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Danube Cultural Cluster

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L I T E R AT U R U N D K U LT U RA U S D E N D O N A U L Ä N D E R N

D A S P R O G R A M M

Lange Nacht der Bücher

9. November 2016

BUCH WIEN 16

9.-13. November 2016

STAND IA04

Danube Cultural Cluster

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GRUSSWORTE ZUR DONAU LOUNGE

Die Relevanz des politischen und kulturellen internationalen Austauschs liegt uns auf der BUCH WIEN sehr auf dem Herzen. Daher freut es mich ganz besonders, dass die Donau Lounge seit fünf Jahren ein fester, beliebter und erfolgreicher Bestandteil der Messe ist.Die österreichische Verlagslandschaft hat seit jeher einen Schwerpunkt im Bereich der ost- und südosteuropäischen Lite-ratur. Die Donau Lounge auf der BUCH WIEN bietet also eine perfekte Plattform, um den Dialog zwischen Ost und West zu verstärken und spannende sowie vielseitige Neuerscheinungen unserer Nachbarländer zu präsentieren. Wir wünschen Ihnen inspirierende Entdeckungen mit dem diesjährigen Programm, das auch heuer wieder die eindrucksvollen Verbin-dungen unseres gemeinsamen Kulturraums aufzeigt und feiert!

Patrick Zöhrer, Messeleiter BUCH WIEN

Wir feiern Geburtstag! Bereits zum 5. Mal können AutorInnen, Neuerscheinungen und aktuelle Donau-Themen auf der Messe BUCH WIEN hautnah erlebt werden. Das Ziel ist, mit Hilfe der aktuellsten Geschichten und der persönli-chen Begegnungen das große Mosaikbild „Donauraum“ um einige authentische Puzzlestücke zu erweitern. Die Donau Lounge ist eine „donauweite“ Kulturmarke: Neben Wien war sie seit 2012 bereits in Rumänien, Ungarn und der Ukrai-ne zu Besuch. Zukunftspläne gibt es unter anderem für Serbien.Die Donau Lounge präsentiert sich auch 2016 mit eigener Bühne, auf der die meisten Programme stattfinden, wo-bei bis zu 40 Gäste aus über 10 Donauländern auftreten werden. Neben den Lesungen auf der Bühne werden auch ein prominentes Podiumsgespräch zum Thema „Bricht Europa auseinander?“, sowie Veranstaltungen im Zeichen des Bosnien und Herzegowina-Österreich-Jahrs 2016 stattfinden.Über den Donauraum in angenehmer Lounge-Atmosphäre, auf einer großen Buchmesse zu lesen und zu diskutieren hat auch noch weitere Vorteile: Buchmessen sind eine ideale Mischung aus Kultur und Wirtschaft, sowie aus Publi-kums- und Medienpräsenz. Gute Voraussetzungen für AutorInnen, Verleger und Besucher – aber natürlich auch für die Erlebbarkeit der Europäischen Donauraumstrategie.Die Donau Lounge setzt seit jeher auf regionale Kooperation. Die enge Zusammenarbeit mit Traduki wird fortgesetzt; das internationale Netzwerk für Übersetzungen und Übersetzer aus den und in die Sprachen Südosteuropas wurde zu einem festen Partner des Programms. Die Donau Lounge ist über die Jahre vom Balassi Institut, dem Publishing Hun-gary Programm und dem Danube Cultural Cluster in Anlehnung an die Europäische Donauraumstrategie entwickelt worden. Wir danken der BUCH WIEN für die treue Partnerschaft und den vielen Kooperationspartnern, Kulturinsti-tuten – vertreten auch über EUNIC Austria –, den Verlagen und Förderern für die exzellente Zusammenarbeit und ihr Vertrauen!

Dr. Márton Méhes, Initiator und Koordinator der Donau Lounge

Was wäre die europäische Literatur ohne die aufregenden Texte, die aus Ungarn, Serbien, Bulgarien und der Ukrai-ne, aus Rumänien, der Slowakei und Bosnien-Herzegowina kommen? Na eben. Ich freue mich, dass Márton Méhes und sein engagiertes Team auch dieses Jahr wieder ein hochkarätiges Donau-Lounge Programm auf die Beine ge-stellt haben. Wenn man die vergangenen Jahre als Maßstab nehmen darf, kann man jetzt schon prophezeihen: Das werden vier spannende Tage.

Günter Kaindlstorfer, Programmdirektor BUCH WIEN

ERÖFFNUNG DER DONAU LOUNGE – LANGE NACHT DER BÜCHER

„Publishing Hungary“ wurde 2012 gestartet und verfolgt das Ziel die ungarische Buchkultur, die Neuerscheinungen der Autorinnen und Autoren auf internationalen Buchmessen und Literaturfestivals zu präsentieren. Mit Hilfe die-ses Programms konnten auch alle bisherigen Donau Lounge-Stationen in Österreich, Rumänien, der Ukraine und Ungarn realisiert werden. Durch „Publishing Hungary” kooperiert Ungarn mit den größten internationalen Buch-messen wie Frankfurt oder Leipzig, aber auch mit weiteren bedeutenden regionalen Messen wie Wien, Prag, Krakau oder Preßburg. Als besondere Highlights gelten die exponierten „Gastland Ungarn” Veranstaltungen: 2014 stand Ungarn in Prag, Istanbul und 2015 in Göteborg im Fokus. Auf diese Events folgten die aufwändigen Gastland-Ver-anstaltungen 2016 auf den Buchmessen Warschau, Peking und Taipei.Doch für das „Publishing Hungary” Programm galt die Donau Lounge auf der Messe BUCH WIEN schon immer als Highlight: Wir sind stolz darauf, dass Ungarn dieses regionale Donau-Literaturforum initiiert hat und dabei so viele treue Partner aus Österreich und der Region gewinnen konnte. Teil des Erfolgs ist mittlerweile auch die Nachhaltig-keit des Formats: Herzlichen Glückwunsch zum 5. Geburtstag der Donau Lounge in Wien!

Judit Hammerstein, stellvertretende Staatssekretärin des Staatssekretariats für Kultur- und Wissenschaftsdiplomatie, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel von Ungarn

In diesem Jahr ist das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres zum fünften Mal Partner der Donau Lounge, die sich in den vergangenen Jahren hervorragend im Rahmen der BUCH WIEN etablieren konnte und ein zahlreiches Publikum gefunden hat. Den geographischen Schwerpunkten der österreichischen Außenpolitik folgend, ist es naheliegend, dass das BMEIA die Gelegenheit gerne ergreift, bei den Veranstaltungen in der Donau Lounge als kreativer Mitgestalter prä-sent zu sein. Nachbarschaftspolitik, der Donauraum, der Westbalkan spielen eine zentrale Rolle in der Außenpolitik Österreichs und daher werden die kulturellen Beziehungen zu diesen Ländern auf besondere Weise gepflegt. Insbesondere die Literatur und der Austausch über die Literatur vermag einen nachhaltigen Beitrag zur Pflege eines verständnisvollen Miteinander zu leisten. Nicht umsonst ist das BMEIA aktives Mitglied der Übersetzungsplattfo-rum Traduki, ein Fördernetzwerk für Literaturen Südosteuropas, fördert mit seinem Programm schreibART AUS-TRIA die zeitgenössische österreichische Literatur im Ausland und arbeitet seit Jahren intensiv mit Autoren aus dem Donauraum, dem Schwarzmeerraum und dem Westbalkan zusammen, indem es ein Residenzprogramm für Autoren aus diesen Ländern in Zusammenarbeit mit dem Museumsquartier durchführt. Auch in diesem Bücherherbst bietet das Programm der Donau Lounge ein umfangreiches Spektrum an Begegnun-gen mit Autoren/Innen und deren Lebens- und Arbeitswelten.Ich wünsche allen, die den zahlreichen Veranstaltungen hier bei der BUCH WIEN beiwohnen, die einen oder ande-ren Denkanstöße, interessante Begegnungen und viel Freude beim Eintauchen in die Welt der Literatur.

Teresa Indjein,Leiterin der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres

Der Donauraum ist sehr unterschiedlich: viele Sprachen, die Landschaften und die Menschen in den Regionen. In der Literatur wird diese Vielfalt aufgegriffen und in vielen Geschichten den Menschen zugänglich gemacht. In Büchern werden Probleme des Donauraumes aufgezeigt aber auch andere Lebensstile und Kulturen und damit die schönen als auch die herausfordernden regionalen Besonderheiten vorgestellt, gleichsam begreifbar gemacht. Mit der Arbeitsgemeinschaft der Donauländer setzen wir uns für die Zusammenarbeit der Regionen im Donau-raum ein. Die länderübergreifende Perspektive und das Interesse an den Besonderheiten der „Donauregionen“ sind wesentlich für die Entwicklung gemeinsamer Ideen und Projekte.Der Danube Cultural Cluster unterstützt unser Ansinnen. Denn er trägt mit der Donau Lounge dazu bei, den Blick über die Grenzen zu schärfen und das Wissen über den Donauraum zu vertiefen. Daher freuen wir uns, wieder einen Beitrag zu diesem Projekt leisten zu dürfen.

Reg. Rat Peter de Martin, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Donauländer

Die Zusammenarbeit zwischen dem Danube Cultural Cluster und EUNIC Austria ist eine Selbstverständlichkeit. Die zwei Kulturplattformen arbeiten aktiv miteinander und bieten Jahr für Jahr im Rahmen der Donau Lounge auf der BUCH WIEN eine umfassende Perspektive über die innereuropäische Kooperation und den dynamischen Beziehungen der heutigen Gesellschaft. Ist die Donau ein Bindeglied und eine Inspirationsquelle, die neue Ansätze für die Gesellschaft erzeugt? Viele Fragen werden zur Diskussion gestellt, durch einen Dialog, der die Vorurteile überwindet und uns in Richtung einer dauerhaften Konstruktion bewegt. Wir sind überzeugt, dass die Rolle der Fragen und Überlegungen, die unser tägliches Leben begleiten, wichtiger ist als die vorübergehende Gültigkeit der Antworten, die wir in einem sich ständig wandelnden geopolitischen Kontext bieten können. Der Durchfluss der Donau bleibt jedoch unverändert wenn wir nicht brutal eingreifen: er definiert unsere Identität und bildet eine verbindende Achse, die wir nicht überse-hen dürfen. Das ist auch der Sinn von EUNIC: wir fördern die kulturelle Vielfalt und den Dialog und setzen uns dafür ein, dass der Kultur eine wichtigere Rolle in der Entwicklung der öffentlichen Politik und der Dynamik internationaler Beziehungen sowohl auf europäischer als auch auf internationaler Ebene zugeteilt wird.

Irina Cornisteanu, EUNIC Austria

Dr. Márton Méhes, Initiator und Koordinator der Donau LoungeFoto: Adrian Batty

Patrick Zöhrer, Messeleiter BUCH WIENFoto: privat Judit Hammerstein,

stellvertretende Staatssekretärin des Staatssekretariats für Kultur- und Wissenschaftsdiplomatie, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel von UngarnFoto: Extrablatt Redaktion

Irina Cornisteanu, EUNIC AustriaFoto: Sacha Osaka

Teresa Indjein,Leiterin der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für Europa, Integration und ÄußeresFoto: Mahmoud

Günter Kaindlstorfer,Programmdirektor BUCH WIENFoto: Elisabeth Novy

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„Der Anfang ist immer das entscheidende, hat man's darin gut getroffen, so muß der Rest mit einer Art von innerer

Notwendigkeit gelingen, wie ein richtig behandeltes Tannenreis von selbst zu einer graden und untadeligen

Tanne aufwächst.“ Theordor Fontane: Brief an Mathilde von Rohr im Juni 1879

„Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich mich mit Hingabe langweilen. Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren alles Spekulative zur Langeweile gelesen, von den antiken Griechen bis zu Heidegger, ihn sogar mehrere Male, herrlich und nie übertroffen in seiner Klarheit und sauertöpfischen Pedanterie. Aber es ist etwas anderes, sich theoretisch mit Langeweile zu beschäftigen, als sich ihr auszusetzen.“ Michael Krüger: Das Irrenhaus. Innsbruck: Haymon Verlag 2016.

„Der Fluss nahm die Toten sanft auf, als ob er wusste, dass es besondere Tote waren. Der East River, so ungestüm er sein konnte, lag in der Morgendämmerung wie ein breiter, bleierner Streifen. Er war geduldig, er wollte dem Men-schen nicht ins Handwerk pfuschen. Er würde die Toten des Ghettos an diesem Tag nicht mehr kriegen, dafür aber andere. Das war so gut wie sicher.“ Catalin Dorian Florescu: Der Mann, der das Glück bringt. München: C. H. Beck Verlag 2016.

„Am sechsten September 1585 kam ich aus Mostar nach Sarajevo. Ich wurde von Hasan eingeladen; er war Rechtsphilosoph und ein Freund aus den Medressen von Zarigrad. Vor der Begova-Moschee würde er auf mich warten, hatte er versprochen. Ich schreite durch die Gassen, beflügelt vom Gedanken an die glücklichen Tage, die mir bevorstehen. Zehn Jahre verbrachte ich in den Medressen Zarigrads, fünf weitere in Florenz mit dem Studium der Astronomie. In Sarajevo gibt es außer mir niemanden, der in diesen zwei Städten die Wissenschaften erlernte.“ Enes Karic: Lieder wilder Vögel. Berlin: Hans Schiler Verlag 2015. Übersetzung: Sead Mujic.

„Šestog septembra 1585. godine došao sam iz Mostara u Sarajevo, pozvao me Hasan, filozof prava, prijatelj iz carigradskih medresa. Ceka me pred Begovom džamijom, obecao je. Idem ulicama, obodren sretnim danima koji mi idu ususret. Prošlo mi je deset godina u carigradskim medresama i pet u Firenci u ucenju astronomije. U Sarajevu nema niko da je u ta dva grada ucio nauke.“ Enes Karic: Pjesme divljih ptica. Sarajevo: Verlag Tugra 2009.

„Wenn es ein Wort gab, das mein Vater besonders häufig in den Mund nahm, so war es das Wort «meisterlich». Als alter Pole sprach er es mit jiddischem Akzent aus, so dass sein «majsterlich» gar nicht so unwienerisch klang. Meisterlich konnte für ihn ein erstklassiges Gulasch sein, ebenso wie eine versalzene Suppe, ein Hufbeschlag, aber auch ein Deichselbruch. Wer nicht meisterlich zu scheitern verstand, verdiente in seinen Augen keine Bewunderung.“ Marjana Gaponenko: Das letzte Rennen. München: C. H. Beck Verlag 2016.

„Ich war nie im diplomatischen Dienst. Demnach bin ich nicht imstande, neue Embahade zu schreiben. Doch weil ich schon lange außer Landes lebe, denke ich über meine ehemalige Heimat wie über eine weit entfernte Gegend, wo ich ziemlich lang meinen Dienst versehen habe, und für das Land wiederum bin ich, wie sich herausgestellt hat, ein Ausländer geblieben. Dies sind also meine Erinnerungen, die Aufzeichnungen eines Ausländers, der sich im eigenen Land als Fremder aufgehalten hat.“ Bora Cosic: Konsul in Belgrad. Wien: Folio Verlag 2016. Übersetzung: Katharina Wolf-Grießhaber.

„Nikada nisam radio u diplomatiji. Prema tome nisam u stanju da napišem jedne nove Embahade. Pa ipak, kako vec dugo živim izvan zemlje, ja o svojoj bivšoj domovini razmišljam kao o udaljenom kraju gde sam službovao dosta dugo, a opet, kako ispada, za tu zemlju ostao sam stranac. Ovo su, dakle, moja secanja, uspomene jednog stranca koji u sopstvenoj zemlji kao tudjinac boravio je.“ Bora Cosic: Consul u Beogradu. Beograd: Altera 2008.

„Als ich da im Dachgeschoß des Hof-Naturalien-Cabinets, im Magazin, stand und mir gegenüber der schwarze Körper in einem roten Schrank, entsann ich mich, was Ferenc mir erzählt hatte, in welch sonderbarer Beziehung Angelo Soliman zu dem Museum gestanden war.“Gergely Péterfy: Der ausgestopfte Barbar. Wien: Nischen Verlag 2016. Übersetzung: György Buda.

„Ich tue so, als würde ich die beiden vorstehenden, kariösen Zähne in seinem Mund nicht bemerken. Er tritt dicht an mich heran. Ich spüre seinen unangenehm nach Knoblauch riechenden Atem. Ein stechender Blick bohrt sich in meine Augen, als wollte er deren Licht auslöschen. Ich rege mich nicht.“Zoltán Böszörményi: In den Furchen des Lichts. Halle an der Saale: Mitteldeutscher Verlag 2016. Übersetzung: Hans Henning-Paetzke.

„Am 9. August 1933, an einem Mittwochmorgen, bin ich um halb acht in Véménd geboren. Meine Mutter hatte noch am Tag zuvor beim Dreschen geholfen. Es wurde niemand geschont und jede Kraft wurde gebraucht. Doch mein Vater intervenierte und ermahnte seine Mutter: „Wie könnt ihr nur die Lissi so hart arbeiten lassen, während meine Schwester beim Kochen helfen darf? Die bekommt schließlich kein Kind!“Josef Trabert: Die zweite Heimat. Eine Familienchronik aus Südungarn. Ulm: danube books Verlag 2016.

„Ahogy álltam a Természettudományi Múzeum tetotéri raktárában, és velem szemben a vörös szekrényben ott állt a fekete test, eszembe jutott, ahogy Ferenc elmesélte, milyen különös viszony fuzte Angelo Solimant a Múzeumhoz.”Péterfy Gergely: Kitömött Barbár. Budapest: Kalligram Kiadó 2014.

„Úgy teszek, mintha észre sem venném a két eloreálló szuvas fogát. Arcomhoz hajol. Érzem áporodott, fokhagymaszagú leheletét. Szúrós tekintetét a szemembe fúrja, mint aki ki akarja égetni világát. Nem mozdulok.”Böszörményi Zoltán: Regál. Budapest: Ulpius-ház Könyvkiadó 2011.

DER DONAURAUM ALS NETZWERK DES VONEINANDER LERNENS UND DES GEGENSEITIGEN VERSTEHENS

Márton Méhes im Donau Lounge-Kurzinterview mit dem Vertreter der Europäischen Kom-mission in Österreich, Jörg Wojahn – über Autoren und Bücher, sowie spirituelle Orte und historische Verbindungen im Donauraum.

Herr Wojahn, Sie haben uns bereits letztes Jahr persönlich auf der BUCH WIEN besucht. Das wirkte da-mals sehr motivierend auf unser Donau-Literaturprojekt. Die Donau Lounge blickt jedoch mittlerweile auf eine 5-jährige erfolgreiche Geschichte zurück. Ist die Europäische Donauraumstrategie auch sonst eine Erfolgsstory?Die Donauraumstrategie hat bewiesen, dass wir eine Region, die vieles gemeinsam hat und vieles verbindet, vor-anbringen können. Es funktioniert, weil die Staaten, Länder und Kommunen, jeder auf seiner Ebene, miteinander zusammenarbeiten. Ein enges Netzwerk ist entstanden. Das ist keine Frage von Geld oder von Institutionen: Es ist eine Frage des voneinander Lernens und des gegenseitigen Verstehens.

Sie haben auch schon früher in Wien gelebt, und ich nehme an, Sie waren auch sonst in der Donauregion unterwegs. Was war bisher Ihr größtes Kulturerlebnis im Donauraum? Ich habe in Passau studiert, und dort steht der imposante Barockdom St. Stephan. Der Passauer Stephansdom ist die Mutterkirche des Donau-Ostens, deswegen wurde für mich diese Verbindung bei Besuchen im Stephansdom hier in Wien und auch in der Szent István Basilika in Budapest greifbar – auch spirituell.

...und die größte Überraschung?Mich überrascht immer wieder bei meinen Gesprächen in Wien, aber durchaus auch in Bratislava, wo ich öfters bin, wie-viele Menschen sich noch der kulturellen Bande bewusst sind, die sie in diesem Teil Europas einen. Auch wenn die poli-tischen Bande, die sie zusammenhielten, seit 1918 zerschnitten waren und erst 2004, 2007 in ganz neuer Form wieder verknüpft wurden.

Ist folgende Situation vorstellbar: Jörg Wojahn sitzt gemütlich in einem Sessel und liest einfach nur ein Buch? Wenn ja: Welche Lektüre hat Sie in letzter Zeit am meisten beeindruckt?Ich mag vor allem Bücher, die ein Gesellschaftsbild zeichnen. „Das bessere Leben“ von Ulrich Peltzer hat mir da zuletzt am besten gefallen. Es geht um vergessene Ideale, das Verschwinden von Grenzen und die dunkle Seite der Globali-sierung.

Erlauben Sie uns zur Abwechslung drei kurze „Entscheidungsfragen“: Poesie oder Prosa?Prosa, die ist präziser. Poesie gern, wenn sie gesungen ist.

Elfriede Jelinek oder Bob Dylan?Bob Dylan, seit dem Konzert 1984 bei uns im Münchner Olympiastadion.

Print-Buch oder e-book?Print-Buch. Elektronisch ist für Twitter und andere Medien.

Welches Buch bzw. welcher Autor/welche Autorin ist für Sie ein Muß, wenn Sie an den Donauraum denken?Buch: Der Untergang der Stadt Passau von Carl Amery. Autor: Da bin ich natürlich in deutscher Sprache sozialisiert. Ich würde sagen, Stefan Zweig.

Jörg Wojahn, Der gebürtige Deutsche und gelernte Jurist startete seine Karriere bei der Tageszeitung „Der Stan-dard“, für die er auch als Korrespondent in Brüssel arbeitete. Wojahn arbeitete zuvor im Europäischen Auswärtigen Dienst in Saudi-Arabien und als Spre-cher der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF. Zurzeit Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich.Foto: Europäische Union

St.-Stephans-Basilika, BudapestFoto: Wikimedia Commons

Das Michaelertor zu Bratislava/PressburgFoto: Wikimedia Commons

Panoramablick auf PassauFoto: Wikimedia Commons

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Barbi Markovic,geboren 1980 in Belgrad. Stu-

dierte Germanistik in Belgrad und Wien. Sie lebt seit 2009 in Wien, 2011/2012 war sie Stadtschreibe-

rin in Graz, die Ergebnisse ihres Stadtschriftprojekts erschienen

2012 als „Graz Alexanderplatz“. Es folgen Kurzgeschichten,

Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise und Stipendien.

„Superheldinnen“ ist der erste Roman, den Barbi Markovic teil-weise auf Deutsch und teilweise

auf Serbisch geschrieben hat.

Foto: Aleksandra Pavloff

Haimo L. Handl, 1948 in Vorarlberg geboren, lebt

im Weinviertel, war über zwei Jahrzehnte Universitätslektor an

zwei Instituten der Universität Wien. Autor, Publizist, Verleger und

Redakteur bei kultur-online.netFoto: privat

Mag. Ingrid Halászová, PhD wurde im Jahr 1975 geboren. Sie absolvierte ihr Doktoratstudium

am Institut für Kunstgeschichte der Slowakischen Akademie der

Wissenschaften in Bratislava. Seit 2003 ist sie Universitätsas-sistentin für Kunstgeschichte an

der Philosophischen Fakultät der Universität Tyrnau/Trnava.

Foto: privat

Heide Breuer, geboren in Baden bei Wien, Ausbildung zum Lehrberuf. Kera-mikerin und Schriftstellerin. War lange mit György Sebestyén liiert. Ihr letztes Buch trägt den Titel

„Was von der Wirklichkeit übrig bleibt, ist alles”.Foto: privat

Mag. Anna Fundárková, MA, PhDwurde in Bratislava in einer unga-risch-slowakischen Familie geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Comenius Universität Bratislava. Seit 2001 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Geschichte der Slowaki-schen Akademie tätig. Foto: privat

László Darvasi, 1962 in Törökszentmiklós geboren, war Lehrer und debütierte mit Gedichten und Kurzprosa. Spä-testens seit seinem Roman „Die Legende von den Tränengauklern“ (1999; dt. 2001) gilt der vielfach ausgezeichnete Autor als einer der originellsten Schriftsteller seiner Generation. Er lebt in Budapest.Foto: Isolde Ohlbaum

MITTWOCH, 9. NOVEMBER 18.00 Eröffnung der BUCH WIEN 16 – ORF-Bühne19.30 Lange Nacht der Bücher bis 24.0021.00 Eröffnung der Donau Lounge 2016 – Donau Lounge Bühne

Grussworte: Judit Hammerstein, stellvertretende Staatssekretärin des Staatssekretariats für Kultur- und Wissen-

schaftsdiplomatie, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel von Ungarn Teresa Indjein, Leiterin der kulturpolitischen Sektion im BMEIA Matija Vilfan, Leiter des Danube Strategy Point Brüssel Peter de Martin, Generalsekretär der ARGE Donauländer Irina Cornisteanu, Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts Wien, Vorsitzende von EUNIC Austria Márton Méhes, Initiator und Koordinator der Donau Lounge

DONNERSTAG, 10. NOVEMBER 14.00 Donau Lounge Barbi Markovic (RS/AT): Superheldinnen Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: Residenz Verlag

Superheldinnen: Jeden Samstag treffen sich drei Superheldinnen im heruntergekommenen Café Sette Fontane zu einer Arbeitssitzung: Mascha, die mutige Stütze der Gruppe, Direktorka, unerfahren, aber ex-perimentierfreudig, und Marijas Enkelin mit dem dehnbaren Gewissen und der Rache im Blut. Sie verfügen über dunkle, chaotische Kräfte, bringen Gerechtigkeit in die Vorstädte und planen vergeblich ihren Auf-stieg in den Mittelstand. „Blitz des Schicksals“ und „Auslöschung“ sind ihre Waffen, mit denen bereits Großmutter Marija ein ganzes Land destabilisierte. Nach gescheiterten Auftritten und schmerzhaften Lehrzeiten in Berlin, Belgrad, Sarajevo und anderen Städten triumphieren die „Superheldinnen“ im bö-sesten aller Happy Ends.

Residenz Verlag, 2016

15.00 Donau Lounge Haimo L. Handl (AT) (Hg.) und Heide Breuer (AT): György Sebestyén und seine Zeit Partner: Driesch Verlag

György Sebestyén und seine Zeit ist eine Anthologie des Symposions, das der Driesch Verlag in Zu-sammenarbeit mit dem Österreichischen PEN im Dezember 2015 in Wien veranstaltet hat. Neben einem Auszug aus Heide Breuers neuem Roman „Lampenanzünder“ beinhaltet das neue Buch Beiträge zur Person und zum Werk von György Sebestyén.

Driesch Verlag, 2016

16.00 Donau Lounge Ingrid Halászová (SK) et al. (Hg.) und Anna Fundárková (SK): Die Noblesse im Bild. Die adeli-

gen Porträtgalerien in der Frühen Neuzeit in den Ländern der ehemaligen Habsburgermonar-chie

Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: Slowakisches Institut Wien, Veda-Peter Lang Verlag

Die Noblesse im Bild. Die adeligen Porträtgalerien in der Frühen Neuzeit in den Ländern der ehe-maligen Habsburgermonarchie: Die vorliegende Publikation ist das gemeinsame Werk eines internati-onalen Autorenkollektivs. Die einzelnen Kapitel bieten einen aktuellen und möglichst kompletten Stand der Erkenntnisse über die Entstehung und die Anfangsphasen der Entwicklung von adeligen Porträtgale-rien in den ehemaligen Ländern der Habsburgermonarchie in Mitteleuropa.

Veda-Peter Lang Verlag, 2016

19.00 Literaturhaus Wien (Wien 7., Seidengasse 13) László Darvasi (HU): Wintermorgen Moderation: Angelika Klammer (AT) | Lesung: Stefan Suske | Partner: Publishing Hungary, Suhrkamp Verlag,

Literaturhaus Wien

Wintermorgen – Novellen: Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will. László Darvasi, der Erkunder des Unbegreiflichen, hat früh die Novelle als Form entdeckt, in der seine Kunst der Verrätselung und Ver-dichtung ihren stärksten Ausdruck findet.

Suhrkamp Verlag, 2016

Cornelius Hell,Geb. 1956 in Salzburg, lebt als

Autor, Übersetzer und Literatur-kritiker in Wien. Autor von über 200 Sendungen und Essays für

den ORF. Diverse Preise und Stipendien, u. a. Projektstipendi-um für Literatur 2014/2015 des Bundeskanzleramtes. Seit 2012 Moderator der Donau Lounge

in Wien.Foto: privat

FREITAG, 11. NOVEMBER 12.00 Donau Lounge Bora Cosic (HR/RS): Konsul in Belgrad Moderation: Cornelius Hell (AT) | Lesung: Claudia Carus (DE) | Partner: Folio Verlag

Konsul in Belgrad: Bora Cosic schelmisch-nachdenkliches Buch umfasst die Zeit zwischen 1937, als er mit seinen Eltern nach Belgrad zieht, und Anfang der 1990-er Jahre, als der Protagonist die Stadt, angewidert vom Nationalismus seiner Landsleute, wieder verlässt. Ganz im Einklang mit seiner selbst gewählten Rolle als Konsul blickt der Autor mit der Distanz eines Fremden abgeklärt und sprachlich virtuos auf Kindheit, Jugend, Erwachse-nenleben zurück.

Folio Verlag, 2016

13.00 Donau Lounge Hans-Henning Paetzke (DE), Übersetzer der Neuerscheinung

von Zoltán Böszörményi (HU): In den Furchen des Lichts Moderation: Cornelius Hell (AT) | Lesung: Hans-Henning Paetzke (DE) | Partner: Mitteldeutscher Verlag

In den Furchen des Lichts, ein Flüchtlingsroman mit einem Lagerschauplatz irgendwo in Westeuropa Anfang der achtziger Jahre, erzählt vom Eingesperrtsein im Lager, von gewaltsamem Tod, Verzweiflung und Hoffnung auf Asyl, aber auch von zart sich entspinnenden Liebesbeziehungen und Freundschaften. Nach einem Verhör bei der Geheimpolizei seines Landes entschließt sich der junge Ingenieur Tamás zur Flucht in den Westen. Nicht eben freundlich wird er dort im Lager aufgenommen. Asyl wird er, wie auch viele andere, im ersten Aufnahmeland nicht erhalten. Vielmehr hat er die Chance, nach einem schwierigen Verfahren nach Australien, Kanada oder in die USA auswandern zu dürfen. Während das Verfahren läuft, nimmt er in der Stadt Schwarzarbeit an. Er will seine zurückgelassene Familie unterstützen. Doch der Kontakt zu ihr erweist sich als ein schier unmögliches Un-terfangen. Immer öfter muss Tamás die bittere Erfahrung machen, dass er nun ein Mensch dritter Klasse ist.

Mitteldeutscher Verlag, 2016

14.00 Donau Lounge Catalin Dorian Florescu (RO): Der Mann, der das Glück bringt Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: Rumänisches Kulturinstitut Wien, C.H. Beck Verlag

Der Mann, der das Glück bringt: Ray und Elena lernen sich in einer dramatischen Nacht in New York kennen. Sie ist eine Fischerstochter aus dem Donaudelta, er ein erfolgloser Künstler, der noch an den Durchbruch glaubt. Sie muss die Asche ihrer Mutter nach Amerika bringen, er will erreichen, was sein Großvater für sich erhoffte. Ihre geheimnisvollen Lebenswege finden in jenem Augenblick zusammen, als sie sich entscheiden können, einan-der erzählend zu vertrauen. Ihre Familiengeschichten führen den Leser in die Welt New Yorks vor hundert Jahren und in das magische Universum des Donaudeltas.

C.H. Beck Verlag, 2016

15.00 Donau Lounge Josef Trabert (DE): Die zweite Heimat. Im Gespräch mit Thomas Zehender (DE),

Gründer des danube books Verlags Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: danube books Verlag

Josef Trabert: Die zweite Heimat. Eine Familienchronik aus Südungarn: Eine donauschwäbische Familienge-schichte authentisch erzählt und eingeordnet in die Geschehnisse der Welt – so wird europäische Zeitgeschich-te lebendig. Sie beginnt mit Erinnerungen an eine glückliche Kindheit in Südungarn und an die Menschen im donauschwäbischen Dorf Véménd, wo der Autor 1933 geboren wird. Auf Krieg und Vertreibung, Neubeginn im Osten Deutschlands und die Flucht in den Westen folgt die Familiengründung in Ulm an der Donau, das zur zweiten Heimat wird. Josef Traberts Erzählungen sind getragen von seiner positiven Lebenseinstellung.

danube books Verlag, 2016 danube books Verlag gegründet 2015 von dem Ulmer Journalisten Thomas Zehender als unabhängiger Verlag

mit dem Slogan „grenzenlos europäisch“. Der Schlüssel zu einem Europa ohne Grenzen ist die kulturelle Vielfalt, wie sie in den Donauländern schon immer über nationale Grenzen hinweg wie selbstverständlich gepflegt wor-den ist. Dazu leistet danube books als Verlag einen Beitrag – mit Sachbüchern, Belletristik oder Fotobänden. Der danube books Verlag ist Mitglied im europäischen Kultur-Netzwerk Danube Cultural Cluster.

16.00 Donau Lounge „Banja Luka, Mostar und Sarajevo – literarische Zentren in Bosnien-Herzegowina“ Mit Senka Maric

(BA), Tanja Stupar-Trifunovic (BA), Faruk Šehic (BA) und Hana Stojic (BA/DE) Moderation: Annemarie Türk (AT) | Lesung: Naemi Latzer | Partner: Traduki

Podiumsgespräch Bosnien-Herzegowina hat nicht nur eine reiche literarische Tradition, sondern auch gegenwärtig eine überaus

lebendige und vielfältige Literaturszene. Diese ist nicht auf die Hauptstadt Sarajevo begrenzt, man findet begabte junge SchriftstellerInnen und Initiativen auch in anderen Städten.

Zoltán Böszörményi,geboren 1951 in Arad, Rumänien,

rumänisch-ungarischer Dichter und Schriftsteller. Seine ersten

beiden Gedichtbände erschie-nen 1979 und 1981 in Bukarest.

Danach geriet er in den Fokus der rumänischen Geheimpo-

lizei Securitate und emigrierte nach Kanada. In ungarischer

Sprache erschienen Gedicht- und Erzählbände sowie vier Romane.

Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Foto: privat

Catalin Dorian Florescu, geboren 1967 in Timisoara/

Temeswar, Rumänien. 1976 erste Ausreise mit dem Vater nach Italien und Amerika, aber Rückkehr nach

Rumänien. Im Sommer 1982 Flucht mit den Eltern in den Westen. Hochschulstudium der Psychologie

und Psychopathologie an der Uni-versität Zürich. Von 1995 bis 2001 als Psychologe in einem Rehabilita-

tionszentrum für Drogenabhängige tätig. Seit Dezember 2001 freier

Schriftsteller.Foto: Martin Walker

Thomas Zehender, geboren 1959 in Backnang,

Baden-Württemberg. Ausbildung zum Redakteur. Arbeit bei ver-

schiedenen Tageszeitungen und als pers. Referent im Deutschen Bundestag, Weiterbildungs-Stu-

dium an der FU Berlin. Seit 2002 freiberuflicher Journalist

und Texter. 2015 Gründung des danube books Verlags. Lebt in

Ulm/Donau seit 1988.Foto: privat

Bora Cosic, geboren 1932 in Zagreb, lebt seit 1992 in Rovinj/Istrien und Berlin. Wichtigster Autor der Belgrader Avantgarde. Zahlreiche Preise, u. a. Leipziger Buchpreis zur Euro-päischen Verständigung 2002.Foto: Folio Verlag

Hans-Henning Paetzke,geboren 1943 in Leipzig. 1967-1976 Studium der klassischen Philologie, Germanistik und Psychologie in Halle, Budapest und Frankfurt am Main. 1968 Emigration nach Ungarn, 1973 zu-rück nach Deutschland, Frankfurt am Main. 1981-85 persona non grata in der DDR, dann 1985-88 persona non grata in Ungarn. 1994 Rückkehr nach Budapest. Seit 1968 freiberuflich literarischer Übersetzer, Herausgeber, Journalist und Schriftsteller.Foto: Daniel Kaldori

Josef Trabert, geboren 1933 in Véménd, Südun-garn. 1947 Zwangsaussiedlung nach Ostdeutschland. Ausbil-dung zum Goldschmied. Wegen zunehmenden politischen Drucks an Weihnachten 1951 Flucht aus der DDR über Berlin nach Westdeutschland. Lebt seit 1956 in Ulm/Donau. 1960 Prüfung zum Goldschmiede-Meister. 1963 erster Besuch in der Heimatstadt Véménd.Foto: Sabine Geller

Senka Maric,geboren 1972 in Mostar. Studium der Pädagogik und komparativen Literaturwissenschaft. 6 Jahre Aufenthalt in Großbritannien zwi-schen 1991 und 1997. Senka Maric schreibt Lyrik, Kurzgeschichten und Essays und hat sich einen Namen als Übersetzerin gemacht. Bisher sind 2 Gedichtbände er-schienen (From here to Nowhere / Odavde do nogdje 1997 sowie There Are Just Words / To su samo rijeci 2005).

Foto: privat

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FREITAG, 11. NOVEMBER17.00 Donau Lounge Panait Istrati (RO, 1884-1935): Kyra Kyralina Moderation: Koschka Hetzer-Molden (AT) | Partner: Rumänisches Kulturinstitut Wien, Verlag Klaus Wagenbach

Kyra Kyralina: Das literarische Hauptwerk des Rumänen Panait Istrati, einfühlsam übersetzt von Oskar Pastior und mit einem Nachwort von Mircea Cartarescu. Voller orientalischer Fabulierlust verleiht Panait Istrati den kleinen Leu-ten seiner Zeit auf dem Balkan und im Nahen Osten seine kraftvolle Stimme. Mit Kyra Kyralina avancierte der Rumä-ne Panait Istrati aus dem Nichts zu einem der großen Bestsellerautoren der 1920-er Jahre und wurde zum Lieblings-autor von Geistesgrößen wie Romain Rolland und Georges Bataille. Seine deutsche Übersetzung darf durchaus als ebenso große Wiederentdeckung bezeichnet werden wie der außerordentliche Roman von Panait Istrati selbst.

Verlag Klaus Wagenbach, 2016

SAMSTAG, 12. NOVEMBER 11.00 Donau Lounge Michael Krüger (DE): Das Irrenhaus Einführende Worte: Dorothea Zanon, Lektorin im Haymon Verlag | Partner: Haymon Verlag

Das Irrenhaus: Wunderbar hintersinniger und hinreißend komischer Roman von der Verlegerlegende Michael Krüger. Nach der „Turiner Komödie“ und dem Erzählband „Der Gott hinter dem Fenster“ legt Autor und Verleger Michael Krüger sein neues Prosawerk vor: ein vergnüglicher Roman, in dem er wunderbar hintersinnig und hinrei-ßend komisch einen Käfig voller Narren mitten in München porträtiert. Zugleich erzählt er die Geschichte eines Mannes, der mit dem Glück, das ihm in den Schoß fällt, partout nichts anfangen kann...

Haymon Verlag, 2016

12.00 Donau Lounge Filip Florian (RO): Alle Eulen Moderation: Georg Aescht (RO/DE) | Partner: Rumänisches Kulturinstitut Wien, Matthes & Seitz Verlag

Alle Eulen: Ungleiche Freunde sind Luca, der Junge aus der Kleinstadt, und Emil, der nach einem bewegten Le-ben in der großen Stadt Bukarest unverhofft in der Provinz landet. Emil öffnet Lucas Blick und Geist für Literatur und Musik, Luca schenkt ihm seine Neugierde und liefert den letzten Dorfklatsch. In den Nächten des Karpaten-sommers streifen die beiden durch die Wälder, durchdringen die wilde, mythenreiche Berglandschaft und lernen die Sprache der Eulen. Ein zarter, mit spitzbübischem Humor erzählter Roman von großer Klugheit, der mit Sprach- und Fabulierlust die großen Geschichten zweier kleiner Leben erzählt.

Verlag Matthes & Seitz, 2016

13.00 Donau Lounge Enes Karic (BA): Lieder wilder Vögel Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: BMEIA, Hans Schiler Verlag

Lieder wilder Vögel: Ein Roman über den Konflikt des Intellektuellen mit der Umgebung, die durch politische Intrige und Erpressung gekennzeichnet ist. Als Schriftsteller ist Enes Karic ein authentischer und einmaliger Autor, der mit „Lieder wilder“ Vögel dem europäischen Lesepublikum einen vielseitigen und tiefen Einblick in die inner-muslimischen Diskurse in Form eines bravourös geschriebenen Roman gewährleistet.

Verlag Hans Schiler, 2015

14.00 Donau Lounge Jani Oswald (AT/SI): Carmina mi Nora Moderation: Annemarie Türk (AT) | Partner: Drava Verlag

Carmina mi Nora: Nur alle paar Jahre gönnt er seiner Lesergemeinde einen weiteren Gedichtband. Mit „Car-mina mi nora“ zeigt sich Jani Oswald einmal mehr als virtuoser Sprachakrobat, als Meister einer Poetologie der spielerischen Brechungen und abrupten Brüche. „Programmatischen Titel folgend, verbiegt und verdreht der Dichter sein Wortmaterial, zerlegt es und setzt es wieder zusammen, um unversehens neue Bedeutungen und Zusammenhänge zu erzeugen, gleichsam als ob sich Sinn letztlich nur dynamisch erfahren ließe.“ (Walter Wagner, literaturhaus.at)

Drava Verlag, 2016

Tanja Stupar-Trifunovic,geboren 1977 in Zadar, lebt und

arbeitet in Banja Luka. Hat 4 Lyrik-Bände veröffentlicht sowie einen Band mit Kurzgeschichten.

Ihr erster Roman wurde im Früh-jahr 2016 mit dem Literaturpreis

der EU ausgezeichnet. Für ihre Gedichtbände wurden ihr viele

Preise zugesprochen, war u.a. Stipendiatin des Bank Austria

Literaris in Wien.Foto: privat

Hana Stojic,geboren 1982 in Sarajevo. Sie stu-

dierte an der Fakultät für Translati-onswissenschaft an der Universität Wien. Sie ist Mitherausgeberin der

Publikationen „Izgubljena mjesta“ und „Žene u Bosni i Hercegovini“

für das Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina. 2010 initiierte

und organisierte sie den ersten Auftritt Bosnien und Herzegowi-

nas auf der Leipziger Buchmesse. Ins Bosnische übersetzte sie

Elfriede Jelinek (Liebhaberinnen) und Saša Stanišic (Wie der Soldat

das Grammofon repariert).Foto: privat

Michael Krüger, geboren 1943 in Wittgendorf/

Sachsen-Anhalt, lebt in München und ist zurzeit Präsident der

Bayerischen Akademie der Schö-nen Künste. Er war viele Jahre Verlagsleiter der Carl Hanser Literaturverlage und Heraus-

geber der „Akzente“ sowie der „Edition Akzente“. Er ist Mitglied

verschiedener Akademien und Autor mehrerer Gedichtbände,

Geschichten, Novellen, Romane und Übersetzungen. Für sein

schriftstellerisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Foto: Peter Hassiepen

Faruk Šehic, geboren 1970 in Bihac. Nach seinem Militärdienst während des Bosnien-Krieges begann er Literatur zu studieren und erste eigene Werke zu publizieren. Er veröffentlichte Gedichtbände, Kurzgeschichten und 2011 seinen ersten Roman

'Quiet Flows the Una', für den er nicht nur nationale Preise, sondern 2013 auch den Literaturpreis der Europäischen Union erhielt. Foto: privat

Panait Istrati (1884-1935),geboren 1884 in Braila (Rumänien), war der Sohn einer Wäscherin und eines Schmugglers und bereiste in jungen Jahren Europa und den Orient – Erfahrungen, die sich in all seinen Büchern widerspiegeln. Nach seiner Entdeckung und seinem internationalen Durchbruch veröffentlichte er in französischer Sprache; gleichwohl schrieb er auch rumänische Fassungen seiner Romane. Er starb 1935 in Bukarest.Foto: Marco Klein

Filip Florian,wurde 1968 in Bukarest geboren. Er hat vier Romane veröffentlicht:

„Degete mici“ (Kleine Finger, 2005), „Baiuteii“ (Die Jungs von der Allee, gemeinsam mit seinem Bruder Matei Florian, 2006),

„Zilele regelui“ (Die Tage des Kö-nigs, 2008) und „Toate bufnitele“ (Alle Eulen, 2012). Er ist im Lauf der Zeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.Foto: Mircea Strutenau

Jani Oswald geboren 1957 in Klagenfurt/Celovec. Er arbeitet als Jurist,

schreibt Gedichte und satirische Kurzprosa. Er hat die kärnt-

ner-slowenische Literatur mit seiner zweisprachigen, avantgar-

distisch-experimentellen Lyrik um eine wichtige Dimension erweitert.

Foto: Drava Maurer

Enes Karic,geboren 1958 in Travnik. Er hat

zahlreiche islamwissenschaftliche, philologische und philosophische

Werke veröffentlicht. Weiter ist Prof. Karic als Übersetzer aus

dem Arabischen und Englischen tätig und unterrichtet an der

Fakultät für Islamwissenschaften an der Universität Sarajevo.

Foto: Hans Schiler

SAMSTAG, 12. NOVEMBER 14.30 ORF-Bühne „Bricht Europa auseinander? – Antworten aus dem Donauraum” mit Jörg Wojahn (DE/EU), Vertre-

ter der Europäischen Kommission in Österreich, Matija Vilfan (SI), Leiter des Danube Strategy Point in Brüssel und Thomas Kleininger (RO), Mitglied der Gruppe für den Sozialen Dialog Bukarest

Moderation: Günter Kaindlstorfer (AT) | Partner: Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, Rumäni-sches Kulturinstitut Wien, Danube Strategy Point Brüssel

Podiumsgespräch Ist der Brexit der Anfang vom Ende der EU, oder werden die EU27 enger zusammenrücken? Kann Europa die

Flüchtlingskrise meistern oder zerbricht die europäische Einigung an den Millionenheeren, die vom Süden aus ins reiche Westeuropa drängen? Eines ist sicher: Die Zukunft unseres Kontinents wird spannend.

15.00 Donau Lounge „In memoriam Péter Esterházy” Mit Angelika Klammer (AT), Josef Formánek (CZ)

und László Darvasi (HU) Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: Tschechisches Zentrum Wien, Publishing Hungary

Podiumsgespräch Péter Esterházy starb im Alter von 66 Jahren. Er gilt als einer der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller der

Gegenwart. Kritiker beschrieben seinen Stil als geistreich und postmodern. Bekannt wurde er unter anderem durch die Werke „Kleine ungarische Pornographie“ (1997), „Donau abwärts“ (1992), „Eine Frau“ (1995) und

„Harmonia Caelestis“, ein Buch über die Geschichte der Familie Esterházy (2001). Bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2004 erklärte der damalige ZEIT-Herausge-

ber Michael Naumann, Esterházy sei ein „schrecklicher Unruhestifter“ und irritiere mit seiner „komödiantischen Ruhelosigkeit“ den Leser.

Das Podium versucht der Frage nachzugehen, wie Péter Esterházy – für viele auch mit dem Kürzel EP bekannt – die Welt der Literatur geprägt hat. Zuletzt erschienen von ihm „Die Mantel-und-Degen-Version“ (2015) und „Die Markus-Version“ (2016).

16.00 Donau Lounge László Darvasi (HU): Wintermorgen Moderation: Angelika Klammer (AT) | Lesung: Claudia Carus (DE) | Partner: Publishing Hungary, Suhrkamp Verlag

Wintermorgen – Novellen (Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer): Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will. László Darvasi, der Erkunder des Unbegreiflichen, hat früh die Novelle als Form entdeckt, in der seine Kunst der Verrätselung und Verdichtung ihren stärksten Ausdruck findet.

Suhrkamp Verlag, 2016

17.00 Donau Lounge Kalin Terziyski (BG): Wahnsinn Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: Bulgarisches Kulturinstitut, Internationale Elias Canetti Gesellschaft (Verlag)

Wahnsinn: Nach dem Roman „Alkohol“, in dem er die Tiefen des menschlichen Zerfalls hinterfragt, hat der Autor, der selber ein Psychiater ist, in seinem 2011 erschienenen Roman „Wahnsinn“ den Alltag eines Psychiaters beschrieben. Der Erzähler begibt sich auf den Weg der Selbsterkenntnis zwischen Mythenstiftungen und der Realität des Psychiaters an jene nicht genau zu bestimmende Grenze zwischen dem Allzumenschlichen und dem Wahnsinn. Der bulgarische Autor Zachari Karabashliev stellte die berechtigte Prognose: „Heilender Psychiater oder der nächste Patient im Irrenhaus der Welt? Der Wahnsinn von Kalin Terziyski ist ansteckend.“

Elias Canetti Gesellschaft (Verlag), 2015

Thomas Kleininger,akademische Laufbahn bis zum

Fall des Kommunismus in Rumä-nien. Dann Engagement für Kon-solidierung der Demokratie und

politische Bildung. Gründungs-mitglied der Gruppe für Sozialen

Dialog, der Soros Stiftung für eine Offene Gesellschaft in Ru-

mänien, Direktor des Institutes für Liberale Studien, des Ordolibe-

ralen Institutes, Geschäftsführer wichtiger Verlage, Verfasser von

Studien, Rezensionen, Übersetzer und Herausgeber philosophischer

Texte.

Foto: Privat

Josef Formánek, geboren 1969. Lange war er

als Journalist, Herausgeber und Verleger tätig. So gründete er 1992

„Koktejl“ – eine der beliebtesten Reisezeitschriften in Tschechien. Sei-nem ersten Roman „Der vollbusige

Mann und der Dieb der Geschich-ten“ (2003) – wurde in Tschechien

zum erfolgreichsten Romandebüt des Jahrzehnts. Es folgten 2004

„Der Fliegende Jaguar“ und 2008 „Die Wahrheit sagen“. Foto: Jakub Bobuskir

Péter Esterházy, 1950-2016

Foto: Györgyi Dandoy

Jörg Wojahn, Der gebürtige Deutsche und gelernte Jurist startete seine Karriere bei der Tageszeitung

“Der Standard”, für die er auch als Korrespondent in Brüssel arbeitete. Wojahn arbeitete zuvor im Europäischen Auswärtigen Dienst in Saudi-Arabien und als Sprecher der EU-Betrugsbekämp-fungsbehörde OLAF. Zurzeit Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich.Foto: Europäische Union

Matija Vilfan,ist in Slowenien geboren. Er hat für die Europäische Kommission gear-beitet und war später als Regional Director der Duke of Edinburgh's International Award Foundation tätig. Seit Mai 2015 leitet er den Danube Strategy Point in Brüssel.Foto: Privat

Angelika Klammer, Studium der Philosophie, Germa-nistik und Hispanistik, Promotion mit einer Arbeit über Baltasar Gracián. Von 1988 bis 1991 Lektorin an der Karl-Marx-Uni-versität Budapest, danach selbständig. Von 1994 bis 2010 war sie zunächst verantwortliche Lektorin des Residenz Verlags, danach des Jung und Jung Verlags. Seit 2011 selbständig tätig.Foto: Aleksandra Pawloff

Kalin Terziyski,geboren 1970 in Sofia, hat Me-dizin studiert. Seit 2000 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2011 wurde er für seine Kurzge-schichten mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2011 ausgezeichnet. In seinem Roman

„Alkohol” (zusammen mit Dejana Dragoeva) verarbeitet Terziyski Erfahrungen aus seinem Leben. Das Werk war 2010 der meist-verkaufte belletristische Titel in Bulgarien.

Foto: Elias Canetti Gesellschaft

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SONNTAG, 13. NOVEMBER 11.00 Donau Lounge Kinder lesen Märchen entlang der Donau – Kinderbücherei der Weltsprachen

mit Magdalena M.M. Zelger (AT), Leiterin der Bibliothekspädagogik und Majda Kovacevic (SI/AT), Leiterin der Kinderbücherei der Weltsprachen

Partner: Kinderbücherei der Weltsprachen | Büchereien Wien, Slowakisches Institut Wien, Rumänisches Kulturinstitut Wien, Bulgarisches Kulturinstitut

Die Kinderbücherei der Weltsprachen, eine Zweigstelle der Büchereien Wien, beherbergt Bücher in über 40 Sprachen, in denen Kinder und Jugendliche schmökern und lesen können. Die Spannbreite reicht von Arabisch bis Farsi und Koreanisch bis hin zu Ungarisch und Urdu. Ergänzend dazu laden Veranstaltungen ein, aufregende und lustige Geschichten aus verschiedenen Ecken der Welt zu hören und unmittelbar zu erleben.

In Zusammenarbeit mit der Donau Lounge werden auf der BUCH WIEN nicht nur wichtige und spannende Hintergrundinformationen zur Kinderbücherei der Weltsprachen vermittelt, sondern auch eine kleine Kostprobe in verschiedenen Donau-Sprachen präsentiert – gelesen von den Leserinnen und Lesern der Kinderbücherei, also von Kindern und Jugendlichen mit Slowakisch (Samuel Janošec), Slowenisch (Aida Kovacevic), Rumänisch (Sergiu Dantis), Bulgarisch (Stefanie Sparova) und Ungarisch (Karolina Méhes) als Muttersprache.

12.00 Donau Lounge Jana Juránová (SK): Eine unerledigte Angelegenheit Moderation: Annemarie Türk (AT) | Übersetzung: Daniela Humajová | Lesung: Claudia Carus (DE) Partner: Slowakisches Literaturzentrum Bratislava, Slowakisches Institut Wien, Wieser Verlag

Eine unerledigte Angelegenheit: Gemeinsam mit ihrem Mann hatte sich Zita auf ein entspanntes Leben auf dem Land gefreut, doch sein unerwarteter Tod machte sie plötzlich zu dieser seltsamen Städterin, die allein aufs Dorf gezogen ist. Ihr Haus wird ihr zum Asyl und zum Ort, wo sie ihren Gedanken freien Lauf lassen kann. Da entdeckt sie in einem alten Koffer auf dem Dachboden ihres Hauses das Porträt einer unbekannten jungen Frau. Zitas Neugierde wird geweckt, zumal sie auch Briefe und Aufzeichnungen dieser Unbekannten findet, die wäh-rend des Krieges geschrieben worden waren.

Wieser Verlag, 2016

13.00 Donau Lounge Margarita Kinstner (AT): Pécs-Tagebuch, im Gespräch mit Wolfgang Kühn (AT), Unabhängiges

Literaturhaus NÖ und Károly Méhes (HU), Schriftsteller, Leiter des Pécs Writers Programms Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: ULNÖ, Pécs Writers Programm

Das Krems-Pécs Literatur-Austauschprogramm gibt es bereits seit 3 Jahren – eine kleine aber feine Form der Donau-Zusammenarbeit. Die österreichische Autorin Margarita Kinstner verbrachte heuer im Rahmen dieses Programms einen Monat in Pécs, wo sie ein „Pécs-Tagebuch“ verfasst hat. Der Text erscheint 2017 auf Deutsch und Ungarisch – die Donau Lounge präsentiert nun eine Kostprobe, umrahmt von einem Gespäch mit den Initia-toren des Stipendienprogramms aus Krems und Pécs.

14.00 Donau Lounge Gergely Péterfy (HU): Der ausgestopfte Barbar Moderation: György Buda (HU/AT) | Lesung: Claudia Carus (DE) | Partner: Publishing Hungary, Nischen Verlag

Der ausgestopfte Barbar war in den letzten Jahren einer der größten Erfolge auf dem ungarischen Buchmarkt. Der meisterhaft durchkomponierte, mit hervorragenden historischen Kenntnissen und feinen sprachlichen Trouvaillen verfasste, bis zuletzt spannende historische Roman stellt die Arbeit von zehn Jahren dar, der Autor hat seine Dissertation über die Gestalt Angelo Solimans geschrieben und dazu in österreichischen Archiven Nach-forschungen angestellt. Der Freimaurer und Naturwissenschaftler kam im Kindesalter als Sklave, als „exotisches Geschenk“, aus Schwarzafrika nach Europa. Doch er wurde zu einem brillanten Geist seiner Epoche. Der andere Held des Romans ist der Ungar Ferenc Kazinczy, berühmter Übersetzer, Schriftsteller, Literaturorganisator, eine Leitfigur der ungarischen Aufklärung. Soliman und Kazinczy waren trotz aller ihrer Unterschiedlichkeiten nicht nur Freunde, einer spiegelte vielmehr den anderen wider... (Aus dem Ungarischen von György Buda.)

Nischen Verlag, 2016

Mag.a Magdalena M.M. Zelger,ist Leiterin des Referates

Bibliothekspädagogik bei den Büchereien Wien. Studium der

Vergleichenden Literaturwis-senschaft und Absolventin des

Universitätslehrgang Library and Information Studies. Seit 2010 bei den Büchereien Wien. Gast-

mitglied in der dbv-Kommission und Vortragende im Universitäts-

lehrgang Library and Information Studies an der Universität Wien.

Foto: Büchereien Wien

Jana Juránová,geboren im Jahr 1957. Sie schreibt

Prosa und Theaterstücke, außer-dem ist sie als Literaturübersetzerin tätig. Sie war Theaterdramaturgin,

Kommentatorin bei Radio Freies Europa sowie Redakteurin der

Literaturzeitschrift „Slowakische Ansichten“ tätig. 1993 war sie

Mitbegründerin des feministischen Projekts Aspekt, bei dem sie bis

heute mitwirkt.Foto: privat

Wolfgang Kühn, geboren 1965 in Baden/Wien.

Im Literaturhaus NÖ in Krems Projektkoordinator, Regional-

management, Osteuropaexperte und Ansprechpartner für das

Writer in Residence Programm.Foto: Petra Halbmayer

Majda Kovacevic, geboren in Slowenien. In Österreich das Studium der Deutschen Philologie und den Lehrgang ‚Library and Information Studies‘ an der Universität Wien absolviert. Seit 2014 bei den Büchereien Wien als Bibliothekarin, davor in der Mehrsprachigkeitsforschung als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Wien und als Deutschkursleiterin bei der VHS tätig. Zurzeit Leiterin der Kinderbü-cherei der Weltsprachen. Foto: privat

Margarita Kinstner,geboren 1976 in Wien, hat bisher in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 2013 veröffentlichte sie mit „Mittelstadt-rauschen“ ihren ersten Roman. Im Herbst 2015 ist „Die Schmetter-lingsfängerin“ erschienen. 2016 war sie Gast des bilateralen Stipendien-programms von Krems und Pécs.Foto: Marco Klein

Károly Méhes,geboren 1965 in Pécs/Ungarn. Zunächst Dichter, später wandte er sich mehr der Prosa zu. Ins-gesamt 21 Bücher veröffentlicht, zwei davon auch in deutscher Übersetzung, im Wieser Verlag erschienen. Weitere Veröffentli-chungen in mehr als 10 Sprachen. Mitbegründer des Pécs Writers Programms, das er seit 2007 leitet. Er lebt in Pécs und Budapest.Foto: privat

Gergely Péterfy,Schriftsteller, Drehbuchau-

tor, Lektor. Er diplomierte im Fach Latein-Griechisch an der

ungarischen Universität der Wissenschaften ELTE. In deut-

scher Sprache bisher erschienen: „Baggersee” (original: „Bányató”),

Zsolnay Verlag 2008, aus dem Ungarischen übersetzt von Ágnes

Relle.Foto: privat

Impressum

Redaktion: Márton Méhes, Annamária Waliczky

Grafik: Kriszta Klebercz ¦ grafikriszta.com

Druck: Keskeny Nyomda, Budapest

buchwien.at – danubeculturalcluster.eu

Wir danken folgenden Verlagen: danube books Verlag, Suhrkamp Verlag, Nischen Verlag, Wieser Verlag, Drava Verlag, Haymon Verlag, Folio Verlag, Verlag Matthes & Seitz, Residenz Verlag, Driesch Verlag, Veda-Peter Lang, Mitteldeutscher Verlag, Verlag C.H. Beck, Verlag Klaus Wagenbach, Verlag Hans Schiler, Kulturfokus, Elias Canetti Gesellschaft

PARTNER DER DONAU LOUNGE

AUSTRIA

SONNTAG, 13. NOVEMBER 15.00 Donau Lounge Helmut Friedrichsmeier (AT) (et al): Auf steinernen Spuren – Kamenim tragovima Einführende Worte: OAR Silvia Friedrich, Leiter-Stellvertreterin, MD-Geschäftsbereich Europa und Internationales

der Stadt Wien | Partner: Stadt Wien – MD Europa und Internationales, Kulturfokus e.V.

Auf steinernen Spuren – Kamenim tragovima (H. Friedrichsmeier, S. Paškalj, R. Kosic): 1998 entdeckte der Au-tor Friedrichsmeier in der Verlassenschaft einer Tante seiner Frau ein umfangreiches Fotoalbum, welches deren Großvater während seiner Stationierung als k.u.k. Offizier in Bosnien-Herzegovina 1907/08 angelegt hatte. Im Jahr 2008 begaben sich die beiden Ko-Autoren des Bandes, Sladjana Paškalj und Radenko Kosic, auf eine foto-grafische Reise durch Bosnien und Herzegowina. Die dabei entstandenen Fotos erschienen in dieser einzigartigen Monografie. Als Gesamtkunstwerk entstand ein Bildband – angereichert mit Texten bosnischer Künstler, welches die Entwicklung dieses Landes während der letzten hundert Jahre wiedergibt.

Kulturfokus, 2016

16.00 Donau Lounge Marjana Gaponenko (UA): Das letzte Rennen Moderation: Cornelius Hell (AT) | Partner: C.H. Beck Verlag

Das letzte Rennen: Hellsichtig, voll schwarzem Humor und Melancholie erzählt Marjana Gaponenko vom bösen Erwachen eines modernen Taugenichts, der einige Lektionen fürs Leben lernt. Kaspar, ein verwöhnter junger Mann der guten Wiener Gesellschaft, studiert ziellos vor sich hin und scheint von den Menschen, insbesondere den Frauen, weniger zu verstehen als von den Ponys, die sein Vater sammelt. Der Vater, Ingenieur und Selfmade-man, verehrt Pferde und liefert sich mit dem einzigen Sohn ein verhängnisvolles Rennen.

C.H. Beck Verlag, 2016

Marjana Gaponenko,wurde 1981 in Odessa (Ukraine)

geboren und studierte dort Ger-manistik. Sie lebt in Mainz und Wien. Für den Roman „Wer ist

Martha?“ wurde sie unter ande-rem mit dem Adelbert-von-Cha-misso-Preis ausgezeichnet. Ihre

freie Zeit verbringt Marjana Gaponenko mit ihren Haflingern.

Foto: privat

Helmut Friedrichsmeier, geboren 1944. Beruflich führte ihn sein Weg einerseits an die Wiener Wirtschaftsuniversität wie auch in die Consulting-Bran-che. Seine Publikationstätigkeit betraf deshalb in erster Linie Fachbücher und populärwissen-schaftliche Literatur. Sein Buch

„Das versunkene Bosnien“ (1999) war ein erster Schritt in Richtung Belletristik. Die Ko-Autoren von

„Auf steinernen Spuren“ sind Slad-jana Paškalj und Radenko Kosic.Foto: privat

Mittwoch 9. November

21 Uhr

Feierliche Eröffnung der Donau Lounge 2016 durch Judit Hammerstein, stellvertretende Staatssekretärin des Staatssekretariats für Kultur- und Wissenschaftsdiplomatie, Ministerium für Auswärtiges und Außenhandel von UngarnTeresa Indjein, Leiterin der kulturpolitischen Sektion im BMEIAMatija Vilfan, Leiter des Danube Strategy Point BrüsselPeter de Martin, Generalsekretär der ARGE DonauländerIrina Cornisteanu, Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts Wien, Vorsitzende von EUNIC Austria Márton Méhes, Initiator und Koordinator der Donau Lounge

Donnerstag 10. November14 Uhr Barbi Markovic (RS/AT): Superheldinnen – Lesung und Gespräch

15 Uhr Haimo L. Handl (AT) und Heide Breuer (AT): György Sebestyén und seine Zeit – Präsentation und Gespräch

16 Uhr Ingrid Halászová (SK) und Anna Fundárková (SK): Die Noblesse im Bild. Die adeligen Porträtgalerien in der Frühen Neuzeit in den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie – Präsentation und Gespräch

19 Uhr LITERATURHAUS (WIEN 7., SEIDENGASSE 13) László Darvasi (HU): Wintermorgen – Lesung und Gespräch

Freitag 11. November12 Uhr Bora Cosic (HR/RS): Konsul in Belgrad – Lesung und Gespräch

13 Uhr Hans-Henning Paetzke (DE), Übersetzer der Neuerscheinung von Zoltán Böszörményi (HU): In den Furchen des Lichts – Lesung und Gespräch

14 Uhr Catalin Dorian Florescu (RO): Der Mann, der das Glück bringt – Lesung und Gespräch

15 Uhr Josef Trabert (DE): Die zweite Heimat. Im Gespräch mit Thomas Zehender (DE), Gründer des danube books Verlags – Lesung und Gespräch

16 Uhr Podiumsgespräch: Banja Luka, Mostar und Sarajevo – literarische Zentren in Bosnien-Herzegowina Mit Senka Maric (BA), Tanja Stupar-Trifunovic (BA), Faruk Šehic (BA) und Hana Stojic (BA/DE)

17 Uhr Panait Istrati (RO), (1884 – 1935): Kyra Kyralina neue Übersetzung – Lesung und Gespräch über den Autor und das Buch

Samstag 12. November11 Uhr Michael Krüger (DE): Das Irrenhaus – Lesung

12 Uhr Filip Florian (RO): Alle Eulen – Lesung und Gespräch

13 Uhr Enes Karic (BA): Lieder wilder Vögel – Lesung und Gespräch

14 Uhr Jani Oswald (AT/SI): Carmina mi Nora – Lesung und Gespräch

14.30 UhrORF-BÜHNE Podiumsgespräch: Bricht Europa auseinander? – Antworten aus dem Donauraum Jörg Wojahn (DE/EU), Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich, Matija Vilfan (SI), Leiter des Danube Strategy Point in Brüssel und Thomas Kleininger (RO) Mitglied der Gruppe für den Sozialen Dialog Bukarest. Moderation: Günter Kaindlstorfer (AT)

15 Uhr Podiumsgespräch und Lesung: In memoriam Péter Esterházy. Mit Angelika Klammer (AT), Josef Formánek (CZ) und László Darvasi (HU)

16 Uhr László Darvasi (HU): Wintermorgen – Lesung und Gespräch

17 Uhr Kalin Terziyski (BG): Wahnsinn – Lesung und Gespräch

Sonntag 13. November

11 Uhr Präsentation und Lesung: Kinder lesen Märchen entlang der Donau – Kinderbücherei der Weltsprachen. Mit Magdalena M.M. Zelger (AT), Leiterin der Bibliothekspädagogik, Büchereien Wien und Majda Kovacevic (SI/AT), Leiterin der Kinderbücherei der Weltsprachen

12 Uhr Jana Juránová (SK), Eine unerledigte Angelegenheit – Lesung und Gespräch

13 Uhr Podiumsgespräch: Margarita Kinstner (AT): Pécs-Tagebuch, im Gespräch mit Wolfgang Kühn (AT), Unabhängiges Literaturhaus NÖ und Károly Méhes (HU), Schriftsteller, Leiter des Pécs Writers Programms

14 Uhr Gergely Péterfy (HU): Der ausgestopfte Barbar – Lesung und Gespräch

15 Uhr Helmut Friedrichsmeier (AT): H. Friedrichsmeier, R. Kosic, S. Paškalj: Auf steinernen Spuren – Kamenim tragovima – Präsentation und Gespräch

16 Uhr Marjana Gaponenko (UA): Das letzte Rennen – Lesung und Gespräch

DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK ORT: BUCH WIEN – DONAU LOUNGE-BÜHNE (STAND IA04), EINGANG: MESSE WIEN – HALLE D (WIEN 2., TRABRENNSTRASSE, U2 STATION KRIEAU)

Moderation: Cornelius Hell (AT), Annemarie Türk (AT), György Buda (HU/AT), Angelika Klammer (AT), Koschka Hetzer-Molden (AT), Georg Aescht (RO/DE)

buchwien.at – danubeculturalcluster.eu