42 Jahresbericht 2009 DKKV Publikationenreihe · tion with the Council of Europe and UNISDR Europe....
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Jahresbericht2009
Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V.
DKKVFriedrich-Ebert-Allee 4053113 Bonnwww.dkkv.org
42
Impressum
Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V.
Friedrich-Ebert-Allee 40
53113 Bonn
Tel.: 02 28 / 44 60-1827
Fax: 02 28 / 44 60-1836
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dkkv.org
ISBN 978-3-933181-48-0
Verantwortlich: Karl-Otto Zentel
Redaktion: Dr. Susanne Reiff, to the point communication, Königswinter
Layout: Rendel Freude, F R E U D E ! design, Köln
Bildnachweis: Titel: UN Photo/Mark Garten, EC/ECHO/Malini Morzaria, naskybabe/fotolia, Utz/digitalstock, S. 4 l.: DKKV, S. 4 r.:
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S. 12-13: Rendel Freude, S. 14-16: DKKV, S. 16 l.: UNISDR, S. 17: EC/ECHO/ Malini Morzaria, S. 18: Olivier Bertucchi/
Council of Europe, S. 19: naskybabe/fotolia, S. 20 l.: DKKV, S. 20 r.: DLR, S. 21: Pinon Road/ fotolia, S. 22: UNESCO/
Niamh Burke.
© September 2010
Jahresbericht 2009 3
4 Vorworte
6 Das Katastrophenjahr 2009: Ein Rückblick
8 Das DKKV im Jahr 2009
10 Bonn Dialogues: Öffentlichkeit und Experten im Gespräch
12 10. DKKV-Forum: Katastrophenmanagement benötigt komplexe Informationsbasis
14 Das DKKV beim Klimagipfel in Kopenhagen
16 Globale Plattform Katastrophenvorsorge: Internationale Profilierung für das DKKV
17 Das DKKV: Partner in Europa und darüber hinaus
18 Perspektive Europa
19 Projekt vor Ort: Katastrophenvorsorge in Megacities
20 Das DKKV: Schnittstelle zwischen Fernerkundung und Katastrophenschutz
21 Mainstreaming: Katastrophenvorsorge ist Thema beim deutschen Global Compact Netzwerk
22 Das DKKV bei der UNESCO-Weltkonferenz: Bildung und Katastrophenvorsorge
23 Finanzen
24 Das DKKV und seine Gremien
Inhalt
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Vorworte
2009 sind wir von großen Naturkatastrophen ver-schont geblieben; wir zählten weniger Opfer undBetroffene und auch die Schäden waren deutlichgeringer als in den Vorjahren. So positiv diese Bilanzauch klingt, dürfen wir nicht die vielen kleinenSchadensereignisse außer Acht lassen, die täglichauf der ganzen Welt stattfinden. Sie entgehen derinternationalen Aufmerksamkeit und tauchen inkeiner Statistik auf. In seinem 2009 erschienenenGlobal Assessment Report hat das ISDR-Büro derVereinten Nationen (ISDR = International Strategyfor Disaster Reduction) deutlich darauf hingewie-sen, dass es gerade diese kleinen, immer wieder-kehrenden Ereignisse sind, die die Lebensgrund-lage vieler Menschen in Entwicklungsländernzerstören und einem sozialen und wirtschaftlichenFortschritt im Wege stehen. Nur langfristige risiko-bewusste Entwicklungsmaßnahmen können dieVerwundbarkeit dieser Gesellschaften reduzieren.Für viele DKKV-Mitglieder – insbesondere für jene,die die Katastrophenvorsorge in die Entwicklungs-zusammenarbeit integrieren – stellt dies einegroße Herausforderung dar.
2009 konnte sich das DKKV auf europäischer Ebeneweiter vernetzen, wir nahmen zum Beispiel amWorkshop des Major Hazard Agreement des Europa-rates zu den Auswirkungen des Klimawandels teilund brachten unsere Expertise in Fachgremiender Europäischen Kommission zu Verbesserungender Vorsorge innerhalb Europas ein. Auch denKontakt zur Generaldirektion Forschung der Euro-päischen Kommission konnten wir weiter aus-bauen. Der Mehrwert des DKKV als NationalePlattform und unsere intensive Zusammenarbeitmit Partnerstrukturen in anderen europäischenLändern – gerade an der wichtigen Verbindungs-stelle zwischen Wissenschaft und Praxis – werdenallseits geschätzt.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen aufExtremereignisse dominierte 2009 die Arbeit desDKKV. Sowohl inhaltlich als auch politisch habenwir dazu beigetragen, Katastrophenvorsorge alswichtiges Instrument der Anpassung in die Diskus-sion bei den internationalen Klimaverhand lungeneinzubringen. Höhepunkt dieser Bemühungenwar der gemeinsame Auftritt des DKKV mit seinenMitgliedern unter dem Dach des DKKV bei den Klimagesprächen in Kopenhagen.
Es ist uns gelungen, 2009 wichtige Impulse für die Katastrophenvorsorge zu setzen. Möglichwurde dies durch die engagierte Arbeit der DKKV-Mitglieder, für die ich mich bei allen Beteiligtenherzlich bedanke!
Ihre
Dr. Irmgard Schwaetzer
Vorsitzende des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge e.V.
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It is a pleasure to have the opportunity to intro-duce the DKKV 2009 Annual Report.
In 2009, hydro-meteorological disasters accoun-ted for 85 percent of the total number of disasters.This statistic, which is consistent with the ten-yeartrend of increasing risk associated with storms,floods, landslides and droughts, calls attention tothe importance of disaster risk reduction in aworld that sees unprecedented changes in its climate and environmental conditions.
As documented in the fourth IPCC Assessment Report, there is increased scientific evidence onthe influence of climate change on disaster trends.The frequency and severity of extreme tempera-tures, floods, droughts and typhoons are indeedbeing magnified by our changing climate.
On a positive note, governments have recognizedthe urgent need for mitigation and climate changeadaptation. This has brought a positive shift intackling risks posed by climate change worldwide.Disaster risk reduction approaches to building re-silience offer concrete opportunities for climatechange adaptation measures. Investing in redu-cing the impact of climate-related disasters pre-serves lives and economic assets, and assures thatdevelopment gains are sustained in the long run.
In Europe, climate-related risks have gained theattention of national platforms and disaster riskreduction practitioners, thus highlighting the needto share information and knowledge on practicesrelated to addressing risks. In response to thisneed, the German National Platform provided aforum for discussion and information exchangeon disaster risk reduction and climate change ad-aptation through the organization of a side event
at the UNFCC Conference of the Parties in Copen-hagen in 2009. The DKKV also hosted a meeting ofEuropean National Platforms and Hyogo Frame-work for Action (HFA) Focal Points, in collabora-tion with the Council of Europe and UNISDREurope.
If disaster risk reduction is to be effectively addres-sed globally, cooperation is essential between na-tional platforms – both within and outside of Europe.This is a crucial step to achieve effective, coherentand sustainable implementation of national policiesand programmes on disaster prevention, prepared-ness and response. In this regard, UNISDR is wor-king closely with DKKV and German technical in-stitutions to assess the implications of emergingtrends of climate change for early warning systems.
Finally, I would like to extend my thanks to DKKVand the German Government for their continuouscollaboration – nationally and internationally – tothe disaster risk reduction agenda and the imple-mentation of the Hyogo Framework for Action. I amlooking forward to another successful year andcontinued fruitful collaboration with all the ISDRsystem partners.
Margareta Wahlström
United Nations Special Representative of the Secretary-General for Disaster Risk Reduction
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Das Katastrophenjahr 2009:
Ein Rückblick
Die Welt blieb 2009 von Großkatastrophen ver-schont – es gab weniger Opfer und Betroffeneund die Schäden fielen im Vergleich zu denDurchschnittswerten für die Jahre 2000 bis 2008geringer aus. Erneut trafen Naturkatastrophenmit 40,3 Prozent am häufigsten den asiatischenKontinent.
Das Centre for Research on the Epidemiology of Dis-asters (CRED) registrierte 2009 weltweit 335 Natur-katastrophen. Diesen fielen 10.655 Menschen zumOpfer, 119 Millionen waren in unterschiedlichsterWeise betroffen und die ökonomischen Verlustebetrugen 41,3 Milliarden US-Dollar. Damit erreichtedie Zahl der Naturkatastrophen den nie drigstenStand seit 1999 und der seit Mitte der 1990erJahre deutliche Aufwärtstrend an jährlichen Kata-strophenereignissen konnte unterbrochen werden.Die Munich Re verzeichnete 2009 die geringstenSachschäden seit acht Jahren.
Das Erdbeben in Sumatra im September fordertedie meisten Menschenleben, während die Über-schwemmungen in Süd- und Zentralchina vomJuli mit fast 40 Millionen Betroffenen die größteBreitenwirkung hatten. Die höchsten ökonomischenSchäden verursachte mit fünf Milliarden US-Dollarder Wintersturm „Klaus“, der im Januar Frankreich,Spanien und Italien heimsuchte.
Hydrologische Katastrophen waren mit 53,7 Pro-zent die häufigsten Ereignisse, gefolgt von wetter-bedingten Katastrophen mit 25,4 Prozent.
Tropische Stürme wie Taifune und Zyklone trafenTaiwan, China, die Philippinen, Vietnam, Bangla-desch und Indien und führten dazu, dass die Zahlder Betroffenen deutlich über dem Durchschnittder vergangenen Jahre lag.
Die Katastrophenereignisse konzentrierten sich2009 auf wenige Länder: Nur 18 der 111 betroffenenStaaten verzeichneten 79 Prozent der Todesopfer,95 Prozent der Betroffenen und 86 Prozent der öko-nomischen Schäden. Dies zeigt: Die Belastung durchNaturkatastrophen ist sehr ungleich verteilt.
Wann? Was? Wo? Todesopfer Geschätzte Sachschäden*
Januar Wintersturm Klaus Frankreich, Spanien, Italien 26 5,1
Februar Waldbrände Australien 173 1,3
April Erdbeben Italien 295 2,5
Juni/Juli Überschwemmungen China 75 1,0
Juli bis September Überschwemmungen Indien 300 0,2
Juli Unwetter, Hagel Österreich, Schweiz, Deutschland 11 1,8
August Taifun Morakot (Kiko) China, Philippinen, Taiwan 614 4,6
September Taifun Ketsana (Ondoy) Philippinen, Laos, Vietnam 694 1,3
September Erdbeben Indonesien 1.200 2,2
November Hurrikan Ida, El Salvador, Nicaragua, 204 1,5
Überschwemmungen Mexiko, USA
*in Mrd. US $
Jahresbericht 2009 7
Was ist Ihr Fazit des Katastrophenjahres 2009?2009 sind wir zwar von extremen Naturkatastrophen ver-schont geblieben, doch ist dies kein Grund zur Entwarnung,wie die verheerenden Erdbeben in Haiti und Chile gleich zuBeginn des Jahres 2010 gezeigt haben. Die Menschen in weniger entwickelten Ländern sind nach wie vor gegenüberextremen Naturereignissen besonders gefährdet. Mittel-schwere Katastrophen prägten das Jahr 2009; ich denke andas Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra im Sep-tember, den Tsunami auf den pazifischen Samoa-Inseln unddie Taifune Ketsana und Parma in Südostasien sowie an dieÜberschwemmungen in Westafrika. Aber auch die Cholera-Epidemie in Simbabwe oder das Erdbeben in Italien im Aprilhaben das Rote Kreuz gefordert.
Wie stand es 2009 um die Vorsorge? Gab es Katastrophen,bei denen die Vorsorge besonders effektiv war? Wo hättemehr Vorsorge Schäden deutlich minimieren und Men-schenleben retten können?Katastrophenvorsorge ist ein zentrales Schwerpunktthemades Deutschen Roten Kreuzes. Im Jahr 2009 haben wir einSektorkonzept hierzu entwickelt und uns auch personellnoch breiter aufgestellt. In Indonesien waren zum Beispielnach dem Erdbeben im September 2009 schnell Einsatz-kräfte des Indonesischen Roten Kreuzes im Katastrophenge-biet, die das Deutsche Rote Kreuz zuvor ausgebildet hatte.Sie waren maßgeblich in die Such- und Rettungsarbeiteneingebunden und in der Lage, vor Ort Erste Hilfe zu leisten.Und auch auf den Philippinnen hat sich eine ähnliche Ausbil-dung lokaler Rettungskräfte bei Erdrutschen im September2009 bewährt, als die ausgebildeten Gruppen die ersten Hel-fer vor Ort waren. Zudem wurde die Bevölkerung zuvor überdie Gefahren solcher Taifune aufgeklärt und wusste dahersehr genau, wie sie sich im Katastrophenfall verhalten sollte.Gleichzeitig zeigen Ereignisse wie der Tsunami auf denSamoa-Inseln, wie wichtig eine funktionierende lokale Früh-
warnung ist und dass gerade die gemeindeorientierten Ansätze des Roten Kreuzes wichtige Instrumente sind, umMenschenleben zu retten.
Was müssen wir am dringendsten tun, damit der Katastro-phenrückblick im Jahr 2020 weniger dramatisch ausfällt?Die zahlreichen mittelschweren und räumlich begrenztenKatastrophen des Jahres 2009 bestärken uns darin, unseregemeindeorientierten Ansätze in der Katastrophenvorsorgeweiter auszubauen. Durch die Zusammenarbeit mit den na-tionalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und derlokalen Bevölkerung stärken wir die Zivilgesellschaft. Dieseist wichtig, wenn es darum geht, die Naturgefahren vor Ort zuanalysieren und die Menschen auf extreme Naturereignissevorzubereiten. Mit einer starken Zivilgesellschaft lässt sichdie Katastrophenanfälligkeit vor Ort deutlich reduzieren unddie Nachhaltigkeit entsprechender Projekte besser absichern.
Wir müssen die Ansätze zur Anpassung an den Klimawandelweiter ausbauen. Die Erfahrungen in der Katastrophenvor-sorge werden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Gleichzeitigmüssen wir die Risikoanalysen auf die zukünftigen Risikenausrichten und auch neue Kooperationen zum Beispiel mitKlimaexperten eingehen.
Wir haben in den vergangenen Jahren sehr große Fortschrittedabei gemacht, die lokalen Folgen bei Katastrophen zu min-dern und die lokale Bevölkerung auf mögliche Katastrophen-ereignisse vorzubereiten. In Zukunft müssen wir die nationalenInsitutionen noch stärker für die Katastrophenvorsorge sensi-bilisieren und die zivilgesellschaftlichen mit den staatlichenStrukturen verknüpfen. Das bedeutet für das Rote Kreuz kon-kret, seine Schwestergesellschaften darin zu unterstützen, einwichtiger Akteur im Katastrophenschutz zu werden oder diebereits vorhandene Rolle weiter auszubauen.
Ist heute schon ein Einfluss des Klimawandels auf die Intensität und die Häufigkeit von Naturkatastrophen erkennbar?Wir haben 2009 wieder gesehen, dass extreme Wetterereig-nisse erneut zugenommen haben, was wir eindeutig auf denKlimawandel zurückführen. Die wissenschaftlichen Prognosensind hier ebenso eindeutig wie die Berichte der lokalen Bevöl-kerung in den betroffenen Gebieten, die bereits seit mehrerenJahren gerade in Bezug auf das Wetter ernsthafte Veränderungenwahrnehmen. Auch in den Jahren mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von großen Katastrophen sind es zunehmendräumlich begrenzte Ereignisse wie zum Beispiel Stürme, Über-schwemmungen und Erdrutsche, infolge derer Menschen zuSchaden kommen und ihre Lebensgrundlagen zerstört werden.Umso wichtiger ist es daher, die Klimarisiken in der zukünftigenProjektentwicklung immer mitzudenken.
Interview Dr. Johannes Richert:
Das Katastrophenjahr 2009 aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes
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Das DKKV 2009
Kontinuität und Fokussierung bestimmten 2009die Arbeit des DKKV: Das Komitee hat sich insti-tutionell weiter gefestigt; es verfügt über einebreit gefächerte Mitgliederbasis und über einsolides finanzielles Fundament. Inhaltlich kon-zentrierte sich das DKKV 2009 auf die Rolle derKatastrophenvorsorge bei der Anpassung anden Klimawandel.
Dass die Katastrophenvorsorge viele Gesichterhat, zeigt sich am besten bei einem Blick auf dieMitglieder des Komitees und auf die unterschied-lichen Aktivitäten des DKKV im Jahr 2009. Inzwi-schen tragen 35 Mitglieder das Komitee, von Bun-desministerien über Hilfsorganisationen undForschungseinrichtungen bis zu Wirtschaftsver-bänden und Katastrophenexperten. Sie alle brin-gen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in das DKKVein und vernetzen sich immer intensiver: Bei derKopenhagener Klimakonferenz traten viele Mit-glieder zum Beispiel gemeinsam unter dem Dachdes DKKV auf.
Die Integration der Katastrophenvorsorge in dieAnpassung an den Klimawandel war für das DKKV2009 nicht nur eine inhaltliche, sondern auch einepolitische Aufgabe: Vor der der Klimakonferenz inKopenhagen (COP 15) präsentierte das DKKV eini-gen Bundesministerien ein Positionspapier, das zueiner verstärkten Beachtung der Katastrophenvor-sorge in den internationalen Klimadiskussionenaufforderte. Auch über die Vereinten Nationenformulierte das DKKV gemeinsam mit anderenNationalen Plattformen und Hyogo Framework forAction (HFA) Focal Points aus Europa seine Forde-rung, die Katastrophenvorsorge stärker in dieAnpassungsstrategien an den Klimawandel zuintegrieren.
Im Auftrag der Bundesregierung Auch 2009 erfüllte das DKKV seine durch die Bun-desregierung zugewiesene Aufgabe als NationalePlattform und Focal Point für die Berichterstattungüber die Umsetzung des Hyogo Framework undaktualisierte den deutschen Bericht. Mitgliederdes DKKV leisteten mit ihren Informationen dazueinen wichtigen Beitrag. Parallel analysierte dasDKKV, welche Zeithorizonte bei der Umsetzungund Weiterentwicklung der Aufgabenfelder desHFA realistisch sind, um daraus abzuleiten, in wel-chen zeitlichen Abständen eine Aktualisierungdes deutschen Berichtes vorgenommen werdensollte.
Jahresbericht 2009 9
Der Wissenschaftliche Beirat und der OperativeBeirat des DKKV bildeten auch 2009 zwei wichtigeSäulen der Arbeit des Komitees: Bei den Treffenstand oft der konkrete Erfahrungsaustausch imMittelpunkt, zum Beispiel zum Erdbeben im italie-nischen L’Aquila. Das Besondere dabei war immerwieder der Blick über den eigenen Horizonthinaus: Nicht nur Hilfsorganisationen und Ministe-rien informierten sich gegenseitig, auch Wissen-schaftler, Behörden und Praktiker teilen ihre Sichtauf die Katastrophenvorsorge und die Hilfe imKatastrophenfall.
Im Wissenschaftlichen Beirat standen 2009 der Klimawandel und die Rolle der Katastrophenvor-sorge an erster Stelle der Agenda. Der Beiratsvor-sitzende, Prof. Dr. Gerd Tetzlaff, ist Vertreter desDKKV beim Klimasekretariat der Vereinten Nationen(UNFCCC) im Rahmen des Nairobi Work Pro-gramme. Dort nimmt er an der Arbeitsgruppe „Kli-mawandel und Extremereignisse“ teil. Im Rahmender engen Zusammenarbeit und mit dem Zieleiner sichtbaren Vernetzung wurde Prof. Tetzlaff2009 in seiner Funktion als Vorsitzender des Wissen-schaftlichen Beirates des DKKV in den wissen-schaftlichen Beirat der französischen PlattformAFPCN aufgenommen.
Für den Operativen Beirat war die Novellierungdes Zivilschutzgesetzes ein vorrangiges Thema.„Dieses Gesetz trägt entscheidend zu einemneuen partnerschaftlichen Umgang der Akteurebei“, sagte Klaus-Henning Rosen, Vorsitzender desOperativen Beirats. Es stärke das Bundesamt fürBevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe undöffne die europäische Ebene, so Rosen weiter.
Die Wahlen des Vorstands bei der Mitgliederver-sammlung am 16. November brachten keine Ver-änderungen: Die Mitglieder bestätigten den bishe-rigen Vorstand und sprachen sich damit dafür aus,den bisherigen Kurs des DKKV weiterzuverfolgen.
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Bonn Dialogues:
Öffentlichkeit und Experten im Gespräch
Biokraftstoffe – wie eine neue Energiequelle engmit der globalen Nahrungssicherheit verknüpftist – und die Frage, wie Menschen am besten mitRisiken und Katastrophen leben: Auch 2009 griffendie Bonn Dialogues wieder Themen rund umNachhaltigkeit, Katastrophenvorsorge und Klima-wandel auf, die auf der weltpolitischen Agendaweit vorne stehen.
Bonn Dialogue 5: Bildung für Katastrophenvorsorge
Der 5. Bonn Dialogue am 1. April 2009 stand ganzim Zeichen der UNESCO-Weltkonferenz zur Bildungfür nachhaltige Entwicklung, die vom 31. März bis2. April 2009 in Bonn tagte. An der Konferenzselbst beteiligten sich hauptsächlich Regierungs-vertreter und Experten. Der Bonn Dialogue – alsoffizielle Begleitveranstaltung der Konferenz –richtete sich dagegen mit seinem klaren Bekennt-nis zu Erziehung als wichtiges Instrument derKatastrophenvorsorge an eine breitere Öffentlich-keit: Die Menschen müssten lernen, ihre Risiken zuerkennen und mit Risiken und Katastrophen zuleben. Bildung sei gefragt, damit Menschen mitUmweltgefahren richtig umgehen können. Dasheiße, jeder muss lernen, Risiken anzuerkennen,sich ihnen anzupassen und sich entsprechend zuverhalten.
Wie dieser Lernprozess aussieht, hänge sehr vielvon der lokalen Kultur und von Traditionen ab, diedas Denken der betroffenen Menschen bestim-men, so die Expertenrunde beim Bonn Dialogue.Konkret unterscheiden sich zum Beispiel vieleGesellschaften darin, wie viele Schäden sie beieinem Unglück akzeptieren und ab welcher Opfer-zahl sie den Vorfall als Katastrophe wahrnehmen.
Darin waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdis-kussion einig: Es gibt kein generelles Phänomen„Naturkatastrophe“ – sondern es besteht lediglich
eine Naturgefahr, aus der sich eine Katastropheentwickeln kann. „Deshalb ist Bildung so wichtig“,sagte Prof. Benouar Djillali von der algerischenUniversity of Science and Technology Houari Bou-mediene. „Bildung vermittelt Fähigkeiten, diedarüber entscheiden können, ob jemand, der voneinem schweren Naturereignis betroffen ist, über-leben oder sterben wird.“ Allerdings brauche die-ser Lernprozess sehr viel Zeit und keiner dürfe
schnelle Erfolge erwarten, wie Dr. Manu Guptavon der Sustainable Environment and EcologicalDevelopment Society (SEEDS) zu bedenken gab.
Das Problem ist nicht, dass wir über zu wenig Wis-sen verfügen: „Wir kennen die Risiken; was fehlt, istdie Umsetzung unseren Wissens“, stellte Dr. BadaouiRouhban von der UNESCO fest. Japan zeigt demRest der Welt, wie Bildung erfolgreich eine Verhal-tenskultur der Risikoreduzierung entwickeln kann:In Japan gehören die Umweltrisiken fest ins Schul-Curriculum und die Menschen üben immer undimmer wieder, wie sie am besten mit den Gefah-ren umgehen, die sie akut bedrohen, wie zum Bei-spiel das hohe Erdbebenrisiko in dem Inselstaat.
Experten beim 5. Bonn Dialogue
• Prof. Benouar Djillali, Université des Sciences etde la Technologie Houari Boumediene (USTHB),Algerien
• Dr. Zinaida Fadeeva, United Nations University,Institute of Advanced Studies (UNU-IAS)
• Dr. Manu Gupta, Sustainable Environment andEcological Development Society (SEEDS), Indien
• Dr. Badaoui Rouhban, United Nations Educational,Scientific and Cultural Organization (UNESCO)
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Bonn Dialogue 6: Biokraftstoffe zwischen Energiegewinnungund Nahrungsmittelsicherheit
Biokraftstoffe der ersten Generation galten zunächstals besonders nachhaltig und klimaschonend.Mittlerweile ist bekannt: Sie weisen eine schlech-tere Klima- und Ökobilanz als fossile Energien auf.Trotzdem ist die Produktion von Biokraftstoffenaus potenziellen Nahrungsmitteln wie Mais, Soja,Palmöl und Zuckerrohr in den vergangenen Jahrenstetig gestiegen.
Der 6. Bonn Dialogue am 9. November 2009 haktehier nach und fragte nach dem Einfluss der Pro-duktion von Biokraftstoffen auf die Nahrungsmit-telsicherheit. Dabei stand die Frage im Raum, obdie Biokraftstoffproduktion für den globalen Preis-anstieg von Nahrungsmitteln verantwortlich sei.Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthun-gerhilfe: „Die Verwendung von Anbaufrüchten fürBioenergie verschärft deutlich den Wettbewerbum fruchtbares und anbaufähiges Land.“ Dagegenhielt Prof. Gernot Klepper, Sprecher des Manage-mentteams des Kiel Earth Institute, dass der Bio-kraftstoff nur einen sehr marginalen Anteil an derPreisentwicklung habe. Vielmehr spielten andereFaktoren wie der Anstieg des Ölpreises oder dieÄnderung der Konsummuster in den Schwellen-ländern eine wesentlich größere Rolle.
Eine weitere Kontroverse beim Dialog zwischenExperten und Publikum: die Verbindung zwischenNahrungssicherheit und der Produktion von Bio-kraftstoffen. Auf der einen Seite stand dabei dasArgument, dass die Industrieunternehmen inLandwirtschaft investierten und somit die Ent-wicklung des ländlichen Raumes förderten. Diesführe dazu, dass dort die Einkommen stiegen unddie Produzenten eine höhere Nahrungsmittelsi-cherheit hätten. Das Gegenargument: Die armenBevölkerungsschichten würden vernachlässigt. Siearbeiteten zum großen Teil auf kleinen Farmen, diewesentlich umweltfreundlicher und nachhaltiger
wirtschafteten als große Industrieunternehmen.Doch es seien eben diese Großunternehmen, dieKleinbauern und kleinen Betrieben das Wirtschaf-ten deutlich erschwerten. Die Nahrungssicherheitder armen Bevölkerungsschichten sei daher ins-besondere in den Entwicklungsländern massivgefährdet.
Aber wie kann man die Biokraftstoffe der erstenGeneration nachhaltig herstellen? Beim Bonn Dia-logue war man sich einig: Die Pflanzen für die Bio-energiegewinnung sollten nur auf degradierten undfür die Nahrungsmittelproduktion nicht brauch-baren Böden angebaut werden. Die Kontrolle undZertifizierung einer nachhaltigen Bioenergiepro-duktion gestaltet sich jedoch äußerst schwierig,wie Franz Marré vom Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung(BMZ) am Beispiel der illegalen Regenwaldrodungin Indonesien erklärte. Dort sei die Differenzierungvon legalen und illegalen Rodungen aufgrundunübersichtlicher wirtschaftlicher und politischerVerflechtungen praktisch unmöglich.
Die Diskussion während des Bonn Dialogue zeigte:Es muss untersucht werden, wie sich die Produk-tion von Biokraftstoff sozial, ökonomisch und öko-logisch in einem regionalen Kontext auswirkt. InStaaten wie Äthiopien, wo die Bevölkerung zuwenig Nahrungsmittel hat, verstärkt die Produk-tion von Biokraftstoffen die Armut. In Brasilienhingegen hat sich die Kraftstoffgewinnung ausZuckerrohr zu einer dauerhaften Alternative zufossilen Energien entwickelt.
Die Bioenergie ist eine Alternative, wenn manweniger fossile Energien nutzen will und den Klimawandel im Blick hat. Allerdings kann sie nurdann zum Klimaschutz beitragen, wenn sie nach-haltig produziert wird. Strom aus pflanzlichenAusgangsmaterialen zu gewinnen ist dabei immereffizienter als Treibstoff zu produzieren.
Experten beim 6. Bonn Dialogue
• Stefan Gsaenger, Generalsekretär der WorldWind Energy Association
• Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe
• Prof. Gernot Klepper, Sprecher des Managementteams des Kiel Earth Institute
• Franz Marré, Leiter des Referats Wasser, Energieund Stadtentwicklung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Die Bonn DialoguesSeit 2007 organisiert das DKKV mit seinen Partnern International HumanDimensions Programme on Global Environmental Change (IHDP) und UnitedNations University Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) inPartnerschaft mit der Stadt Bonn die Diskussionsreihe Bonn Dialogues.
Experten diskutieren mit ihrem Publikum Themen wie Klima, Wasser, Energieoder Nahrungssicherheit. Damit wollen sie nicht nur das öffentliche Bewusst-sein zum globalen Umweltwandel schärfen. Ihr Ziel ist auch, dass sich Fach-leute aus verschiedenen Disziplinen austauschen und in aktuellen politischen,wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussionen Stellung beziehen.
Jahresbericht 200912
10. DKKV-Forum:
Katastrophenmanagement benötigt komplexe Datenbasis
Für ein wirksames Risikomanagement sind sieunerlässlich: Daten und Informationen darüber,wo, wann und wie Katastrophen geschehen undwie die Menschen am besten deren negativeFolgen vermeiden können. Wenn Bojen im indi-schen Ozean über Satelliten Informationen überein Seebeben an die indonesische Küste sen-den, warnt der Bevölkerungsschutz die Men-schen vor der Flutwelle. Tritt ein Fluss inDeutschland über die Ufer, zeigen Karten, woSandsäcke deponiert sind und wo es zu Engpäs-sen bei der Evakuierung kommen kann. Datenund Informationen bilden die Grundlage dafür,wie Bevölkerungsschützer und Hilfsorganisatio-nen konkret auf Schadensereignisse reagierenund wie sie vorsorgen, damit aus Naturereignis-sen und Notfällen keine Katastrophen werden.
Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge stellte2009 Datenhintergrund und Informationen in denMittelpunkt seines Forums Katastrophenvorsorge:Am 23. und 24. November 2009 präsentierten Ex-pertinnen und Experten aus Wissenschaft und Pra-xis ihre vielfältigen Perspektiven und Herausfor -derungen: Die knapp zweihundert Teilnehmerinnenund Teilnehmer des ausgebuchten Forums erfuhrendabei zum Beispiel, wie Wissenschaftler mithilfehochkomplexer Satellitensysteme Informationengenerieren und wie das Katastrophenmanage-ment etwa in Indonesien, Indien, Sachsen, Berlinund Köln sie nutzt.
Das Material stammt aus ganz unterschiedlichenBereichen, etwa aus der Statistik, Meteorologieoder der Fernerkundung. Diese liefert mithilfe vonSatelliten aus dem Weltraum regelmäßig großflä-chige Aufnahmen der Erde und ergänzt damit vorOrt erhobene Messungen wie zum Beispiel derNiederschlagsmengen. Die für die Katastrophen-vorsorge benötigten Daten sind also sehr vielfältig
und fließen in die Kartierung von Gebäudenebenso ein wie in Statistiken zum Altersaufbauder Bevölkerung und in Risikokarten über die Erd-bebengefährdung bestimmter Regionen.
Die Informationen stellt in der Regel die Wissenschaftzur Verfügung – genutzt werden sie allerdings vonden Praktikern des Katastrophen managements,von Einsatzstellen der Feuerwehr über den föde-ralen Katastrophenschutz bis hin zu Hochwasser-meldezentralen. Dafür müssen die teilweise sehrkomplexen Ergebnisse so aufbereitet werden,dass sie auch im Notfall schnell verfügbar und ein-fach zu lesen sind. Daten, die Schadensereignissezum Beispiel aus geologischer, soziologischer undhydrologischer Perspektive verknüpfen, gibt esbislang nur wenig.
Das 10. Forum Katastrophenvorsorge zeigte, dassdie Möglichkeiten der Informations- und Datenge-winnung dem Katastrophenmanagement einenenormen Mehrwert bringen. Und ihre Potentialeseien noch längst nicht ausgeschöpft, sagte Klaus-
Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Das DKKV sprach mit seinem Forum auch 2009 wieder beson-ders junge Expertinnen und Experten an und zeichnete diebesten Forums-Beiträge folgender Nachwuchswissenschaftlermit einem vom Gesamtverband der Deutschen Versiche-rungswirt gestifteten Preis aus: Tina Comes (Karlsruher Institutfür Technologie), Sebastian Jülich (Geographisches Institut,Universität Bonn), Matthias Huttenlau (alpS Zentrum für Na-turgefahren und Risikomanagement, Innsbruck), Sören Hau-brock (Helmholtz-Zentrum Potsdam DeutschesGeoforschungsZentrum GFZ).
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Henning Rosen, Vorsitzender des Operativen Beiratsdes DKKV. Er erklärte: „Profitieren wird von dervermehrten und verbesserten Nutzung von Datenkurz- und langfristig der Mensch mit seinem Habund Gut. Sein Schutz vor Schadensereignissenmuss immer das oberste Interesse bleiben: Bilder,Karten, Datenbanken und Modelle sind kein Selbst-zweck, sie sind ein Mittel, um die Menschen besserzu schützen.“
Gleichzeitig darf die menschliche, manchmal auchirrationale Seite des Menschen bei der Entwicklungvon Modellen oder Strategien nicht vergessen wer-den: Der Mensch richtet sich in seinem Verhaltenzu oft nicht nach statistischen Wahrscheinlichkeitenund schließt die Augen vor den Notwendigkeitender Vorsorge. Die Beispiele, die beim Forum Kata-strophenvorsorge vorgestellt wurden, habenimmer wieder gezeigt: Wir müssen die Bereit-schaft der Menschen zum Mitmachen erhöhen –indem wir Gefahren in Webdiensten anschaulichmachen oder zeigen, wie sich Häuser einfachhochwasserresistenter bauen lassen.
Die Diskussionen zur Verfügbarkeit von Datenzeigten, wie essentiell es für das Katastrophenma-nagement ist, dass die Nutzer leicht an die Datenkommen – am besten in offenen Strukturen – undsie die Daten in andere Anwendungen integrierenkönnen. Die aussagekräftigsten Daten sind sinn-los, wenn sie nicht einfach und schnell genutztwerden können – im Katastrophenfall ist oft keineZeit für langwierige Recherchen. Deshalb müssendie Informationen im Voraus so aufbereitet undzugänglich gemacht werden, dass etwa ein Ein-satzleiter seine Entscheidungen schnell und über-sichtlich auf sie stützen kann.
Insbesondere für Daten aus der Fernerkundungstellt sich häufig eine Zeitfrage: Die internationaleKatastrophenhilfe sollte zum Beispiel nicht dreibis vier Tage auf Satellitenaufnahmen einer ent -legenen Erdbebenregion warten müssen, um sichein Bild der Lage zu machen. Technisch ist aller-dings diese Auswertungszeit heute oft noch not-wendig. Dennoch: Die technischen Fortschrittesind auf vielen Gebieten enorm und es zeigt sich,dass eine Mischung unterschiedlicher Methodenund Technologien wie GIS, 3D-Satellitenbilderund statistische Erhebungen für das Katastrophen-management den höchsten Mehrwert bringt.
Nicht nur kurzfristig im Katastrophenfall, auchlangfristig benötigt die Katastrophen- und Klima-forschung zahlreiche Daten. Mithilfe ihres Rückbe-zugs auf historisches Material können Klimaforscherbeispielsweise Aussagen über das Wetter der Zu-kunft machen. Auch dabei gilt: Daten zu sammelnist nur ein erster Schritt. Erst wenn sie aufbereitetund ausgewertet sind, erhalten sie eine praxisrele-vante Aussage.
Immer wieder stellte sich beim Forum die Frage,zu welchen Daten die Bevölkerung Zugang habensollte. Mehr Informationen fördern die Eigeninitia-tive des mündigen Bürgers – das ist die eine Per-spektive, die für eine freie Verbreitung von Datenspricht. Doch dürfen wir auf der anderen Seitenicht vergessen, dass viele Informationen äußerstsensibel sind und ihre Veröffentlichung die Sicher-heit des Landes beeinträchtigen kann, wenn sieetwa für terroristische Zwecke genutzt werden.
Das 10. Forum Katastrophenvorsorge
2009 feierte das Forum Katastrophenvorsorgedes DKKV sein zehnjähriges Jubiläum. Angefan-gen hatte die Veranstaltungsreihe 1999 beimGlobal Fire Monitoring Center in Freiburg. Seit-her lädt das DKKV gemeinsam mit seinen Mit-gliedern jeden Herbst zum Forum Katas trophen- vorsorge ein, bei dem sich Wissenschaft, Praxisund Zivilgesellschaft zu Kernfragen der Katas tro-phenvorsorge austauschen.
Die Broschüre „Katastrophen– Datenhintergrund und Infor mation“ dokumentiertdie Ergebnisse des 10. DKKV-Forums und ist beim DKKVoder als PDF auf der DKKV-Website www.dkkv.org er-hältlich.
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Katastrophen –Datenhintergrund und Informationen
Dokumentation
10. Forum Katastrophenvorsorge
23. – 24. November 2009 in Bonn
H e r a u s g e b e r :
Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV)
Plattform der Vereinten Nationen für raumfahrtgestützte Informationen
für Katastrophenmanagement und Notfallmaßnahmen (UN-SPIDER)
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Technisches Hilfswerk (THW)
41
Jahresbericht 200914
Das DKKV beim Klimagipfel in Kopenhagen
Der vierte Sachstandsbericht des Weltklimarates(IPCC) von 2007 machte unmissverständlich klar:Der Klimawandel würde selbst bei einem sofor -tigen Stopp aller Emissionen Auswirkungen aufdie kommenden Jahrzehnte haben. Deshalbwidmen sich die weltweiten Klimadiskussionenimmer öfter auch Fragen danach, wie sich dieMenschheit an die negativen Auswirkungen, diewir in Zukunft erwarten müssen, anpassen kann.
Bereits heute sind wetterbedingte Extremereig-nisse für etwa 75 Prozent aller Katastrophen ver-antwortlich. Die Zunahme dieser Ereignisse vonjährlich mehr als acht Prozent zwischen 2000 und2007 zeigt, dass die Menschheit mit einem schnellwachsenden Problem konfrontiert ist, das verstärkteAufmerksamkeit erfordert. Das DKKV gilt in Deutsch- land als Vorreiter für eine stärkere Beachtung vonAnpassungsstrategien an den Klimawandel undist beim Klimasekretariat der Vereinten Nationen(UNFCCC) akkreditiert. Prof. Gerd Tetzlaff, Vorsit-zender des Wissenschaftlichen Beirates des DKKV,gehört der UNFCCC-Arbeitsgruppe zur Anpas-sung an Extremereignisse an.
Das DKKV war bei der 15. Vertragsstaatenkonferenzder Klimarahmenkonvention in Kopenhagen miteinem Informationsstand und einem Side Eventpräsent – mit finanzieller Unterstützung des Aus-wärtigen Amtes. Der Stand, ein Gemeinschaftspro-jekt des DKKV mit dem Deutschen Roten Kreuz,der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusam-menarbeit, dem Global Fire Monitoring Center undder Welthungerhilfe, stand unter dem Leit gedan-ken Disaster Risk Reduction – Key to Adaptation.
Beim Side Event des DKKV Adaptation to ClimateChange and Disaster Risk Reduction – Two Topicswith the same Content präsentierten die United Na-tions Strategy for Disaster Reduction (UNISDR), dieFöderation der Rotkreuzgesellschaften (beide miteiner internationalen Perspektive) sowie die Welt-hungerhilfe (mit einem Schwerpunkt auf Nah-rungsmittelsicherheit), InWEnt (zur Rolle vonCapacity Building) und die GTZ (zur Klimaprüfungdes BMZ) ihre Sicht auf das Zusammenspiel vonAnpassung und Katastrophenvorsorge.
Das Klimagipfel-Fazit des DKKV: Auch wenn die Ergebnisse der Konferenz hinter den Erwartungenzurückblieben und die Delegierten keine rechtlichverbindlichen Absprachen erzielten, so war zumindest deutlich zu erkennen, dass die Integra-tion der Katastrophenvorsorge in die Anpassung anden Klimawandel Fortschritte macht. Ein Beispiel
DKKV-Positionspapier: Anpassung an den Klimawandel und Katastrophen-vorsorge – zwei Themen mit gleichem Inhalt?
Im Vorfeld der Klimakonferenz in Kopenhagen bezog das DKKVklar Position: Die Klimadiskussionen müssen stärker die Kennt-nisse und Potentiale der Katastrophenvorsorge berücksichtigen.Nur so könne man den rasanten Anstieg von Katastrophenbremsen. Konkret stellte das DKKV in einem Positionspapier, dassich an alle relevanten deutschen Ministerien richtete, siebenForderungen:
1) Experten der Katastrophenvorsorge in die Regierungs -delegationen einbinden,
2) Das Wissens der Katastrophenvorsorge in Anpassungsmaßnahmen integrieren,
3) gemeinsam „Anpassung an den Klimawandel“ und „Katastrophenvorsorge“ definieren, um die Nomenklatur zu verankern,
4) Finanzierungsmöglichkeiten von Vorsorgemaßnahmen erweitern,
5) ein Monitoringsystem entwickeln, um die Veränderung der Risikofaktoren zu beobachten,
6) die Humanitäre Hilfe flexibilisieren und verbessern, und7) Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit enger
vernetzen.
Die wichtigsten Beiträgeder DKKV-Mitgliederzum Klimagipfel:www.dkkv.org/cop15
Interview
Prof. Gerd Tetzlaff: Katastrophenvorsorge und Klimawandel
Was war für Sie das herausragendste Ereignisdes vergangenen Jahres im Hinblick auf Anpassung und Katastrophenvorsorge?
Lange Zeit beherrschte der Klimawandel alleÜberlegungen zur Langfristgestaltung derZukunft. Die Entwicklungen um die Klimakonfe-renz in Kopenhagen haben schließlich aufgezeigt,wie komplex die Einflüsse auf das Klima sind.Dabei wurde auch herausgestellt, dass neben vie-len anderen auch die Katastrophenvorsorge einwichtiger Bereich der Langfristplanung zukünfti-ger Entwicklungen ist. Dies ist von großer Bedeu-tung für die Katastrophenvorsorge: Sie hat sich –unabhängig von einem international hochrangigeingestuften und wahrgenommenen Thema– alseigenständiger Beitrag für die Daseinsvorsorgeetabliert.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Katastrophenvorsorge ist der beste Schutz vorden negativen Folgen von Natur- und anderenSchadensereignissen. Nach einem Sturm oderErdbeben sind die meisten negativen Folgenbereits geschehen und nur einen kleinen Teil kön-nen die Katastrophenreaktionskräfte noch mil-dern. Extremereignisse sind selten und so ist Kata-strophenvorsorge stets langfristig anzulegen.Gleichzeitig ist sie thematisch querschnittsorien-tiert und beruht auf Langfristvorhersagen, in derRegel über viele Jahrzehnte hinweg. Die größteHerausforderung für die Vorsorge besteht nundarin, aus Vorhersagen den Vorsorgebedarf zuermitteln und diesen in der Praxis in allen betrof-fenen Bereichen konkret durchzusetzen.
Was muss am dringendsten getan werden,damit sich Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel ergänzen?
Katastrophenvorsorge und Klimawandel habenbeide eine langfristige Perspektive. Dabei konzen-triert sich die Katastrophenvorsorge darauf, wiesich die Häufigkeit der seltenen Wetterereignisseverändert. Daher war es wichtig, dass die Wetter-extremwerte im Copenhagen Accord einen hohenStellenwert einnehmen. Aus der Sicht der Kata-strophenvorsorge ist es notwendig, sofort alleVorhersagen der Veränderungen von Wetterex-trema auszuwerten und sie zur Gestaltung vonAnpassungsmaßnahmen der Vorsorge zu nutzen.Daraus können wir dann auch wieder ableiten,welchen Anforderungen Klimavorhersagenbegegnen werden.
Jahresbericht 2009 15
hierfür ist, dass EuroAid entsprechende Prüfkrite-rien in seinen Projektanträgen eingeführt hat.
Die Klimadiskussion beschäftigt sich weiterhin pri-mär mit der Reduzierung klimaschädlicher Ein-flüsse wie etwa CO2-Emissionen. Zusätzlich liegt
aber immer öfter auch ein Augenmerk auf lang-sam einsetzenden Veränderungen. Extremereig-nisse und ihre Auswirkungen spielen noch einenachgeordnete Rolle – vielleicht weil sie beson-ders schwer zu prognostizieren sind.
Jahresbericht 200916
Globale Plattform Katastrophenvorsorge:
Internationale Profilierung für das DKKV
Die zweite Global Platform for Disaster Risk
Reduction, die vom 16. bis 19.Juni 2009 in Genfstattfand, setzte Zeichen: Der politische Wille zurKatastrophenvorsorge sei dramatisch gestiegen– im Norden wie im Süden, bei Regierungenebenso wie in der Zivilgesellschaft, stellte JohnHolmes, Untergeneralsekretär für humanitäreAngelegenheiten der Vereinten Nationen undUN-Nothilfekoordinator fest.
Das DKKV nutzte die Gelegenheit, bei den 1.600Delegierten von 152 Regierungen und 137 Orga-nisationen seine wichtigsten Botschaften zu ver-breiten und erhielt dabei viel Aufmerksamkeit. DasTreffen stand ganz im Zeichen der Klimadebatteund durch die zeitliche Nähe zu den internationa-len Klimagesprächen in Bonn nahmen auch Klima-verhandler an der Globalen Plattform teil. Dies warein positives Signal und ein deutlicher Fortschrittauf dem Weg, beide Themen zusammenzuführen.
DKKV-Studie “Addressing the Challenge”Das DKKV präsentierte bei der Global Platform inverschiedenen Foren seine Studie “Addressing theChallenge”, die Empfehlungen und Qualitätskrite-rien für eine bessere Verquickung von Katastro-phenvorsorge und der Anpassung an den Klima-wandel beinhaltet.
Bernarditas Müller, die Verhandlungsführerin derG 77 und Chinas für Klimafragen und Referentinbei einer Podiumsdiskussion zu den Ergebnissender Studie, sagte: „Anpassung an die Auswirkun-gen des Klimawandels stellt uns vor großeHerausforderungen. Katastrophenvorsorge ist einwichtiger Bestandteil der Anpassung.“
Erklärung der nationalen PlattformenIm Vorfeld der Globalen Plattform ergriff dasDKKV die Initiative für eine Erklärung, die Indone-sien nach einigen Abstimmungsrunden schließlichin das Plenum der Globalen Plattform einbrachte.Die Erklärung enthält zahlreiche Empfehlungenzur Stärkung und Profilierung der nationalenPlattformen und richtet sich an nationale Regie-rungen, an den Untergeneralsekretär der VereintenNationen für Humanitäre Angelegenheiten undan andere Partner der UN-Strategie zur Katastro-phenvorsorge.
Netzwerkarbeit mit Nationalen PlattformenViele Nationale Plattformen und Ländervertreternutzten das Treffen der Globalen Plattform, umihre Zusammenarbeit mit anderen NationalenPlattformen zu stärken. Dabei war das DKKV eingefragter Gesprächspartner, zum Beispiel für diePlattformen aus Indonesien und Ägypten. DasDKKV diente vielen auch als Modell für den Auf-bau eigener nationaler Organisationen, zum Bei-spiel informierten sich Kanada und die Nieder-lande, um ihre Überlegungen zur EinrichtungNationaler Plattformen weiterzuentwickeln.
Auszug aus der Erklärung Nationaler Plattformen
„Nationale Plattformen sind gemeinsam und durch ihre Mitglieder in der Lage, die Katastrophenvorsorge zu stärkenund dazu beizutragen, sie in alle relevanten politischen Prozesse und Entwicklungspläne zu integrieren. Durch ihreNähe zu den Orten, die durch Katastrophen verwundbar sind, besitzen die Nationalen Plattformen die Legitimität und das Potential, die notwendigen Vorsorgeaktivitäten auf regionaler Ebene – und durch ihre Regierungen auch in internationale Foren – einzubringen.
Jahresbericht 2009 17
Für das DKKV steht fest, dass die zukünftigenHerausforderungen an die Katastrophenvor-sorge nicht allein national gemeistert werdenkönnen. Dafür sind die Verwundbarkeiten vonIndustriegesellschaften heute viel zu komplexund machen auch vor den Grenzen von Natio-nalstaaten nicht halt.
Nationale Plattformen schlagen gemeinsame Wege einIm Februar 2009 lud das DKKV gemeinsam mitUNISDR und dem Europarat die Nationalen Platt-formen und Focal Points aus 18 europäischen Län-dern nach Bonn ein, um die europäische Zusammen-arbeit in der Katastrophenvorsorge zu intensivieren.Karl-Otto Zentel, Geschäftsführer des DKKV, zuden Herausforderungen der kommenden Jahre:„Katastrophenvorsorge als Querschnittsthema er-fordert Aktivitäten in allen Sektoren und auf allenEbenen. Die Diskussion über die zu erwartendennegativen Auswirkungen des Klimawandels eröffnet
ein zusätzliches Arbeitsfeld für die Katastrophen-vorsorge. Diese Aufgaben werden die Kapazitätender meisten Nationalen Plattformen und HFAFocal Points übersteigen. Deshalb sind eine ver-stärkte Zusammenarbeit und die Koordination dereinzelnen Aktivitäten zwischen den NationalenPlattformen notwendiger denn je.“
Die Nationalen Plattformen verabredeten, in Zu-kunft gemeinsame Projektanträge zu entwickeln,um zusätzliche Mittel für die Katastrophenvorsorgezu erschließen. Auch wollen sie enger mit demUNISDR-Sekretariat, dem Europarat und der Euro-päischen Kommission zusammenarbeiten – immermit dem Ziel, durch solche Synergien der Katastro-phenvorsorge mehr Kraft zu verleihen.
Das DKKV:
Partner in Europa und darüber hinaus
Das Netzwerk europäischer Nationaler Plattformen
Das 2007 in Basel gegründete Netzwerk hat sichweiter entwickelt: Nach der Tschechischen Repu-blik ist auch Polen dem Netzwerk beigetreten; dieZusammenarbeit konnte 2009 weiter intensiviertwerden. Neben dem wissenschaftlichen Aus-tausch bei verschiedenen Fachveranstaltungenerarbeitet das Netzwerk auch gemeinsam Projekt-anträge an die Europäische Kommission.
Dr. Irmgard Schwaetzer, Vorsitzende des DKKV,zum europäischen Netzwerk: „Das DKKV verfolgtmit seinen Bemühungen einen von den Nationa-len Plattformen getragenen bottom-up-Ansatz.Dieser selbst gestaltete Ansatz ist Ausdruck derSelbständigkeit Nationaler Plattformen in Europaund findet breite Anerkennung.“
Wissenstransfer nach ÄgyptenDas DKKV begann 2009, seine bislang auf Europakonzentrierte Kooperation mit anderen NationalenPlattformen auszuweiten – erste Stationen hierfürwaren Indonesien und Ägypten. Bei einer Konferenzder Konrad-Adenauer-Stiftung am 22. und 23.April 2009 in Kairo stellte das DKKV seine Aufgabeals Nationale Plattform vor und lieferte damitwichtige Anhaltspunkte für die ägyptische Kata-strophenvorsorge. „Es gibt zu wenig Fachliteraturzur Katastrophenvorsorge auf Arabisch“, bemän-gelte ein Gesprächspartner des DKKV. Dadurchgebe es nicht nur in Ägypten, sondern auch in anderen arabischen Ländern oft nicht genug Informationen zur Katastrophenvorsorge. Für dasDKKV ist praktische Hilfe bei diesem (Überset-zungs-)Problem ein erster Schritt für eine zukünf-tige Zusammenarbeit.
Jahresbericht 200918
Perspektive Europa
Für das DKKV sind die Europäische Kommissionund der Europarat in den vergangenen Jahrenzu wichtigen Gesprächspartnern geworden. Das DKKV brachte 2009 bei beiden Institutionenseine fachliche Expertise in die europäischeKatastrophenvorsorge ein.
Die europäischen Aktivitäten des DKKV im Jahr2009 waren das Ergebnis eines intensiven Aus-tauschs mit der Europäischer Kommission unddem Europarat:
Fachlicher Rat des DKKVDas DKKV kommentierte als Nationale PlattformKommunikationen der Europäischen Kommissionzur Vorsorge in Entwicklungsländern1 und inner-halb der Europäischen Union2. Der Hintergrund: In einem abgestimmten Verfahren erarbeitetenmehrere Generaldirektionen der KommissionStrategien zur Katastrophenvorsorge. Dafür nutz-ten sie den fachlichen Rat des DKKV und andererKommentatoren.
Dialog zwischen Wissenschaft und PraxisBeim International Workshop on Disaster Risk Reduc-tion: Dialogue between Scientists and Stakeholdersim Oktober 2009 in Brüssel zeigte sich, dass auchdie Europäische Kommission bei der Katastrophen-vorsorge die Notwendigkeit sieht, Wissenschaftund Praxis eng miteinander zu verknüpfen. Dabeischreibt die Kommission, die den Workshop ge-meinsam mit UNISDR und dem Europarat organi-siert hatte, den Nationalen Plattformen wie demDKKV eine zentrale Rolle zu. Besonders für die Generaldirektion Forschung hat das DKKV als Ansprechpartner noch einen weiteren großenVorteil: Weil das DKKV eng mit seinen europäi-
schen Partnern vernetzt ist, kann es als Brücke zwi-schen der Katastrophenvorsorge in der europäischenFläche und der Europäischen Kommission dienen.
DKKV: Katastrophenvorsorge muss Teil der Anpassung an den Klimawandel seinAuch beim Major Hazard Agreement des Europaratsbringt das DKKV seine Erfahrung und seine Vernet-zung ein, obwohl Deutschland in diesem Gremium lediglich Beobachterstatus hat. Im Oktober 2009nahm das DKKV insbesondere zur Integration der
Katastrophenvorsorge in die Anpassung an denKlimawandel Stellung;konkret widmete es sichbeim European and Medi-terranean Workshop: Cli-mate Change Impact onWater-Related and MarineRisks im spanischen Muricader Frage: Wie könnensich die Bewohner desMittelmeerraums besserauf wasserbezogene Gefährdungen, die eineFolge des Klimawandelssind, vorbereiten und ihreReaktionsmöglichkeitenverbessern?
1 COM (2009) 84 final2 COM (2009) 82 final
Weil Katastrophen nicht vor Grenzen halt machen,
muss die Vorsorge grenzübergreifend arbeiten.
Regionale politische Strukturen wie die Europäische
Union oder der Europarat bieten hierfür einen Rahmen.
Dabei spielt die Europäische Union eine immer wichti-
gere Rolle, da ihre politischen Befugnisse konsequent
zunehmen und somit ihr Einfluss auf Entscheidungen
der Mitgliedsländer kontinuierlich wächst.
Jahresbericht 2009 19
Wenn mehr als 12 Millionen Menschen in einerStadt wohnen, die von Katastrophen bedrohtist, sind die Risiken enorm. Da solche Städte oft-mals die Motoren ihres Landes sind oder zumin-dest eine entscheidende Rolle für eine Provinzspielen, wirken Katastrophenereignisse weitüber den städtischen Raum hinaus. Nur miteiner umfassenden Vorsorge kann man sich diesen Risiken erfolgreich stellen – und am besten sollte sie schon in die Stadtplanung integriert werden.
Diesen Ansatz verfolgte das DKKV gemeinsam mitder Earthquake and Megacities Initiative (EMI) inder philippinischen Metroregion Manila und inKatmandu, der Hauptstadt Nepals. Im StadtteilRizal von Makati City, einer der 17 Städte Metro-Manilas, begannen das DKKV und EMI 2007, dieMinimierung von Erdbebenrisiken in die regionaleStadtentwicklung aufzunehmen. Gemeinschaft-lich entwickelten Bürger, Politik und Verwaltungeinen neuen Flächennutzungsplan, der die Kata-strophenanfälligkeit der Bewohner reduzierenund gleichzeitig sozio-ökonomische Fortschritteanregen sollte. 2009 verfeinerten Experten die Risikokartierung des Stadtteils und erstellten einenrisikosensiblen Plan, der schließlich umgesetztund in den Flächennutzungsplan von Makati Cityübernommen werden konnte. Er berücksichtigtnicht nur soziale, ökonomische und physikalischeRisiken, sondern beinhaltet auch Vorschläge füreine leistungsfähige Gefahrenabwehr und eineneffektiven Bevölkerungsschutz. Dies erwies sichschon während der Projektlaufzeit als äußerstnützlich: Als Ende 2009 ein schwerer Taifun Manilatraf, arbeitete der Bevölkerungsschutz im Projekt-gebiet gut organisiert und die Aufräumarbeitenverliefen geordnet.
Projekt vor Ort:
Katastrophenvorsorge in Megacities
Auch für Katmandu verbesserte das Projekt dasKatastrophenmanagement und verbreitete Bei-spiele für eine gelungene Reduzierung des Risikosbis in die einzelnen Kommunen. Katmandu stellteinen Risiko-Hotspot dar. Zum einen ist die Erdbe-bengefahr sehr hoch, zum anderen ist Katmandudas städtische Zentrum des Landes. Mit seinemFlughafen stellt es die Eintrittspforte nach Nepaldar. Nach Schätzungen des Entwicklungspro-gramms der Vereinten Nationen (UNDP) würde esbei einer Zerstörung Katmandus durch ein Erdbe-ben etwa eine Woche dauern, bis externe Hilfe inNepal eintreffen könnte.
Zum Abschluss des Kooperationsprojekts resümierteKarl-Otto Zentel, Geschäftsführer des DKKV: „Es istuns in den vergangenen drei Jahren gemeinsamgelungen, die Leistungsfähigkeit von Institutionenin Manila und Katmandu so zu erweitern, so dassdie Katastrophenvorsorge dort nun besser veran-kert ist.“
Aber die positiven Effekte des Projekts sollen auchanderen Städten zugutekommen. „Wir haben Mög -lichkeiten geschaffen, dass auch andere Städtevon den positiven Beispielen und den Erfahrungenin Manila und Katmandu profitieren können“, erläutert Dieter Farrenkopf, der als Mitglied desWissenschaftlichen Beirats des DKKV das Projektin Manila im März 2009 begutachtete.
Das DKKV und EMI verfolgten von Beginn an einenpartizipatorischen Ansatz. Dies hat sich ausbezahlt:Die zuständigen Institutionen in Nepal und denPhilippinen haben die Verantwortung für zentraleEntscheidungen und für die lokale Umsetzung derPläne übernommen.
Das Projekt im Überblick:
Phase I: Diagnose und Arbeitsplanung (11/07 – 2/08)
Anfälligkeitsstudien, Konsultationen und Datensammlung
Phase II: Entwicklung eines methodischen Rahmens (4/08 – 2/09)
Entwurf von Plänen zur Landnutzung und Stadtentwicklung
Phase III: Implementierung (04-12/09)
Konkrete Landnutzung und Planung mit Partnern vor Ort
Jahresbericht 200920
Das DKKV:
Schnittstelle zwischen Fernerkundung und Katastrophenvorsorge
Satellitenbilder sind aus dem modernen Kata-s trophenschutz nicht mehr wegzudenken: Nationale Katastrophenschutzorganisationenstützen sich heute vor, während und nach einemEreignis auf die Informationen von Fernerkun-dungsdaten und Analysen. Das DKKV hat sichdabei 2009 weiter als zentrale Schnittstelle zwischen Fernerkundung und Katastrophen-schutz etabliert.
Das DKKV beteiligt sich seit 2008 am Projekt „linkER“der Europäischen Kommission – mit dem Ziel, denEmergency Response Service (ERS) in die Arbeit vonnationalen Katastrophenschutzorganisationeneinzubringen. Dieser Dienst ist eigens für denKatastrophenschutz und die Humanitäre Hilfekonzipiert und soll beide mit Informationen derFernerkundung unterstützen.
Der linkER-Auftrag entspricht genau dem Selbst-verständnis des DKKV als Bindeglied zwischenForschung, Technik und der Praxis des Katastro-phenschutzes. Dabei agiert das DKKV in beideRichtungen: Nur wenn die Entwickler von Satelliten-diensten und Produkten die technischen Anforde-rungen und Kapazitäten, Arbeitsprozesse undOrganisationsstrukturen der nationalen Katastro-phenschutzorganisationen kennen, können siepassende Dienste, Produkte und Schnittstellenentwickeln. Umgekehrt müssen die Katastrophen-schutz-Behörden wissen, welche satellitengesteu-erten Informationen ihre Arbeit unterstützenkönnten.
Daher stellte das DKKV 2009 dem nationalen Kata-s trophenschutz in Österreich, Polen, in der Slowa-kei, in Schweden, in den Niederlanden, in Ungarnund Luxemburg die Möglichkeiten des ERS vorund erfasste mit einer Umfrage Informationenüber die Struktur und Organisation der nationalenKatastrophenschutzstellen. Die aggregiertenDaten helfen nun den Satellitenexperten, Diensteund Produkte weiterzuentwickeln, Software undSchnittstellen zu implementieren, Trainings undWorkshops zu konzipieren und Dienste in diebestehenden Arbeitsabläufe und Strukturen zuintegrieren.
Die Vernetzung von 2009 zeigte schon kurze Zeitspäter ihren praktischen Nutzen: Der ungarischeund der polnische Katastrophenschutz lösten beiden großen Überschwemmungen im März 2010das ERS aus.
Der Emergency Response Service im Global Monitoring for Environment and Security (GMES)
GMES überwacht als Gruppe von Satellitendiensten dieErdsysteme. Neben Diensten, die den Zustand und dieEntwicklung der Weltmeere und der Erdoberfläche beob-achten, enthält GMES mit dem ERS auch Dienste und Produkte für das Katastrophenmanagement, zum BeispielReferenzkarten, Krisen- oder Schadenskarten. Diese könnenin einer Krisensituation Entscheidungen unterstützenund zur Koordination und im Einsatz verwendet werden.Zudem stellt GMES Daten bereit, die bei Beobachtungenaus der Luft, durch den Einsatz von Schiffen und Bojenoder bei Messstationen gewonnen werden.
Aktuelle Aktivierungen des ERS finden sich aufwww.emergencyresponse.eu
ERS-Aktivierung bei Überschwemmungen in der Türkei (September 2009)
Jahresbericht 2009 21
Die Idee kam vom DKKV und stieß auf großesInteresse in deutschen Wirtschaftskreisen: Einesder drei Schwerpunktthemen des Deutschen Glo-bal Compact Netzwerks (DGCN) für das Jahr 2009widmete sich dem neuen Risiko Klimawandel. AlsPartner des DGCN begleitete das DKKV das Jah-resthema, gestaltete inhaltlich das Programm derDGCN-Treffen mit und brachte über seine Mit-glieder fachliche Inputs in die Diskussion ein.
In ihrer Eröffnungsrede des ersten DGCN-Treffens2009 sagte die Vorsitzende des DKKV Dr. IrmgardSchwaetzer: „Der Klimawandel birgt Risiken undChancen. Wenn wir Risiken bei Entwicklungsent-scheidungen berücksichtigen, können wir dieChancen nutzen. Das Entwicklungsprogramm derVereinten Nationen kam bereits 2002 zu der Fest-stellung: Katastrophen sind das Ergebnis falscherEntwicklung.“
Die Diskussion der Chancen und Risiken für dieWirtschaft stellten für das DKKV eine gute Gelegen-heit dar, den Unternehmen präventive und strate-gische Handlungsoptionen zur Anpassung an denKlimawandel vorzustellen.
„Viele messen dem Klimaschutz und damit derMinderung von CO2-Emissionen immer noch eineviel höhere Bedeutung bei als der Anpassung, dieviele weiterhin zu sehr vernachlässigen“, resümiertKarl-Otto Zentel, Geschäftsführer des DKKV, dasJahresthema. Nach wie vor herrsche Unsicherheithinsichtlich der konkreten Auswirkungen des Kli-
mawandels auf regionaler Ebene, erläutert Zentelweiter. Die Unternehmen seien bei Investitionenfür eine Anpassung an den Klimawandel mit sehrlangen Entscheidungshorizonten konfrontiert.
Mainstreaming: Katastrophenvorsorge ist Thema
beim Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN)
Katastrophenvorsorge und unternehmerische Planung haben aber sehr unterschiedliche zeitlicheund räumliche Horizonte, wie das Institut der Wirt-schaft Köln bei einer Unternehmensbefragungherausfand.
Doch auch heute erhalten Unternehmen schondes Öfteren einen Vorgeschmack auf die Auswir-kungen des Klimawandels: Die steigenden Luft-temperaturen in Europa stellen viele Unternehmenvor gewaltige Probleme – zum Beispiel im Trans-portsektor, wenn etwa in Zügen Klimaanlagenausfallen.
Das DKKV begrüßte die Zusammenarbeit mit demDGCN als Chance für neue Kontakte in RichtungIndustrie, Handel und Dienstleistung – denn vieleUnternehmen beschäftigen sich bislang kaum mitder Katastrophenvorsorge, obwohl auch sie zahl-reichen Risiken ausgesetzt sind.
Der Global Compact (GC)
Der GC ist mit mehreren tausend Teilnehmern dasweltweit bedeutendste Unternehmensnetzwerk füreine nachhaltige Globalisierung. Es geht auf eineIdee des Generalsekretärs der Vereinten Nationen,Kofi Annan, aus dem Jahr 1999 zurück. Die Interna-tionale Handelskammer griff diese Initiative auf undwar maßgeblich an der Gründung des Netzwerkesbeteiligt. Die meisten Mitglieder sind Unternehmen,die sich dem Schutz der Menschenrechte und derUmwelt, der Einhaltung von Arbeits- und Sozialstan-dards sowie der Korruptionsbekämpfung verpflich-ten. Auf Seiten der Vereinten Nationen beteiligensich unter anderem der Hohe Kommissar für Men-schenrechte, die Internationale Arbeitsorganisationund die Organisation für industrielle Entwicklungam Global Compact.
In Deutschland haben mehr als 140 Unternehmenden Global Compact unterzeichnet. Das von derDeutschen Gesellschaft für Technische Zusammen-arbeit (GTZ) koordinierte Deutsche Global CompactNetzwerk wählt jedes Jahr Schwerpunktthemen fürseine Treffen aus. Diese waren 2009: „Neue Risiken:Menschenrechte und Wasser“, „Neue Risiken: Klima-wandel“ und „Neue Risiken: Folgen der Finanzkrise aufdas Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen“.
Jahresbericht 200922
Das DKKV bei der UNESCO-Weltkonferenz:
Bildung und Katastrophenvorsorge
Katastrophenvorsorge ist wichtiger Bestandteileiner Erziehung für nachhaltige Entwicklung im 21.Jahrhundert. Dies bestätigt nun auch die BonnerErklärung vom 2. April 2009 – sie ist das Abschluss -dokument der Halbzeit-Konferenz der UNESCO-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, aufdas sich rund 700 Experten aus 150 Ländern nachdrei Konferenztagen in Bonn einigten.
Das DKKV brachte gemeinsam mit internationalenPartnern wie UNISDR, UNESCO, UNICEF und derfranzösischen Nationalen Plattform AFPCN dasThema „Erziehung für Katastrophenvorsorge“ indas Konferenzprogramm ein: Grundlage für dieDiskussionen war das Konzept Learning to Livewith Risk – Disaster Risk Reduction to EncourageEducation for Sustainable Development, das das
DKKV zunächst international abgestimmt hatteund dann bei der Konferenz vorstellte.
Beim Workshop Education for Sustainable Develop-ment and Disaster Risk Reduction: Building Disaster-resilient Societies wurde deutlich, dass Erziehungfür Katastrophenvorsorge in Schulen und Hoch-schulen, in der nicht-formalen Bildung sowie beider Weitergabe von lokalem und traditionellemWissen einen wichtigen Platz einnehmen muss.Aber auch die Sicherheit von Schulen, zum Beispielbei Erdbeben, ist ein Pfeiler der Erziehung für nach-haltige Entwicklung. Die Forderung der Workshop-Teilnehmer: Erziehung für Katastrophenvorsorgesollte in der zweiten Dekadenhälfte als Quer-schnittskomponente des Programms weiter entwi-ckelt werden, um soziale Systeme gegenüber denAuswirkungen von Katastrophen weniger anfälligzu machen und so zur Nachhaltigkeit einer sozia-len und ökonomischen Entwicklung und desErhalts der Umwelt und der kritischen Infrastrukturbeizutragen. In ihrem Bericht an die Konferenzlei-tung forderten die Workshopteilnehmer
• ein gemeinsames Aktionsprogramm für Kata-s trophenvorsorge und nachhaltige Entwicklung,
• eine Null-Sterblichkeitsrate von Schulkindernbei vorhersagbaren Katastrophen bis 2015,
• die Betonung von partnerschaftlichen lokalenProjekten und deren Evaluierung und
• eine institutionelle und rechtliche Grundlage fürKatastrophenvorsorge und Erziehung für nach-haltige Entwicklung.
„Das DKKV hat einen wichtigen Meilenstein
für die internationale Katastrophenvorsorge
gesetzt: Es ist ihm gelungen, die Katastrophen-
vorsorge im Aktionsplan für die zweite Hälfte
der „Internationalen Dekade zur Bildung für
Nachhaltige Entwicklung“ zu verankern. Das
große Engagement des DKKV im Vorfeld und
bei der UNESCO-Weltkonferenz 2009 in Bonn
hat sich damit voll ausgezahlt.“
Prof. Dr. Gerd Tetzlaff,Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des DKKV
Memo Risks: Schulen und Kommunen als Partner in der Katastrophenvorsorge
Die französische Nationale Plattform AFPCN präsentierte beider Konferenz das Projekt Memo Risks. Es handelt sich hierbeium eine Strategie für die Erziehung zur Katastrophenvorsorge,die Schulen und Kommunen als Partner bei konkreten Projek-ten zur Risikokommunikation zusammenbringt. Die Projekteverbinden schulische Erziehung zur Katastrophenvorsorgedamit, dass das Risikobewusstsein der Bevölkerung für Kata-s trophen geweckt wird. In vielen französischen Städten wieOrléans, Chinon, Tours und Blois zeigte das Projekt Erfolge. InZukunft soll es auch an deutschen UNESCO-Schulen mit derUnterstützung des DKKV und der AFPCN stattfinden, plantProf. Dr. Gerhard de Haan, der die deutsche Umsetzung derDekade koordiniert. Auch die Leitung der UNESCO-Schulen inParis überlegt, weltweit Pilotprojekte durchzuführen.
Weitere Informationen zu Memo Risk: www.prevention2000.org/memorisks
Jahresbericht 2009 23
Einnahmen Ausgaben1. Öffentliche Mittel
1.1 Zuwendungen Auswärtiges Amt 489.571,00 489.571,00
1.2 Zuwendungen EU 23.896,74 38.654,13
2. Drittmittel 123.557,62 107.425,73
3. Mittel DKKV
Mitgliedsbeiträge 75.600,00sonstige Erträge 6.529,71
Eigenbeitrag zu Projekten und 43.296,57satzungsbedingte Aufgaben
Rückstellungen aus 2008 144.776,57
4. Offene Forderungen 29.965,03
5. Verbindlichkeiten 29.337,41
Gesamt 893.896,67 708.284,84
Überschuss 2009 185.611,83und Rückstellung für Projekte
Finanzen
Jahresbericht 200924
Das DKKV und seine Gremien(Stand: Oktober 2009) Die Kontaktdaten der Mitglieder des Komitees sowie seiner Beiräte erhalten sie auf www.dkkv.org
Geschäftsstelle
Karl-Otto Zentel GeschäftsführerBirgit zum Kley-Fiquet ReferentinRoger Mrzyglocki Projektbearbeiter
IT/DatenbankenDoris Wiegand Sekretariat
Mitglied
Schwaetzer, Irmgard, Dr.
Bundesanstalt für Bevölkerungs-
schutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Bogardi, Janos, Prof. Dr.
Bundesanstalt Technisches
Hilfswerk (THW)
Cronenberg, Ulrich
Deutsche Gesellschaft für Techni-
sche Zusammenarbeit (GTZ)
Deutscher Wetterdienst (DWD)
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Farrenkopf, Dieter
Fette, Rudolf
Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV)
Glass, Winfried
Goldammer, Johann, Prof. Dr.
Grünreich, Dietmar, Prof. Dr.
Helmholtz-Zentrum Potsdam,
Deutsches GeoForschungsZentrum
GFZ
Hochwasserschutzzentrale Köln
Internationale Weiterbildung und
Entwicklung GmbH (InWEnt)
Kröger, Hans-Peter
Müller-Mahn, Detlef, Prof. Dr.
Rechenbach, Peer, Dr.
Rosen, Klaus-Henning, MDir
Rother, Karl-Heinz, Dr.
Schlurmann, Thorsten, Prof. Dr.
Institution/Ansprechpartner
Vorsitzende Deutsches Komitee
Katastrophenvorsorge
Unger, Christoph
United Nations University, Institute
for Environment and Human Secu-
rity (UNU-EHS)
Broemme, Albrecht
Red Cross / EU Office
Hoffmann, Bernd
Kusch, Wolfgang
Richert, Johannes, Dr.
Richter, Stefan
Global Fire Monitoring Center
(GFMC), c/o Universität Freiburg
Bundesamt für Kartographie und
Geodäsie (BKG)
Hüttl, Reinhard, Prof. Dr. Dr. h.c.,
Rudloff, Alexander, Dr.
Vogt, Reinhard
Paust, Sebastian, Dr.
Deutscher Feuerwehrverband
Universität Bayreuth, Lehrstuhl für
Bevölkerungs- und Sozialgeographie
Universität Hannover, Institut für
Wasserbau und Küsteningenieur-
wesen
Mitglied
Schmitz-Wenzel, Hermann, Dr.
Sündermann, Jürgen, Prof. em. Dr.
Tetzlaff, Gerd, Prof. Dr.
Thorwarth, Alfred
Umweltbundesamt
United Nations University
(UNU-EHS)
Welthungerhilfe
Umweltforschungszentrum (UFZ),
Standort Magdeburg
Ulbrich, Uwe, Prof. Dr.
Wenzel, Friedemann, Prof. Dr.
Zyball, Michael
Ständige Gäste:
Arbeitskreis V
der Innenministerkonferenz
Auswärtiges Amt, VN 05
Arbeiter-Samariter-Bund Deutsch-
land (ASB)
Bundesministerium des Innern
(BMI)
Bundesministerium für wirtschaft -
liche Zusammenarbeit und Ent-
wicklung (BMZ)
Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit
(BMU)
Institution/Ansprechpartner
Universität Hamburg, ehem.
Direktor des Zentrums für
Meeres- und Klimaforschung
Universität Leipzig,
Institut für Meteorologie
Müschen, Klaus, Dr.
Bogardi, Janos, Prof. Dr.
Grassmann, Robert
von Tümpling, Wolf
Freie Universität Berlin,
Institut für Meteorologie
Center for Disaster Manage-
ment and Risk Reduction
Technology (CEDIM),
Universität Karlsruhe
Dechamps, Axel
Erhard, Volker, Dr.
Roehrig, Heribert
Marzi, Willi
Faehrmann, Kerstin
Neitzel, Harald
Vorstand
Dr. Irmgard Schwaetzer, VorsitzendeProf. Dr. Gerd Tetzlaff, Vorsitzender Wissenschaftlicher BeiratKlaus-Henning Rosen, Vorsitzender Operativer BeiratProf. Dr. Janos BogardiRobert GrassmannBernd HoffmannProf. Dr. Dr. h.c. Reinhard HüttlWolfgang KuschDr. Johannes RichertStefan Richter
Mitgliederversammlung
Jahresbericht 2009 25
Ollig, Reinhold
Euler, Hartmut, Dr.
Lurz, Sabine
Deutsches Komitee
Katastrophenvorsorge
Röhrig, Heribert
Tiesler, Ralph
Werner, Heiko
Moser, Hans, Dr.
Müller, Gerhard
Buchroithner, Manfred, Prof. Dr.
Jörres, Frank
Hahn, Martin
Müller, Oliver, Dr.
Pawelke, Bernd
Siebert, Michael, Dr.
Sefrin, Peter, Dr. med.
Wollkopf, Harald, RD
Schönberger, Rainer
Dransch, Doris, Prof. Dr.
Prellberg, Dieter, Dr.
Vogt, Reinhard
Düren, Wolfgang, MDgt
Kamlage, Christina, Dr.
Lurz, Sabine
Prellberg, Dieter, Dr.
Radtke, Ingo
Cronenberg, Ulrich
Schottner, Harald
Grünewald, Uwe, Prof. Dr.
Malteser Hilfsdienst
Ständige Konferenz für
Katastrophenvorsorge und
Katastrophenschutz
Verband Entwicklungspolitik
deutscher Nichtregierungs -
organisationen (VENRO)
Radtke, Ingo
Schottner, Harald
Runge, Peter
Verband Entwicklungspolitik
deutscher Nichtregierungs -
organisationen (VENRO)
Dombrowsky, Wolf, Prof. Dr.
Plate, Erich, Prof. em. Dr. Dr. E.h.
Rechenbach, Peer, Dr.
Schmitz-Wenzel, Hermann, Dr.
Schöttler, Horst, Dr.
Ständige Gäste
Amt für Geoinformationswesen
der Bundeswehr (GeoInfoDBw)
Auswärtiges Amt, VN 05
Deutsches Fernerkundungs -
datenzentrum
Streitkräfteunterstützungs-
kommando
Bundesministerium für
wirtschaft liche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ)
Bundesministerium des Innern
(BMI)
Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz u. Reaktorsicherheit
(BMU)
Bundesministerium der
Verteidigung (BMVg)
Glass, Winfried
Runge, Peter
Webert, Peter, Oberstleutnant
Erhard, Volker, Dr.
Mehl, Harald, Dr.
Bohnert, Dieter, Oberst i.G.
Faehrmann, Kerstin
Marzi, Willi
Neitzel, Harald
Reiter, Axel, Oberstleutnant
Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF)
Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume
Schleswig-Holstein
Johanniter-Unfall-Hilfe
Operativer Beirat
Mitglieder
Vorsitzender:
Rosen, Klaus-Henning, MDir
Sekretariat
Arbeiter-Samariter-Bund
Bundesamt für Bevölkerungsschutz
und Katastrophenhilfe (BBK)
Bundesanstalt Technisches
Hilfswerk (THW)
Bundesanstalt für Gewässerkunde,
IHP/HWRP-Sekretariat
Bürgerinitiative Hochwasser
Altgemeinde Rodenkirchen
Deutsche Gesellschaft für
Kartographie (DGfK)
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) –
Inland
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
International
Deutscher Caritasverband
Deutscher Feuerwehrverband
Deutsche Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ)
Deutsche Gesellschaft für
KatastrophenMedizin
Deutscher Wetterdienst (DWD)
Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV)
Helmholz-Zentrum Potsdam Deut-
sches GeoForschungsZentrum GfZ
Hochwassermeldezentrum Rhein
Hochwasserschutzzentrale Köln
Innenministerium NRW
Internationale Weiterbildung und
Entwicklung (InWEnt)
Johanniter-Unfall-Hilfe
LAWA – Länderarbeitsgemeinschaft
Wasser
Malteser Hilfsdienst
Red Cross / EU Office
Ständige Konferenz, c/o ASB
Deutschland
TU Cottbus
Lehrstuhl für Hydrologie und
Wasserwirtschaft
Jahresbericht 200926
Universität Leipzig, Institut für
Meteorologie
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZen-
trum GFZ, Sektion 5.4
Deutscher Wetterdienst (DWD)
United Nations University,
Institute for Environment and
Human Security (UNU-EHS)
Universität Bonn,
Geographisches Institut
Bundesamt für Bevölkerungs-
schutz und Katastrophenhilfe
(BBK)
Robert-Koch-Institut
Umweltbundesamt
Bundesanstalt für Geowissen-
schaften und Rohstoffe (BGR)
Universität Bonn,
Geographisches Institut
Arbeitsgruppe für Katastrophen-
medizin, Krisenmanagement
und Humanitäre Hilfe Tübingen
(AGKM)
Katastrophenforschungsstelle
der Christian-Albrechts-
Universität Kiel
Landesumweltamt Brandenburg
Zentrum für Entwicklungsfor-
schung (ZEF), Universität Bonn
ISOKIA Institut für Sozio-
ökonomische und Kulturelle
Internationale Analyse
Ibero-Amerikanisches Institut,
Preußischer Kulturbesitz
TU Cottbus, Lehrstuhl für
Hydrologie und Wasserwirtschaft
Fachhochschule Bochum,
Fachbereich Wirtschaft
Arnold-Bergstraesser-Institut für
kulturwissenschaftliche
Forschung, Universität Freiburg
Universität Jena,
Institut für Geowissenschaften
Ruhr-Universität Bochum,
Akademie für Raum- und
Landesplanung
RWTH Aachen
Inst. für Wasserbau und
Wasserwirtschaft
Bauhaus-Universität Weimar,
Institut für Strukturmechanik
Universität Passau,
Lehrstuhl für Südostasienkunde
Universität Köln,
Geographisches Institut
Krauter, Edmund, Prof. Dr.
Kundzewicz, Zbigniew, Prof. Dr.
Linneweber, Volker, Prof. Dr.
Manshard, Walther,
Prof. em. Dr. Dr. h.c.
Mehl, Harald, Dr.
Meon, Günter, Prof. Dr.
Merz, Bruno, Prof. Dr.
Müller-Mahn, Detlef, Prof. Dr.
Niedek, Inge
Peil, Udo, Prof. Dr.
Peters, Hans-Peter, Prof. Dr.
Plate, Erich, Prof. em., Dr. Dr. E.h.
Rechkemmer, Andreas, Dr.
Rother, Karl-Heinz, Dr.
Schlurmann, Thorsten, Prof. Dr.
Schmincke, Hans-Ulrich, Prof. Dr.
Schmitz-Wenzel, Hermann, Dr.
Schöttler, Horst, Dr.
Schwarze, Reimund, Prof. Dr.
Sündermann, Jürgen, Prof. em.
Dr.
Thorwarth, Alfred
Ulbrich, Uwe, Prof. Dr.
Wagner, Wolfgang
Wenzel, Friedemann, Prof. Dr.
Weiss, Dieter, Prof. Dr.
Zschau, Jochen, Prof. Dr.
Universität Mainz,
Forschungsstelle Rutschungen
Potsdam Institut für Klimafolgen-
forschung/Polnische Akademie
der Wissenschaften Posen
Präsident,
Universität des Saarlandes
Universität Freiburg,
Institut für Kulturgeographie
Deutsches Fernerkundungs-
datenzentrum
TU Braunschweig,
Institut für Wasserbau
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZen-
trum GFZ
Universität Bayreuth, Lehrstuhl
für Bevölkerungs- und Sozial-
geographie
ZDF-Wetterstudio
Technische Universität Braun-
schweig, Institut für Stahlbau
Forschungszentrum Jülich,
Programmgruppe Mensch,
Umwelt, Technik
United Nations International
Human Dimensions Programme
on Global Environmental Change
UN (IHDP)
Universität Hannover, Institut für
Wasserbau und Küsteningenieur-
wesen
Vulkanologe
Sachverständiger für
Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe
Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW)
Universität Hamburg,
Institut für Meereskunde
Freie Universität Berlin,
Institut für Meteorologie
Apotheker für klinische
Pharmazie
Universität Karlsruhe,
Geophysikalisches Institut
Freie Universität Berlin, Lehrstuhl
für Volkswirtschaft des Vorderen
Orient
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZen-
trum GFZ
Wissenschaftlicher Beirat
Vorsitzender:
Tetzlaff, Gerd, Prof. Dr.
Zimmer, Janek
Sekretär Wiss. Beirat
Adrian, Gerhard, Prof. Dr.
Bogardi, Janos, Prof. Dr.
Bohle, Hans-Georg, Prof. Dr.
Braun, Karin, Dr.
Burger, Reinhard, Prof. Dr.
Clausen, Lars, Prof. em. Dr. (♰2010)
Daschkeit, Achim, PD Dr.
Delisle, Georg
Dikau, Richard, Prof. Dr.
Domres, Bernd, Prof. em. Dr.
Dombrowsky, Wolf, Prof. Dr.
Farrenkopf, Dieter
Freude, Matthias, Prof. Dr.
Frohberg, Klaus, Prof. Dr.
Geenen, Elke, PD Dr.
Göbel, Barbara, Dr.
Grünewald, Uwe, Prof. Dr.
Hecht, Dieter, Prof. Dr.
Illy, Hans, Prof. Dr.
Jentzsch, Gerhard, Prof. Dr.
Karl, Helmut, Prof. Dr.
Köngeter, Jürgen, Prof. Dr.
Könke, Carsten, Prof. Dr.
Korff, Rüdiger, Prof. Dr.
Kraas, Frauke, Prof. Dr.
Jahresbericht 2009 27
Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV)Friedrich-Ebert-Allee 4053113 BonnE-Mail: [email protected]
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ntaktad
resse