber auch Wünsche, die noch darauf

warten, erfüllt zu werden.

WearablesDer Körper ist als Medium der Selbst- und Welter-fahrung wiederentdeckt worden: Seine Möglichkei-ten werden mithilfe moderner Technik sogar noch

erheblich erweitert.

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Zukunftsinstitut | Future Concepts

Einleitung

Die 14 Hot Spots der Megatrend-Map: Was kann man daraus lernen?

Future Concepts sind Vorzeigemodelle, aber nicht zu verwechseln mit Kopiervorlagen. Wer den Erfolg solcher Best-Practice-Unternehmen zum Anlass nimmt, sein eigenes Unternehmen auf genau dieselbe Art und Weise zu strukturie-ren oder exakt dieselbe Methode und dasselbe Vorgehen anzuwenden, wird scheitern. Future Concepts repräsentieren nicht einen idealen Standardfall, ihr Konzept hat keine universelle Gültigkeit. Vielmehr sind sie als Empfehlungen zu verstehen, aus denen jeder für seine Branche, seine Firma oder für sich selbst seine eigenen Schlüsse zu ziehen hat. Darum kann man sie auch alternativ als Best Fits bezeichnen: Ideen, von denen man sich inspirieren lässt, die man als Anreiz nimmt – aus denen man aber, damit sie zu den eigenen Strukturen passen, einen ei-genen Cocktail an Strategien ableiten muss. Um dazu in der Lage zu sein, ist es umso wichtiger, das dahinterstehende Prinzip zu erkennen: zu verstehen, was genau ein Vorzeige-Unterneh-men innovativ und erfolgreich gemacht hat.

Die vorgestellte Sammlung ist ein Best Of der Future Concepts, denen wir im vergangenen Jahr 2014 begegnet sind und die wir in unse-ren Publikationen zusammengetragen und nun herausgesiebt haben. Best Of heißt: die mit dem größten Zukunftspotenzial. Die, die nicht nur als Signale zu verstehen sind, die nicht nur

Veränderungsbedarf anzeigen und kurzfristige Inspiration liefern mit Blick auf sich öffnende Märkte und Veränderungen. Sondern die auf langfristigeren Strategien beruhen, die wir oben als „Prinzipien“ bezeichnet haben.

Wir haben diese Future Concepts herausgelöst aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen unserer Studien, Reports und Auftragsarbeiten sowie aus den Einzeleindrücken, die monatlich in unserem Magazin TREND UPDATE ent-stehen. Damit konnten wir aus einer neutra-hhhleren Perspektive einen neuen und unge-trübten Blick auf die einzelnen Innovationen gewinnen. Wir haben ihre allgemeingültige Re-levanz analysiert, sie in branchenübergreifende Zusammenhänge gestellt und sind damit zu ei-ner völlig neuen Clusterung gekommen.

Damit Sie dennoch mit branchenspezifischem Interesse in den Future Concepts stöbern kön-nen, haben wir die besonders angesprochenen Branchen unterhalb der Beispiele vermerkt und in einem Branchenindex registriert. Für Neu-gierige, die sich für die Zukunft der Megatrends interessieren und die gespannt sind auf die neu-esten Entwicklungen innerhalb der einzelnen Megatrends, steht zudem eine Megatrend-Zuordnung samt einem Branchen-Register als Referenz bereit.

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Ad-Hoc-Gese l l s cha f t

Viele Unternehmen haben aber auch erkannt, dass die zunehmende Kurzlebigkeit von Produkten und Angeboten nicht zu ihrem Nachteil ausfallen muss: Pop-up-Events sind ein Symptom der Ad-hoc-Gesellschaft. Sie kultivieren die kurze Lebensdauer sogar, inszenieren künstliche Verknappung und begrenzte lokale Verfügbarkeit. Damit wird ein neuer Wert geschaffen: Konsum wird wieder zu einem Erlebnis. Ort, Zeit und Produkt sind nur kurzzeitig verfügbar, erzeugen Aufmerksamkeit und gewinnen damit eine neue Einmaligkeit, die in der heutigen Lebenswelt selten geworden ist. Sowohl Kunde als auch Anbieter sind damit treibende Kräfte des Ad-hoc und warten gegenseitig auf weitere Überraschungen.

Hier! Jetzt! Sofort! Unsere heutige Gesellschaft ist hochgradig mobil und damit oft auch sprunghaft und ungeduldig geworden. Immer größer wird der Wunsch nach überall und kurzfristig – ad-hoc – verfügbaren

Services. Wer schnell lebt, möchte auch entsprechenden Komfort auf der Überholspur geboten bekommen. Mit Stundenhotels zum Arbeiten und Salat-Automaten um die Ecke wird solchen Bedürfnissen bereits

ebenso wie mit kleinen Gadgets wie dem Unterwegs-Drucker entgegengekommen.

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Zukunftsinstitut | Future Concepts

Mobiles Bibliothekslabor

Abenteuerorte und wandernde Kunst

Konzerthalle auf Reisen

Katerbus

Mobile Küche

Stundenhotel zum Arbeiten One Day Stand

Bank macht mobil

Plansch-Kino

Pop-up-Parks

Gesundheit aus dem Automat

Der spontane Weg von A nach B

Mietparkplatz für zwischendurch

Helfende Hände per Internet

Wenn’s mal hängt – Rückruf garantiert

Rezepte bestellen

Taschen-Drucker

Lese-Flash

Zukunftsinstitut | Future Concepts

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14 Ad-Hoc-Gesellschaft

Mobiles BibliothekslaborDer Frysklab-Bus ist die Makers-Antwort auf den Bibliotheksbus. Er ist ausgestattet mit 3D-Druckern und weiteren elektronischen und programmierbaren Tools, die vor allem Kindern und Jugendlichen näher gebracht werden sollen. Da sich bisher die FabLabs in urbanen Gegenden befinden und die Energie der Makerspaces samt des Learning-by-Doing-Prozesses die ländlichen Gegenden nicht erreicht, wurde in den Niederlanden das erste mobile FabLab gegründet. Es gehört zur Bibliothek in Fryslân, einer kleinen Provinz im Norden der Niederlande, und könnte ein Modell für die Zukunft des Lernens sein. Der Fokus liegt auf Themen, die für die Region von Bedeutung sind. Ein Ziel ist es auch, die lokalen Unternehmen mit jungen Talenten auszustatten. •

www.frysklab.nl

MEGATREND: Neues LernenBRANCHE: Medien und Kultur; Bildung

Abenteuerorte und wandernde KunstIn regelmäßigen Abständen organisiert Emmelie Koster temporäre Ausstellungsformate in Metropolen wie Amsterdam, Hamburg, Mumbai, Paris, Kopenha-gen, Rotterdam und Shanghai. Neben den Künstlern, darunter lokale Talente und Künstler vom vorherigen Standort, stehen vor allem die Ausstellungsorte im Vordergrund des Konzepts. Die Präsentationsflächen können repräsentativ, ungewöhnlich oder schwer zu-gänglich sein – in jedem Fall dienen sie nicht als un-sichtbare Hintergrundfläche für die Kunst, sondern als ebenbürtiger Anziehungspunkt einer temporären Galerie. Die Hinterfragung und Umdeutung eines gefundenen Ortes, der sich außerhalb der Kulturin-stitutionen platziert, ist der Anker des Konzepts. Die ausgestellten Werke bis dato unbekannter Künstler gewinnen durch die Besonderheit der Bühne, auf der sie präsentiert werden, an zusätzlicher Attraktivi-tät und Relevanz. Zu den neu interpretierten Orten zählen die Nordkapelle des Vestre-Friedhofs in Ko-penhagen, der Westerpark in Amsterdam (in dem die Kunstwerke für nur 24 Stunden an Bäumen befestigt wurden) sowie eine zum Verkauf stehende Luxuswoh-nung in Rotterdam. In einer stillgelegten Mühle in Mumbai mussten die neugierigen Besucher erst durch die Ruinen der Mühle steigen, um in den Ausstel-lungsraum zu gelangen. •

www.nomansart.com

MEGATREND: UrbanisierungBRANCHE: Medien und Kultur

Ar t in the Dark, Shanghai; Marco Di Noia

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Zukunftsinstitut | Future Concepts

Konzerthalle auf ReisenUnweit der Bucht von Matsushima, umgeben von zahlreichen Bäumen, liegt die Ark Nova wie ein rie-siger violetter Donut. Die weltweit erste aufblasbare Konzerthalle besteht aus einem elastischen Kunst-stoffmaterial, ist 36 Meter lang, 30 Meter breit und 18 Meter hoch – und komplett ausgestattet mit Bühne und Soundsystem. Auf eleganten Holzbänken bietet sie rund 500 Zuschauern Platz. Für das Design sind der britische Bildhauer Anish Kapoor und der japa-nische Architekt Arata Isozaki verantwortlich. Das Projekt entstand nach einer Idee des Intendanten des Schweizer Lucerne Festivals, Michael Haefliger. Dieser wollte mit einem Musikfestival der 2011 von einem Tsunami heimgesuchten Region im Nordos-ten Japans helfen. Die Ark Nova ist mehr als nur eine Konzerthalle. Sie ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Bewohner und Touristen, sondern symbolisiert auch den Wiederaufbau eines kulturellen Lebens in der Katastrophenregion. •

www.ark-nova.com

MEGATREND: UrbanisierungBRANCHE: Medien und Kultur

Katerbus Berühmt geworden ist der „Hangover Heaven“, ein Bus, der in Las Vegas gemietet werden kann und neben einer Chill-out-Lounge für Verkaterte auch medizini-sche Infusionen gegen die Nachwirkungen übermäßi-gen Feierns bereitstellt. Mittlerweile bietet das Unter-nehmen aber auch Shuttles in die „Hangover“-Klinik an. Und wer es nicht aus dem Bett schafft, kann die Kater-Behandlung auch direkt ins eigene Hotelzim-mer ordern. •

www.hangoverheaven.com/our-bus

MEGATREND: MobilitätBRANCHE: Services und Dienstleistungen

Lucerne Festival ARK NOVA 2013

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16 Ad-Hoc-Gesellschaft

Mobile KücheDer Name „Outstanding in the field“ ist ein Wort-spiel: „Outstanding“ bedeutet „hervorragend“, „Out-standing in the field“ also „aus dem Feld hervorra-gend“. Dahinter steckt ein gastronomisches Konzept, das das Prinzip Regionalität auf die Spitze treibt: An-statt die Region in die Küche zu bringen, bringt es die Küche in die Region. Auf Bauernhöfen, in Gärten, auf Berggipfeln oder am Strand wird ein langer Tisch aufgebaut, auf dem dann ausschließlich Speisen aus der angrenzenden Gegend serviert werden. Zubereitet werden die lokalen Spezialitäten von einem Spitzen-koch aus der Region. Hintergedanke ist, „eine neue Verbindung zwischen Speisen und dem Land ihrer Herkunft zu schaffen und den örtlichen Bauern und kulinarischen Kunsthandwerkern die Ehre zukom-men zu lassen, die ihnen gebührt.“ Bereits seit 1999 gibt es das Konzept in den USA, mittlerweile wird es längst auch in Asien und Europa praktiziert – in Österreich beispielsweise im Weinviertel. •

www.outstandinginthef ield.com/aboutwww.weinviertel.at/tafeln-im-weinviertel

MEGATREND: UrbanisierungBRANCHE: Hotel, Gastronomie (Gastgewerbe); Tourismus

Stundenhotel zum Arbeiten Über die Plattform Liquid Space vermieten Hotels auch stundenweise leere Zimmer. Allerdings nicht für die Liebe, sondern zum Arbeiten: Das Marriott bie-tet z.B. seit einem Jahr „Workspace on Demand“ an, das Westin stellt mit „Tangent“ innovativ ausgestat-tete Räume für spontane Kreativ-Meetings zur Ver-fügung. 87 Prozent der Befragten einer Umfrage von Hilton Worldwide gaben an, dass Meetings im Hotel den Vorteil einer relaxten Umgebung haben, 63 Pro-zent finden Meetings außerhalb des Büros produk-tiver. Diese Zahlen werden in Zukunft sicher noch steigen, wenn andere Hotels auf den Zug aufspringen und ihren Komfort mit Annehmlichkeiten für mobile Arbeiter kombinieren. •

www.liquidspace.comwww.workspaceondemand.marriott.com www.westingrandmunich.com/de/westin-tangent

MEGATREND: New WorkBRANCHE: Hotel, Gastronomie (Gastgewerbe)

LiquidSpace: Dieses Stundenhotel ist fürs Arbeiten da; www.liquidspace.com

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Geschäftsbedingungen: Versandkostenanteil Inland 3,- Euro, Ausland 5,- Euro. Sie haben ein Rückgaberecht von zwei Wochen nach Erhalt der Ware laut BGB §312. Bei umfangreicheren Bestellungen räumen wir Ihnen gerne Rabatte ein. Kontakt: Anna Kunz, [email protected], Tel.: +49 (0)69 264 848 9-22

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Internationale Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung | Kaiserstraße 53 | D-60329 Frankfurt | Telefon: +49(0)69 26 48 48 9-0 | Fax: +49(0)69 26 48 48 9-20

Diese geballte Informationsquelle bündelt auf 143 Seiten die Zukunft der Produkt- und Dienstleistungspalette für den Endverbraucher-markt. Als wertvolles und praktisches Navigationswerkzeug ist die Studie gemacht für alle Branchen und Experten in den Bereichen Pro-duktentwicklung, Beratung, Marketing und Research.

Erfolgreiche Produkte und Services adressieren echte Marktbedürf-nisse, bedienen die Ansprüche von Avantgarden - und werden zu Triebfedern für ausgeprägte Trends, die neue Markträume erobern. Wie aber lassen sich echte Innovationen von Eintagsfliegen unter-scheiden? Ohne detaillierte Marktanalysen ist das nahezu unmöglich, für ausführliches Trend-Scouting fehlt meist die Zeit. Und der Zufall als Inspirationsquelle lässt oft auf sich warten. Deshalb liefern wir Ihnen mit der neuen Studie Future Concepts 191 Best Practices: rich-tungsweisende Trend-Ausprägungen, die die Marktbedürfnisse der Zukunft bedienen werden.

ThemenschwerpunkteDie 191 Future Concepts haben wir zu 14 Schwerpunkten gebündelt: branchenübergreifende Trend-Cluster, von „Ad-hoc-Gesellschaft“ bis „Zero Waste“. Sie können aber auch ganz gezielt nach Megatrends sortiert oder branchenspezifisch in den Future Concepts stöbern: Die jeweils relevanten Branchen sind bei den Best Practices vermerkt und in einem Branchenindex gesammelt.

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Chefredaktion:Thomas HuberChefredaktion:Verena Muntschick Viktoria WegscheiderInformationsvisualisierung:Bianca Traub175,- Euro zzgl. MwSt.ISBN: 978-3-938284-95-7

FUTURE CONCEPTS 191 Inspirationen für neue Produkte, Businessmodelle und Märkte